FN Natzem, No(e)tzem, Natzheim, Notzheim

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  • staarman
    Erfahrener Benutzer
    • 17.01.2020
    • 719

    FN Natzem, No(e)tzem, Natzheim, Notzheim

    Familienname: Natzem/No(e)tzem/Natzheim/Notzheim

    Zeit/Jahr der Nennung: ab 1700
    Ort/Region der Nennung: Türnich, Balkhausen


    Hallo liebe Mitforscher,

    vor einiger Zeit bin ich über diverse Recherchen auf einen Nachnamen gestossen, der sehr viele Ausprägungen kennt.

    Im Raum Bergheim,Türnich gibt es ab 1700 den Familiennamen
    NOTZEM/NATZEM/NOETZEM und später auch NOTZHEIM und NATZHEIM.

    Älteste bekannte Linie[Link zu LDS]
    (Se)bastian NO(E)TZEM/NATZEM oo Agnes KLEUZ/KLEUTZ/KLUTZ
    1. Jacobus ~6.3.1707 Balkhausen, Türnich, Bergheim
    2. Catharina ~2.2.1709 Balkhausen, Türnich, Bergheim
    3. Petrus ~26.7.1711 Balkhausen, Türnich, Bergheim
    4. Maria ~19.2.1713 Balkhausen, Türnich, Bergheim
    5. Christian [Nohtsahen] ~10.4.1715 Balkhausen, Türnich, Bergheim
    6. Magdalena ~23.12.1716 Balkhausen, Türnich, Bergheim
    7. Mathaeus ~20.4.1719 Balkhausen, Türnich, Bergheim


    Dieser Name taucht in den unterschiedlichsten Schreibweisen bei LDS in Türnich auf, später auch in einer Verkartung der WGfF. Auch in den Kölner Sterberegistern tauchen ab 1830 Vertreter dieses Namens auf, die sich dann NOTZHEIM oder NATZHEIM schreiben und auf Türnich als Geburtsort verweisen.

    Ich würde mich gerne mit jemand austauschen, der auch nach diesem Namen forscht (NATZHEIM gibt es noch heute) um etwas über die Namensherkunft zu erfahren.

    Möglicherweise verweist es auf Nette(r)sheim, einem sehr verbreiteten (Orts-)Namen in der Region um Köln. Es könnte sich aber bei den Schreibweisen NATZEM, NATZHEIM und NOETZHEIM auch um alte Schreibweisen des Ortsnamens NACHTSHEIM handeln.

    Falls irgendjemand mehr über diesen speziellen Namen weiß oder sogar danach forscht, würde ich mich über eine Kontaktaufnahme sehr freuen.


    Herzliche Grüße

    Gerd
    Namen im Fokus:
    • NACHTSHEIM/NACHTSAM/NACHTSEM/NAGTHEIM/NAGTZAAM (weltweit)
    • EINIG (Rheinland + Hessen), RAFFAUF, SCHMITZ(Kell/Brohltal)
    • DITANDY, LOOSEN, NEUKIRCH, SCHOOR, THON, WEINAND (Niederelz, Niedermendig)
    • VERHOEVEN, KURFÜRST/KÖRFFER (Niederrhein)
  • Xylander
    Erfahrener Benutzer
    • 30.10.2009
    • 6450

    #2
    Hallo Gerd,
    eine Herleitung von Nachtsheim halte ich für möglich, ohne die anderen Optionen ausschließen zu wollen. Eine alte Schreibweise war Natesheim:
    https://www.monasterium.net/mom/Cobl...ad9d2b/charter (nach unten scrollen)

