Eine Spukgeschichte aus dem hessisch-thüringischen Grenzgebiet

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Wolfg. G. Fischer
    Erfahrener Benutzer
    • 18.06.2007
    • 4912

    Eine Spukgeschichte aus dem hessisch-thüringischen Grenzgebiet

    Spuk in Vacha (Rhön)


    Copyright: Wolfgang G. Fischer (Hamburg)


    Stand: 31. Okt. 2019



    In Zimmer 209 des Hotels „Adler“ hatte Daniel Götz eine Nacht mit wenig Schlaf. Er schlummerte gegen 23 Uhr ein, wachte aber schon zwei Stunden später wieder auf.

    Laut und vernehmlich hörte er ein Totenglöckchen läuten. Das konnte nur die Glocke der nahegelegenen Friedhofskapelle aus dem Mittelalter sein.

    Was bedeutete dies? Wen rief die Glocke?

    Zweihundert Jahre zuvor war Napoleon zweimal durch Vacha gezogen. 1812 ging er mit seiner stolzen Armee nach Russland, ein Jahr später kamen die Reste geschlagen und verfolgt zurück. 1812 hatte Napoleon im Rathaus, in der sog. „Widemark“ genächtigt und war mit Pastete aus dem Hotel „Adler“ verpflegt worden.

    Napeleons Vertrauter Malmuck schickte tags darauf einen Offizier nach Heimboldshausen, etwa drei Meilen entfernt flussabwärts Richtung Hersfeld, um im Haus des Bürgermeisters ein paar Stracke zu kaufen. Diese nordhessische Dauerwurst galt schon damals als Delikatesse.

    Als die Knechte des Bürgermeisters das gefüllte Säckel des Offiziers sahen, erschlugen sie ihn kurzerhand und warfen ihn nachts in den Brunnen des Hofes.Im Land herrschte große Not, Napoleons Steuern hatten es ausgeblutet.

    Der Brunnen wurde seit diesem Tag nicht mehr genutzt, was einigen Nachbarn seltsam vorkam. Auch wollte einer gesehen haben, wie der Offizier ins Haus des Bürgermeisters ging, aber nicht wieder herauskam. Sprach man die Familie darauf an, gab es nur undeutliche Antworten.

    Der Mord war genau um jene Stunde geschehen, als noch Jahrhunderte später das Totenglöcklein läutete. Hören konnten es aber nur gebürtige Heimboldshäuserinnen und Heimboldshäuser.
  • bleu-de-pastel
    Erfahrener Benutzer
    • 30.03.2017
    • 147

    #2
    Hallo Wolfgang,

    Danke - die passende Geschichte zu Halloween u. Allerheiligen, wo man sich gruseln und das Totenglöckchen läuten hören kann.
    Ist diese Geschichte von Dir frei erfunden worden, oder erzählt man sich diese Schauergeschichte tatsächlich in Heimboldshausen?

    Grüsse von bleu-de-pastel

    Kommentar

    • Wolfg. G. Fischer
      Erfahrener Benutzer
      • 18.06.2007
      • 4912

      #3
      Dichtung und Wahrheit

      Hallo bleu-de-pastel,


      die Geschichte ist - hoffentlich - eine gute Mischung. Vom Franzosen im Brunnen erzählt Christian Brandenstein (1875 - 1961) in einer seiner Geschichten aus dem Werratal. Ich bin mir ziemlich sicher zu wissen, welches Anwesen er meinte.

      "Daniel Götz" bin natürlich ich. Ich habe sechs Tage im Hotel "Adler" logiert und in einer Nacht um 2.35 Uhr das Totenglöcklein gehört. Kann sein, dass Rabauken in die Friedhofskapelle eingebrochen sind und die Glocke tatsächlich geläutet haben?!

      Dass Napoleon Pasteten aus dem Hotel bekam, ist überliefert.

      Mich hat durchaus etwas gegruselt ……


      Herzliche Grüße
      Wolfgang

      Kommentar

      • KoH
        Erfahrener Benutzer
        • 30.10.2017
        • 782

        #4
        Nö,das haben wir hier auch manchmal. angeblich werden sie geläutet wenn ein pastor gestorben ist.
        Das wichtigste: Suche alles zur Familie BETTIN aus Linde,FLatow.

        Kommentar

        • Bachstelze1160
          Erfahrener Benutzer
          • 08.02.2017
          • 716

          #5
          Hui die bu gute Nacht,


          es war sicher ehe die Rabenkrähenkollonie, die krah-krah, krah, um den Platz neben dem Glöcklein kämpften und da ist einer ausgerutscht und an der Glöcke gelandet dass die bimmelte.

          gute Nacht
          Dank und herzliche Grüße <3

          Die Bachstelze


          Ich sende einen Dank in den Himmel, wenn ein Pfarrer sich Mühe gab zu schreiben, das freut ihn dann!
          Was die Ahnen wohl so alles mitbekommen, was wir wegen Ihnen uns für eine Arbeit machen!!!

          Kommentar

          • Wolfg. G. Fischer
            Erfahrener Benutzer
            • 18.06.2007
            • 4912

            #6
            Zitat von KoH Beitrag anzeigen
            Nö,das haben wir hier auch manchmal. Angeblich werden sie geläutet, wenn ein Pastor gestorben ist.
            Das ist im "atheistischen" Vacha des Jahres 2019 eher unwahrscheinlich.

            Kommentar

            • Wolfg. G. Fischer
              Erfahrener Benutzer
              • 18.06.2007
              • 4912

              #7
              Zitat von Bachstelze1160 Beitrag anzeigen
              Hui die bu gute Nacht,

              es war sicher eher die Rabenkrähenkolonie, die krah-krah, krah, um den Platz neben dem Glöcklein kämpften und da ist einer ausgerutscht und an der Glocke gelandet, dass die bimmelte.

              Gute Nacht

              Genau so wird es gewesen sein.

              Kommentar

              Lädt...
              X