FN Drexhage(n)

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  • Drexhage
    Erfahrener Benutzer
    • 19.05.2018
    • 155

    FN Drexhage(n)

    Hallo, meine Name ist Ulrich Drexhage,

    ich bin auf der Suche nach der Herkunft /Bedeutung des Names Drexhage(n).

    Mein Namensvetter Richard aus den Niederlanden hat bereits im Rahmen seiner Forschung herausgefunden, wo die ältesten bekannten Drexhage herkommen.

    Es gab mal einen Weiler Drexhage(n) bei Leopoldshöhe der auch noch in historischen Karten gezeigt wird. In der Chronik von Leopoldshöhe von Helmut Walde wird Drexhage(n) neben drei weiteren Höfen auch erwähnt. Zwei dieser weiteren Höfnamen finden sich in meinem Stammbau wieder in der Zeit von ca. 1660 bis 1853.

    Mich würde nun einmal interessieren, ob der Name Drexhage(n) abzuleiten ist. Vor Jahren hatte mir jemand mal einen Hinweis auf auf "Drei Eichen Hagen" gegeben. Zu Weit hergeholt ?? Wer könnte hier helfen?

    Gruß aus Ostwestfalen
    Ulrich
  • Xylander
    Erfahrener Benutzer
    • 30.10.2009
    • 6446

    #2
    Hallo Ulrich,
    herzlich willkommen im Forum, schön dass Du uns gleich was Kniffliges zu enträtseln aufgibst.


    bei -hagen ist die Lösung allerdings nicht so schwierig. Damit wird eine Einfriedigung, ein Zaun bezeichnet, davon abgeleitet auch das eingefriedigte Gebiet, wie in Gehege noch zu erkennen.

    Der erste Bestandteil kommt mir schwieriger vor. Eine Verkürzung aus drei Eichen halte ich zwar nicht für völlig ausgeschlossen, vor allem wenn man eine niederdeutsche Form wie dree Eken annimmt.

    Da es den Namen aber auch in der Schreibweise Dreckshagen gibt, denke ich eher an die Bedeutung Dreck, Schlamm, Sumpf.

    Also hätten wir eine Einfriedigung eines sumpfigen Gebiets. Von dieser Wohnstätte wäre dann der Familienname abgeleitet worden.

    Viele Grüße
    Xylander
    Ich könnte mir vorstellen, dass es noch andere Ideen und entsprechende Diskussionen gibt. Dann wäre der Thread am besten im Unterforum Namenforschung aufgehoben.

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    • holsteinforscher
      Erfahrener Benutzer
      • 05.04.2013
      • 2491

      #3
      Vielleicht noch ein kleiner Hinweis:
      Das mittelniederdeutsche Wort „drek“ bedeutete zwar auch „Dreck, Schmutz, Unrat“, aber auch ohne negative Bedeutung „Schlamm, Morast“. Der Name verweist also auf eine Siedlungsstelle , die an ein Sumpfland oder ein Moor grenzte.
      Vorkommen: Bielefeld und nördlich davon; aus: ostwestfälische Namen
      Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
      Roland...


      Kommentar

      • Drexhage
        Erfahrener Benutzer
        • 19.05.2018
        • 155

        #4
        Zunächst einmal vielen Dank für die für mich schon interessanten Hinweise. Bin gespannt ob es weitere gibt.

        Kommentar

        • holsteinforscher
          Erfahrener Benutzer
          • 05.04.2013
          • 2491

          #5
          Moinsen Ulrich,
          es ist wohl sinnvoller, wenn du deine Frage ins Unterforum *Namenforschung*
          stellst, bzw. einen Administratoren darum bittest, dein Thema in dieses Forum
          zu verschieben.
          Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
          Roland...


          Kommentar

          • Xylander
            Erfahrener Benutzer
            • 30.10.2009
            • 6446

            #6
            Hallo zusammen,
            ja, im Unterforum Namenforschung ist das Thema besser aufgehoben, hatte ich ja auch schon angedeutet.

            Ulrich, wie kam denn Dein Hinweisgeber auf die Herleitung von Drei Eichen? Hat er das näher begründet?

            Was mich bei der Drecks/Drex-Deutung stutzig macht, ist das s. Zwar kann es sich um ein Fugen-s handeln ("Bratskartoffel-s") wie in Drecksloch.

