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Bienenkönigin 10.01.2021 18:10

Oh Jen,
das ist wirklich furchtbar. Trotzdem alles Gute für dich in der Schwangerschaft!

Verstehe ich Eintrag 2 richtig, dass auch das Kind enthauptet wurde??

Viele Grüße
Bienenkönigin

Henriette-Charlotte 10.01.2021 18:11

Verstehe ich das richtig, Jen89, dass am 2. September 1603 gleich Mutter und Kind enthauptet wurden, obwohl das Kindchen doch nun wirklich unschuldig war? Gute Güte!

Und die dramatische Geburt des Bethmann Kindes muss für alle, die dabei waren, furchtbar gewesen sein. Ja, wenn am Körperstamm keine Haut angelegt ist, ist darunter nur das Bauchfell (Peritonaeum).

Liebe Jen, Dir wünsche ich eine schöne Schwangerschaft und eine glückliche Geburt!!!

liebe Grüße!

sophonibal 10.01.2021 18:17

:-( Ich mag nicht recht glauben, dass das Kind hingerichtet wurde. Ich verstehe das so, dass die Geburt des Kindes abgewartet wurde, und dann die Hinrichtung der Mutter stattfinden konnte - aus heutigem Sprachempfinden missverständlich formuliert.

Jen89 10.01.2021 18:24

Zitat:

Zitat von Henriette-Charlotte (Beitrag 1327303)
Verstehe ich das richtig, Jen89, dass am 2. September 1603 gleich Mutter und Kind enthauptet wurden, obwohl das Kindchen doch nun wirklich unschuldig war? Gute Güte!

Und die dramatische Geburt des Bethmann Kindes muss für alle, die dabei waren, furchtbar gewesen sein. Ja, wenn am Körperstamm keine Haut angelegt ist, ist darunter nur das Bauchfell (Peritonaeum).

Liebe Jen, Dir wünsche ich eine schöne Schwangerschaft und eine glückliche Geburt!!!

liebe Grüße!

Vielen Dank für deine Glückwünsche! :)

Das Kind wurde nicht enthauptet, sondern nur die Mutter. Das Kind ist kurze Zeit später auf natürlichem Wege verstorben. Es wurde im Eintrag aber nochmal Bezug auf die Mutter genommen.

Ich habe versucht die Einträge im Wortlaut zu übersetzen, was natürlich auch mal zu Verständnisschwierigkeiten führen kann bei der alten Sprache.

LG Jenny

Henriette-Charlotte 10.01.2021 20:03

Das beruhigt mich, wenngleich das Kindchen doch bald später gestorben ist.

Juanita 13.01.2021 13:31

Aus dem Leipziger Totenbuch:

Rosina Hendel, einziges überlebendes Kind von 10 Kindern, geb. 1637,
"... 1653 Herrn Michel Müllern/Bürger und Handelsmann allhier verheyrathet worden/ und nachdem sie in wehrender Ehe auff 2. mahl dreyer Töchterlein
genesen/ die doch alsobald wieder verschieden/ ist sie hernach alsobald im 18. Jahr ihres Alters Anno 1655. in Gott selig entschlaffen."

Welche Sensation für diese Zeit - 2x Drillinge. Aber was hatte sie für ein Leben, innerhalb von 2 J. 6 Kinder u. sie war selbst noch ein Kind!
:( Juanita

benangel 19.01.2021 10:10

Mord und Selbstmord
 
Hallo in die Runde,

beim Überarbeiten des FB Reilingen bin ich auf folgenden Vermerk in einem Sterbeeintrag 1923 gestoßen:

"Dieselbe starb infolge eines verbrecherichen Eingriffs ihres Verlobten innerhalb einer Std. an Verblutung. Der Bräutigam selber, ein gewisser Stephan aus Altlussheim erschoß sich gleich nach dem tödlichen Ausgang seiner Untat."

jacq 21.01.2021 13:25

Moin,

grad durch Zufall beim Stöbern:

http://www.archion.de/p/953859276f/

Zitat:

Anno 1682
sind ehrlich begraben worden

Den 2 Januari. Hanß Gollenten Sohn, ein Knabe
im 10. Jahr, wurde von einem Kettenhunde
gebissen, und muste davon sterben. Hundes Biß, Todes-Riß!

