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IchVersuchsMal 22.10.2019 20:15

Wenn die Motivation schwindet...
 
Hallo zusammen,


kennt das jemand von Euch?
Man kniet sich etliche Jahre in die Familienforschung rein und etwas unmerklich fangen sich die erhaltenen Unterlagen an zu stapeln. Die Motivation die erhaltenen Unterlagen einzupflegen ist gering und der Gedanke an eine Auszeit wird immer präsenter.


Im Frühjahr wechselte ich schon in einen ganz anderen Zweit meiner Familie und dennoch sinkt meine Motivation.


Zum einen habe ich in den letzten Jahren sicher ein kleines Vermögen in dieses Hobby gesteckt.
Leider sterben mit der Zeit auch meine Zeitzeugen allerdings bin ich gerade ernsthaft am Überlegen über eine begrenzte Auszeit von diesem Hobby.


Ging es Euch auch schon einmal so?



Viele Grüße,
Jürgen

AKocur 22.10.2019 20:37

Hallo Jürgen,

ich bin gerade an dem entgegengesetztem Punkt, wo ich nach mehreren Wochen, in denen ich meine Familienforschung habe ruhen lassen, wieder langsam damit anfange.
Gestern habe ich mir einen meiner toten Punkte wieder angeschaut, den ich vor ca einem halben Jahr frustriert an die Seite gelegt hatte. Jetzt habe ich eine gute Theorie zu dem toten Punkt mit der ich weitermachen kann.

LG,
Antje

Alter Mansfelder 22.10.2019 21:43

Hallo Jürgen,

es ist ja nur ein Hobby, und Hobbies sollen ja auch Spaß machen. Wenn Dir danach ist, dann lass es einfach liegen. Und wenn Du wieder Lust bekommst (was ja früher oder später meistens geschieht), dann machst Du weiter.

Als ich fürs Examen lernte, habe ich nur das nötigste Gefundene eingetragen; alles andere landete auf einem Stapel. Einmal angefangen, wuchs der Stapel, und über die Jahre wurden es mehrere halbmeterhohe Stapel 8o Dann habe ich mir irgendwann ein Herz gefasst, das Ganze nochmal durchgesehen und ordentlich abgeheftet (alles zu digitalisieren und auch noch im Rechner geordnet abzulegen, konnte ich mich nicht überwinden, habe ohnehin auch ein großes Digitalarchiv).

So oder so kommt aber irgendwann der Punkt, an dem Aufwand und Nutzen nicht mehr im Verhältnis stehen. Früher guckte man in ein Kirchenbuch und fand mit Glück auf einen Schlag 20 Vorfahren. Heute durchblättert man 20 Kirchenbücher und findet nicht einen … (hat aber - zugegebenermaßen - die allermeisten Greifbaren bereits gefunden). Weiss z. B. rät, an diesem Punkt solle man sich überlegen, ob man nicht lieber z. B. ein Ortsfamilienbuch schreibt statt der allerletzten Lücke nachzujagen.

Sonst hat mir die Motivation eigentlich nie gefehlt - aber übertreiben sollte man's auch nicht. Ohnehin braucht man viel Geduld und kann Ergebnisse nicht erzwingen.

Es grüßt der Alte Mansfelder

IchVersuchsMal 22.10.2019 22:07

Vielleicht liegts ja auch an meiner Art der Aufbewahrung.

Zum einen liegt alles analog in Ordnern alphabetisch sortiert.

Primär dienen diese dazu um bei Familienfeiern darin stöbern zu können.

Zum anderen ist alles in gramps hinterlegt und das macht natürlich richtig Arbeit.
Und bei ancestry gibts dann auch noch einen Stammbaum in welchem ich alle Personen zumindest mit Geburt, Heirat und Tod eintrage um dort noch weitere Treffer zu erhalten.

Zusätzlich sind alle Unterlagen eingescannt/ fotografiert und digital abgespeichert.

Der Arbeitsaufwand ist also nicht vernachlässigbar.


Viele Grüße,
Jürgen

Ursula 22.10.2019 23:18

Hallo Jürgen,

mir gehts wie Antje. Seit April habe ich nichts mehr geforscht, und jetzt gehts wieder los. Eine Pause finde ich nicht schlimm. Unsere Ahnen laufen uns nicht davon.

Wenn man keine rechte Lust mehr hat, findet man auch nichts, bzw. sucht nicht intensiv genug, betrachtet nicht alle Möglichkeiten, will sich nicht mit komplizierten Gegebenheiten befassen. So geht es mir wenigstens.

