Was bedeuten die Abkürzungen auf der Karte (WKII)?

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  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 5533

    Was bedeuten die Abkürzungen auf der Karte (WKII)?

    Hallo zusammen!

    In welchem Truppenteil diente der junge Mann? In welchem Ersatz-Truppenteil? Was ist überhaupt ein Ersatz-Truppenteil? Und was bedeuten die Kürzel hinter "gefallen"? Br(ust) u(nd) Ba(uch)? Aber das davor?

    Entschuldigt bitte die Fragen. Ich bin in militärgeschichtlichen Dingen komplett unbewandert.

    Vielen Dank für Eure Hilfe!
    consanguineus
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    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561
  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 5533

    #2
    Ooooops, Anhang vergessen. Hier ist er!


    Was genau spielte sich in Henrykow am 18.09.1939 ab. Wenn man Ort und Datum googelt, erfährt man nichts von einem konkreten Gefecht. Allerdings sind an diesem Tag bei Henrykow einige deutsche Soldaten gefallen. Wo liegt dieser Ort überhaupt?
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von consanguineus; 30.09.2020, 22:06.
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    • jacq
      Super-Moderator

      • 15.01.2012
      • 9719

      #3
      Moin consanguineus,


      nur am Rande:
      Nicht vergessen, dass die Karten mehrfach vorhanden sind und unterschiedlich bischriftet wurden.
      Hans-Siegfried Hasselbach findest du auf Ancestry von 945 bis 957 mit noch ergänzenden Angaben.

      Das besagte Henrykow findest du hier:


      Dort ist auch eine Gedanktafel angebracht, welche an den 18.09.1939 erinnern soll. Im Rahmen der "Schlacht an der Bzura" sollen dort demnach 73 polnische Gefangene/Zivilisten als Vergeltung durch Angehörige der 19. Infanterie-Division verbrannt worden sein.
      Dnia 2 października 2016 r., blisko 500 osób uczestniczyło w patriotycznej uroczystości odsłonięcia i poświęcenia Monumentu Zamordowanych w Henrykowie (gm. Iłów). Monument upamiętnia 73 ofiary zbrodni niemieckiej, dokonanej w dniu 18.09.1939 r., podczas Bitwy nad Bzurą. Tego dnia żołnierze z 19 Dolnosaksońskiej Dywizji Piechoty Wehrmachtu, z zemsty za rozbicie swojego oddziału rozpoznawczego przez 70 pułk


      Zu den Einheiten noch kurz:
      Auf den Karten findet man angegeben: "N.Zg. A. A. 19" und "11. / K. R. 14"
      N.Zg. A. A. 19 = Nachrichten-Zug Aufklärungs-Abteilung 19
      11. / K. R. 14 = 11. Kompanie Kavallerie-Regiment 14

      Kavallerie-Regiment 14 bzw. Reiter-Regiment 14:


      11. (Nachr.-) Schwadron bildete die Nachrichten-Züge der Aufklärungs-Abteilungen 19, 31, 156 und 171.
      Aufklärungs-Abteilung 19:
      Viele Grüße,
      jacq

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      • consanguineus
        Erfahrener Benutzer
        • 15.05.2018
        • 5533

        #4
        Vielen Dank jacq!

        Die verschiedenen Versionen dieser Karte habe ich jetzt erst entdeckt. Der Erkenntnisgewinn ist gering. Ich kann mit all diesen Abkürzungen nichts anfangen. Was bedeutet "Dienstgrad Reiter"? War Hans Siegfried Hasselbach in einer Kavallerieeinheit? Soweit ich weiß, konnte er gar nicht reiten.

        Ich frage mich ohnehin, warum jemand, der nicht mehr lange gebraucht hätte, um sein Medizistudium abzuschließen, 1939 zu irgendeiner kämpfenden Truppe eingezogen wurde. Hätte man nicht von einem ausgebildeten Arzt, auch und gerade bei der Wehrmacht, mehr gehabt? Es werden Geschichten erzählt, daß er sich negativ über das Regime geäußert habe und deshalb gleich zu Anfang mit raus mußte und sein Studium nicht beenden durfte. Keine Ahnung, ob diese Geschichte der Wahrheit entspricht.

