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Ralf-I-vonderMark 09.02.2023 22:23

Hallo zusammen,

dies sind zwei sehr traurige Geschichten und Todesfälle:

Castroper Zeitung vom 25.11.1904:
„In dem altmärkischen Orte Röwe ist ein acht Monate altes Kind in der Wiege verbrannt. Eine brennende Lampe, die neben der Wiege auf dem Tische stand, war von der Katze umgerissen worden.“
„Das Lachen der Unmündigen. In Ruschwitz in Pommern hatte eine Frau, um das fortwährende Zuschlagen der Haustür zu verhüten, eine Schnur an den Drücker und Türrahmen gebunden. Die Schleife in der Mitte wurde in Abwesenheit der Mutter von den Kindern als Schaukel benutzt. Die zwölfjährige Tochter steckte, wie die „Berl. N. Nachr.“ mitteilen, Kopf und Hände in die Schlinge. Da riß ein Windstoß die Tür weit auf, und sofort zog sich die Schleife um den Hals der Kleinen zusammen. Die jüngeren Geschwister freuten sich über die verzweifelten Gebärden. Als eine Nachbarin endlich auf das Gelächter aufmerksam wurde, war das Mädchen schon erstickt.“
vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodic...uery=Ruschwitz

Viele Grüße
Ralf

sternap 10.02.2023 11:39

mein großonkel verfiel nach dem frühen tod seiner geliebten frau seelisch völlig. er trank gern ein glas zuviel.

trotzdem schuftete er tag und nacht, um seinem sohn ein studium zu bezahlen. dieser, aus einem dorf kommend, wo um die jahrtausendwende immer noch höchstens ein, zwei autos pro tag fuhren, wurde einer der höchsten richter des landes.


onkel verlor sein leben, weil ihn das einzige auto des dorfes totfuhr.
der verursacher rechtfertigte sch, er habe das opfer im dichten verkehr übersehen. ein pferdewagen und gänse wäre ihm entgegengekommen.

fps 10.02.2023 13:32

Zitat:

Zitat von sternap (Beitrag 1520851)
der verursacher rechtfertigte sch, er habe das opfer im dichten verkehr übersehen. ein pferdewagen und gänse wäre ihm entgegengekommen.

Die Ausreden von Unfallverursachern waren früher demnach auch nicht weniger blöd als heutzutage.....

sternap 10.02.2023 13:39

Zitat:

Zitat von fps (Beitrag 1520901)
Die Ausreden von Unfallverursachern waren früher demnach auch nicht weniger blöd als heutzutage.....


dort sind die straßen im dorf noch, so wie zu zeiten kaiserin maria theresias, breit wie bei uns die sechsspurigen autobahnen. am straßenrand beiderseits ein wassergerinne, danach ein gehweg.
auf diesem weg neben dem haus wurde onkel niedergefahren..

Ralf-I-vonderMark 10.02.2023 14:53

Hallo zusammen,

das Zeitungsportal zeit.punktNRW ist eine reichhaltige Quelle für „seltsame Todesursachen“ und Unglücksfälle.

Daher kann ich nun zwei weitere Beispiele in dem seinerzeit durchaus detailreichen Schreibstil vorstellen:

Westfälische Zeitung vom 15.05.1908:
Blitzschlag:
München, 15. Mai. In Mindelheim in Bayrisch=Schwaben suchte ein Bauernjunge während eines Gewitters Schutz auf einem vorüberkommenden Fuhrwerk, wurde aber in demselben Augenblick vom Blitz erschlagen als er den Wagen bestiegen hatte. Der Wagenlenker ein Landkrämer wurde bewußtlos vom Wagen geschleudert und das Fuhrwerk in Brand gesetzt. Ein Handwerksbursche zog die Leiche in einen Wassergraben und löschte das Feuer auf dem Fuhrwerk.“
Schweres Unglück:
Mannheim 15. Mai. In der Landschen Eisengießerei verunglückte gestern nachmittag der Arbeiter Joseph Lauer auf entsetzliche Weise. Er fiel infolge Schwindelanfalles in den Schmelzofen; zwar gelang es, ihn noch lebend herauszuschaffen. doch erlag er seinen Verletzungen im Krankenhause.“
vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodic...ngl%C3%BCck%22


Viele Grüße
Ralf

Ralf-I-vonderMark 10.02.2023 18:09

Hallo zusammen,

auch die unsachgemäße Handhabung eines Pferdefuhrwerks konnte tödlich sein!

Hörder Volksblatt vom 27.03.1897:
„Aachen, 23. März. Beim Lampionzug der Radfahrer anläßlich der Centenarfeier wurde ein Lumpenhändler durch das Scheuwerden seines Pferdes unter die Räder seines Fuhrwerks geschleudert und getötet.“
vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodic...eschleudert%22


Anm:: Bei der o.g. Centenarfeier handelte es sich um die Feier zum einhundertsten Geburtstag Kaiser Wilhelm I., die sogenannte „Hundertjahrfeier“.
vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Zentenarium

Viele Grüße
Ralf

Sbriglione 12.02.2023 08:03

Ein kleiner Nachtrag im Taufeintrag für Pancratius HOLLEN in Badersleben (getauft 01.06.1651):
"14 Jun[i] sep[ultus] A[nn]o [16]55. Da sein Vater mit dem Mistkarren wieder die alte Pforten Säule des west hinter Hoffes gefahren, ist sie gefallen und hat diesem den Kopff zerspaltet".

Ysabell 15.02.2023 08:32

leider konnte ich de Altersangabe nicht überprüfen, weil die Taufbücher 10 Jahre zu spät beginnen

d 28. Dec 1772 Catrina Magdalena Sassen in Oldenburg, eines Taglöhners Ehefrau, namens Henr. Sass, ist 107 Jahre alt geworden. Hinterläßt eine einzige verehelichte Tochter und verschiedene Kindeskinder. Hat sich 3 mal verheiratet, und war etliche Jahr vor ihrem Ende beständig bettlägerig, und verlor Gehör und Gesicht faßt gäntzlich.

Ralf-I-vonderMark 20.02.2023 18:23

Hallo zusammen,

von einem ziemlich grauslichen Todesfall wird in diesem Zeitungsartikel berichtet.

Hörder Volksblatt von 28.03.1930:
„Sich selbst den Bauch aufgeschlitzt.
In Schömberg bei Hirschberg in Schlesien hat sich eine 52 Jahre alte Frau, die wegen eines Bruchleidens unerträgliche Schmerzen litt, mit einem Küchenmesser selbst den Bauch aufgeschlitzt, so daß die Eingeweide heraustraten. Die Frau wurde bei vollem Bewußtsein ins Krankenhaus gebracht. Ihr Zustand ist hoffnungslos.“
vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/9268670?query=aufgeschlitzt

Es mag dahinstehen, ob es sich um einen bewussten Selbstmord oder – wohl wahrscheinlicher – um einen völlig missglückten Selbstheilungsversuch gehandelt hat.

Viele Grüße
Ralf

LDH1 27.02.2023 20:56

KB Wendisch-Tychow anno 1745:
Den ? Jochen Gadt ein Dienstjunge bei dem H.M.R. von Kleist, zerbrach sich auf verbotenen Wegen den Hals


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