Manchmal verlässt mich auch die Lust, wenn mir die Familie an der ich gerade arbeite "nichts sagt". Das kann ich gar nicht so recht beschreiben. Es gibt Familien, die fesseln mich, da will ich alles wissen, fahre viele Kilometer, um in Stadtarchiven was über die zu erfahren, sammle Baupläne ihrer Häuser etc., jedes einzelne Schriftstück wird akribisch transkribiert etc., und von anderen, da sammle ich roboterhaft nur Namen, der Vollständigkeit halber, kann aber keinen Bezug zu ihnen aufbauen, und wenn ich da nicht ganz leicht was finde, bzw. wenn sich ein Durcheinander auftut, erkläre ich die Forschung an dieser Familie für vorläufig beendet, bzw. bin froh, wenn endlich das Kirchenbuch aufhört. Was das ausmacht, dass die einen mir "nichts sagen", die anderen ungeahnte Energie in mir freisetzen, dahinter bin ich immer noch nicht gekommen. Ich habs einfach so akzeptiert.

Außer einem Stammbaum bei ancestry ist mein Verwaltungsaufwand ähnlich Deinem. Aber das macht mir nichts aus. Ist es doch die Voraussetzung dafür, dass ich alles nachvollziehen kann und im Falle von weitergehenden Unterlagen etwas "Fleisch" am Namensgerippe habe, das gehört dazu. Wie hätte ich sonst meine Chronik schreiben können, und wie sollte ich sonst mein künftiges Nachkommen-Buch einigermaßen interessant gestalten? Die Verwandtschaft soll es ja gerne lesen.

Stapeln tut sich bei mir nichts. Bevor ich nicht mit dem einen fertig bin, mache ich nicht weiter, denn meine Forschung baut sich auf auf das vorher gefundene. Ich würde mir vorkommen, als stochere ich im Nebel, wenn ich was liegenlassen würde, denn im Stapel könnte ja was liegen, was mir die Sache erhellen könnte.

Ein kleines Vermögen habe ich bisher noch nicht in meine Forschung investiert. Die Ahnenforschung ist eigentlich der kleinste Posten in meiner Haushaltsbilanz.

Liebe Grüße
Uschi

Garfield 23.10.2019 09:16

Hallo

Ich mache seit 17 Jahren Ahnenforschung. Am Anfang war es wirklich wie eine Sucht, zumal ich damals gerade neu Zugang zum Internet hatte. Am Ende meiner Ausbildung und danach folgenden neuen Hobbys gab es eine längere Pause bzw. weniger intensives Forschen. Mein anderes aufwändiges Hobby ist meistens terminbezogen, während ich Ahnenforschung dann mache, wenn ich Lust dazu habe.

Bei der Ahnenforschung, aber auch beim anderen Hobby habe ich viele angefangene Projekte, und mal mache ich am einen weiter, dann am anderen - je nach dem, was durch irgendeinen Grund gerade jetzt die oberste Priorität hat (zB ein runder Geburtstag, zu dem ich einen Stammbaum drucken wollte, oder Verwandtschaftsbesuche).
Bei der Ahnenforschung gibt es auch langweilige, manchmal sehr langweilige Projekte, zB das speichern von Online-Registern, die dann in den Stammbaum eingepflegt werden müssen. Ich habe im Ahnenforschungsprogramm eine Datei, in der alle Personen mit mir verknüpft sind und eine andere, in der potenzielle Verwandte abgelegt sind. Dort diese Daten einzupflegen ist eher langweilig, aber wenn ich dann mal doch einen ganzen Zweig an meine Datei dran hängen kann, hat es sich gelohnt. :)

Wie gesagt: es ist ein Hobby, du musst dich zu gar nichts zwingen, wenn du nicht willst!

sonki 23.10.2019 09:36

Kennt vermutlich jeder in irgendeiner Form.
Das Einpflegen/Einordnen von Daten oder Unterlagen ist da sicherlich mit das Langweiligste an der ganzen Ahnenforschung. Deswegen versuche ich jeden Fund immer sofort einzutragen/einzuordnen, bevor sich ein Stapel bildet wo sich die Höhe reziprok zur Lust diesen abzuarbeiten verhält.
Und naja, Ahnenforschung ist nicht das einzige Hobby was ich habe - hat man keine Lust (auf die eigene Forschung) kann man problemlos eine Pause machen und sich den anderen Hobbies zuwenden. Und falls einem an der Ahnenforschung eher die Suche als das Ergebnis (z.B. der x-te Cousin des 4x-Urgroßvates der Tante des Schwagers) Spaß macht, kann man im Forum helfen.
Ich z.B. kann aktuell nur sporadisch in der eigenen Forschung etwas machen, da die nötigen Unterlagen/KBs nicht zugänglich sind.