Der Hund den Knaben beisset:
Der Tod ins Grab ihn reisset.

Schrumpftalstein 21.01.2021 13:34

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Hallo,
in meinem Fall handelt es sich lediglich um einen versuchten Mord mit anschließendem Selbstmord, aber da die ganze Angelegenheit aus einem Nachbarschaftsstreit um eine Mauer entwickelt hat und ich vor kurzem einen Zeitungsartikel dazu in die Hände bekam, füge ich diese Geschichte hier an. Leider habe ich ihn nicht optimal abfotografiert, aber man kann sich die fehlenden Buchstaben dazudenken.
Hier also die Geschichte über meinen Urgroßvater, der wegen einer Mauer um sich schoss, mehrere Menschen und sogar Kinder bedrohte und sich den Konsequenzen seines Handelns entzog.

Schönen Gruß,
Benjamin

Bienenkönigin 21.01.2021 13:54

Hallo Benjamin,

das ist ja furchtbar. Hast du deinen Urgroßvater noch kennengelernt?
Hoffentlich ist so eine cholerische Natur nicht vererbbar...

Viele Grüße
Bienenkönigin

Schrumpftalstein 21.01.2021 14:40

Hallo Bienenkönigin,
in meiner Familie ist leider so einiges verbreitet, was man nicht gerne erben würde. Mein Großvater wird sicherlich unter seinem Vater gelitten haben und war selbst auch nicht viel besser. Meine Mutter ist, man kann schon sagen, glücklicherweise in einer Pflegefamilie aufgewachsen und wir hatten erst später wieder Kontakt zu meinen Großeltern. Ihren Großvater hat meine Mutter so gut wie gar nicht erlebt und ich überhaupt nicht. Er starb 13 Jahre vor meiner Geburt.
Meine Familie ist väterlicherseits und mütterlicherseits sehr zersplittert und dann gibts noch diese ganzen Familiengeheimnisse, was mir die Ahnenforschung nicht gerade erleichtert. Bis vor wenigen Wochen, als wir nach dem Tod meiner Großmutter von dieser Geschichte erfuhren, wusste meine Mutter auch gar nichts vom unrühmlichen Ableben ihres Großvaters. Auch mein Onkel, der engeren Kontakt zu seinen Eltern hatte und nebenan wohnte, wusste nichts davon. Auch ein verstecktes uneheliches Kind meines Großvaters scheint es zu geben. Ich verabscheue diese Lügen und Verschwiegenheit in der Familie, aber es ist wohl ein häufiges Phänomen.

Schönen Gruß

Henriette-Charlotte 21.01.2021 21:03

Ach, lieber Shrublabour, das ist eine schreckliche Geschichte.
Ich hoffe, Deine Mutter hatte eine gütige Pflegefamilie, so dass sie nicht so beschädigt ist.
Was war denn mit Deiner Urgroßmutter (der Frau des Jähzornigen)?

Und Familiengeheimnisse... Jaaaa, kenne ich auch. Und nur, weil es verschwiegen wurde, war/ist das Ereignis doch da, ist gewesen? Es wird doch nicht ungeschehen, nur weil es unter den Tisch gekehrt wird.

Mein Großvater hat für eine Geliebte Geld (als Hauptbuchhalter) unterschlagen und saß deshalb im Gefängnis. War auch nie Thema.
Ich versuchte schon so viel, um herauszubekommen, wo, wann und wie lange er einsitzen musste. Nun ist mein letzter Strohhalm die Stasi-Unterlagenbehörde. Aber ehe ich da rankomme, kann noch dauern.
Übrigens: meine Großeltern haben nach der Haftentlassung wieder zusammen gewohnt, zusammen gelebt haben sie wohl nicht. Wir wohnten in einem Haus.

