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pantoffelmieze 09.06.2018 16:56

d`Houdan de Villeneuve
 
Hallo Ihr Lieben,


ich suche nach Andreas d`Houdan de Villeneuve geb. ca. 1800 in Bunzlau.
Vermutlich hat er seinen Vornamen geändert.
Gestorben vor 1880 in Lauban.



Ich habe alle Daten zu seiner Ehefrau und den Nachfahren (alles belegt mit Sterbeurkunden, Kirchenbücher, Geburtsurkunden...) aber ab hier komme ich nicht weiter. in der Elterngeneration von Andreas müßte auch der Wechsel von Frankreich nach Deutschland stattgefunden haben.


Eventuell ist auch Prof. Jean Baptiste Antoine d`Houdan de Villeneuve eine Spur, er hatte 1794 einen Lehrstuhl für Französisch am Lyceuim Hosianum in Braunsberg. Ich finde aber auch von Jean Baptiste Antoine keine weiteren Aufzeichnung, eventuell wurde er noch in Frankreich geboren.


Grüße Bettina

Kleinschmid 09.06.2018 19:32

Andreas Friedrich d'Houdan de Villeneuve trat im Okt. 1806 in die pr. Armee ein, 13.3.1808 Unterleutnant im 1. IR. (Regiment Rüchel), 4.8.1809 abgegangen, Juni 1813 Eintritt in das 4. Ostpr. Landwehrregiment, 16.3.1814 Leutnant, 1816 dem 4. IR zugeordnet, dann aber 12.1.1819 abgegangen, 6.12.1826 wieder zur Anstellung bei einer Invalidenkompanie gemeldet, 15.11.1827 Hauptmann in der 5. Invalidenkompanie, 1830 zur 2. Invalidenkompanie befohlen, 1837 Chef der 9. Invalidenkompanie, 29.12.1840 Character als Major, 21.6.1851 als Oberstleutnant in Pension. 4.3.1866 verstorben.

In Bunzlau war von der altpr. Armee das 14. Füsilierbataillon stationiert. 1799 wurde ein Hauptmann dieser Einheit in Bunzlau bei einem Duell getötet. Nach der Rangliste handelt es sich dabei um einen von Willemieur. Doch diese Schreibweise findet sich praktisch sonst nirgends. Ich möchte annehmen, daß das ein von Villeneuve war und damit vermutlich Andreas' Vater - falls es stimmt, daß er in Bunzlau geboren wurde.

pantoffelmieze 09.06.2018 19:45

Hallo Kleinschmid,


ich bin platt, vielen Dank für schnelle Antwort.
Der Geburtsort Bunzlau müßte stimmen, aus der Sterbeurkunde seiner Ehefrau.
Mit der Schreibweise hast du bestimmt recht, denn aus tauchen ganz viele "gruselige" Übersetzungen in der Vergangenheit auf.
Allerdings fehlt der Namenszusatz d`Houdan?



Vielen Dank

Kleinschmid 09.06.2018 22:40

In einer der Bunzlauer Stadtchroniken heißt der getötete Hauptmann von Villeumier und sei von Geburt Franzose gewesen. Er starb eben 1799 an einer Brustverletzung nach einem Duell mit einem Leutnant von Uechtritz. Der fragliche Andreas war noch 1851 in Bunzlau, also dort die 9. Invalidenkompanie aufgelöst wurde.
Bunzlau und Lauban lagen in Niederschlesien. Dieses Füsilierbataillon hatte keine eigenen Kirchenbücher vor 1802. Es sind hier also die zivilien Kirchenbücher maßgeblich. In Lauban gab es ev. u.kath. Militärkirchenbücher für die Zeit um 1866.

1. Nachtrag:
Ich sehe gerade, die Familie gehörte in den 1840er Jahren zur christkatholischen Kirche - also aufpassen bei den KB! Siehe dazu einen früheren Beitrag.
2. Nachtrag:
Nein, der bei dem Duell Getötete war es vermutlich dann doch nicht. Es handelt sich dabei um Friedrich v. Villeumier - ohne Zusatz. Er wurde am 14.5.1786 Leutnant, kam am 5.6.1790 als Stabscapitän zum Füsilerbataillon 14, wurde am 15. Juli dort Kompaniechef und starb dann eben 1799.

pantoffelmieze 09.06.2018 23:03

Vielen vielen Dank, das hilft mir sehr weiter.
Denn KB Bunzlau um den Zeitraum des Todes Andreas Friedrich sind nicht verfügbar.


