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Asphaltblume 25.09.2023 12:03

Auch bei meinen eigenen Vorfahren habe ich einen tragischen Todesfall gefunden - zwei Kinder wurden in der Sandgrube vor dem Dorfe verschüttet tot aufgefunden. Ich kann leider nicht alles lesen, vielleicht hilft mir jemand?


https://www.ancestry.de/discoveryui-...w/681182:61132


Friedrich Andreas Bonstedt, 10 Jahre alt, und Andreas Christian Neubauer, 8 Jahre alt.


Friedrich Andreas Bonstedt war das älteste Kind der Familie, seine drei jüngeren Geschwister wurden alle entweder tot geboren oder starben gleich nach der Geburt. Das fünfte Kind, ein Sohn, wurde sicherheitshalber auch gleich notgetauft und hat vielleicht deshalb auch nur einen Vornamen, Heinrich, erhalten. Beim Unfalltod seines großen Bruders war Heinrich anderthalb Jahre alt. Bisher habe ich keine weiteren Kinder entdeckt, also hat in dieser Familie von 5 Kindern wohl nur eines das Erwachsenenalter erreicht (und wurde mein Ururgroßvater).

KoH 27.09.2023 00:14

Ein Vorfahr soll sich selbst umgebracht haben, so fand man ihn, seines Berufes Schafhirte, ertrunken in einem Bach neben dem Feld auf dem er die Schafe zurückließ. Wie man wohl darauf kam, das es selbstmord war?

consanguineus 30.09.2023 10:46

Hallo zusammen!

Ich habe hier zwar keine seltsame Todesursache, sondern "nur" Krebs, aber dabei kommt mir in den Sinn, daß man den Krebs ja früher häufig anders benannt hat. Hier habe ich aus dem Jahre 1712 ein recht frühes Beispiel, in dem Krebs auch als solcher bezeichnet wurde:

"Fer(ia). 3. Pasch(atos). ist Ludken Bus seine Fr(au). begraben worden, welcher der Krebs das Gesichte balt abgefreßen."

Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie meine Vorfahrin im Endstadium ihrer Krankheit ausgesehen haben mag...

Viele Grüße
consanguineus

consanguineus 30.09.2023 10:52

Was sich hier wohl wirklich zugetragen hat? Wer war der Täter? Was ist dem Totschlag vorausgegangen? Schade, daß die hohe Obrigkeit so wenig herausbekommen konnte. Interessant immerhin, daß bereits 1673 Obduktionen durchgeführt wurden!

"Dom(inica). 23 p(ost). Trinit(atis). ist Heinrich Wöhler bey Roloff Roloff für einen Jungen dienend, welcher den ersten Angaben nach sich am Brantwein solte zu Tode gesoffen haben, dem Befinden nach aber gewaltsamer Weise ist erschlagen worden, in dem Leber, Miltz v(nd). Galle entzwey bey ihm gewesen, auf Erkäntnis der hohen Obrigkeit christlich v(nd). ehrlich zur Erden bestattet worden"

Viele Grüße
consanguineus

bali70 30.09.2023 11:04

ich habe zu einem Papiermacher Jesse Ivers in Moisburg und Altkloster etwas gefunden. Er starb 1807 und ist in der Elbe ertrunken, als er mit einem so genannten Post-Ever von Hamburg nach Harburg fuhr. Dazu habe ich folgenden Eintrag im "Altonaischen Mercurius" gefunden:
https://www.schaffhirt.de/Bild1.jpg

Geufke 30.09.2023 20:51

Moin,
war neugierig geworden und habe bissel nachgekramt und das dazu gefunden:
https://books.google.gr/books?id=ipo...amburg&f=false

Scheint öfter vorgekommen zu sein...


Zitat:

Zitat von bali70 (Beitrag 1567189)
ich habe zu einem Papiermacher Jesse Ivers in Moisburg und Altkloster etwas gefunden. Er starb 1807 und ist in der Elbe ertrunken, als er mit einem so genannten Post-Ever von Hamburg nach Harburg fuhr. Dazu habe ich folgenden Eintrag im "Altonaischen Mercurius" gefunden:


sonjavi 30.09.2023 21:12

Hallo Anja,

da hast du ja was Interessantes gefunden! Ich kann mir vorstellen, dass das Unglück so passiert sein könnte.

Viele Grüße
Sonja

Bienenkönigin 01.10.2023 08:49

Zitat:

Zitat von Geufke (Beitrag 1567307)
Moin,
war neugierig geworden und habe bissel nachgekramt und das dazu gefunden:
https://books.google.gr/books?id=ipo...amburg&f=false

Scheint öfter vorgekommen zu sein...

Sehr interessant! Auch wenn man weiterliest über die zeitgenössische Reise zum Gardasee und Umgebung :wink:
VG
Bienenkönigin

Nachfahrin2001 02.10.2023 13:53

Der Tod lag vor Prenzlau
 
Mein 7x Urgroßvater David Peterich war der Gerichts- und Lehnschultze von Wesendorf bei Zehdenick. Von dort aus wollte er sich, wie es das Kirchenbuch von Krewelin vermerkte, zu Fuß bis nach Prenzlau aufmachen bei schlechtem Wetter.

Kurz vor Prenzlau wurde er am 26.02.1764 tot auf dem Neustädtischen Felde mitten auf dem Weg vor Prenzlau aufgefunden. Er wurde am selben Tag noch auf dem Kirchhof der Sabinen Kirche begraben.

Im eigentlichen Sterbeeintrag im Kirchenbuch der Sabinen Kirche steht zusätzlich geschrieben, dass der älteste Sohn Johann Friedrich Peterich sich um den Verbleib des Vaters Sorgen gemacht hat und deswegen selbst nach Prenzlau reiste. Vor Ort wurde er aufgeklärt und ging wieder nach Hause und trat mit ca. 20 Jahren das Amt seines Vaters an.

Warum mein 7x Urgroßvater den weiten Weg von Wesendorf bis nach Prenzlau zu Fuß auf sich nahm und die Todesursache stand in den jeweiligen Kirchenbüchern leider nicht ;).

LisiS 28.10.2023 15:37

Schönen Nachmittag!

Es sind zwar keine sonderbaren Todesursachen, aber der Umstand, dass die Hinterbliebenen der 2 Toten die jeweils am 27.01.1901 in 2 unterschiedlichen Orten gestorben waren, geheiratet haben, is schon bemerkenswert find ich.

Ein Schelm wer böses dabei denkt, dass die Verwitweten die beiden um die Ecke gebracht haben könnten!? Aber bei diesem (in der Lesehilfe dankenswerterweise entzifferten) Psoasabszess und einer Lungenschwindsucht find ich doch eher keine plausiblen "Mordmerkmale" :wink:
Dürft wohl wirklich Zufall gewesen sein, dass die beide am selben Tag im selben Jahr andernorts ihre Partner verloren haben.

Die Verstorbenen:
Anna Rattenberger
https://data.matricula-online.eu/de/...252F1901/?pg=2

und

Jakob Mitterbauer
https://data.matricula-online.eu/de/...252F1901/?pg=2


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