Teegersche/Tengersche Güter

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    [ungelöst] Teegersche/Tengersche Güter

    Name des gesuchten Ortes: Teegersche/Tengersche Güter
    Zeit/Jahr der Nennung: 1827
    Ungefähre oder vermutete Lage/Region: Russland,Kurland und Livland
    Ich habe die Datenbanken zur Ortssuche abgefragt [ja/nein]: nein



    Hallo,
    ich suche die Teegerschen/Tengerschen Güter oder Gut Teeger/Tenger in Kurland, Livland oder Russland. Der Name stammt aus einem Taufeintrag aus dem Jahr 1827 in Riga, siehe Anhang rechte Seite, 4. Eintrag von oben.
    Weiß jemand vielleicht, wo sich das Gut befindet und welcher Familie das Gut gehörte?
    Angehängte Dateien
    Zuletzt ge?ndert von Gast; 05.07.2020, 17:19.
  • Luhada
    Erfahrener Benutzer
    • 17.09.2019
    • 364

    #2
    Also, ich lese "... der Tangerschen Güter....."
    P.S.
    "... der auf der Reise befindlichen ..." - heißt Nicht zwangsläufig, das die Güter auch in der Gegend waren.
    Woher stammen denn der Leopold Georg Heroldt und seine Frau Jeannette Dorothea geb. Zeibig?
    LG von mir
    ---------------------------------------------------
    Suche in / um
    Bergheim. Rhein-Erft-Kreis - Christian Ruiters
    Brachstedt - Maria Elisabeth Ziegler
    Lunstädt - Gottfried Götze
    Merseburg - Gottlieb Zehmisch(er)
    Järshagen/Westpommern - Ferdinand Runge

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    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 15111

      #3
      Hallo,
      vielleicht das Rittergut Tüngen in Ostpreussen
      Größe: 404 Hektar (1879)

      Viele Grüße

      Kommentar

      • Anna Sara Weingart
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2012
        • 15111

        #4
        Jetzt hab' ich noch was Besseres gefunden:

        Rittergut Tengen in Ostpreussen

        Quelle: Alphabetisches Ortschafts-Verzeichniß für die Provinzen Ost- und Westpreußen, 1878
        Angehängte Dateien
        Viele Grüße

        Kommentar

        • sonki
          Erfahrener Benutzer
          • 10.05.2018
          • 4692

          #5
          Aus welchen Kirchenbuch in Riga stammt denn der Eintrag genau?
          (vielleicht gibt es dort ja noch weitere Einträge, wo es vielleicht deutlicher wird wo das Gut liegt?)
          Zuletzt ge?ndert von sonki; 02.07.2020, 11:58.
          Слава Україні

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          • #6
            Es ist leider unbekannt, woher der Leopold Georg Heroldt und seine Frau herkommen. Bislang habe ich nur diesen Taufeintrag gefunden. Und der Taufeintrag stammt aus der Domkirche in Riga. Allerdings gehe ich davon aus, dass sie nur für kurze Zeit in Riga gewohnt haben. Das Rittergut Tengen müsste stimmen, da sowohl die Familie Müller als auch die Familie Hartmann, die in Beziehung zum Leopold Georg Heroldt standen, ebenfalls aus Preußen stammen. Und der Ehemann seiner Pflegetochter namens Julius Müller war ebenfalls preußischer Untertan und Oberverwalter. Er hat also sozusagen seinen Beruf und Anstellung geerbt. Es gab ein Gut "Königlich Tengen" und "Adlig Tengen". Und der Leopold Georg war wahrscheinlich der Oberverwalter von beiden Gütern.
            Heißt eigentlich Königlich, dass es direkt dem König gehörte? Im Jahr 1846 gehörte das Gut Adlig dem Tengen Friedrich-Wilhelm-Ferdinand von Kall.
            Weiß jemand, ob es noch Gutsakten von Tengen gibt? Tengen gehörte zum evangelischen Kirchspiel Brandenburg. Die Kirchenbücher von Brandenburg gehen bei Familysearch leider nur bis zum Jahr 1810. Die Kirchenbücher nach 1810 gibt es nur als Duplikate, nur weiß ich leider nicht, wo man diese einsehen kann: http://wiki-de.genealogy.net/Ostpreu...er_Reformation


            Der ältere Bruder des Gutsbesitzers von Kall war Chef des Kosaken-Eskadrons im Garde-Husaren-Regiment, der aus Russen bestand, da zu dieser Zeit Russland mit Preußen verbündet war. So könnte der Oberverwalter Heroldt durch Kontakte nach Russland gekommen sein.
            Zuletzt ge?ndert von Gast; 02.07.2020, 20:02.