Schrumpftalstein 21.01.2021 21:46

Ja, meine Mutter hat Glück gehabt und hatte sehr tolle Pflegeeltern.
Wie gesagt, gibt es auch in der Familie meiner Mutter sehr viele Blockaden und Hindernisse, wodurch es sehr schwer ist, etwas zu erfahren. Mein Opa ist auch schon tot, aber man konnte sowieso kaum mit ihm reden. Nun wollen wir mal mit ihrer Schwester telefonieren, auch weil meine Mutter gerne mal Kontakt zur ihrer neuen Halbschwester haben würde. Sie ist die einzig verbliebene Quelle. Bislang weiß ich nichts über meine Urgroßmutter, nur ein Foto kenne ich.

Juanita 22.01.2021 17:49

Schrecklicher Tod meines VFen in 7. Gen.:
KB Unterkoskau:

"Anno 1781 Donnerstags den 14. Jun. endigte Johann Georg Eckner, Einwohner allhier, früh um 7 Uhr auf eine sehr traurige Weise sein Leben. Er ging früh in den herrschaftl. Forst Holz zu machen, und bey Fällung eines Baumes, der sich im Fallen auf einen dabey stehenden dürren Baum lehnte und den Gipfel deßselben zerbrach, wurde er von diesem Gipfel getroffen, das eine Bein zweimal zerbrochen, das Rückrath und andere edelere Theile des Cörpers zerquetscht, daß er nach einer Stunde, im Hereintragen, bey der Schlagmühle sein Leben beschloß. Er wurde den 16ten darauf mit einer Predigt begraben. Actat: 45 Jahr, 2 Monate, 3 Wochen und 3 Tage."
:( Juanita

Marvin_Brune 22.01.2021 23:25

Einer meiner Vorfahren ist beim Schafe hüten im Fluss ertrunken.

Svet_Lin 24.01.2021 09:14

Der nachfolgende Beitrag könnte auch unter der Überschrift "Vorsicht vor Kühen!" stehen.
Ich habe mich mal wieder daran gemacht, etwas Licht in den mütterlichen Familienzweig meiner Mutter zu bringen. Irgendwo gab es da auch mal in Westpreußen den Namen Wittbrodt. Dazu fand ich die Sterbeurkunde von der Antonie Mond geb.Kriedemann (deren Mutter war eine geb. Wittbrodt), in der als Todesursache geschrieben steht:

"Bruch der 6 Halswirbel, (von einer Kuh gestoßen), Querschnittslähmung"

Lock 24.01.2021 09:52

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Guten Morgen Zusammen

Unglücksfälle hab ich mehrere, Allein drei ertrunkene einmal Ostsee vor Strahlsund, weil Boot bei einem Sturm gekentert. Im Pregel (Ostpreußen) ertrunken. Und ein junges Mädchen in den Brunnen Gefallen.

Traurig ist auch Der angehangene Unglücksfall.
Interessant ist der Fundort des Artikels (eine deutschsprachige Zeitung in den USA)
Gerhardt

Bienenkönigin 25.01.2021 21:50

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Hallo zusammen,

beim Durchsehen der Kirchenbücher von Cihana, Böhmen, bin ich gerade auf diesen Selbstmord gestoßen.
Zumindest waren die Pfarrer dort so gnädig, sie auf dem Friedhof zu bestatten.

Den 20. Mai ist mit Bewilligung des Consistori Regina Rohrin begraben worden, welche 12 Täg zuvor in der Narrheidt in den Brun gesprungen.
https://www.portafontium.eu/iipimage...27&w=960&h=540

Viele Grüße
Bienenkönigin

idrzewiecki 01.02.2021 22:42

Zitat:

Zitat von Shrublabour (Beitrag 1330826)
(...)
Hier also die Geschichte über meinen Urgroßvater, der wegen einer Mauer um sich schoss, mehrere Menschen und sogar Kinder bedrohte und sich den Konsequenzen seines Handelns entzog.