            Möglich scheint mir aber auch ein Genitiv-s, wie es zahlreiche -hagen-Orte aufweisen, die mit einem Personennamen als Bestimmungswort gebildet sind. Beispiele: Petershagen, Paulshagen, Karlshagen, Gerdshagen, Harmshagen, Diedrichshagen, Diedershagen, Friedrichshagen, Meinerzhagen. Der Namengeber dürfte dann meist ein früher Besitzer gewesen sein.

            Nur, welcher Name verbirgt sich dann hinter Dreck? Ein Besitzer mit dem Beinamen/Familiennamen Dreck? Dann wäre erst die Wohnstätte nach dem frühen Besitzer genannt worden, und anschließend die späteren Besitzer nach der Wohnstätte. Klingt umständlich, kommt aber vor, zB bei Familiennamen, die sich von -hausen-Orten ableiten.

            Alternative: Kurzform eines Personennamens. Da fällt mir nur Dietrich/Diedrich/Diederk/Di(e)rk/Derek/Derk ein. Nun kommt in westfälischen Dialekten zwar die r-Umstellung vor (ich darf/ek draff. -dorf/-trup), einen umgestellten Derek/Derk konnte ich aber bisher nicht finden. Vielleicht ist jemand findiger oder hat andere Vorschläge für einen hier versteckten Personennamen.

            Viele Grüße
            Xylander
            PS Ein Dreckshausen gibt es auch, ulkiger- und mE zufäliigerweise gegründet im Reichswald Dreieich. Hat daher Dein Hinweisgeber die Idee?
            Wikipedia leitet den Ortsnamen jedenfalls nicht von den Eichen ab, sondern von Sumpf. https://de.wikipedia.org/wiki/Dreckshausen
            PPS Hier fand ich einen Ort/Krug Drekshagen bei Greste, das heute zu Leopoldshöhe gehört


            Da haben wir wohl den Ursprung. Und die interessante Schreibung Drek. Passt zum Dreck und nach meinem Gefühl auch zum Derk. Ist ja aber nurn Gefühl.
            Zuletzt ge?ndert von Xylander; 20.05.2018, 09:53. Grund: PPS

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            • Verano
              Erfahrener Benutzer
              • 22.06.2016
              • 7819

              #7
              Ich füge die Deutung von Bahlow hinzu:

              Dreck(mann), westf. in morastigem Gelände wohnend.
              Dreck Barthold, 1483 heute Dreckmeier in Lippe, Arnd tom Drecke 1606 , uppe den Drecke, usw.
              Viele Grüße August

              Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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              • Verano
                Erfahrener Benutzer
                • 22.06.2016
                • 7819

                #8
                Zitat von Xylander Beitrag anzeigen

                Ulrich, wie kam denn Dein Hinweisgeber auf die Herleitung von Drei Eichen? Hat er das näher begründet?
                Vielleicht zusammengefummelt aus ndd. Dreger = Dreier (Drechsler).
                Viele Grüße August

                Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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                • Drexhage
                  Erfahrener Benutzer
                  • 19.05.2018
                  • 155

                  #9
                  Also, wie ich sehe, ist der Beitrag bereits nach hier verschoben worden.
                  Ahnenforschung.Net Forum > Allgemeine Diskussionsforen > Namenforschung

                  Wie der damalige Hinweisgeber auf die Herleitung von Drei Eichen gekommen ist, keine Ahnung. Es war zu meiner Jugendzeit ein Nachbar der sich mit Ahnenforschung beschäftigt hatte, das war in den 80-ern.

                  Der Punkt mit dem Genitiv-s, und das es sich um eine Siedlungsstelle , die an ein Sumpfland oder ein Moor grenzte handelt, erscheint schlüssiger.

                  So habe ich wieder viel gelernt, vielen Dank !

                  Was mich noch interessieren würde. Ein Dorf ist klar, was ist ein Krug ?

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                  • Verano
                    Erfahrener Benutzer
                    • 22.06.2016
                    • 7819

                    #10
                    Zitat von Drexhage Beitrag anzeigen

                    Was mich noch interessieren würde. Ein Dorf ist klar, was ist ein Krug ?