        Viele Grüße
        consanguineus
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        • Basil
          Erfahrener Benutzer
          • 16.06.2015
          • 2418

          #5
          Moin,

          Ersatztruppenteil: Kavallerie-Ersatz-Abteilung 14

          Der Ersatz-Truppenteil war für Rekrutierung und Ausbildung zuständig. Er versorgte die Front-Truppenteile mit Ersatz. Auch die nach Krankheit oder Verwundung Genesenen wurden über den Ersatz-Truppenteil den Fronttruppen wieder zugeführt. http://wiki-de.genealogy.net/Ersatz-Bataillon

          Der Soldat war vor Kriegsbeginn in der 11. (Nachrichten-) Schwadron des Kavallerie-Regiments 14. Das Regiment wurde bei Mobilmachung aufgelöst und bildete u.a. die Aufklärungs-Abteilung 19 und die Kavallerie-Ersatz-Abteilung 14.

          Die Aufklärungs-Abteilung 19 war der 19. Infanterie-Division unterstellt.

          hinter gefallen: I.G. = Infanteriegeschoss

          Grüße
          Basil
          Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
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          • asd3
            Erfahrener Benutzer
            • 31.10.2015
            • 267

            #7
            Hallo,

            Falls auch andere suchen: hier gibt es ein Abkürzungsverzeichnis als PDF zum Download:



            Viele Grüße
            Andreas
            Ahnenliste unter https://forum.ahnenforschung.net/sho...d.php?t=153579

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            • consanguineus
              Erfahrener Benutzer
              • 15.05.2018
              • 5533

              #8
              Hochinteressant, was Ihr da geliefert habt!

              Darf man das etwa so auffassen, daß die Einheit, in der Hasselbach diente, heute als Panzeraufklärer (welche ja, wie es heißt, aus der Kavallerie hervorgegangen sind) bezeichnet werden würde (nur, daß im Falle von Hasselbachs Einheit nicht von gepanzerten Fahrzeugen die Rede ist)? Die Begriffe Kavallerieregiment und Aufklärungsabteilung sind gefallen. Oder kann man das überhaupt nicht vergleichen?

              Wenn ich die Ereignisse bei Henrykow richtig deute, haben sich die Polen einer Kriegslist bedient, indem sie zuerst Soldaten mit erhobenen Händen und weißen Fahnen vorgeschickt haben, um anschließend mit 400 bis 500 Mann anzugreifen. Nun ja, es ging um ihr Land. Ich möchte nur begreifen, wobei mein Verwandter gefallen ist.

              Noch einmal vielen Dank an Euch Experten! Ich hoffe, der Thread ist noch nicht zuende.

              Viele Grüße
              consanguineus
              Suche:

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              • Basil
                Erfahrener Benutzer
                • 16.06.2015
                • 2418

                #9
                Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                Darf man das etwa so auffassen, daß die Einheit, in der Hasselbach diente, heute als Panzeraufklärer (welche ja, wie es heißt, aus der Kavallerie hervorgegangen sind) bezeichnet werden würde (nur, daß im Falle von Hasselbachs Einheit nicht von gepanzerten Fahrzeugen die Rede ist)? Die Begriffe Kavallerieregiment und Aufklärungsabteilung sind gefallen. Oder kann man das überhaupt nicht vergleichen?
                Panzeraufklärer ist etwas weit gegriffen, die kamen erst später. Aber im Prinzip richtig. Die Kavallerie übernahm die Aufklärung bei den Infanterie-Division. Sogar jedes Infanterie-Regiment erhielt einen Reiterzug zur Aufklärung. Die Aufklärungsabteilungen waren aber bereits teilmotorisiert, d.h. sie hatten Pferde und Fahrzeuge. Es musste also nicht jeder reiten können. Da es aber immer noch die Waffengattung Kavallerie war, wurden die einfachen Soldaten Reiter genannt.



                Korrektur: es gab doch bereits Panzerspähwagen, die auch Teil der Aufklärungsabteilungen waren - Panzerspähtrupp
                Die Fahrzeuge des Nachrichtenzugs waren aber nicht gepanzert.

                Basil
                Zuletzt geändert von Basil; 30.09.2020, 23:43.
                Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
                Raum Zittau: Heidrich, Rudolph
                Erzgebirge: Uhlmann, Lieberwirth, Gläser, Herrmann
                Burgenlandkreis: Wachtler, Landmann, Schrön


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                • consanguineus
                  Erfahrener Benutzer
                  • 15.05.2018
                  • 5533

                  #10
                  So ganz begriffen habe ich noch nicht, was genau die Aufgabe des Reiters Hasselbach war. Ich habe keinen Hinweis darauf gefunden, ob er zu Pferde, mit dem Fahrrad oder einem motorisierten Fahrzeug unterwegs war.

