Danke für die Nachricht.
Zu dem Wasserzeichen kann ich nichts sagen. Natürlich gab es in Breslau auch eine Salvator Kirche, aber ich fand keinen Zusammenhang zu einer Schule (wegen dem Inspector). Außerdem weisen die 'Sumarien ...' ja eindeutig nach Württemberg. Ganz andere Möglichkeit: Deutsche Bibliotheken (Berliner!) haben im letzten Krieg ihre Bestände wegen den Luftangriffen in den Osten ausgelagert. Die Sammlung Berlinka ist heute in Kraków oder die Sammlung Friedlaender ist in Łódź. Vielleicht stammt das Buch überhaupt nicht aus Schlesien, sondern direkt aus Württemberg, befand sich bis 1944/45 in einer Berliner Bibliothek und kam dann eben nach Polen. |
Ein Nachtrag:
Falls das Buch im Besitz einer Berliner Bibliothek gewesen wäre, hätte man den vorherigen Besitzstempel der Salvator-Bibliothek sicher durch einen eigenen ersetzt. Nein, es spricht weiterhin alles dafür, daß das Buch aus Oels stammt. Da werden Anfragen in Deutschland (Dresden, Stuttgart, Tübingen oder Berlin) nicht weiterhelfen. Wenn hier überhaupt noch etwas zu machen ist, dann im Staatsarchiv Breslau. Wo man dort suchen sollte, wird sicher Dr. Nienaltowski wissen. Ich dachte schon an einen Visitationsbericht. Darin finden sich manchmals auch Inventarlisten. Hier könnte die Altarbibel näher (Titel usw.) beschrieben sein. PS. Wunderbares Fahrrad, aber ohne Gepäckträger u. dem vorherigen Lenker hat es mir besser gefallen. |
Danke Herr Kleinschmid !
Vielleicht interesant; klein Schlesien in Lodz „Szlezing”, hier 4 Foto: https://photos.google.com/share/AF1Q...Y2SnJPTTRUeTJB Kleines Quartier sein zwischen die Straßen Milionowa, Tatrzańska, Przybyszewskiego, Łęczycka. Hier wohnte vor 1945 Kolonisten vorwiegend aus Schlesien. 1. ul. Milionowa. 41/49, der Häuserblocken entstehen um 1942 2. ul. Przędzalniana. 91 3. Der Ausblick auf „Szlezing”. Entfernt sehen die Turmkirche St. Anna. Eine Freihalterin Kirche Anna Scheibler geb. Werner. Freihalter ein Platz unter die KircheJózef und Karolina Meissner 4. ul. Częstochowska 8 Meiner Bekannter aus „Szlezing”; Aurelia Koch, Zdzisław Pankonin, Stefania Kant. Stanisław Wencel. Wlodek |
Nein, von einem Klein Schlesien in Lodz wußte ich bisher noch nichts - schönen Dank für den Hinweis und die Bilder.
Viel Erfolg bei der weiteren Suche nach der Herkunft des Buches - vielleicht kann Herr Nienaltowski doch noch das Rätsel lösen. |
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Interessant, was es mittlerweile alles für Datenbanken gibt - danke für den Hinweis.
Die genannten Datenbankeinträge besitzen beide Verweise auf die Wasserzeichen im Original, die nicht mit den beiden aus dem fraglichen Buch übereinstimmen. Aber - wie bereits der Bibliothekar mitteilte - die Wasserzeichen sind bei der Herkunftsbestimmung von Druckwerken unwichtig. Von wo der Drucker das Papier bezog, interessiert nicht. Die beiden Bände stammen aus Tübingen und Lüneburg. Breslau spielte hier kein Rolle. WZ1 http://digital.slub-dresden.de/werka...lf/15585/43/0/ WZ2 http://digital.slub-dresden.de/werka.../dlf/14967/15/ |
Hallo,
da Wlodek Schwierigkeiten mit der Beitragserstellung hat, setze ich sie hier in seinem Namen. Zitat:
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Besten Dank für die Bekanntmachung der Antwort aus der Breslauer Universitätsbibliothek, Abteilung Alte Drucke, die aber wenig überzeugend ist.