    Darin: Nachtsheim, 10. Jh., bei Mayen in der Eifel, F2-366 ### Natesheim°, Natesheim Be. Nr. 178 (943), nach F2-366 steckt in Natesheim der Personenname Nati, s. Förstemann Personennamen Band 1 1154, (nach F2-366 und Esser, Qu. brieflich) verhinderte der Einschub eines Gutturals vor t in Nachtsheim die zu erwartende Entwicklung zu Nasheim, s. PN (AAAGOLD20160518.doc)
    Nettersheim, 9. Jh., an der Urft südwestlich (Bad) Münstereifels bei Schleiden in der Eifel, pag. Eiflins., F2-375 ### Nefresheim°, Nefresheim Be. Nr. 108 (867), (nach F2-375 nach Esser, Qu.) vielleicht statt Netresheim, Nettersheim in dem Kreis Schleiden, vom Personennamen Nathari, s. Nordrhein-Westfalen 552, s. PN, s. *heim? (2), ahd., (st. N. a), Heim, Donb433, (Gemeinde in dem Kreis Euskirchen,) rund 8000 Einwohner, Ausgangspunkt der römischen Wasserleitung nach Köln in einem altbesiedelten Gebiet mit römerzeitlichen und fränkischen archäologischen Fundstellen, (in villa) Nefresheim (867) Abschrift 10. Jh. und richtiger Neftresheim, Neichtersheym (1394) Original, Nechtersheim (1420), zu dem Amte Münstereifel in dem Herzogtum Jülich gehörig, 1946 Nordrhein-Westfalen, s. PN *Nifthari bzw. *Niftheri bzw. Nifthard, „Niftharisheim“, s. Dittmaier 1979 (AAAGOLD20160518.doc)
    Nettesheim, 12. Jh., bei Neuss, F2-374 NAZ2 (PN?) Nezinesheim, Nezinesheim Lac. 1 Nr. 550 (1195), (nach F2-374) nach Esser Qu. vielleicht aus Nathwinesheim?, s. F2-379, s. Nordrhein-Westfalen 553, s. PN, s. heim (3), hein, mhd., st. N., Heim, Haus, Heimat (AAAGOLD20160518.doc)

    Hier die NVK 1890 Nachtsheim und Natzheim:


    Viele Grüße
    Peter
    Zuletzt geändert von Xylander; 15.11.2021, 16:30.

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    • staarman
      Erfahrener Benutzer
      • 17.01.2020
      • 719

      #4
      Vielen Dank, Peter

      mittlerweile habe ich auch bereits das Mischbuch Balkhausen/Türnich gefunden und die Einträge der ersten Generation verortet. Leider ist es nur ein Mischbuch und enthält keine weitere Information (Eltern, Herkunft, Beruf). Aber der Name NATZHEIM ist wirklich "nah dran" an den alten Schreibweisen NACHTSHAM und NACHTSAM/NACHTSEM (um nur ein paar zu nehmen).

      Link ins Bistumsarchiv Köln

      Dort unter Balkhausen, Sankt Rochus.

      Die Namensvielfalt der "ähnlichen" Namen ist riesengroß und das allermeiste davon ist mir auch schon mal in die Finger geraten. Speziell bei den Nachterschen(keine Nachtsheim!) in Sinzig hatte ich anfangs Probleme durchzublicken...

      Die Nettesheim und Nettersheim sind relativ stringent bei ihrer Schreibe geblieben und ein richtiger Haushaltsname in der Region um Köln.
      Um die Verwirrung zu vollenden, gibt er auch noch den Ort Nattenheim bei Bitburg (vermutlich unter NATHAM in der Region zu finden) und Nackenheim im LK Mainz-Bingen.

      Ich vermute, dass in der Region Koblenz/Vordereifel der Ortsname Nachtsheim bekannt genug war, um die unterschiedlichen Schreibweisen im 16. und 17. Jahrhundert auf den ursprünglichen Ortsnamen zurück zu führen. Möglicherweise ist das in Türnich anders gelaufen, da der Ort unbekannt war und die ursprüngliche Schreibweise NATZHEIM/NOTZHEIM recht eingängig.

      In Holland blieb man bei NAGTZAAM bzw. NAGTHEIM und in Belgien bei NACHSEM, die US amerikanischen Verschreibereien (NOXTINE, etc.) haben sich aber weitgehend aufgeklärt und heute heißen (fast) alle Nachfahren NACHTSHEIM.

      Es bleibt spannend...


      Nochmals vielen Dank für die detaillierten Hinweise, das hilft mir sehr

      Gerd
      Zuletzt geändert von staarman; 16.11.2021, 01:33.
      Namen im Fokus:
      • NACHTSHEIM/NACHTSAM/NACHTSEM/NAGTHEIM/NAGTZAAM (weltweit)
      • EINIG (Rheinland + Hessen), RAFFAUF, SCHMITZ(Kell/Brohltal)
      • DITANDY, LOOSEN, NEUKIRCH, SCHOOR, THON, WEINAND (Niederelz, Niedermendig)
      • VERHOEVEN, KURFÜRST/KÖRFFER (Niederrhein)

