Auf den Spuren der Vergangenheit...

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  • nosti89
    Benutzer
    • 14.06.2021
    • 17

    Auf den Spuren der Vergangenheit...

    Hallo Community,

    vor einigen Wochen habe angefangen meine Familiengeschichte etwas genauer zu beleuchten. Vor Allem die Geschichte um meine Großmutter, welche aus Elbing/Buchwalde/Osterode vertrieben und über Görlitz nach Torgau gekommen sind umtreibt mich. Leider hat sie ihren Vater kaum gekannt, da dieser 1942 an der Ostfront, unter ungeklärten Umständen, gefallen ist. Ich möchte diese Umstände nach Möglichkeit klären und falls vorhanden Informationen zu seinem Verbleib sammeln.

    Durch Recherche konnte ich nun bereits die bisher unbekannte Hochzeitzurkunde meiner Urgroßeltern ausfindig machen, sowie einen Onkel meiner Oma, welcher in den 20er Jahren nach Amerika ausgewandert ist.

    Ich selbst bin 32 Jahre alt und arbeite im IT-Bereich.

    Mittels dieses Forum möchte ich nun ein wenig mehr Licht ins Halbdunkel bringen und freue mich auf interessante Hinweise und Diskussionen.


    viele Grüße
  • fajo
    Erfahrener Benutzer
    • 08.10.2018
    • 2349

    #2
    Erst einmal ein verspätetes Hallo und vor allem aber recht viel Glück und Erfolg bei der Suche!
    Lg fajo
    Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







    Kommentar

    • Sbriglione
      Erfahrener Benutzer
      • 16.10.2004
      • 1177

      #3
      Hallo,

      das klingt wirklich sehr spannend!
      Ich wünsche Dir viele interessante und aufschlussreiche Entdeckungen, nicht zuletzt, weil ich ungeachtet eines inzwischen recht großen Gesamt-Stammbaumes auch meinerseits immer noch neue Endeckungen zu "jüngeren" Vorfahren (was in meinem Falle aber überwiegend doch einige Generationen weiter zurück liegt) mache und auf weitere hoffe (u.a. über die sicher sehr verwickelte Lebensgeschichten der Mutter und der Urgroßmutter einer meiner eigenen Urgroßmütter, die anscheinend viel herumgereist sind, möglicherweise beide mehrere uneheliche Kinder hatten - und deren Verbleib mir bisher unbekannt ist. Und über den Tod eines sizilanischen Urgroßelternpaares, das angeblich im zweiten Weltkrieg auf offenem Feld von einem Tiefflieger erwischt wurde...

      Viele Grüße!
      Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
      - rund um den Harz
      - im Thüringer Wald
      - im südlichen Sachsen-Anhalt
      - in Ostwestfalen
      - in der Main-Spessart-Region
      - im Württembergischen Amt Balingen
      - auf Sizilien
      - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
      - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

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      • nosti89
        Benutzer
        • 14.06.2021
        • 17

        #4
        Hallo ihr beiden,

        Vielen Dank für die nette Begrüßung. Mittlerweile konnte ich dank tatkräftiger Unterstützer aus dem Forum ein bisschen mehr in Erfahrung bringen. Ich konnte sogar einen Cousin von mir ausfindig machen. Wir wollen die Familiengeschichte nun gemeinsam entdecken.

        Leider verliere ich aber noch recht schnell den Überblick über die vielen Archive, Quellen und Möglichkeiten und weiß manchmal nicht so richtig wie es sinnvoll weitergehen könnte.ich hoffe das gibt sich mit der Zeit.

        Grüße

        Kommentar

        • nosti89
          Benutzer
          • 14.06.2021
          • 17

          #5
          EDIT: Ich sehe gerade, dass es die Formatierung ziemlich zerhauen hat und die Fotos viel zu groß dargestellt werden....ich bearbeite das noch....

