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YMariusY 09.02.2018 20:14

Aus dem Kirchenbuch Hörste bei Halle:

Johann Heinrich Mußmann starb am 30. September 49-jährig an der Mondsucht. Mit Mondsucht ist wohl Schlafwandeln gemeint.

Kuschi 10.02.2018 18:22

Standesamtregister Marienburg 1927:

Der Kuhhirt Franz Polixa starb "zu Marienburg auf dem Männerabort in der Bahnhofsvorhalle".

Der berühmte Blitz beim .......

Andrea1984 10.02.2018 21:21

Zitat:

Zitat von Kuschi (Beitrag 1072476)
Standesamtregister Marienburg 1927:

Der Kuhhirt Franz Polixa starb "zu Marienburg auf dem Männerabort in der Bahnhofsvorhalle".

Der berühmte Blitz beim .......

*looooooooooooooool*

Irgendwie hab ich da gerade ein Bild im Kopf, dass sich nur schwer wieder losbringen lässt.

Spass beiseite:

So paradox es klingen mag: Immerhin weiß man, wie und wo der Kuhirt gestorben ist, wenn man bedenkt wieviele Männer im Krieg vermisst sind und bis heute zum Teil kein Todesort und keine Todesursache bekannt geworden sind.

assi.d 11.02.2018 14:44

Hallo,

außer hunderten von Vorfahren die an "Lungensucht" oder "brustwassersucht" starben, habe ich nur zwei kuriose Sterbefälle:

ein Müllergeselle starb in der väterlichen Mühle, als das Mühlrad gewechselt oder gewartet wurde, wurde darunter gezogen und "an Leib und Kopf gequetscht".

und ein Lohgerbermeister, der mit dem Arm "in die große Mang geraten" war.

Beides nicht schön.

In den KB des Sudetenlandes gibt es aber viele Fälle von "vom Baum gefallen" oder "vom Baum erschlagen" und "vom Holz, das vom Schlitten fiel erschlagen worden".

Gruss
Astrid

renatehelene 27.02.2018 22:44

Guten Abend,

gesehen Sterbe - Erfurt - 1861

Ein etwas über 2 Jahre altes Mädchen stirbt an " Knötchen im Gehirn".

renatehelene 28.02.2018 11:18

Guten Morgen,

gesehen "Sterbe Erfurt 1870"

Ein fast 49jähriger Mann verstirbt; Todesursache " Brand des Hodensackes
in Folge äußerer Verletzung".

Frage: war es zwingend notwendig so explizit die Todesursache zu beschreiben?

Lena94 03.03.2018 21:55

Hallo!

Nachdem ich teilweise bei den Einträgen hier sehr schmunzeln musste, obwohl es ja eigentlich ein trauriges Thema ist, möchte ich auch mal meinen Teil dazu beitragen.

Da wäre einmal meine UrUrGroßmutter Martha, gebürtig aus Breslau. Sie starb Anfang 1945 in Nikolai (Schlesien) mit fast 70 Jahren an einer "Herzmuskelentartung". Eher traurig als unterhaltsam: Ihre Leiche war vor der Beerdigung im Wohnhaus der Familie aufgebahrt, das nach einem Granateneinschlag zusammen mit ihrem Körper in Flammen aufging. Zum Glück war der Rest der Familie zu diesem Zeitpunkt nicht in der Nähe...

Noch kurioser: Im folgenden März fuhr ihr Sohn Hans Lothar Fritz, mein Uropa, eines schönen Tages in Beuthen (hier lebte er mit seiner Frau und der Tochter) mit dem Motorrad los, weil er "etwas zu erledigen" hatte. Zurückgekommen ist er nie, wurde im Dezember 1945 rückwirkend für tot erklärt und bis heute weiß niemand, was aus ihm geworden ist.