Schönen Gruß,
Benjamin


Wann war denn das? Denn mit vollen Namen in der Presse hatte man zu der zeit ja scheinbar noch keine Probleme.

fps 01.02.2021 23:02

Zitat:

Zitat von idrzewiecki (Beitrag 1335004)
Denn mit vollen Namen in der Presse hatte man zu der zeit ja scheinbar noch keine Probleme.

Das Thema ist ja noch recht neu. Heutzutage wird man ja sogar vor seinen eigenen Daten geschützt. :wink:

Schrumpftalstein 01.02.2021 23:51

Zitat:

Zitat von idrzewiecki (Beitrag 1335004)
Wann war denn das? Denn mit vollen Namen in der Presse hatte man zu der zeit ja scheinbar noch keine Probleme.

Das müsste ca. 1972 gewesen sein.
Als mein Onkel im Alter von vier Jahren von einem LKW-Anhänger erfasst und tödlich verletzt wurde, stand nicht nur der volle Name, sondern auch die Wohnadresse in der Zeitung. Das war 1956. Der arme kleine.

Heutzutage geht die Presse ja auch nicht immer einheitlich mit Datenschutz um, auch wenn es insgesamt natürlich besser geworden ist.

Jettchen 03.02.2021 17:35

Ich habe heute im KB Römhild entdeckt, dass 1670 eine Ahnin von mir als Hexe und Zauberin decolliert (enthauptet) und verbrannt wurde.

Das geht schon unter die Haut.
Nun hoffe ich, dass die Prozessakten aufbewahrt wurden.
Mich wundert nämlich, dass die Tochter 5 Jahre später einen Meister im Ort ehelichen konnte.
Eine Ahnin meines Mannes wurde nämlich auch als Hexe verbrannt. Deren Söhne, die allerdings in adeligen Diensten waren, mussten den Ort verlassen.

Hans Gans 04.02.2021 21:47

Vom Lehrer und vor Wut gestorben
 
Also, ich hab gleich drei Fälle:
1. Ich habe ein privates Familienbuch meiner Familie aus Masuren und da steht bei einem 10 Jahre alten Jungen (1898-1908) als Anmerkung "Nach einer plötzlichen Krankheit von nur 20 Stunden erlegen

2. Da gab es auch noch einen Mann, der hat sich bei Streitigkeiten mit seiner Familie immer schmollend in sein Bett verkrochen. Und, naja, einmal kam er halt nicht mehr wieder

3. Und der letzte machte in der Schule irgendeinen Fehler. Der Lehrer schlug dafür seinen Kopf gegen die Tafel. Er kam nach Hause, klagte über Kopfschmerzen und wachte am nächsten Morgen einfach nicht mehr auf

Grüße
Hans

LutzM 04.02.2021 22:21

Dazu hab ich auch eine mündliche Überlieferung meiner Mutter. Ihr Originalkommentar:

"Kurt Kühnel wurde von seinem Lehrer so geohrfeigt, dass er mit dem Kopf an die Tafel flog und er an Gehirnbluten gestorben ist. Der Großvater, Franz Kühnel, ist dann in die Schule gegangen und hat den Lehrer die Treppe runter geschmissen. Der Lehrer hat wohl überlebt.
Polizeilich oder gerichtlich ist nichts nachgekommen, das war eine wilde Zeit und Gegend."
Kurt wurde 1891 in Liebeschitz (Sudeten) geboren.