Worum geht's? Eine deutsche Altarbibel befindet sich heute im polnischen Lodz. Sie besteht aus zwei Teilen: I. Dem Neuen Testament, gedruckt von Cornelius Johann (von) Stern aus Lüneburg im Jahr 1732. II. Summarien Oder gründliche Auslegung Uber die gantze Heil. Schrift Alten und Neuen Testamentes, gedruckt von Johann Heinrich Löwen in Rudolstadt im Jahr 1721. Der Einband trägt die Prägung: 'Würtemb. Tomus VII Novum Testament'. Das Titelblatt von 1732 ist gestempelt mit: 'Kirche zu St. Salvator' und enthält zudem innen den Vermerk: 'Dieser letzere Theil ist, wie alle vorhergehende, gleichmäßig nach dem von Weyland Tit. Herrn Inspector Christian Herrmann seel. revidirten alten Exemplar übersehen und auf Pag. 20. ....& 1402 corrigirt worden. Corrector G.B.R. 1743'. Des weiteren lassen sich auf dem Papier zwei Wasserzeichen erkennen. Das eine zeigt eine Krone u. das andere den Buchstaben W. Frage: Aus welcher evangelischen Kirche stammt diese Bibel? Nicht aus Lodz oder aus Großpolen, sondern hier wurde Schlesien vermutet. Dort gab 8 Salvator-Pfarrkirchen: Bad Landeck (1848), Breslau (1568), Jäschkittel (vor 1711), Kreuzburg (1298), Oyas (1251), Reichenstein (1331), Tarnowitz (1742) u. Waldwiesen/Mollna (1756). Daneben gab es noch mehrere Begräbniskirchen dieses Namens wie bspw. in Herrnstadt oder auch Filialkirchen wie bspw. in Oels. Der deutsche Bibliothekar aus Stuttgart äußerte die Vermutung, das Buch gehörte wegen der Prägung 'Würtemb.' zu der Kirche in Oels. Das ist nachvollziehbar. Falsch dagegen ist - und völlig unverständlich - die Behauptung der polnischen Bibliothekare, das Buch sei in Breslau hergestellt worden. Der eine Teil stammt aus dem Braunschweigischen (Lüneburg), der andere aus dem Thüringischen (Rudolstadt), zudem lassen sich die Wasserzeichen nach der o.g. Datenbank eben NICHT nach Breslau zuordnen. Wobei dies ja dann auch nur den Hinweis auf den Ort der Papierherstellung, nicht aber zum Druckort liefern würde. Auch die anderen Behauptungen der poln. Bibliothekare sind zumindest mißverständlich. Die Salvatorkirche in Breslau hatte einen Sonderstatus. Sie war eben keine gewöhnliche Filialkirche. In erster Linie war sie seit 1568 Begräbniskirche für den dort bereits seit 1541 genutzen Friedhof, erhielt jedoch schon 1574 einen eigenen Prediger, später weitere und führte so Bg-KB seit 1599. 1746 bekam sie das Recht für Taufe und Trauung u. wurde ordentliche Pfarrkirche. In der Gegenreformation hielten sich viele Evangelische aus dem Südteil des Fürstentums Breslau zu ihr für den Gottesdienst. Tf u. Tr dann eben in Maria Magdalena oder St. Elisabeth. Zu Christian Hermann. Der war seit 1678 an der Trinitatis-Kirche in Breslau tätig u. danach in verschiedenen Ämtern bei St. Elisabeth u. Maria Magdalena. Im Text oben wurde aber ein Inspektor erwähnt. Das war er eigentlich nicht. Der Superintendent wurde in Breslau damals als Schul- und Kircheninspector tituliert und erhielt dieses Amt seit 1547 automatisch als Pfarrer von St. Elisabeth, sein Stellvertreter war dann der Pfarrer von Maria Magdalena. Die Verbindung ist also nicht wie die poln. Bibliothekare behaupten, bei Maria Magdalena zu suchen, sondern bei St. Elisabeth. Dort war Hermann von 1715 bis zu seinem Tod 1723. Zwei Sachen passen aber weiterhin nicht zur 'Breslau-Theorie': 1.) Der 'Einband Würtemb.' gehört nach Oels, nicht nach Breslau. 2.) Was soll 1743 ein Corrector mit der Begräbniskirche von St. Salvator in Breslau zu tun gehabt haben? Während St. Salvator in Oels tatsächlich zur fraglichen Zeit weitgehend zum Kinderunterricht genutzt wurde. Was tun? Es müßte ein Corrrector mit den Initialen G B R gefunden werden. In den schlesischen Instantziennotizen von 1747 ist in Breslau keiner. Die Ausgabe von 1741 liegt in der UniBib Breslau und die von 1744 in der UniBib Stuttgart (Historisches Institut). Ein Verzeichnis der Lehrerschaft des St. Elisabeth- und Maria Magdalena-Gymnasiums für die Zeit um 1743 ist mir sonst nicht bekannt. |
In der Bibliothek der Schloßkirche zu Oels befindet sich der 2. Teil des fraglichen Buches, also die Summarien aus Rudolstadt von 1721 - siehe hier.
Dieses Inventarverzeichnis wäre für einen Vergleich sicher interessant - oder man schreibt direkt an die Bibliothek mit der Bitte um eine Stellungnahme besonders zum Einband mit der Prägung 'Würtemb. |
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