Liebe Grüße

Lena

Karla Hari 12.03.2018 09:27

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hola,

da es ja nicht um "lustige" sondern interessante Sterbefälle geht, hab ich auch etwas trauriges.

im Jahre 1803; er Witwer und Gardist 33, sie Jungfer 24
falls ich alles richtig lese:

Bemerkung
diese Person hat sich 6 Wochen
nach ihrer Verheirathung zu Walters-
dorf aufgehängt. Die Ursache dieses
Selbstmordes, den sie schon vor ihrer Verheirathung mit dem Stärke (Name) intendirt hatte
ist völlig unbekannt. Vielleicht lag sie in einer völligen Abneigung gegen ihren Mann

Niederrheiner94 12.03.2018 12:35

Bei uns am Rhein kommt es noch heute gelegentlich zu unschönen Entdeckungen, wo Wasserleichen gefunden werden. Wie man das damals 1838 in Kalkar-Grieth ins Kirchenbuch schrieb, will ich hier vorstellen:

Was die am 4ten d.M. im Kanal unfern des Hauses von Leenders
aufgefischte mönnliche Leiche anbelangt, welche auch auf dem Orte begra=
ben wurde, so ist solche hier noch unbekannt, und wurde diese wie folgt be=
schrieben, im Sterbe=Register eingetragen:
Die Leiche war muskulöser Beschaffenheit, etwa 5 Fuß 5 Zoll und
einige Strich groß, hatte schwarze Haare, ein Alter von 40-50 Jah=
ren, war von gesetzter Statur, und dem Anscheine nach im Leben
Schiffersknecht; da selbige vielleicht 3 bis 4 Wochen im Wasser gelegen,
so konnte keine nähere Beschreibung der starken Verwesung wegen, auf=
genommen werden. - Bekleidet war dieselbe mit einem noch neuen
leinenen mit rothem Garne H:P: gezeichneten Hemde, einem schwarz-
seidenen Halstuche, einer grauen baumwollenen gestrickten Hemd=
Jacke, mit weißen knöchernen Knöpfen, einer grauen Hose von Man=
chester sogenanntes englisches Leder, mit bleiernen Knöpfen, auf einer
Seite mit einem Hosenträger von Selfkante, und einem Paar lan=
gen grauen baumwollenen Strümpfen, oben mit einem weißen baum=
wollenen Rande. - Verletzungen waren an der Leiche nicht wahr=
zunehmen.

Wishel, am 6. October 1838
Der Bürgermeister

http://data.matricula-online.eu/de/d...ul/KB007/?pg=6

Juanita 15.03.2018 19:19

Sterbeeintrag aus dem KB Unterkoskau 1634:

"Der heute dato der 16. Octobr. zu nacht ein großes Kriegsvolk von Schleitz nach Koßkau kommen, welches die Nacht über alhier hausierte, den Freitag früh aber, da sie wollen abziehen, haben sie den Schultes alhier mit Nahmen Adam Millitzer in seiner eigenen Behausung ergriffen und ganz und gar zu Tode geschlagen, welcher den Sonnabend hernach Christlicher Weiße zu seinem Schlafkämmerlein ist geleget worden, welchen Gott am J. T. eine seliche Auferstehung zu dem ewigen Leben umb Christi Willen mittheilen wolle. Amen"

Dieser Adam Millitzer ist mein direkter VF in 11. Generation.

:) Juanita

SafeHaven 16.03.2018 22:19

Heute endlich mal ans transkribieren gemacht und einen interessanten Fall gefunden:

"den 21 July ist Johann Pickel Bauer zu Odensos, welcher in des
allhießigen Malbers Hauße von einem einquartierten Sol-
daten, der aus fürwitz d. Hauß Gewehr in seiner Hand ge-
nomm u aus Unvorsichtigk. looß gedrücket, ein Schuss in
Halß bekomm u nach einer Stunde verschieden, in sein
67 Jahr nach einer Leichpredigt begrab word."

Da kann man nur den Kopf schütteln. Der Herr Pickel war mein direkter Vorfahr in 9. Generation.