Thomas_Völker 08.02.2021 02:06

Ich hätte da eine Romeo- und Juliageschichte zu bieten. :-D

Auf der Suche nach der Familie Kutzki/ Kuczki in der Gegend von Heilsberg im ostpreussischen Ermland, bemerkte ich zunächst, dass ein älterer Vorfahr aus der ersten Ehe der Mutter stammte.

Jacob Kuczki, *08.05.1703 in Bundien, wird im Kirchenbuch als Sohn des Martin Mick und der Gertrud Hering bezeichnet. Tatsächlich werden diesem Paar in den folgenden Jahren in Bundien noch zwei weitere Kinder geboren:
- Anna Catharina Mieg (*28.8.1704) und
- Joannes Mieg (*17.06.1708).

Jacob Kuczki * 1703 hiess also ursprünglich Jacob Mick oder Mieg.

Bundien ist übrigens nur ein winziger Fleck, ein Vorwerk südwestlich von Katzen, auf dem ersten Drittel des Wegs nach Konnegen hin gelegen. Von Napratten aus ist es (südlich über Roggenhausen oder nördlich über Katzen) nur etwa 7-8 km entfernt.


Im Jahre 1708 oder 1709 ist es offenbar zu einer Trennung der Eltern gekommen. Denn beide Ehepartner heiraten offenbar ein zweites Mal, was recht ungewöhnlich ist im katholischen Ermland zumal in dieser frühen Zeit. Wurde die erste Ehe annulliert? Wenn ja, aus welchem Grund? Kinderlosigkeit kann es ja nicht gewesen sein. Oder lebten die beiden bis dahin in wilder Ehe zusammen? Eine Heiratsurkunde für Martin Mick und Gertrud Hering konnte zwar bislang nicht aufgefunden werden, aber die Kinder Anna Cath. und Joannes heissen Mieg wie ihr Vater.

Nach der Trennung heiratet zuerst Gertrud Hering am 25.11.1710 in Napratten Petrus Kuczki. Dieser scheint den 7jährigen Stiefsohn Jakob adoptiert zu haben (und nur ihn, nicht seine Geschwister!), denn üblicherweise behalten die männlichen Kinder ihren Geburtsnamen bis zum Tod.

Kurz darauf heiratet ein Martin Mick am 26.07.1711 und ebenfalls in Napratten (!) die Anna Neumann. Vermulich ist ebendieser Martin der leibliche Vater von Jakob Kutzki. Vielleicht aber war dieser bereits um 1708/09 gestorben (Die Sterberegister in Roggenhausen beginnen leider erst 1712) und es handelt sich um einen ganz anderen Martin Mick.


Die Eltern des Martin Mick habe ich bislang noch nicht ermitteln können. Jedenfalls heiratet ein Laurentius Mick (vielleicht ein Bruder des Martin?) am 28.06.1711 in Napratten eine Gertrud(is) Fitkau und bereits am 19.02.1712 wird ihr Sohn Adalbertus Mieg in Napratten getauft. In Roggenhausen findet sich die Familie schon seit Lucas Mieg, der um 1560 geboren sein dürfte. Eine Generation später erscheint die Familie im nahen Katzen...

Dieser nun heiratende Martin Mieg scheint aber in Grossendorf über Eigentum verfügt zu haben. Wie dem auch sei:
Bei dem Hochzeitseintrag des Martin Mick mit der Anna Neumann (KB Roggenhausen, Ehen S. 341) findet sich nun folgende Bemerkung:

"26.7.1711 Roggenh.: Martin Mick Villicus ex Grossendorff et Anna p.d. Joannis Neümann filia. Testes: Simon Strehl & Georgius Kuczki. Hoc infelix Martinus A[nn]o 1713 d 26 Octob: vitam suam laqueo finivit."

"Dieser unglückliche Martin beendete am 26. Oktober 1713 sein Leben durch den Strick."