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            • #7
              Kennt jemand vielleicht noch andere Güter mit dem Namen Tenger oder Tanger in Kurland, Livland, Ostpreußen und Russland? Der Vorname Leopold kam vor allem in Ostpreußen sehr häufig vor. Wenn das Rittergut Tengen das richtige Gut wäre, würde es doch "Oberverwalter der Tengenschen Güter" heißen oder nicht? Allerdings ist dort ganz eindeutig ein r enthalten.
              Zuletzt ge?ndert von Gast; 24.08.2020, 15:26.

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              • #8
                Es könnte sich auch beim angegeben Namen um einen Familiennamen handeln. Denn sein Schwiegersohn war Oberverwalter der Popowschen Güter. Allerdings gab es keinen Ort namens Popow, sondern die Adelsfamilie hieß Popow und er hat auf dem Gut Wassiljewka als Oberverwalter gearbeitet.
                Kennt ihr also vielleicht auch Familien mit ähnlichem Namen?
                Den Namen Tenger gibt es in heutiger Zeit 6 Mal in Russland, 39 Mal in der Mongolei sowie einmal in der Ukraine und den Namen Tanger 143 Mal in der Ukraine sowie 13 Mal in Russland.
                Für mich sieht es im Taufeintrag mehr wie ein a aus. Und der Name ist auch in Russland häufiger.
                Allerdings ist der Name in Marokko am häufigsten, da er dort 4260 Mal vorkommt. Und in der Ukraine leben 10 000 Marokkaner. Es könnte also sein, dass alle Personen mit diesem Namen ursprünglich aus der Stadt Tanger in Marokko kommen und dadurch läuft meine Suche leider wieder ins Leere. Und in Deutschland gibt es nur einen Fluss mit dem Namen Tanger.
                Vielleicht könnte es sich doch um ein e handeln.
                Habt ihr vielleicht noch eine Idee?
                Zuletzt ge?ndert von Gast; 24.08.2020, 16:07.

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                • #9
                  Hallo,
                  ich habe nun herausgefunden, dass der Vorname Leopold Georg in Estland am häufigsten war. Die Tengerschen/Tangerschen Güter müssen sich im Zarenreich befinden, da dort die Familie Heroldt und die Familie Zeibig gelebt hatte. Ostpreußen kann ich also zu 100% ausschließen, da die Familie nicht in Preußen gelebt hatte.

                  Der Vater der Jeannette Dorothea Zeibig war entweder der Arrendator Johann Zeibig (* 1746 Warschau), der zwischen Gramsden und Durben in Kurland gelebt hatte oder der Arrendator Daniel Gottlieb Zeibig (* 1752 Sachsen), der Pächter von Gut Neuenhof und von Gut Könda in Estland war.

                  Kommentar

                  • MarthaLU
                    Erfahrener Benutzer
                    • 13.02.2013
                    • 509

                    #10
                    Hm, wenn da aber steht," auf der Reise befindlich", so könnten die Güter doch ganz woanders gewesen sein?
                    Ich denke bei Tangerschen Gütern an die Altmark in Brandenburg, den Stammsitz der Familie Bismarck am Fluss Tanger. Zumal mir der Plural Güter auf etwas größeres hinzuweisen scheint. Abwegig?
                    Zuletzt ge?ndert von MarthaLU; 18.05.2021, 21:56.

                    Kommentar


                    • #11
                      Hallo,
                      wie ich bereits sagte, handelt es sich bei dem Namen Tanger/Tenger um eine Familie und um keinen Ort. Denn bei diesen Namen wird immer die Familie genannt, der das Gut gehörte. Der Ehemann seiner Pflegetochter namens Julius Müller war z.B. Oberverwalter der Fürstlich Kotschubejschen Güter in Iwanowka (Gutsbesitzer Fürst Kotschubej) und später Oberverwalter der Popowschen Güter in Wassiljewka (Gutsbesitzer Herr Popow). Nur leider fehlt bei diesem Taufeintrag der Name des Gutes, der normalerweise immer genannt wird. Denn dort steht nur geschrieben, dass er Oberverwalter der Tengerschen Güter war, ohne den Zusatz des Namens des Ortes. Ich suche also eine Familie mit dem Namen Tenger/Tanger, die Gutsbesitzer im Zarenreich waren. Und über diese Familie möchte ich dann herausfinden, welche Güter der Familie gehörte, um so die genaue Lage des Gutes zu erfahren. Eigentlich müsste es sich um eine russische Adelsfamilie handeln, die man leicht in russischen Adelsbüchern finden müsste. Denn Oberverwalter haben nur bei Familien gearbeitet, die dem russischen Hochadel angehörten. Nur die normalen Gutsverwalter haben bei Familien gearbeitet, die dem niederen russischen Landadel angehörten.