Liebe Grüße,
Jana

didirich 17.04.2018 12:13

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Schlimmer gehts nimmer !
Todesfall in WEISSACH
Gefunden von didirich

Dunkelgraf 17.04.2018 20:18

Blöd gelaufen, die armen Kinder
 
1678
August den 8ten wurde Anna Dorothea Rädleinin, M Johann Ludwig Rädlein, Schneiders allhier zweites Töchterlein u Andreas Geier, das einzige Söhnlein M Johann Friedrich Geiers Mahlmüllers allhier, mit einander begraben, die erste neml Anna Dorothea Rädleinin war zur Trägerin des Mühlkindes bestellet u eben da sie das Kind auf den Armen hatte, u vor der Mühle auf den Steinen saße, sind sie beide miteinander rücklings ins Waßer gefallen und ertruncken.

Dunkelgraf 17.04.2018 20:19

1678 Den 4 Februar ist Dorothea Leyen welche wegen hiziger Kranckheit der Baders Bub zu Seßlach die Braunader geschlagen und dermaßen verderbet, daß kein Mensch das Bluten hat verstillen können, sondern hat sich zu tod müßen bluten, samt dem Kind im Unterleib, so noch 3 Wochen auf die Geburtszeit gehabt, begraben worden

Anna Sara Weingart 17.04.2018 20:47

Zitat:

Zitat von Dunkelgraf (Beitrag 1089787)
1678 ... wegen hiziger Kranckheit der Baders Bub zu Seßlach die Braunader geschlagen ...

Hallo. Die Braunader ist "die stärkste Ader auf der Unterfläche der Zunge." Der Aderlass an dieser Stelle wurde wohl als am wenigsten riskant betrachtet.

Zitat:
"... und ist die Aderlaß allhie ganz schädlich und gänzlich verbotten, dann gemeiniglich solche das Leben darüber einbüssen, (man wolte dann die Braun-Ader unter der Zungen öffnen, wegen übermässigen Hauptschmerzen) sonsten anderer Orten ists ganß verbotten"
Quelle: Approbirte Land- und Feld-Apothecken, 1690

Zitat:
"Weil er bey verlohrnen Appetit zur Speisse und Trank eine starke Hitze verspürte, so ließ er sich durch den Bader die Braun-Ader unter der Zungen öfnen, und gebrauchte auch wider die ihm angefallene hitzige, und in der Pfarr grassirende hitzige Krankheit, alle gute Mittel, welche aber nicht würken wollten. In seiner Krankheit betete er unablässig, doch meistens in lateinischer Sprache. Er starb endlich Ao. 1676 Mondtags den 31. Jan. seines Alters 43. Jahr 9."

Sandby 16.05.2018 13:52

Aus einem Dörlesberger Standesbuch:

(1841) ... in der Nacht vom dreiundzwanzigsten Juli zwischen zehn und zwölf Uhr, während des Schlafens ihrer Wärterin, entwich in einem Anfalle von Fieberhitze aus dem Hause und wurde um ein Uhr darauf an der am oberen Brunnen befindlichen Wand, in Folge der plötzlichen Abkühlung im kalten Wasser von einem Nervenschlag getroffen, dort gefunden die Dienstmagd Theresia Kettemann von Eubigheim gebürtig, ehelich ledige Tochter des ...

Bender Rodriguez 22.05.2018 10:52

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Zwar nicht tot, aber doch eine seltsame Verwundung während des Krieges.
Merke: pass aufs Nashorn auf.

MfG Bernd

SteffenHaeuser 25.05.2018 14:14

"Interessante" oder "Merkwürdige" Sterbefälle bei mir:

"Salomon Zenker, gewesener Richter alhier starb des 8ten Junij, und also
zwar nachdem Er Sonntags vorher als 6ten dito frisch und
gesund zum Trunk bey Geörg Augustin Zenker sich ver-
füget, und zu nachts nach 1 Uhr nacher Hauß gehen wollen, unter
unterwegs aber nechtst bei David Weykert in den 3 feder(?) Schacht
oder alten Pingen durch einen fehl Tritt /: massen der weg nahe daran
vorbey gehet :/ schmerzlich hienein gefallen, und das gesicht der-
gestalten Innerlich gestalten Innerlich zerschüert daß man ihme all seine
Zähne heraus nehmen können, Er aber nachdeme Er 3 Stund
in Weh und Kält bis an Lichten Morgen in seinen Blut liegen müssen
vollents des ander Tags aber Zeüg des Verstands schmerztl. ver-
schieden" (Autsch! Klingt nach ner üblen Art zu sterben...).