Soweit so unglücklich. Martins neue Gattin Anna Neumann * Napratten 29.02.1688, Tochter des verstorbenen Johannes Neumann aus Napratten. Die Eheschliessung wird ausser in Roggenhausen auch in dem etwas weiter westlich gelegenen Grossendorf erwähnt:

"28.7.1711 Grossendorf Martinus Mieg Praedianus Anna pd Joannis Neiman ex Napratten filia. TZ Georgius Kauer Laurentius Bahr Christop Kuhn Georgius Bartz" (KB Heilsberg)

Doch findet sich hier nichts über das Ende des Martinus. Auch über das Ende der Anna schweigt man hier höflich. Um deren Schicksal zu ergründen, muss man in das Roggenhausener Register einsteigen. Dort hat der Pfarrer zum Datum ihrer Geburt hinzugeschrieben:

Haec Anna Ao 1713 d 26 Octob ecistens Praedianista in Grossendorff vitam laqueo finivit.“ (KB Roggenh. Taufen, S.143)

Auch sie beendete also ihr Leben am 26. Oktober durch die Schlinge! Offenbar hatte das junge Ehepaar gemeinsam mit dem Leben abgeschlossen. Die beiden weit voneinander getrennten Kirchenbucheinträge liessen dies jedenfalls nicht vermuten!
Nur Anna ist zum 26.10.1713 in Grossendorf im Begräbnisregister verzeichnet!

„Anna Miggin Praedianissa 25 ann oriunda ex Napratten laquio vitam fenevit" (sic!)

Erst die genealogische Recherche hat die beiden tragisch Liebenden wieder vereint. So die romantische Lesart.



Aber vielleicht ist ja die Wirklichkeit viel profaner und der Eintrag im Roggenhausener Heiratsregister ist falsch und nur Anna nahm sich das Leben. Denn schon am 27.11.1713 heiratet in Grossendorf ein (anderer?) Martin Mieg die Catherina Deisler...


Svenja 14.02.2021 17:37

Hallo

Eintrag im Familienbuch von Kleinaitingen (Landkreis Augsburg):

Holzhauser Matthäus, *13.09.1860, +01.11.1918, (Sohn von Gregor Holzhauser)

"In der Singold bei Schwabmühlhausen ertrunken und dort begraben. Der Verlebte war geistig nicht normal und ist wahrscheinlich freiwillig ins Wasser gegangen."

Bistum Augsburg, Kleinaitingen, Familienbuch 1690-1940, Seite 0539, bei matricula
https://data.matricula-online.eu/de/...en/5-FB/?pg=12

Gruss
Svenja

Laureate 23.02.2021 19:03

Hallo zusammen,

ich habe auch eine makabere Geschichte beizusteuern:

einer meiner Vorfahren war in der Zeit der Napoleonischen Kriege an einem Aufstand gegen die neue württembergische Herrschaft in Bad Mergentheim beteiligt, woraufhin er 1809 zum Tode durch ein Erschießungskommando verurteilt wurde. Und als wäre das noch nicht genug, hat man anschließend auch noch sein Vermögen konfisziert.8o

LG
Hubert

Ysabell 28.02.2021 15:29

18.11. 1807 Dorothea Margretha Rambeck, alt 24 Jahr. Ward wahnsinnig aus Liebe und erhängte sich.

consanguineus 03.03.2021 23:17

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Hallo zusammen!

1771 in Weddingen wußte man sich noch selbst zu helfen...

Viele Grüße
consanguineus

Bienenkönigin 04.03.2021 08:43

Zitat:

Zitat von consanguineus (Beitrag 1346745)
Hallo zusammen!

1771 in Weddingen wußte man sich noch selbst zu helfen...

Viele Grüße
consanguineus

Guten Morgen,
magst du für uns Anfänger nicht noch die Geschichte erzählen?
Ich kann mit Mühe entziffern "als ein Dieb" :wink:
Danke!
Viele Grüße
Bienenkönigin

consanguineus 04.03.2021 09:25

Guten Morgen Bienenkönigin,

ich kann dazu leider keine Geschichte erzählen, da ich in diesem Dorf eigentlich nichts zu suchen habe, den Dieb nicht kenne und über den Eintrag nur zufällig gestolpert bin. Aber es scheint mir so, als habe man den Dieb erschlagen.