                      Und warum sollte er in der Altmark oder in Preußen arbeiten, wenn sein Pflegesohn in Riga wohnte? Außerdem war der Oberverwalter Leopold Georg Heroldt und seine Ehefrau Deutschbalten sowie russische Untertanen und keine Preußen. Sie können also nur im Zarenreich gelebt haben.
                      Zuletzt ge?ndert von Gast; 19.05.2021, 00:51.

                      Kommentar

                      • MarthaLU
                        Erfahrener Benutzer
                        • 13.02.2013
                        • 509

                        #12
                        Ach so.... ich bin jetzt wirklich nur vom Namen ausgegangen. Die Geschichte ist derart umfangreich, dass ich sogar jetzt deine Erkärung nur teilweise verstehe. In einem früheren Beitrag hattest du aber selber noch geschrieben, sie könnten aus Preußen stammen?
                        Meine Logik würde sagen,wenn sonst immer der Ortsname dabei steht, nur hier einmal nicht, so könnte das ein Hinweis sein, dass der Ort eben nicht im Raum Russland liegt? Tenger/Tanger klingt sprachlich ja auch nicht nach Russland. In russsichen Adelsbüchern dürfte es keine solche Familie des Hochadels geben, die hättest du doch längst gegooglet. Eher deutschsprachiger Raum, Riga, Kurland? Aber ich bin ja selber recht oft unterwegs in Adelsfragen, und denke, eine Adelsfamile namens Tenger/ Tanger wäre überall mühelos zu finden. Zumal wenn die Rede von Gütern und einem Oberverwalter ist, nicht von einem kleinen Gut. Also wenn du seit Jahren erfolglos suchst, würde ich misstrauisch, ob die Richtung stimmt. Dass Tenger/Tanger übersetzt Meer heisst, weisst du sicherlich.

                        LG Martha

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                        • #13
                          Hallo,
                          es stimmt, die Geschichte ist wirklich sehr umfangreich. Ich weiß nur, dass der Ehemann seiner Pflegetochter ein preußischer Untertan von der Insel Rügen war. Die leiblichen Eltern seiner Ehefrau waren russische Untertanen und Deutschbalten aus Riga. Deshalb müssen logischerweise auch die Pflegeeltern russische Untertanen und Deutschbalten gewesen sein, da sie sonst im Zarenreich keine Pflegeeltern gewesen sein könnten. Anfangs hatte ich angenommen, dass sie vielleicht aus Preußen stammen, da der Ehemann ihrer Pflegetochter aus Preußen stammt, welches aber bis 1814 zu Schweden und bis 1815 zu Dänemark zu Dänemark gehörte und der Vater des Ehemanns war königlich-schwedischer Kreisschreiber in Bergen auf Rügen und schwedischer Untertan. Also auch sie waren keine richtigen Preußen. Erst nach den napoleonischen Kriegen hatte Preußen die Insel Rügen erhalten.

                          Und da ich die Familie Zeibig in Kurland und Estland gefunden habe, bin ich mir zu 100% sicher, dass auch sie Deutschbalten und russische Untertanen waren. Wenn es sich wirklich um einen Ort handeln würde, wäre der Berg Otgon Tenger oder die Tenger Wüste in der Mongolei deutlich wahrscheinlicher, da dort zumindest Russen gelebt haben. Das Wort Tenger kommt am häufigsten bei Turkvölkern vor. Deutschbalten haben auch im fernen Sibirien und Zentralasien gelebt. Am wahrscheinlichsten ist es, dass es sich bei der Familie Tenger um eine mongolische Familie handelt, die im Grenzgebiet zwischen dem Zarenreich und der Mongolei lebte. Es könnte sich auch um eine türkische Familie handeln, die im Grenzgebiet zum Kaukasus lebte. Das Zarenreich hatte große Gebiete im Süden Russland erobert, die ursprünglich zum Osmanischen Reich gehörte. Genau in diesen Gebieten hatte auch die Familie Müller gelebt. Es könnten also ein paar Türken, die zum Christentum konvertiert sind, im Süden Russlands geblieben sein. Seltsamerweise ist der Name Tenger in der Schweiz am häufigsten. Es könnte sich also auch um eine Familie aus der Schweiz handeln, die im Zarenreich lebte, denn es gab recht viele Schweizer, die im Zarenreich gelebt haben.

