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In meiner Ahnenreihe gabs einen, der ist "tot erwacht":sensationell:
Gruß von Katrin |
Eine Vorfahrin von mir, Ehefrau eines Schäfers
<Tod>1768 Diese Frau ist als eine Diebin gestorben. Dem hiesigen Kirchensenior Weiß ging sie den 25. 6. heimlich in das Hauß und nahm etl. und 20 Käße und ongefähr 2 lb geräucherten Speck. Als die Haußleute kamen, hat sie sich durch ein Loch, welches ..... in die Scheuer gehet, retiriren wollen, und ist herunter in die Scheune gefallen. Weil von den Haußleuten niemand nichts davon wußte, ist sie erst nach etl. Stunden ....... gefunden und halb tod in ihr Hauß getragen worden. Es wurde zwar in aller Eil ein Chirurgus herbeigeholt, aber keine Rettung war möglich ....., nach 2 Tagen gestorben. Weil der Leichnam bei dieser warmen Witterung so lange nicht konnte liegenbleiben, biß Nachricht von Gießen kam ..., so ließ ich solchen einstweilen in der stille a. d. Kirchhof tragen. Und da hierauf der Befehl von Gießen kam, daß bei ihrer Beerdigung Bußlieder gesungen u. i. d. Predigt besonders auf das Laster des Diebstahls alludiert werden sollte, der Leichnam aber schon i. d. Stille beerdigt war, so ließ ich den Tag darauf, ....... eine ordentliche Procession anstellen, vor dem Hauß ließ ich Bußlieder singen, zur Kirche läuten, und hielt eine Bußpredigt Gruß Udo |
Hallo, Unfälle und Selbstmorde sowie Beschreibungen der Sterbephase bei Krankheiten oder Geburten gibt es reichlich in den KB.
Das Makaberste war der Tod eines Vorfahren vor über 200 Jahren in Nordsachsen. Als man ihn nach einem Vierteljahr fand, widmete ihm der Pfarrer eine extra Seite mit allen Details, die bekannt waren. Der Vorfahre war schon für damalige Verhältnisse etwas älter und wollte im Dezember seine Verwandten besuchen, wahrscheinlich zu Fuß, und geriet in einen Schneesturm. Und die Kälte währte sehr lange. Er war erfroren und man fand ihn erst bei der Schneeschmelze... Ein weiterer Vorfahre fiel vor 250 Jahren von der Leiter, als er das Dach einer Mühle reparieren wollte und brach sich das Genick. Im gleichen Zeitraum wurde eine Vorfahrin in der Scheune von einem Heuballen getroffen, fiel vor Schreck in ein Loch und kam zu Tode. Den Heuballen hatte ihr Mann geworfen und sie war trotz Warnung weitergelaufen. So stand es jedenfalls im Kirchenbuch. Und der Pfarrer ergänzte noch, sie haben eine gute Ehe geführt... Ansonsten schaudert es einen, wenn man von den Selbstmorden liest. Mit Ortsbeschreibung, wo sich aufgehängt wurde. Und eine Witwe mit 5 Kindern hinterlassen... Oder im Jahre 1661 : ...mit dem Meßer selbßen die Gurgel entzwey geschnitten...hernach noch fast ein Stunden gelebet... Selbstmörder wurden auch nicht bei den normalen Toten beigesetzt.Wie war das mit einem Eselsbegräbnis in Oberfranken ? Die Leiche wurde durch den Ort geschleift und irgendwo ganz weit draußen verscharrt. Mein Berliner Urgroßvater starb mit 29 Jahren an einem Verkehrsunfall, ein Pferdefuhrwerk hatte ihn überrollt. In den "Todtenregistern" liest man auch immer wieder, wie kleine Kinder zu Tode gekommen sind. Nicht nur durch Krankheiten. Nee, kaum daß sie krabbeln konnten, sind sie in den Brunnen gefallen oder in eine Grube. Grüße, Ingrid |
Dem Neffen einer Urahnin passierte folgendes:
<<Am 18. Januar 1683 wurden in der Schönstädter Kirche die verkohlten Überreste des 59jährigen Pfarrers Aegidius Ruppersberger und seiner zweijährigen Enkeltochter Maria Elisabeth Preusch beigesetzt. Er war bei dem Versuch ums Leben gekommen, seine Enkelin aus den Flammen des brennenden Pfarrhauses zu retten.>> |
bin gerade über eine seltsame Todesursache bei einem knapp einjährigem Mädel "gestolpert":
"Blutverlust in Folge von Blutzersetzung" Was könnte das sein? Adventsgrüße sendet der Wolfgang |
Gerade am eingeben ins Programm, da fand ich folgende weit entfernt verwandte Ahnen:
Johannes Trippel & Anna Elisabetha Weyhert verloren in nur 10 Tagen 3 Kinder. Es ist nichts weiter im Familienbuch angegeben, also wohl plötzlicher Kindstod. Ich denke wenn es eine Krankheit gewesen wäre, wäre es bestimmt erwähnt worden. Höchstens es war eine damals unbekannte Krankheit welche als solches nicht erkannt wurde... Waren die drei ältesten Kinder von sechs zu dem Zeitpunkt. Wie man da wieder in ein normales Leben als Eltern zurückkommen will frage ich mich da... Anna Catharina 31.07.1773 - 24.04.1790 ([] 25.04.) Johann Georg 26.06.1768 - 26.04.1790 ([] 28.04.) Maria Louisa 04.11.1776 - 02.05.1790 ([] 04.05.) |