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      • Xylander
        Erfahrener Benutzer
        • 30.10.2009
        • 6450

        #5
        Hallo Gerd,
        ja, die Zeichen deuten auf Nachtsheim. Dem Link ins Bistumsarchiv bin ich gefolgt, aber bei mir ist St. Rochus nicht online, mache ich was falsch?
        Grundherr war das Stift Essen, und da kann man ja immer auf Kindlinger hoffen. Tatsächlich hat er auch was zum Hof Türnich, aber den Namen Nachtsheim/Natzem usw. sehe ich nicht. Aber vielleicht gelangst Du mal in die frühe Zeit zurück und kannst es dann gebrauchen.

        https://dfg-viewer.de/show?tx_dlf%5B...b6e2b30d6ed1ec (S. 180-189)

        Viele Grüße
        Peter

        Kommentar

        • Andre_J
          Erfahrener Benutzer
          • 20.06.2019
          • 1908

          #6
          Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
          Dem Link ins Bistumsarchiv bin ich gefolgt, aber bei mir ist St. Rochus nicht online, mache ich was falsch?
          Versuch mal den Direktlink.
          Gruß,
          Andre

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          • Xylander
            Erfahrener Benutzer
            • 30.10.2009
            • 6450

            #7
            Danke Andre, klappt.
            Viele Grüße
            Peter

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            • staarman
              Erfahrener Benutzer
              • 17.01.2020
              • 719

              #8
              Vielen Dank, Peter und Andre,

              die Hopserei durch die Tektonik ist manchmal mühsam und Balkhausen ist auch nur deshalb schon online, weil es unter B ganz weit vorne im Alphabet steht. Auf den Permalink hätte ich auch kommen können - Asche auf mein graues Haupt

              Da ist noch ein langer Weg zu gehen, bis alles da ist, aber ich bin ja schon froh, dass man sich so konsequent aufgerappelt hab. Eines schönen Tages wird vielleicht auch im Bistum Trier mal wieder ein Wunder geschehen und es werden ähnlich konsequente Anstrengungen (mit Partnern) zu sehen sein.


              Herzliche Grüße

              Gerd
              Namen im Fokus:
              • NACHTSHEIM/NACHTSAM/NACHTSEM/NAGTHEIM/NAGTZAAM (weltweit)
              • EINIG (Rheinland + Hessen), RAFFAUF, SCHMITZ(Kell/Brohltal)
              • DITANDY, LOOSEN, NEUKIRCH, SCHOOR, THON, WEINAND (Niederelz, Niedermendig)
              • VERHOEVEN, KURFÜRST/KÖRFFER (Niederrhein)

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              • Xylander
                Erfahrener Benutzer
                • 30.10.2009
                • 6450

                #9
                Hallo Gerd,
                sind das die frühesten Nennungen des Namens Natzem o.ä. im Mischbuch von St. Rochus Balkhausen?
                1700 Trauung Bastian Natzem oo Agnes Kleutsch
                1703 Taufe Petronella Natzem, Eltern Bertram Natzem und Agnes Kleutz
                1705 Taufe Joannes Natzem, Eltern Sebastian Natzem und Agnes Kleutz



                Bei weiteren Taufen bis 1716 ist die Schreibweise durchgehend Natzem. 1719 dann Natzheim


                Gleich, ob Bastian und Bertram identisch sind, was ich annehme, haben wir hier mE den/die Zuwanderer. Die Familie Kleutz hingegen ist schon länger ansässig. Eine Agnes Kleutz ist 1676 getauft.


                Ich weiß nicht wie lange Zugezogene einen Herkunftsnamen verpasst bekamen, aber ich denke, um 1700 nicht mehr. Wenn Bastian/Bertram also seinen FN Natzem beim Zuzug schon besaß, kann man dann nicht seine Taufe anderswo finden oder vielleicht sogar seine Dimission? Zu bedenken: das würde wohl nicht in Nachtsheim selbst sein, sondern eher in der Region drumherum, wo ein Vorfahr den Herkunftsnamen bekommen hätte.

                Viele Grüße
                Peter
                Was haben wir hier für einen seltsamen Doppeleintrag(?) 1715? Am 10. April Taufe Christianus Natzem, am 8. Oktober Christianus Nothehen(?) mit mutmaßlich denselben Eltern und denselben Paten: http://dfg-viewer.de/show?tx_dlf%5Bd...4ea80bfb0fc475
                Zuletzt geändert von Xylander; 17.11.2021, 01:18. Grund: Doppeleintrag 1715?

