Namen im Laufe der Zeit

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  • TempusFugit
    Erfahrener Benutzer
    • 14.11.2021
    • 131

    Namen im Laufe der Zeit

    Schönen Abend miteinander.

    Ich würde mal wieder gerne was in die Runde werfen, was mir schon einiger Zeit im Kopf rumgeht.

    Namen ändern sich ja im Laufe der Zeit; diejenigen mit einem Maier/Mayer/Meier/Meyer/Mair/Mayr/usw in der Ahnenliste werden da ein Lied über Schreibfehler und Änderungen singen können.

    Ich habe bei mir nun den Fall (der das ganze ausgelöst hat), daß ein Vorfahr bei seiner Geburt als Trummer (wie sein Vater und Großvater) eingetragen wurde, dann ab der Hochzeit als Drummer gilt (was sich dann so weiter durchzog). Bei mir ist der Sohn nun mit D, dessen Vorfahren mit T erfasst. Sieht halt etwas komisch aus...

    Mit Vornamen ist es ja ähnlich. Johann/Joann, Kunigunda/Kunigund/Cunegund und ähnliches.

    Tragt ihr jede Schreibweise ein die ihr findet?
    Welcher ist der "offizielle"? Der im Geburtsregister, oder der unter der die Person am meisten genannt wird?
  • Sbriglione
    Erfahrener Benutzer
    • 16.10.2004
    • 1176

    #2
    Hallo,

    bei mir ist das eigentlich eher eine Sache des Zufalls: die Schreibweise, die mir für eine Person als erstes begegnet, wird auch für sie verwendet (mit der Folge, dass die Schreibweise bei Kindernn ein und desselben Ehepaares manchmal ganz gewaltig variieren kann). Zusätzlich schreibe ich aber jenseits der Genealogiedateien parallel auch immer eine Geschichte der jeweiligen Familie, so wie ich sie gefunden habe - und da kommen dann alle Schreibweisen gemeinsam in den Titel und die jeweils genutzten werden auch dort, wo sie auftauchen nochmal erwähnt.

    Grüße!
    Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
    - rund um den Harz
    - im Thüringer Wald
    - im südlichen Sachsen-Anhalt
    - in Ostwestfalen
    - in der Main-Spessart-Region
    - im Württembergischen Amt Balingen
    - auf Sizilien
    - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
    - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

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    • consanguineus
      Erfahrener Benutzer
      • 15.05.2018
      • 5525

      #3
      Zitat von TempusFugit Beitrag anzeigen
      Tragt ihr jede Schreibweise ein die ihr findet?
      Welcher ist der "offizielle"? Der im Geburtsregister, oder der unter der die Person am meisten genannt wird?
      Hallo!

      Bei den Vornamen halte ich es so, daß ich die exakte Schreibweise zur Taufe eintrage, sei sie auch noch so absurd. Falls kein Taufeintrag vorhanden, nehme ich den in der frühesten Erwähnung auftretenden Namen. Sollte die Person im Laufe ihres Lebens auch mal ganz anders genannt werden, was ja gelegentlich vorkommt, dann notiere ich das in Klammern. Ausgenommen davon sind bloße Varianten des Taufnamens, wie etwa Georg und Jürgen oder Hans und Johann.

      Bei den Familiennamen notiere ich in der Regel die heutige Version, und zwar bei ALLEN Familienmitgliedern, ganz egal, ob sie diesen Namen in dieser Form je getragen haben oder nicht. Die verschiedenen Varianten eines Individuums setze ich in Klammern zur Kenntnis dazu. Ich tue das aus folgendem Grund: wenn ich in meinem Programm jemanden aus einer ganz bestimmten Familie suche, dann brauche ich einen einfach zu merkenden Familiennamen, den ich in die Suchmaske eingebe. Ich kann mir nämlich beim besten Willen nicht merken, welches Familienmitglied unter welchen Namensvarianten bekannt war.

      Viele Grüße
      consanguineus
      Suche:

      Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
      Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
      Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
      Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
      Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
      Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

      Kommentar

      • pascho
        Erfahrener Benutzer
        • 16.06.2020
        • 242

        #4
        Vornamen schreibe ich grundsätzlich in der heutigen Fassung (Katharina, Josef, Johannes, Gertrud, etc.). Wenn der Rufname bekannt ist ("Tring", "Jupp", "Jan", "Trück", etc.) wird der auch nur in den Notizen dokumentiert. Vorallem, wenn die "Koseform" nicht durchgängig belegt ist.