Christian Siegel - ging 1666 mit seiner Frau nach Hause, nahm eine "Abkürzung" über einen gefrorenen See, das Eis brach, er ertrank (genaue Formulierung grade nicht parat)

Abseits des Stammbaums bei der Lektüre des Kirchenbuches und anderer Quellen gefunden:

- Hinweis beim Sterbematrikel einer 48jährigen: "Hat kein Ruh in der Erden gehabt ist letztlich verbrannt worden") - Hinweis auf den in Mähren verbreiteten Vampirglauben vermutlich? Das war 1725

- Bei einem Verwandten eines Vorfahren ist dokumentiert, dass er kurz vor seiner Priesterweihe "bei einem Spaziergang im Wald ein Gespenst sah" - und dann noch in der selben Nacht verstarb, ohne, dass man einen Grund für seinen Tod feststellen könnte.

renatehelene 25.05.2018 19:27

Guten Abend,

bei Durchsicht meiner "alten" Zettelage fand ich einen Vermerk aus einem
KB in dem der Pfarrer/Pastor bei der Todesursache nicht "Altersschwäche"
"Entkräftung" usw sondern m.E. sehr philosophisch

" Nachlaß der Natur "

eingetragen hat.

SafeHaven 25.05.2018 20:23

Zitat:

Zitat von renatehelene (Beitrag 1096827)
Guten Abend,

bei Durchsicht meiner "alten" Zettelage fand ich einen Vermerk aus einem
KB in dem der Pfarrer/Pastor bei der Todesursache nicht "Altersschwäche"
"Entkräftung" usw sondern m.E. sehr philosophisch

" Nachlaß der Natur "

eingetragen hat.


Das hatte ich auch das erste mal vor ein paar Wochen in einem Kirchenbuch in Württemberg. Finde, dass es ziemlich schön klingt und viel besser als Altersschwäche :D


Liebe Grüße
Jana

Bergkellner 14.06.2018 17:07

Im Sterbeeintrag meines direkten Vorfahren Albert Käting fand ich gestern folgende Todesursache:

"Heftige Gehirnerschütterung veranlaßt durch einen Sturz in einen Brunnen - bei Gelegenheit einer Hochzeitsfeier"

Ein Schelm, der Schlechtes dabei denkt!:wink:


Lg, Andreas der bergkellner

Artsch 14.06.2018 21:17

Zitat:

Zitat von Bergkellner (Beitrag 1100953)
bei Gelegenheit einer Hochzeitsfeier"
Ein Schelm, der Schlechtes dabei denkt!:wink:

Hallo,

aus den reichen Erlebnisschätzen meines verstorbenen Vaters, erinnere ich mich auch an eine Geschichte anläßlich einer Hochzeit Anfang der 1930-iger Jahre mit Todesfolge.

In dem sehr kleinen Dorf war es Brauch, daß das Hochzeitspaar Kuchen zum Hoftor heraus an die übrigen Dorfbewohner austeilte. In diesem Fall aber ließ sich weder Braut noch Bräutigam sehen. So rief man im Chor:
"Ist der Kuchen nicht geraten,
essen wir auch einen Schweinebraten!"
Einige Ungeduldige hämmerten schon am Tor. Trotz des Lärms blieb die Hochzeitsgesellschaft für sich. Man versuchte es mit verschiedenen Zurufen. Die Stimmung wurde gereizter. Es soll sich über Stunden hingezogen haben, aber nichts half. Schließlich stimmte man nochmal gemeinsam, aber deutlich aggressiver und drohender an:
"Ich bin der kleine König,
gebt mir nicht so wenig,
gebt uns etwas viel,
sonst kommen wir mit dem Besenstiel!"
Über so viel Geiz kam man zum Schluss so in Rage und die Stimmung kippte total. Einige Dorfburschen und Bauernknechte zerschlugen den Brauteltern das gesamte Hoftor. 8o Das war gar nicht mal klein, sondern da konnte ein Fuhrwerk raus und ein anderes gleichzeitig rein fahren. Also ein großer materieller Schaden. Nun aber freie Sicht.
Über Nacht starb die Große Mutter (Oma) der Braut. Am andern Tag hieß es im Dorf: "Bevor die ein Stück Kuchen rausgeben, fressen die sich lieber tot!"

