Fotografieren auf dem Friedhof

[brougier]

Hallo!
Durch zahlreiche Kontakte mit Amerikanern weiß ich, dass es dort durchaus üblich ist, einen Grabstein zu fotografieren. Häufig machen die das auch deswegen, weil der ein oder andere aufgrund der Distanz nie an dieses Grab kommen wird. Schon mehrmals haben Freunde den Grabstein ihrer Eltern fotografiert und in Facebook gestellt, weil sich gerade der Todestag jährte. Sie gehen damit offen um. Ich fand es besonders "schön" den Grabstein eines Freundes auf einem Bild zu sehen, weil ich weder zu Beerdingung kommen konnte, die in Washington stattfand, noch bisher die Möglichkeit hatte, zu dem Grab zu gehen.
In Deutschland werden Gräber ja auch oft nach 25-30 Jahren aufgelöst. Mein amerikanischer Cousin hat mich jetzt gebeten, das Grab seines Großvaters zu fotografieren, da es in zwei Jahren weggemacht wird.
Gruß,
Brougier

[anika]

Fotografieren auf dem Friedhof

Hallo
Warum soll man keine Grabsteine Fotografieren?
Die Daten sind doch für jeden Friedhofsbesucher öffentlich.
Es sind doch Gedenksteine und keine Urkunden die in Behörden oder
Archiven lagern.
Wer einen Grabstein errichtet möchte ja das der Tote unvergessen bleibt.
anika

[saille]

Moin,

hatte es schon unter einem ähnlichen Thread geschrieben. Hier in Berlin wird zum Beispiel auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee das fotografieren der Gräber ausdrücklich untersagt. Das steht auch ganz groß auf deren Website.

Finde es persönlich auch sehr schade, aber ich respektiere es.
LG
petra

[Balbina]

Möchte zu dem Thema hier nur zwei Details anfügen:

1. Auf jüdischen Friedhöfen ist fotografieren immer untersagt. Das hat Gründe im Glauben. Unser Reiseleiter, früher mit der Schulklasse, hat es uns erklärt, aber .. äh .. ich hab wohl nicht hingehört.
.. nun ja .. war damals nicht so interessant.

2. In England erlebte ich eine (für mich witzige) Version von Grabbildern:
Man bekam am Eingang große Bögen Papier und Wachskreide und konnte sich damit alte Grabplatten "durchrubbeln".
Ich hab mich köstlich über die alten Damen amusiert, welche in halsbrecherischen Verrenkungen über den Gräbern hingen.

Die entstandenen Kunstwerke sind so groß - ich hab mich immer gefragt was die damit zuhause tun.

Auch nicht so pietätvoll ...


Gruß

Balbina

[Catha-Tina]

Eine Frage hätte ich jetzt noch. Würdet ihr auch Fotos von verstorbene Promis machen, ich meine jetzt vom Friedhof?

Viele Grüße
Silke

Warum nicht Silke?
Siehe mein Beitrag und der Hinweis auf die Website www.knerger.de
Das sind alles Promis ;-) und aus allen Zeiten... auch jüngst verstorbene dabei.

[Garfield]

Ich habe bisher einmal einen Hinweis an einer Friedhofskapelle gesehen. Da hieß es: "Bitte während der Trauerfeierlichkeiten von ... bis.... keine Fotos erstellen". Aber das ist wohl auch selbstverständlich, dass man keine trauernde Gesellschaft auf Fotos versucht festzuhalten.

Das habe ich auch schon gesehen, allerdings in einer von Touristen stark frequentierten Kirche in Tallin. Die haben eine Trauerfeier gehalten, Touristen durften aber trotzdem rein.

2. In England erlebte ich eine (für mich witzige) Version von Grabbildern:
Man bekam am Eingang große Bögen Papier und Wachskreide und konnte sich damit alte Grabplatten "durchrubbeln".
Ich hab mich köstlich über die alten Damen amusiert, welche in halsbrecherischen Verrenkungen über den Gräbern hingen.

Ich bin dafür in England einer etwas kuriosen Friedhofsordnung begegnet: 20 Pounds Strafe, wenn man mit dem Auto in den Friedhof rein fährt, 200 Pounds Strafe, wenn der Hund da hin sch**.
Fotografieverbot war da aber sicher auch nicht, sonst hätte ich dort keine Fotos gemacht.