Bei den Mormonen könnte ich u.U. fündig werden.


Grüße Bettina

Kleinschmid 10.06.2018 11:57

Nein, das hier haut irgendwie nicht hin ...
Andreas war kein Schlesier und stammte damit nicht aus Bunzlau. Der Hinweis mit diesem Gymnasiallehrer scheint mir hier eher zielführend zu sein. Denn:
- Andreas trat ein in das Regiment Rüchel - also das spätere 1. Ostpreußische Grenadierregiment.
- Nach seinem Abgang trat er erneut in die Armee ein, als es gegen Napoleon ging, und zwar ins 4. Ostpr. Landwehregiment mit Standort Danzig.
- 1816 wurde er dem 4. IR mit Standort Danzig zugeordnet.
usw. ..
- Erst 1837 kam er nach Bunzlau - also Schlesien - zur 9. Invalidenkompagnie.

Da der Name doch recht selten in Preußen war, würde ich die kath. KB von Braunsberg durcharbeiten. Dieser Prof. war Lehrer in Schottland bei Danzig, kam am 1. März 1785 nach Braunsberg und wurde dort am 17. September 1812 pensioniert. Die KB sind online, allerdings leider nicht der Tf-Index. Also entweder alles selbst durchsehen oder in einer Forschungsstelle der Mormonen den Index. Auch die Heirat war nicht in Schlesien, denn 1834 wurde ja bereits der Sohn Rudolph Friedrich in Westpreußen geboren.

pantoffelmieze 10.06.2018 12:48

Was mich irritiert, ist folgendes:
- im KB zur Geburt/Taufe von Friedrich Wilhelm steht beim Geburtsort des Vaters Bunzlau
- in der Sterbeurkunde der Ehefrau steht beim Geburtsort des Ehemannes ebenfalls Bunzlau.


Wo hast du denn Infos über Prof. Jean-Baptiste Antoine her?



Vielleicht komme ich über die Ehefrau weiter Auguste Caroline Mey stammte aus Bischofswerda.


Ich hab auch immer wieder das Problem, daß sich die Schreibweisen des Namens ändern obwohl es sich nachweislich um die selbe Person handelt.



Immer noch super deine Hilfe-Danke-Grße Bettina

Billet 10.06.2018 18:36

Herr v. Roy teilt hierzu mit :


Ein „Villeneufe, Lehrer in Braunsberg“ erscheint in der ZEITSCHRIFT FÜR DIE GESCHICHTE UND ALTERTUMSKUNDE ERMLANDS (ZGAE), Bd. VIII, S. 249 f.
Er dürfte identisch sein mit „Johann von Villeneuve, Lehrer am Gymnasium zu Braunsberg“, der in der ZGAE, Bd. XVIII, S. 395, genannt wird.

Kopien aus der ZGAE könnten im Rahmen der Fernleihe bei der Universitätsbibliothek Köln (dortige Signatur EP 510) erbeten werden.

MfG

pantoffelmieze 10.06.2018 18:43

werde ich machen vielen Dank.


Grüße Bettina

Kleinschmid 10.06.2018 19:05

Zitat:

Zitat von pantoffelmieze (Beitrag 1100120)
Wo hast du denn Infos über Prof. Jean-Baptiste Antoine her?

Siehe hier und hier.

Was ich nicht verstehe: Im Taufeintrag eines Kindes steht doch gewöhnlich nicht der Geburtsort des Vaters, höchstens dessen Wohnort. In einer Sterbeurkunde der Ehefrau steht doch gewöhnlich nicht der Geburtsort ihres Ehemannes, sondern höchstens dessen Wohnort oder ggf. dessen Sterbeort. Wie lautet denn bitte jeweils der Text der Urkunden?

Vielen Dank, Herr von Roy, ich hatte schon damit gerechnet, daß Sie sich betref. Braunsberg melden. In der Tat ist hier eine Fernleihbestellung nötig - ich kann die beiden Bde. auch in Polen online nicht nachweisen.


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