"Zivilvermisster" ? - Was bleibt zu tun?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Philipp
    Erfahrener Benutzer
    • 19.07.2008
    • 841

    "Zivilvermisster" ? - Was bleibt zu tun?

    Hallo!

    Meine Tätigkeit in Sachen Ahnenforschung begann vor nunmehr fünf Jahren mit dem Satz "Wer zum Teufel war ... ?".

    Von dem "zum Teufel" distanziere ich mich mittlerweile, es war halt den Umständen geschuldet, aber manche Frage als solches bleibt. Unter anderem ist da noch

    Martin Szeszka, geboren am 05.08.1894 in Szienen Krs. Heydekrug, Ostpreußen, gilt als vermisst, letztes Lebenszeichen 27.09.1944 aus Memel.

    Eine Anfrage bei der WASt verlief ohne Ergebnis.

    Der Suchdienst des DRK hat ihn nach wie vor als offenen Fall. Die Suchkarte trägt den Vermerk "angeblich beim Volkssturm".

    Der Volksbund hat keine Daten. Eine telefonische Nachfrage führte zu der vielleicht zutreffenden sinngemäßen Aussage: "Volkssturm in Ostpreußen? Da können sie jede Hoffnung aufgeben."

    Überliefert ist, dass er wohl zu Schanzarbeiten nach Memel beordert wurde. Dort verliert sich seine Spur.

    Es ist nicht bekannt, ob er in Memel zurückgeblieben ist, oder - "familiäre Legendenbildung" - später tatsächlich doch noch einmal auf der Flucht gesehen wurde.

    Meine bisherigen Recherchen ergaben, dass Volkssturm, Erlass vom 25.09.1944, obwohl erst Mitte Oktober publik gemacht, durchaus zutreffen könnte, da der Gauleiter Erich Koch den Geschehnissen vorgegriffen haben soll. Die Aufstellung einer solchen Einheit soll bereits frühzeitig von der Wehrmachtsführung diskutiert worden sein.

    Tatsächlich soll der Volkssturm in Memel auch - da in Abstimmung mit der Wehrmacht "effektiv" - eingesetzt worden sein, unter der Führung des Kreisleiters Kurt Grau.

    Ich habe über den Verbleib des Volkssturm in Memel und von Kurt Grau nichts weiter in Erfahrung bringen können.

    Es soll einen Bericht über die Flucht aus Memel Anfang Oktober 1944 eines Zeitzeugen geben, die genannte Quelle, das Institut für Zeitgeschichte in München konnte mir hierzu jedoch nicht weiterhelfen.

    Mir wurde einmal mitgeteilt, dass der Volkssturm aus Memel in die Wehrmacht integriert wurde, und dass viele von diesen Leuten schließlich in Königsberg und Fischhausen gefallen sein sollen.

    Es gab auch einmal eine Liste mit etwa 1500 Namen der etwa 9000 Toten aus Fischhausen im Internet. Da bin ich auch nicht fündig geworden.

    Wer kann mir mit Quellen zu diesem Thema weiterhelfen?

    Wen könnte man noch anschreiben, um den Verbleib zu klären?

    Lohnt eine gesonderte Anfrage bei russischen Archiven? Die Auswertung der dortigen Bestände soll ja auch mit dem DRK geschehen.

    Was bleibt zu tun?

    Grüße

    Philipp


    PS: Der gesuchte Bericht heißt "Die Räumung Memels" von Werner Hoffmann
    Zuletzt geändert von Philipp; 05.07.2011, 13:26. Grund: Nachtrag
Lädt...
X