Mein Vater (4 Jahre alt) fragte seinen Vater ob man sterben muß, wenn man viel (fr)ißt.
Mein Großvater, der die deftige Sprache auf dem Dorf nicht teilte, beantwortete diese Frage nicht. Er meinte nur, der Doktor hätte Darmverschluss gesagt.
Mein Vater verstand dies natürlich noch nicht. Aber es beruhigte ihn und er dachte bei sich: "Bloß gut, daß wir so arm sind! Mir haben gar nicht so viel Essen und durch unser niedriges Hoftor kann man sowieso durchsehen."


Kurz vor einer weiteren Hochzeit nach dem Krieg, gab es 2 Festnahmen im Dorf nach Schwarzschlächterei. Statt einem Schwein, waren zwei geschlachtet worden. Vielleicht wollte man so das Hoftor retten! :wink:


Beste Grüße
Artsch

Wolfg. G. Fischer 19.06.2018 10:07

Hallo,

bei einer 1884 als Witwe mit 55 Jahren verstorbenen Frau heißt es:

"Ohne kirchliche Mitwirkung still beigesetzt. War eine dem Trunk im höchsten Maße ergebene Person."

LG Wolfgang

SarahEmelie 20.06.2018 21:30

Gerade in einer Nebenlinie entdeckt: Johannes Hartmann starb 1872 in Heiligenrode "in Folge einer Lungenverletzung durch einen in einem Bissen Fleisch versteckten Knochen, der in der Speiseröhre stecken blieb". Klingt nach keinem schönen Tod.



Da sieht man mal wieder, wie gefährlich selbst so alltägliche Dinge wie die Nahrungsaufnahme sein können ;)

Niederrheiner94 20.06.2018 23:25

Mein Opa spuckte mal ein Stück Knochen aus seinem Eisbein, das er bei der Linsensuppe verzehrte und sagte "Die Metzgerinnen haben alle keine Kraft in den Armen. Müssen mehrmals draufschlagen bis der Knochen durch ist und dann splittert alles. Früher war alles besser, wo noch Männer den Beruf ausübten." :wink:

Lobelia 26.06.2018 11:01

Mein armer Urgroßonkel hat "Imbezilität und Tuberkulose" in der Sterbeurkunde stehen.

Wolfg. G. Fischer 28.06.2018 10:36

KB Mansbach
 
"Den 3. Junii (1798) nachtmitt. 1 Uhr starb Anton Rudolph, des Johannes Rudolphs dahier nachgelassener ehel. Sohn, welcher von Andreas Röder dahier am 30. Junii vorher 3 Uhr nachmitt. mit einem Heurechen, weil er ihm eine Rose aus dem an der Straße liegenden Gärtchen nehmen wollen, also unvorsichtig geschlagen wurde, daß er eine bis ins Gehirn reichende Wunde erhielt und unter großem Schmerze sein Leben endigen mußte.

Am 4. Jul. vormittags wurde sein Cörper gerichtlich secirt und nachmittags 3 Uhr christlich dahier zur Erde bestattet. Er war zu Vacha 1781 den 25. Jul. gebohren und nun alt 16 J., 11 M. und 8 T. Seine Mutter ist Anna Barbara Bickenbergin (Bückenberg) aus Harnrode."