        (Merkwürdig finde ich z.B. wenn in Ahnentafeln "Jois" oder "Mariae" als Vornamen genannt werden, weil einfach die lateinische Genitivform aus dem Taufeintrag des Kindes abgeschrieben wurde.)


        Nachnamen schreibe ich üblicherweise in der jüngsten bzw. in der heute bekannten Form. Abweichende Schreibweisen werden bei der Person als Zusatzinfo hinterlegt. (z.B. Bardenheuer (Bardenhewer, Bardenheuwer) oder Loevenich (Lövenich, Lovenich).


        Neben diesen einfach nur abweichenden Schreibweisen habe ich aber auch einen Fall in dem die Änderung markanter ist:
        Aus Anton "Raubal" aus Böhmen - vermtl. Zasmucky - wurde nach seiner Einwanderung ins jülicher Land zu Anton "Rauwald", Seine Taufe habe ich bisher nicht ausfindig machen können). Hier lag vmtl. einfach ein Hörfehler vor.

        Und ich beschäftige mich mit einer Familie "Nelles", deren Angehörige sich teilweise im gleichen Eintrag auch "Cornely" schreiben ließen, was ich zur besseren Auswertung auch angleichen muss (es wird "Nelles" als Leitname werden, da dieser heute noch geführt wird).
        Viele Grüße Pascal

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        • nav
          Erfahrener Benutzer
          • 30.03.2014
          • 711

          #5
          Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
          Bei den Familiennamen notiere ich in der Regel die heutige Version, und zwar bei ALLEN Familienmitgliedern, ganz egal, ob sie diesen Namen in dieser Form je getragen haben oder nicht.
          Aber was ist denn nun, wenn es mehrere heutige Versionen gibt?

          Beispielsweise die Familie Stupperich aus dem Sauerland, die von Beginn der Aufzeichungen an so genannt wurde und auch heute noch so heißt. Es gibt einen Zweig, der in den 1760ern etwa ins Banat ausgewandert ist und sich fortan Stuprich geschrieben hat.

          Oder die Familie Samplonius aus Friesland (NL), die diesen Namen ca. seit Mitte des 17. Jahrhunderts trägt und ebenfalls auch heute noch so geschrieben wird. Als die Franzosen Anfang des 19. Jahrhunderts das Tragen von Familennamen zur Pflicht gemacht haben, haben einige Brüder aus dieser Familie stattdessen die Schreibweise Semplonius angenommen.

          Manch einer hat sicherlich den Ansatz, konsequent die "eigene" Schreibweise zu verwenden. Aber wenn jetzt ein Stuprich- oder Semplonius-Forscher ankommt, und die Stupperichs oder Samplonius - die sicher damals wie heute deutlich in der Mehrheit sind - gegen ihren Willen umbenennen, dann werden sie da vermutlich weder auf Begeisterung noch auf Verständnis stoßen.

          Auch bei meiner direkten Namenslinie gab es eine klare Entwicklung. Ursprünglich waren es Voermans, aus denen die Franzosen um 1800 dann Voormans gemacht haben. Schlussendlich gab es dann einen deutschen Zweig, der teilweise zu Voormanns geworden ist (auch hier gibt es also zwei heutige Versionen), sowie einen weiteren Zweig, der eine zeitlang in der Umgebung von Köln ansässig war, später aber wieder nach NL zurückgekehrt ist, und ebenfalls diese Entwicklung zu einem zweiten 'n' durchgemacht hat.

          Während ich eine Standardisierung deutlich der Willkür vorziehe, sich einfach auf die Schreibweise aus einer konkreten Erwähnung festzulegen (ob jetzt die zuerst gefundene oder die chronologisch erste, oder sonst eine), ist es auch hier das absolut mindeste, zumindest in Fällen wo es so eine klare Abgrenzung/Entwicklung gibt, unterschiedliche Schreibweisen zu unterscheiden.

          Kommentar

          • TempusFugit
            Erfahrener Benutzer
            • 14.11.2021
            • 131

            #6
            Bei mir hinterlege ich bei Frauen meist zwei Namen: den Geburtsnamen, und den (oder die) Ehenamen.

            Mit den Nachnamen ist das halt so eine Sache. In meinem Fall muß ich dann unter D und T suchen.