[Cilly71]

Hallo Catha-Tina,

dann bin ich nämlich beruhigt. Ich hatte mal vor 2 Jahren in Göggingen Fotos vom Grab von Roy Black gemacht. Weil meine Mutter mich dorthin geschleppt hat.

Viele Grüße
Silke

[DeutschLehrer]

Ich fotografiere auch regelmäßig auf tschechischen Friedhöfen und sehe da keine Probleme.

Gruß DL

[liseboettcher]

Fotografieren auf dem Friedhof

Ich finde es auch nicht pietätlos, fotografiere auch auf Friedhöfen z.B. für die Webseite "denkmalprojekt" Erinnerungen an Gefallene der Weltkriege, auch bei Beerdigungen in der Familie haben wir fotografiert. So erinnert man sich doch auch an liebe Verstorbene.
Einmal habe ich bei einer Kirche (Wernigerode) gefragt, weil ich nicht alle Namen von Gedenktafeln außen an der Kirche lesen konnte. Damit ich nicht so viele Namen falsch lese...Obwohl die Gefallenen aus dem 1. WK schon mindestens 80 Jahre tot waren, wollte der Kirchenvorstand mir die vorhandene Namensliste nicht geben. Aber die Namen außen an der Kirche hinderten uns nicht diese sinnlose Ablehnung nicht zu respektieren, ein in der Nähe wohnender User hat dann noch einmal alles fotografiert.
MfG Lise

[Genealoge]

Moin Leute, hier mal einer der euch nen SEHR GUTEN TIPP geben kann^^

Die Maus (genealogischer Verein in Bremen) hat mehrere Hundert Friedhöfe komplett abfotografiert aus der Umgebung und in Bremen, hier gibt es viele viele kontroverse Diskussionen darum!!!

224 Friedhöfe
122205 Gräber
220792 Personen

http://www.genealogy.net/vereine/maus/datenbanken/grabsteine/cemlist.php

Sonst lieber einmal eine Email an die netten und hilfsbereiten Mäuse schicken, und dort Rat einholen. Es wurden nämlich viele Beschwerden auch (verständlicherweise) abgegeben, wenn Grabsteine von noch nicht so lange verstorbenen Personen im Internet veröffentlicht wurden.

Also GANZ vorsichtig hier sein und erst mal Experten zum Thema fragen. Viel Glück und deine Arbeit in Ehren!

[Monele]

Hallo zusammen,
ich finde es nicht schlimm alte oder neue Grabsteine zu fotografieren und schliesse mich Anika an, die Friedhöfe sind doch öffentlich. Außerdem habe ich die Sammlung von Garfield angeschaut und finde es sehr interessant wie unterschiedlich Friedhöge angelegt sind bzw. wie die Gräber gestaltet werden.
MfG Monele

[Sanduhr]

Hallo Ihr alle,ich habe auch schon auf Friedhöfen fotografiert allerdings versuche ich nichts aktuelles zu fotografieren.Ich hoffe dabei immer das ich anderen Forschern mit den Daten helfen kann. Sehr häufig sind die Grabsteine kaum noch lesbar dann schreib ich sie ab,oder sie sind von Unkraut überwuchert oder von neuen G.steinen verdeckt.Ich werde auch weiter auf Friedhöfe fotografieren gehen schon aus Sorge das so manche Daten sonst für immer verschwinden. Sabine

[aleman83]

Finde ich jetzt auch nicht schlimm. Fotografieren ist ja doch eine sehr lautlose und stille taetigkeit.

Ich haette dann eher ein problem wenn hinterher auf dem Bild ein Geist yu sehen ist

[irmengard]

Ich fotografiere gerne und viel auf Friedhöfen, gerade dann wenn es sich um sehr alte oder besonders schöne Grabsteine handelt.
Aber ich muss auch dazu sagen,ich hab da auch immer so im Hinterkopf den Gedanken, irgendwann macht mich mal wer blöd an.
Deshalb fotografiere ich hauptsächlich in den weniger besuchten Zeiten auf dem Friedhof, und nicht gerade wenn am Nachbargrab jemand steht.

Liebe Grüße
Irmengard

[Alex71]

Ich fotografiere gerne und viel auf Friedhöfen, gerade dann wenn es sich um sehr alte oder besonders schöne Grabsteine handelt.

Das mach ich auch. Vor allem alte englische und irische Friedhöfe sind so urig und fernab deutscher Ordnungssucht, dass es eine wahre Freude ist.