Jen89 01.07.2018 13:15

Folgenden Eintrag habe ich im KB Schwanefeld 1718 gefunden:


Dom: V. post. Epiph: ist alhier ein armer lahmer Mann und Krüppel, welcher von Beendorff auff einem Schlitten hergefahren und plötzlich gestorben, begraben also er in ein platt Sarg geleget und von etlichen guten Leuten auch Christian Sporleder hierso nach dem Kirchhofe getragen und an der Kirchmauer verscharrt und ist dabey gesungen worden. Gott gebe: woher dieser Mann gebürtig gewesen hat man nichts erfahren können.




LG Jenny

Bergkellner 08.07.2018 12:17

Hallo,

heute wieder zwei Fälle aus "Leben kann tödlich sein"(aus dem KB von Jöhstadt):

Am 10.7.1573 wurde Simon Puschman beerdigt, der Pfarrer bemerkte lapidar im Sterbeeintrag "von seiner Scheun gefallen".

Am 1.1.1612 war die Beerdigung von Abraham Lahl, der "so im Schnee erfroren den 29. Dezemb: und aufs Schulmeisters gut am Zaun tod gefunden...".


Lg, Claudia von den bergkellners

Herbstkind93 22.07.2018 14:05

Ein trauriger Fall:


3. Feb 1839 KB Proseken in Mecklenburg-Schwerin

"Marie Sophie Friederike, uneheliche Tochter des Webergesellen Johann Joachim Rex zu Gaegelow u der Anna Möller zu Hinter Wendorf, wo das Kind starb.
4 Jahre.
fiel in ein Gefäß voll siedenden Wassers u starb gleich darauf."

fps 24.07.2018 23:50

Starb demnach wie ein Krebs.
Sorry für diesen Kommentar, aber den konnte ich mir nicht verkneifen.

Juanita 26.07.2018 16:26

Aus der Schützchronik v. Großengottern:


" 1684. Im Sommer ward eine Frau von Großengottern in der Unstruth bey Merxleben ersäuffet. Sie hatte ihren 3 Kindern Gift in die Milchsuppe getan, woran zwei starben. Die Frau wollte wieder heirathen, dabei waren aber die Kinder im Wege."

Die gestorbenen Kinder waren 9 u. 4 J. alt. Das überlebende Kind NN.


Das erinnerte mich an den Weimar-Fall vor etl. Jahren!


:evil: Juanita!

wolli222 27.07.2018 02:54

1.
Hier zum Tod eines UrUrUrgroßonkels:

"Beide Männer verunglückten am 22. Juli, Morgens 6 Uhr in Folge einer Kesselexplosion in der Brüningschen Holzschneidefabrik. Beide waren verstümmelt u. zerquetscht,[...] dem Völker war sogar der Kopf abgeschlagen u. die Zunge heraus gerissen. [...]
Ein Teil des Kopfes wurde am 25. Juli unter dem Schütte gefunden u. sodann dem Grab beigefügt."

Spektakulär würde ich sagen...

2.
"den 28ten August, morgens 6 Uhr starb Johannes Faust Unterthan und Mitnachbar dahier an einem Krebsfaden, der an der oberen Lippen angefangen und als weiter an sich gefressen dass er zuletzt erbärmlich anzusehen war, und bei 1 1/2 Jahr sehr [...], doch mit christlicher gedult ausgestanden. Seines Alters 69 Jahr...."


Dann gab es noch eine Dame, die "beim Schneiden des Bratens ins Messer gefallen" sei..... Jaja, "ins Messer gefallen", schon klar ;)

Geufke 27.07.2018 11:35

Zitat:

Zitat von wolli222 (Beitrag 1108674)
Beide waren verstümmelt u. zerquetscht,[...] dem Völker war sogar der Kopf abgeschlagen u. die Zunge heraus gerissen. [...]
Ein Teil des Kopfes wurde am 25. Juli unter dem Schütte gefunden u. sodann dem Grab beigefügt."

Da war der Pfarrer ja sehr detailverliebt8o

Andrea1984 27.07.2018 13:38

Bis heute ist nicht sicher geklärt, ob Frau Weimar nun wirklich Schuld am Tod ihrer Kinder ist oder nicht.