            Zitat von pascho Beitrag anzeigen
            Vornamen schreibe ich grundsätzlich in der heutigen Fassung (Katharina, Josef, Johannes, Gertrud, etc.). Wenn der Rufname bekannt ist ("Tring", "Jupp", "Jan", "Trück", etc.) wird der auch nur in den Notizen dokumentiert. Vorallem, wenn die "Koseform" nicht durchgängig belegt ist.
            Bei ein paar Vorfahren habe ich auch die Hausnamen eingetragen, die ich in einem Dokument gefunden habe.

            Zitat von pascho Beitrag anzeigen
            (Merkwürdig finde ich z.B. wenn in Ahnentafeln "Jois" oder "Mariae" als Vornamen genannt werden, weil einfach die lateinische Genitivform aus dem Taufeintrag des Kindes abgeschrieben wurde.)
            Naja, vielleicht wissen es viele einfach nicht? Da ist man froh, das überhaupt lesen zu können; da macht man sich dann nicht auch noch Gedanken über lateinische Grammatik

            Kommentar

            • Radoschin
              Benutzer
              • 30.04.2021
              • 15

              #7
              Da hat sich dann teilweise die zuständige Obrigkeit Gedanken gemacht und einen Erlass herausgegeben.

              Beispiel [zu finden in Matr. Horni Folmava 11 (Fichtenbach) Folie 95]:


              Laut des Erlasses des K.K. Statthalters in Prag vom 15.Junii 1910 Z. 128204 lautet der und wird der Zuname des hier als Kind benannten Franz Wolfgang Otellinger gegenwärtig Fabrikarbeiters zu Rothenbach bei Lauf "Ottilinger" geschrieben.


              Dieser Eintrag wurde nachträglich zu einer Geburt vom 31.10.1848 eingetragen.

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              • consanguineus
                Erfahrener Benutzer
                • 15.05.2018
                • 5525

                #8
                Zitat von NVMini1009 Beitrag anzeigen
                Aber was ist denn nun, wenn es mehrere heutige Versionen gibt?
                Genau das ist auch mein großes Problem! Ich habe es mehrmals. Beispiel: die Familie Frobart/Frohbart/Frobarth/Frohbarth. Es existier(t)en nach dem Versteinerungsdatum zwei Linien, die sich unterschiedlich schreiben/schrieben, aber zu einer Familie gehören. Steinkamp/Steinkampf dasselbe. Ich könnte noch weitere Beispiele aufzählen. In solchen Fällen wähle ich ab Versteinerungsdatum den dann gebräuchlichen Namen. Im Prinzip also wie bei allen anderen Familiennamen mit ab da nur einer Schreibweise ja auch.

                Viele Grüße
                consanguineus
                Suche:

                Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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                • fps
                  Erfahrener Benutzer
                  • 07.01.2010
                  • 2157

                  #9
                  Zitat von pascho Beitrag anzeigen
                  Und ich beschäftige mich mit einer Familie "Nelles", deren Angehörige sich teilweise im gleichen Eintrag auch "Cornely" schreiben ließen, was ich zur besseren Auswertung auch angleichen muss (es wird "Nelles" als Leitname werden, da dieser heute noch geführt wird).
                  Hallo Pascal,
                  "Cornely" könnte auch eigentlich "Cornelius" lauten, da kann man sich in den handschriftlichen Einträgen leicht verlesen.
                  Auf jeden Fall ist der Cornelius ein lateinischer Nelles (bei mir habe ich da als sozusagen gleichberechtigte Familiennamen "Nelles" und "Nüllus"....)
                  Gruß, fps
                  Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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                  • Gudrid
                    Erfahrener Benutzer
                    • 22.04.2020
                    • 1251

                    #10
                    Guten Morgen,

                    mein Geburtsname Hintereicher findet sich erstmals 1517 als Hinderaicher.
                    Im Laufe der Zeit tauchten viele Varianten auf Hindernaicher, Hinteraicher, Hinteraichner, Hinternaichner usw. Inzwischen gibt es sie nur noch mit der Schreibweise ai und ei. Da alle aus dem selben Nest stammen, habe ich sie bei Ahnenblatt alle mit der gleichen Schreibweise eingetragen. Sonst habe ich Probleme, wenn ich unter den inzwischen über 200 Personen einen bestimmten finden möchte.
                    Liebe Grüße
                    Gudrid
                    Lieber barfuß als ohne Buch

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