Ansonsten ruhig ne Pause machen. Und generell - ein Hobby ist ja nicht zwangsläufig ein Hobby auf Lebenszeit - manchmal verliert man halt die Lust/Freude daran.

assi.d 23.10.2019 09:38

Hallo,

ich mache zum Beispiel fast immer Sommerpause. Da gibt es andere Dinge, die ich wichtiger finde und die man draußen machen kann. Ahnenforschung bei mir ist eher was für die dunkle Jahreszeit, wo man sowieso mehr drinnen ist.

Stay cool.

Astrid

OlliL 23.10.2019 10:01

Gerade das einordnen, einsortieren, ablegen macht bei mir auch einen Teil des Spaßes aus. Ich bin so ein ordnungsverliebten Mensch. Ich erfreue mich am Anblick meiner Ahnen in Gramps wenn deren Daten vollständig sind und alle mit Quellen hinterlegt sind. Das stellt mich doch Recht zufrieden. Inzwischen sind die meisten online verfügbaren Quellen bei mir erschöpft. Für Reisen fehlt mir die Zeit. Daher geht es mit meiner eigenen Forschung nur weiter wenn neues Material online zur Verfügung gestellt wird.
In der Zwischenzeit mache ich nun ein OFB. Nach knapp drei Monaten jeden Abend stundenlang transkripieren von Kirchenbüchern und eintragen der Daten mache ich jetzt aber auch erstmal eine kurze Pause. Auch weil aber neue für mich interessante Dinge bei Archion online gestellt wurden :)
Mal schauen wie lange die allgemeine Motivation anhält. Ich kann jedoch ziemlichen Ehrgeiz entwickeln.

Am Handy geschrieben, sicherlich nicht fehlerfrei. Man möge es mir nachsehen.

GiselaR 23.10.2019 10:19

Zitat:

Zitat von assi.d (Beitrag 1216587)
...
ich mache zum Beispiel fast immer Sommerpause. Da gibt es andere Dinge, die ich wichtiger finde und die man draußen machen kann. Ahnenforschung bei mir ist eher was für die dunkle Jahreszeit, wo man sowieso mehr drinnen ist....

Ist bei mir ganz genau so. Die "anderen Dinge, die ich wichtiger finde ..." heißen bei mir "Garten". Ansonsten habe ich auch demotivierende Stapel, solche aus Papier und auch digitale und sogar Lesezeichen nach dem Motto "da muss ich nochmal gucken" Manchmal wächst mir tatsächlich "alles" über den Kopf. Ich forsche jetzt seit etwas mehr als 14 Jahren, und habe dennoch nie ernsthaft ans Aufhören gedacht. Das liegt z.T. daran, dass ich an einigen Enden ohne mehr oder weniger intensive - daher auch konstenintensive - Archivrecherche vor Ort nicht weiter komme. (Ich arbeite auch noch und habe leider nur 4 Wochen Jahresurlaub). Das sind teilweise besonders interessante Teile der Familie, sodass die Spannung erhalten bleibt.

Außerdem habe ich das Glück, dass mich das historische an der ganzen Sache wirklich interessiert (in der Schule war Geschichte neben 2 Sprachen mein Lieblingsfach). Daher kann es für mich interessant sein, in einem Kirchenuch - geführt von einem redseligen Pfarrer - zu stöbern, auch wenn ich den Toten Punkt hier nicht auflöse.

Resumee: ja, es schleicht sich Routine ein, teils auch Frustration, aber ich vergleiche das Ganze inzwischen mit einer langjährigen Beziehung, da ändert sich ja bekanntlich auch mit den Jahren der Rhythmus. An eine Trennung denke ich weiterhin dennoch nicht. :D
Ich werde weiterhin pausieren, wenn mir danach ist oder der Garten ruft. Sollte einmal der Fall eintreten, dass ich nicht zurückfinde, oder keine Lust habe, zurückzukehren, dann ist das halt so ....
Bis dahin
Grüße
Gisela


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