Viele Grüße
consanguineus

Svenja 04.03.2021 23:00

Hallo Bienenkönigin

Ich lese:

Hans Dann starb als ein Dieb vor/von ....
vielen Schlägen, die er als Dieb empfangen
Gott sey seiner armen Seele gnädig.


Bei meiner eigenen Forschung bin ich heute auf eine Familie namens Einsle gestossen, in der
1862 - Sept. 1864 3 Kinder wenige Stunden oder Wochen nach der Geburt gestorben sind.
im Dez. 1864 4 weitere Kinder im Alter von 3-7 Jahren innert 5 Tagen an Halsbräune (= Diphterie) gestorben sind.

Die Person meines Interesses wurde erst 1867 geboren und kannte also alle diese Geschwister nicht.

Gruss
Svenja

Ysabell 05.03.2021 11:56

En Pfarrer mit Herz:

4. Januar 1807 Catharina Margaretha Oeverdick von Wandelwitz, Witwe des Thomas alt geworden ohngefähr 46 Jahr- Sie hat einige Jahre an der Schwermuth gelitten und sich selbst erhängt. Da diese Person sich immer sehr gut betragen hat, so konnte ich es den Verwandten nicht versagen, daß sie bey ihrem sel Manne begraben würde. Sie ward des Morgens still beerdigt

Hans Gans 05.03.2021 12:50

Sehr freundlich! Ich erinnere mich einmal in einem Kirchenbuch darauf gestoßen zu sein, dass der ein Mann beerdigt worden war und erst danach jemand vor das Gericht zog und verlangt der Herr sollte wieder ausgebuddelt werden, eben aus dem Grund.

Sebastian_N 06.03.2021 13:10

Etwas tragikomisch: ein direkter Vorfahre von mir, Johann Nikolaus Ziemer, starb 1818 in Eschborn "an den Folgen einer [...] erhaltenen Quetschung, in der Kießgrube zu Unterliederbach, wo selbst er arbeitete, und ein Klumpen Kies auf ihn stürzte, und die edlen Theile beschädigte."

Oha.

Beste Grüße

Seb

Andrea1984 06.03.2021 15:44

Was sind die edlen Teile ? ;)

Herzliche Grüße

Andrea

consanguineus 06.03.2021 15:53

Nicht, was Du denkst... ;)

Andrea1984 06.03.2021 23:11

Was denke ich denn. ;)

Kopf oder Herz oder Leber oder Hirn. ;)

Spaß beiseite: Ihr findet soviele interessante Todesfälle. Ich habe, bis dato, "nur" folgende gefunden, vor allem an Krankheiten: Typhus, Tuberkulose, Lungenentzündung, Herzschwäche, Altersschwäche, Syphilis (bei einer Dame), sowie diverse Krebsarten.

Langweilig. Halb freue ich mich darüber, halb "ärgere" ich mich darüber.

Herzliche Grüße

Andrea

Klootschießer 11.03.2021 22:59

Bei einem Sterbeeintrag einer Dame in den 1790ern gefunden:


Hat über 30 Jahr in Brieg erfolgreich in treuen Diensten gestanden, dann aber schnell alles versoffen. Todesursache: Trunksucht, 53 Jahr alt.


Bei Männern liest man das ja öfter, bei Frauen habe ich das so noch nicht gelesen.

Octavian Busch 17.03.2021 14:06

Hallo
folgenden gewaltsamen Tod im 30-jährigen Krieg musste ein Vorfahr von mir erleiden:
Burckhardt Voigt, 18.10.1632 in Roda b. Frohburg
"wurde von den Barbaren gestoßen und tödlich am Haupte verwundet."
Gruss
Thomas


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