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                • Xylander
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.10.2009
                  • 6450

                  #10
                  Hallo Gerd,
                  eine weitere Schreibweise für den Ort ist Nachtesheim:

                  Dazu nochmal die Funde für Natesheim:

                  Sprachlich ist es für mich sehr gut möglich, dass der Ortsname Nachtesheim/Natesheim/Natzhem(siehe #3) im örtlichen Dialekt Natzem ausgesprochen wurde und in der näheren Umgebung zum Herkunftsnamen Natzem führte. Ob der Sebastianus/Bertramus Natzem in Balkhausen aus dieser Region stammte, das wissen wir im Moment noch nicht.
                  Viele Grüße
                  Peter

                  Kommentar

                  • staarman
                    Erfahrener Benutzer
                    • 17.01.2020
                    • 719

                    #11
                    Hallo Peter,

                    vielen Dank für die detaillierte Analyse der Daten, ich hatte zunächst nur die ersten Einträge, die ich aus LDS hatte, über das Mischbuch verifiziert. Frühere Einträge sind nicht zu finden.

                    Es ist davon auszugehen, dass der Name der Aussprache entsprach, wie sie damals üblich war. Also NAATZEM oder NAATZHEIM oder NOOTZEM u.Ä.

                    In den mir bekannten Nachtsheim Stammbäumen(m.W. alle bekannten Nachtsheim Bäume dieser Welt) gibt es bisher keinen passenden Kandidaten, der unter (Se)bastian oder Bertram vor 1700 auftaucht. Beide Vornamen sind überhaupt nur sehr selten (<5 / ~3000) bei den Nachtsheim anzutreffen. Zu Bedenken ist, dass an einigen Orten die verfügbaren KB Einträge nur bis ca. 1700 zurück reichen, dieser Sebastian-Betram aber vermutlich vor 1680 geboren ist. Er könnte also durchaus aus Waldorf (Nachtsheim Hotspot), dem Schrumpftal/Moselsürsch oder Sinzig stammen, seine Geburt ist nur nicht mehr nachweisbar.

                    Den zweiten Eintrag ohne Datum mit "Nothehen" oder "Nothsheim" oder was auch immer ist vermutlich eine Korrektur des ersten, wo der Nachname etwas abgewandelt wurde.

                    Vielleicht finden sich noch weitere Hinweise in irgendwelchen Sekundärquellen rund um Türnich, die auf eine Herkunft oder einen Beruf schließen lassen.

                    Stay tuned...

                    Nochmals: vielen Dank für die großartige Unterstützung


                    Herzliche Grüße

                    Gerd
                    Namen im Fokus:
                    • NACHTSHEIM/NACHTSAM/NACHTSEM/NAGTHEIM/NAGTZAAM (weltweit)
                    • EINIG (Rheinland + Hessen), RAFFAUF, SCHMITZ(Kell/Brohltal)
                    • DITANDY, LOOSEN, NEUKIRCH, SCHOOR, THON, WEINAND (Niederelz, Niedermendig)
                    • VERHOEVEN, KURFÜRST/KÖRFFER (Niederrhein)

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                    • Xylander
                      Erfahrener Benutzer
                      • 30.10.2009
                      • 6450

                      #12
                      Hallo Gerd,
                      gern, es ist ja eine spannende Geschichte. Welches Waldorf ist denn gemeint? 53498?

                      Viele Grüße
                      Peter

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                      • staarman
                        Erfahrener Benutzer
                        • 17.01.2020
                        • 719

                        #13
                        Genau, Waldorf, Kreis Ahrweiler , PLZ 53498

                        Wikipedia

                        Dort gab es die meisten Nachtsheim, mit vier unterschiedlichen Spitzenahnen ab ca. 1681.


                        Herzliche Grüße

                        Gerd
                        Namen im Fokus:
                        • NACHTSHEIM/NACHTSAM/NACHTSEM/NAGTHEIM/NAGTZAAM (weltweit)
                        • EINIG (Rheinland + Hessen), RAFFAUF, SCHMITZ(Kell/Brohltal)
                        • DITANDY, LOOSEN, NEUKIRCH, SCHOOR, THON, WEINAND (Niederelz, Niedermendig)
                        • VERHOEVEN, KURFÜRST/KÖRFFER (Niederrhein)

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