                  Mir ist schon bewußt, daß es seinerzeit keine Panzeraufklärertruppe gab, wie sie später die Bundeswehr einführte. Aber die Aufgaben waren ja irgendwie ähnlich. So meinte ich das.

                  Ich habe meinen Wehrdienst bei der Artillerie geleistet und habe wirklich wenig Kenntnis von solchen Dingen.

                  Viele Grüße
                  consanguineus
                  Suche:

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                  • Basil
                    Erfahrener Benutzer
                    • 16.06.2015
                    • 2418

                    #11
                    Mehr als Reiter in einem Nachrichtenzug geben die Karten leider nicht her. Der Nachrichtenzug unterstand direkt dem Abteilungsstab und stellte die Funk-/Fernsprechverbindungen zwischen dem Stab und den unterstellten Schwadronen her. Angenommen, er konnte nicht reiten, war er vielleicht Funker, Fernsprecher oder Fahrer in einem Funk- oder Fernsprechkraftwagen.

                    Hier mal die Kriegsstärkenachweisung eines Nachr.-Zuges einer Aufkl.-Abtl. einer Gebirgsdivision 1937. Ist nicht die gleiche Zusammensetzung wie bei einer Infanteriedivision, aber ähnlich. https://www.wwiidaybyday.com/kstn/kstn366a1okt37.htm

                    Ich hab mich ja korrigiert, es gab bereits Panzerspähtrupps. Ist eben alles eine Entwicklung. In anderen Armeen haben die Panzeraufklärungsverbände heute noch die Namen und Uniformen der Kavallerieregimenter. Da gibt es noch Dragoner und Husaren. Ich war übrigens auch bei der Artillerie, Panzerhaubitze M109.

                    Viele Grüße
                    Basil
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                    • muno11
                      Erfahrener Benutzer
                      • 02.05.2008
                      • 160

                      #12
                      Vielleicht hängt sich consanguineus zu sehr an der (vermuteten) Wortbedeutung "Reiter" im Hinblick auf eine etwaige Tätigkeit auf. "Reiter" war hingegen in der Kavallerie/Aufklärungsgruppe zu dieser Zeit schlicht die Bezeichnung für den untersten Dienstgrad (= "Soldat"/"Schütze"/"Pionier"). Mit diesem Dienstgrad kann er zu allen erdenklichen Tätigkeiten verwendet worden sein.

                      Und natürlich gar es innerhalb der Wehrmacht einer Panzeraufklärungstruppe.

                      Die hier besprochenen Ereignisse im Jahr 1939 sind sehr interessant und waren mir auch noch nicht bekannt.

                      Viele Grüße

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                      • consanguineus
                        Erfahrener Benutzer
                        • 15.05.2018
                        • 5533

                        #13
                        Hallo muno,

                        mir ist schon bewußt, daß Reiter nichts weiter war als der unterste Dienstgrad. Aber eben bei der Kavallerie, oder was in deren Tradition stand. Dennoch hätte mich schon interessiert, ob mein Großonkel tatsächlich auch beritten war, oder nur mit dem Radel fahren durfte.

                        Und, wie weiter oben bereits erwähnt, warum hat man ihn nicht schnell noch sein Medizistudium beenden lassen? Ärzte gab es doch sicherlich nie genug, gerade in Kriegszeiten. War das üblich, jemanden kurz vor dem Examen aus dem Studium eines einigermaßen (kriegs-)wichtigen Berufes zu ziehen? Rechnete man damit, daß der Krieg schnell vorbei sein würde? Oder wollte man ihm ganz bewußt eins reinwürgen?

                        Viele Grüße
                        consanguineus
                        (BeobBtl13)
                        Suche:

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                        Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
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                        • Gerrit
                          Erfahrener Benutzer
                          • 11.11.2016
                          • 617

                          #14
                          Hallo,


                          Du fragst Dinge, die die fleißigen Helferlein partout nicht wissen können.



                          Die Aufklärungsabteilungen waren sowohl beritten als auch mit dem Fahrrad und dem Motorrad unterwegs. Die schwere Schwadron verfügte auch über Panzerspähwagen.



                          Zum Abteilungsstab gehörte aber auch Sanitätspersonal - da Soldaten ja gerne berufsnah eingesetzt wurden, ist es ja auch denkbar, dass er dazu gehörte.



                          Was sagt denn das Bundesarchiv?
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