Spuk in Vacha (Rhön)
Copyright: Wolfgang G. Fischer (Hamburg)
Stand: 31. Okt. 2019
In Zimmer 209 des Hotels „Adler“ hatte Daniel Götz eine Nacht mit wenig Schlaf. Er schlummerte gegen 23 Uhr ein, wachte aber schon zwei Stunden später wieder auf.
Laut und vernehmlich hörte er ein Totenglöckchen läuten. Das konnte nur die Glocke der nahegelegenen Friedhofskapelle aus dem Mittelalter sein.
Was bedeutete dies? Wen rief die Glocke?
Zweihundert Jahre zuvor war Napoleon zweimal durch Vacha gezogen. 1812 ging er mit seiner stolzen Armee nach Russland, ein Jahr später kamen die Reste geschlagen und verfolgt zurück. 1812 hatte Napoleon im Rathaus, in der sog. „Widemark“ genächtigt und war mit Pastete aus dem Hotel „Adler“ verpflegt worden.
Napeleons Vertrauter Malmuck schickte tags darauf einen Offizier nach Heimboldshausen, etwa drei Meilen entfernt flussabwärts Richtung Hersfeld, um im Haus des Bürgermeisters ein paar Stracke zu kaufen. Diese nordhessische Dauerwurst galt schon damals als Delikatesse.
Als die Knechte des Bürgermeisters das gefüllte Säckel des Offiziers sahen, erschlugen sie ihn kurzerhand und warfen ihn nachts in den Brunnen des Hofes.Im Land herrschte große Not, Napoleons Steuern hatten es ausgeblutet.
Der Brunnen wurde seit diesem Tag nicht mehr genutzt, was einigen Nachbarn seltsam vorkam. Auch wollte einer gesehen haben, wie der Offizier ins Haus des Bürgermeisters ging, aber nicht wieder herauskam. Sprach man die Familie darauf an, gab es nur undeutliche Antworten.
Der Mord war genau um jene Stunde geschehen, als noch Jahrhunderte später das Totenglöcklein läutete. Hören konnten es aber nur gebürtige Heimboldshäuserinnen und Heimboldshäuser.
Copyright: Wolfgang G. Fischer (Hamburg)
Stand: 31. Okt. 2019
In Zimmer 209 des Hotels „Adler“ hatte Daniel Götz eine Nacht mit wenig Schlaf. Er schlummerte gegen 23 Uhr ein, wachte aber schon zwei Stunden später wieder auf.
Laut und vernehmlich hörte er ein Totenglöckchen läuten. Das konnte nur die Glocke der nahegelegenen Friedhofskapelle aus dem Mittelalter sein.
Was bedeutete dies? Wen rief die Glocke?
Zweihundert Jahre zuvor war Napoleon zweimal durch Vacha gezogen. 1812 ging er mit seiner stolzen Armee nach Russland, ein Jahr später kamen die Reste geschlagen und verfolgt zurück. 1812 hatte Napoleon im Rathaus, in der sog. „Widemark“ genächtigt und war mit Pastete aus dem Hotel „Adler“ verpflegt worden.
Napeleons Vertrauter Malmuck schickte tags darauf einen Offizier nach Heimboldshausen, etwa drei Meilen entfernt flussabwärts Richtung Hersfeld, um im Haus des Bürgermeisters ein paar Stracke zu kaufen. Diese nordhessische Dauerwurst galt schon damals als Delikatesse.
Als die Knechte des Bürgermeisters das gefüllte Säckel des Offiziers sahen, erschlugen sie ihn kurzerhand und warfen ihn nachts in den Brunnen des Hofes.Im Land herrschte große Not, Napoleons Steuern hatten es ausgeblutet.
Der Brunnen wurde seit diesem Tag nicht mehr genutzt, was einigen Nachbarn seltsam vorkam. Auch wollte einer gesehen haben, wie der Offizier ins Haus des Bürgermeisters ging, aber nicht wieder herauskam. Sprach man die Familie darauf an, gab es nur undeutliche Antworten.
Der Mord war genau um jene Stunde geschehen, als noch Jahrhunderte später das Totenglöcklein läutete. Hören konnten es aber nur gebürtige Heimboldshäuserinnen und Heimboldshäuser.
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