                          Und außerdem warum sollte der Pflegevater seiner Ehefrau der Oberverwalter Leopold in einem völlig anderen Land gelebt haben? Denn der Julius und die Ottilie haben sich über die Gutsverwaltung kennengelernt. Ohne ihren Pflegevater hätten sie sich niemals kennengelernt. Denn dadurch, dass die Ottilie auf einen Gut aufgewachsen ist, hatte sie den Julius Müller kennengelernt. Also kann logischerweise das Gut gar nicht außerhalb des Zarenreichs liegen, da der Julius im Jahr 1840 in dass Zarenreich ausgewandert ist und in dem Jahr war seine Ehefrau gerade einmal 15 Jahre alt. Sie müssen sich also im Zarenreich kennengelernt haben. Außerdem gab es außerhalb des Zarenreiches keine richtigen Oberverwalter. Nur im Zarenreich waren die Oberverwalter verbreitet.
                          Genau aus diesen Gründen kann ich eine Herkunft aus Preußen zu 100% ausschließen.

                          Namensverbreitung des Namens Tenger: https://forebears.io/surnames/tenger
                          Zuletzt ge?ndert von Gast; 19.05.2021, 12:04.

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                          • MarthaLU
                            Erfahrener Benutzer
                            • 13.02.2013
                            • 509

                            #14
                            Oje, das ist aber echt kompliziert und für einen Außenstehenden kaum mehr nachvollziehbar. Danke für die Erklärung...

                            Dann einfach viel Glück weiterhin bei der Suche, und immerhin weisst du jetzt, es gibt eine Stolperfalle in der Altmark, die ein Irrweg ist. Denn Tangersche Güter gab es dort wirklich, ich habe dazu einen Beleg in einem Buch, den ich nicht verlinken kann. Die Bismarcks hatten ja viel Grundbesitz in vielen Regionen. Daher nannte man die 5 Bismarckschen Güter, die an der Tanger lagen, die Tangerschen... Aber in der Mongolei, nein, da bin ich raus.

                            LG Martha

                            Kommentar


                            • #15
                              Hallo,
                              am wahrscheinlichsten ist es, dass es sich bei der Familie Tenger um eine türkische Familie handelt, da die Familie Müller im Gouvernement Cherson und im Gouvernement Taurien gelebt hatte, welche Regionen bis in die 1780er Jahre zum Khanat der Krim gehörte, welches ein Satellitenstaat des Osmanischen Reiches war. Und es könnte sein, dass ein paar der türkischen Familien im Zarenreich geblieben sind, bei denen der Leopold Georg Heroldt als Oberverwalter gearbeitet hatte. Denn die Mongolei ist zu weit entfernt.

                              Eigentlich wurden die muslimischen Familien enteignet und es haben sich nun auf dem neuen russischen Gebiet russischen Adelsfamilien angesiedelt, die dort neue Güter gebaut haben und ihre Leibeigenen angesiedelt hatten. Diese Region wurde als Neurussland bezeichnet. Später kamen auch deutsche Kolonisten in das Gebiet. Es könnte aber auch sein, dass ein paar wenige osmanische Adelsfamilien dem Zaren gehuldigt haben. Es könnte auch sein, dass ein Familienmitglied bereits während des Russisch-türkischer Krieg auf die russische Seite übergelaufen ist und in der russischen Armee als Offizier gedient hat. Denn auch im Nordkaukasus gab es viele Deserteure, die auf die russische Seite übergelaufen sind. Die meisten Muslime mussten im Zarenreich nicht einmal zum Christentum konvertieren, um Karriere zu machen. Es gab viele muslimische Offiziere aus dem Nordkaukasus in der russischen Armee. Dies lag auch daran, dass im Zarenreich schon immer Muslime gelebt haben, wie z.B. in Tatarstan.

                              Tenger ist übrigens das mongolische Wort für den früheren Gott der Turkvölker namens Tengri. Dieser Gott gehörte zur heidnischen Religion der Turkvölker namens Tengrismus, bevor sich der Islam und der Buddhismus durchgesetzt hatte.

                              Übrigens haben im Baltikum fast genauso viele Russen wie Deutsche gelebt. Wenn der Leopold Georg Heroldt als Oberverwalter in der Altmark gearbeitet hätte, hätten ja seine Pflegekinder, die russische Untertanen waren, auch von Riga in die Altmark ziehen müssen, was völlig unrealistisch ist. Denn russische Untertanen durften zu dem Zeitpunkt Russland gar nicht verlassen, da Zar Nikolaus I. sehr strenge Regelungen für das Reisen von russischen Untertanen eingeführt hat, weshalb man nicht so ohne weiteres Russland verlassen konnte. Deswegen mussten viele Russen, die in Paris gelebt und studiert haben, Frankreich verlassen und zurück nach Russland einreisen.
                              Zuletzt ge?ndert von Gast; 19.05.2021, 22:12.

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