                    Schau mal hier:

                    Früher wurde dem beauftragten Gründer eines Dorfes meist neben dem Mahlrecht auch das Krugrecht verliehen. Später wurde das Krugrecht meist vom Dorfschulzen ausgeübt.



                    Ich würde annehmen, kleines Dorf mit Schenke.
                    Viele Grüße August

                    Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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                    • Drexhage
                      Erfahrener Benutzer
                      • 19.05.2018
                      • 155

                      #11
                      Das passt, in der Chronik von Leopoldshöhe steht geschrieben...

                      Auf dem Gehöft befand sich auch eine Gastwirtschaft, in der die Anlieger aus der näheren und weiteren Umgebung ihre Mußestunden verbrachten.

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                      • Xylander
                        Erfahrener Benutzer
                        • 30.10.2009
                        • 6446

                        #12
                        Steht in der Chronik auch, wann der Hagen gegründet wurde, wie die erste und weitere Schreibungen lauteten, und welche Personen ihn bewohnten? Nach einer Namendeutung in der Chronik brauche ich wohl nicht zu fragen.


                        Interessieren würden mich auch die historischen Karten, sind die online?
                        In den historischen Karten von TIMonline habe ich zwar Greste gefunden, Drexhagen aber nicht. Wo also genau liegt es? Zwischen Greste und welchem Ort?


                        Viele Grüße
                        Xylander
                        Zuletzt ge?ndert von Xylander; 21.05.2018, 14:19.

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                        • Drexhage
                          Erfahrener Benutzer
                          • 19.05.2018
                          • 155

                          #13
                          Ein klares JEIN
                          Wann der Hagen gegründet wurde ist nicht aufgeführt.
                          Jedoch das Drexhagen mit zur Gründung von Leopoldshöhe beigetragen hat.
                          Zitat:
                          "Es stehen keine exakten Unterlagen darüber zur Verfügung, wer diese ersten Häuser besessen hat."
                          Bezogen auf den Zeitraum 1861 bis 1882

                          Karten sind in einem weiteren Buch "150 Jahre Leopoldshöhe - Aus der Geschichte einer lippischen Gemeinde" zu finden, (siehe Anlage) wie auch hier:
                          Angehängte Dateien

                          Kommentar

                          • Drexhage
                            Erfahrener Benutzer
                            • 19.05.2018
                            • 155

                            #14
                            Hier einmal ein weiterer Hinweis zur Namensherkunft, den ich erhalten habe,
                            schließt die Variante mit der eine Siedlungsstelle , die an ein Sumpfland oder ein Moor grenzte nicht aus......

                            Dem "on dit" nach sollte es nach dem 30-jährigen Krieg so gewesen sein, dass der lippische Landesfürst hatte"kundtun" lassen, dass derjenige, der ins Lipperland käme, Land zum Beackern bekäme, kostenlosundgratis. Nach dem 30-jährigen Krieg war das "teutsche Land" fast menschenleer. So soll eine Familie vom Norden gekommen sein und habe in der Nähe von Leopolshöhe (Bechterdissen) Land vom Fürsten erhalten, um dieses zu bewirtschaften. Diese Leute hiessen dann bei den damaligen "Nachbarn" : die Hinzugetreckten ! Und da eben diese Leute um ihren Grundbesitz einen Zaun Hagen zogen, hiessen sie : die Treckshäger. ( Hinzugetreckt und Hagen ) Im Laufe der Jahre wurde dann aus dem T - ein D ( Dreckshage sah nicht so toll aus ), und dann schrieb irgendwann mal einer anstatt "ck" ein x und auch mal gelegentlich ein "n" an Drexhage(n).

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                            • Xylander
                              Erfahrener Benutzer
                              • 30.10.2009
                              • 6446

                              #15
                              Danke Ulrich, das ist ja schon mal was, das bei der Deutung weiterhelfen könnte, insbesondere mit den ältesten bekannten Namensformen. Ich muss nachdenken und melde mich spätestens morgen.
                              Bis dahin viele Grüße
                              Xylander
                              PS Hab das on dit erst jetzt gelesen. Nach dem ersten Eindruck: typische Hobby-Onomastik (sagt ein Hobby-Onomastiker). Trotzdem auch hier: ich denk drüber nach.
                              Zuletzt ge?ndert von Xylander; 21.05.2018, 17:48. Grund: PS on dit Treck

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