          Hallo liebes Forum,

          dank großartiger Hilfe hier, möchte ich die Gelegenheit nutzen mich bei allen Teilnehmern zu bedanken und einen kleinen Einblick in die Recherche geben. Damit möchte ich ein bisschen was "zurückgeben" da ich zwar viele Hinweise erhalten habe, aber natürlich nur wenig zum Forum beitragen konnte. Den Beitrag werde ich ggf. erweitern oder Anpassen. Weiterhin bin ich natürlich immer an weitern Informationen interessiert.

          In meiner nachfolgenden Betrachtung geht es um meinen Urgroßvater Martin Fregin, welcher am 11.11.1906 in Lepuwek/Lublin in Ostpreußen das Licht der Welt erblickte. Er war das jüngste von 10 Kindern der Eheleute Ludwig und Pauline Fregin geb. Lutz.

          Die Familie zog es ca. 1908 in die Nähe von Elbing, genauer gesagt in den Ort Buchwalde, wo Ludwig Fregin ein größere landwirtschaftliches Anwesen außerhalb des Ortes in Richtung Lichteinen erwarb.Diese Grundstück verkaufte er während der Hyperinflation im Jahr 1923 und erwarb einige Tage später mit dem Erlös, der freilich nur noch ein Bruchteil wert war, ein kleinere landwirtschaftliches Anwesen. Sein Sohn Martin trat in die Fußstapfen seines Vater und begann eine Lehre als Müller.

          In den darauffolgenden Jahren lernte Martin seine zukünftige Frau, die Zigarrenmacherin Frieda Neumann kennen. Beide Heirateten am 5. Juli 1933 in Königsberg. Dabei entstand das einzige mir bekannte Foto von meinem Urgroßvater.



          Die originale Heiratsurkunde aus Königsberg konnte ich in einem Archiv ausfindig machen.



          Die junge Familie bezog eine Wohnung in Elbing im äußeren Mühlendamm 14, an welchen sich meine Oma auch noch erinnert. Auch im Einwohnerbuch der Stadt Elbing von 1934 wird die Adresse bestätigt.



          Den nächsten Anhaltspunkt gibt die Auskunft des Bundesarchivs für Angehörige der Wehrmacht. Zwar wird kein konkretes Einzugsdatum genannt, es ist jedoch bekannt das er 1939 als Schütze in das Infanterie-Regiment 400 eingegliedert wurde. Die übergeordnete Division marschierte über Graudenz Richtung Warschau bis in das Vorfeld der Festung Modlin. Dort erlebte sie das Ende des Polenfeldzugs. Martin erlebt dies nicht, er liegt, aufgrund einer Fußverletzung im Reserve Lazarett 1 Königsberg/Preußen. Sind mir keine weiteren Hinweise über seine Zeit im Lazarett bekannt. Nach der Wiederherstellung seine Frontverwendungsfähigkeit wurde er am 2.Dezember 1939 zurück zur Truppe beordert.

          Im Jahre 1940 erfolgte dann die Versetzung in die 6. Kompanie Infanterie-Regiment 371. Diese Einheit war der 161. Infanterie-Division unterstellt, welche zur 9. Armee gehörte.

          Diese Einheit marschierte anschließend mit der Heeresgruppe Mitte Richtung Russland.
          Im September tobten die Kämpfe um Cholm, während derer Martin von Splittern einer Artilleriegranate in den Linken Oberschenkel getroffen wurde. Aufgrund seiner nur leichten Verletzung, verblieb er bei der Truppe.

          Weniger glücklich verliefen die Winterkämpfe um Rschew. Auf der Personenkartei ist folgendes vermerkt:

          4.1.42 Wolynowo*gefallen.*Granatsplitter Kopf
          Grablage:*Jowek Pjatiletka bei Trotzkoje an der*Wolga zwischen*Julzoff und Slawitza.


          Meine Recherche ergab einige interessante Informationen. Dank frei verfügbaren Kartenmaterial aus der Zeit und mittels Berichten von Zeitzeugen konnte ich die Umstände ein wenig besser beleuchten. Hilfreich war hier vor allem der Tätigkeitsbericht des Divisions Arztes der 161. Infanterie Division vom 21.06.1941 bis 01.07.1944.