-

Mit solchen kuriosen Todesfällen kann ich leider nicht dienen, da meine Ahnen, so ich die Todesursachen recherchiert habe, sehr unspektakulär gestorben sind: Altersschwäche, Altersbrand, Tuberkulose, Typhus etc.

Ich freue mich über jeden Beitrag zu diesem Thema und bin gespannt, welche kuriosen Todesfälle noch ausgebuddelt werden.

wolli222 28.07.2018 17:16

Zitat:

Zitat von Geufke (Beitrag 1108720)
Da war der Pfarrer ja sehr detailverliebt8o

Absolut. Aber sowas ist ja eigentlich auch super. Denn das liefert das Fleisch der Geschichte zu den bloßen Daten. Eigentlich möchte man ja auch wissen, was die Vorfahren für Leute waren und was ihnen passiert ist. Nur das ist ja meist nicht rauszufinden.

Ansonsten sind die Todesangaben bei mir, wie bei meinem Vorredner, auch in erster Linie Herzversagen, Tuberkulose oder Altersschwäche...

Feldsalat 12.08.2018 16:29

Totenregister Besigheim 1740:

September
d. 3. wurde ein bey Abbrechung eines alten baufälligen Hauses, wel-
ches Johann Jacob Stiefelmajer erkauft, um ein neues auf
dem Platz zu bauen, gantz vermodertes Kind in einer Schindel-
lade herfürgezogen, und also begraben; sein Geschlecht war nicht
mehr deutlich zu erkennen, aber muthmaßl.... ein Knäblein
gewesen seyn.

Horst von Linie 1 12.08.2018 16:46

https://www.ancestry.de/interactive/...=1184894-00880


Zitat:

Zitat von Feldsalat (Beitrag 1111982)
mehr deutlich zu erkennen, aber muthmaßl.... ein Knäblein
gewesen seyn.


Hallo,
ich lese SOLLE ES.

Feldsalat 13.08.2018 13:10

Totenregister Besigheim 1770:

Magdalena Barbara, Jacob Winklers, Weingärtn.
zu Waiblingen, uxor, eine geborne Pfeilin von Stetten
im Remsthal, ist vermuthlich aus Schwermuth mit
einem Pack von Kleidern von dar hinweg und hirher zu-
loffen den 18. Mart. a.c. Im hiesigen Sonnenwirths-
haus ist sie über Nacht geblieben und morgens im Blut
angetroffen worden, welches man für einen Blutsturz
gehalten. Um 9 Uhr Vormittags den 19. ist sie, da sie
jederman, auch ich selber, da ich zu ihr hinaus ge-
holt worden, für todtkrank gehalten, als sie sich allein
gesehen, vom Bett aufgestanden, hat sich vom Wirths-
haus herabgelauffen und in den Enzfluß gesprungen.
Man hat sie zwar im Wasser gesucht, aber erst den 15.
April am Osterfest unter der unteren Enzmühle an
einem Weidenbusch hangend gefunden. Bey
dem Besichtigen hat man wahrgenommen, daß das Blut
worin sie im Wirthshaus gelegen, nicht sowohl
von einem Blutsturz, als vielmehr von einer Wunde,
die sie sich selber in den Hals gemacht, hergekommen.
Weil es aber ihr den Rest nicht gegeben, so hat sie den
Tod im Wasser gesucht, und ist den 18. April auf
fürstl. Befehl vom Kleemeister begraben worden.

rpeikert 14.08.2018 07:40

Ein 5xUropa von mir: David Hefti, * 1725 in Hätzingen, Kanton Glarus, + 1777 in Brest (F).

"David Hefti verreiste 5 Jahre vor seinem Tode nach Frankreich in Handelsgeschäften und soll daselbst wegen einem geringen Versehen auf eine Galeere gekommen sein und da er krank geworden, kam er in den Spital, woselbst eine Brunst entstanden und er dann sein Leben geopfert habe."


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