          Für den betreffenden Zeitraum wurde dort niedergeschrieben:

          02.01.1942
          Wagenhalteplatz wird wegen weiteren Zurücknehmens der H.K.L. nach*Batjukowo, der H.V.Pl. von*Alexina (Aleßina)*nach*Trojtzkoje*befohlen.
          Div.-Stabs-Quartier*Trojtzkoje. Die*San.-Komp.1/241*befindet sich auf dem Marsch.
          Hinter ihr marschieren die unterstellten Teile einer Fahrkolonne mit 200 Verwundeten.

          In der Nacht werden die Verwundeten in einer von der Kompanie vorbereiteten Schule untergebracht und versorgt.

          03.01.1942
          Wagenhalteplatz*Batjukowo*wird nach*Trojtzkoje*zurückgenommen.
          Die von der Kompanie auf Fahrkolonnen transportierten Verwundeten kommen in*Subzow (Subtzow)*an und werden der*San.-Komp.2/241 und der Krankensammelstelle überwiesen.

          Auf diesem Transport vom 30.12. bis 3.1.42 verstarben von den 300 zum Teil Schwerverwundeten drei. Allgemein wurde der Transport, der unter den schwierigsten Verhältnissen bei größter Kälte -unter minus 35° Grad- durchgeführt wurde, von den Verwundeten in den mit Heu ausgepolsterten Hf 1 gut vertragen.

          04.01.1942
          Wagenhalteplatz*Koleßnikowa.
          Der H.V.Pl. für den Div.-Abschnitt bleibt in*Subzow (Subtzow)*bei der*San.Komp.2/241.

          Die Lage ist begründet durch die guten Straßen und Verbindungen von der H.K.L. nach*Subzow (Subtzow)*und durch das Fehlen geeigneter
          Räumlichkeiten zwischen H.K.L. und*Subzow (Subtzow).
          In*Subzow (Subtzow)*besteht außerdem gute Abtransportmöglichkeit.
          Krankensammelstelle,*Feldlazarett 1/532,*Lazarettzüge.


          Die oben genannten Truppenbewegungen lassen sich sehr gut auf dem Kartenausschnitt nachvollziehen. Der Rückzug des Hauptverbandsplatzes von Alexina im Norden nach Trojtzkoje, ebenso ist der Wagenhalteplatz Kolessnikowa sichtbar.
          Der Ort an dem mein Urgroßvater gefallen ist muss Wolykina gewesen sein, in moderneren Karten wird dieser Ort als Volynowo (Wolynovo) beschrieben. Dieser ist ca. 5km vom Hauptverbandsplatz in Trojtzkoje entfernt.
          Als Todesursache ist auf der Personenkartei "Granatsplitter Kopf" vermerkt. Seine sterblichen Überreste könnten dann zum Hauptverbandsplatz transportiert worden und dort bestattet worden sein. Als Grablage wird "Jowek Pjatiletka bei Trotzkoje an der*Wolga" angegeben.

          Hier enden meine bisherigen Nachforschungen...

          Das nächste was ich klären möchte, ist der Eintrag "Jowek Pjatiletka" und die Bedeutung dahinter.

          Queller:




          TÄTIGKEITSBERICHT des Division-Arztesder 161. Infanterie-Division vom 21.06.1941 bis 01.07.1944, einschließlich entsprechenderAnlagen- Beiträge des Divisionsarztes zu Tagesbefehlen undAnordnungen der 161.Infanterie-Division,Erfahrungsberichte.…
          Angehängte Dateien
          Zuletzt geändert von nosti89; 22.02.2022, 17:14.

          Kommentar

          • Geschichtensucher
            Erfahrener Benutzer
            • 03.09.2021
            • 733

            #6
            Wolynowo und Pjatiletki habe ich erst gestern in einem anderen Thread gelesen. Such doch mal im Forum.

            LG
            Beste Grüße, Iris

            Kommentar

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