Hallo zusammen,
ein wirklich interessantes Thema. Ich kann auch mit einem kuriosen Sterbefall beitragen Mein 11-Urgroßvater wurde vom Gemeindeochsen auf die Hörner genommen. :wink: "Am Osterdienstag anno 1657 früh mittag geht Lorentz Kißeling zimmermann vonhier nachhause hatte eine maß Wein getrunken, geht beim Gemeinen dorff Ochsen hin uff die Straß, nimt ihn beim Kopff schlägt ihn mit einem raißlain uff die Naßen. Der Ochs nimt in uff die Hörnern, wirfft ihn in die Höhe. nach diesem gehet der man wieder auf den Ochsen dar, schlägt ihn mit einem dünnen raiß wieder uff die Naßen. der Ochs wird vor Zorn und stößt de man nieder zur erden, auch ja hart in die Seiten, hier am 9. diesem fein vernünftig undt gottselig im H. verschlaffen ward begraben Freitags 10. Aprilis ein gottseliger geschickter man, der am Pfarrhaus und Kirch sich wohl verdient gemacht an hatt." LG Micha |
Hallo Michel,
schau mal im Kirchenbuch nach, was der Pfarrer da geschrieben hat. Im Familienbuch sind oft die Todesursachen nicht genannt, ist ja meistens nur eine nachträgliche Zusammenstellung der Familien. Plötzlicher Kindstod wird es nicht gewesen sein, den betrifft meistens Babys oder Kleinkinder. Ich schätze, daß es eine ansteckende Krankheit, vielleicht Diphterie, gewesen ist. Bin gespannt, ob Du für diesen Fall nähere Angaben findest. Viele Grüße Gudrun |
Kopfkrankheiten und mehr
Unter Kopfkrankheit können auch Epilepsie und andere Erkrankungen genannt sein, die man früher nicht näher bezeichnen konnte oder auch wollte, galten doch psychische und Nervenerkrankungen durchaus als Stigma.
Durch Inzucht (als indirekte Folge allzu strenger Lehnsherrschaftsabgaben) waren solche und weitere vererbte Erkrankungen ja nicht selten. Blutverlust durch Blutzersetzung könnte vielleicht auch etwas Ähnliches wie eine Leukämie gewesen sein. Wenn Kinder innerhalb weniger Tage gestorben sind, könnte es auch sein, dass ein (gemeinsamer) Unfall oder ein Feuer Schuld gewesen sind. Apropos Sterbeursachen: Ein Ahne von mir war an der Bahn als Nachtwächter angestellt. Er starb, weil er zwischen die Puffer gekommen war. Liebe Grüße Franzine123 |
Hallo Ihr alle,
ich bin, na ja froh kann man nicht sagen, wirklich nicht, eher dankbar für das Thema, denn es gibt eine Todesursache, die mich besonders berührt. 1774 starb nach wenigen Wochen ein Junge "am inneren Jammer". Diese Beschreibung finde ich so liebevoll traurig, auch wenn ich mir so gar nichts darunter vorstellen kann. Erschütternd finde ich auch die vielen Pesttoten, halbe Dörfer wurden ausgerottet, ganze Familien, und ich kann über die Familiengeschichte hier nur schreiben, weil von den direkten Vorfahren gerade einmal Vater und Sohn überlebten, die Mutter und 8 Geschwister starben. Neben den vielen Ursachen für Kleinkindersterblichkeit gab es auch die Rhesus-positiv, Rhesus-negativ-Unverträglichkeiten, die man ja erst spät entdeckt hat und die vielleicht die Ursache für das frühe Sterben so vieler Kinder eines Paares war. Johannes' Geschichte dürfte sich allerdings wirklich nicht so leicht toppen lassen und die Formulierung "bühnenreifer Abgang" trifft es auf den Punkt, auch wenn einem Bühnenautor sowas kein Mensch abnehmen würde. Beste Grüße Cornelia |
Zitat:
ich denke, du meinst den Fall, den Michael85 vortrug. Diese "Kinder" starben aber im Alter von fast 17, 22 und 13 Jahren. Ich meine auch, wie Gudrun, das könnte eher eine ansteckende Krankheit oder Epidemie gewesen sein. V.a. wenn es in dem betreffenden Jahr ungewöhnlich viele Sterbefälle, auch innerhalb von Familien, gibt. Mir ist so etwas schon des Öfteren in KB aufgefallen. Gerade bei Epidemien ist nach meiner Erfahrung oft auch keine Todesursache angegeben, zumindest nicht um die Mitte des 18. Jh. Da kenne ich generell nur wenige Einträge mit Todesursachen. |
Im Schaafheimer Familienbuch sind oft "besondere" Sterbefälle angegeben, leider steht eben zu meinen Ahnen nichts dabei.
Mal beim durchblättern entdeckt, ist nur ein Bruchteil: Eva Marie H. 1861-1874 Infolge von Brandwunden durch eine explodierende Petroleumlampe. Johann Peter S. 1820 - 1822 Tödlich verunglückt, ins Pfuhlloch gefallen. Simon S. 1786-1811 Wurde mit noch 2 Mitarbeitern in einem Steinbruch verschüttet. Er konnte nur noch Tod geborgen werden. Johann Adam S. 1761 - 1796 Obiger Johann Adam S. (auch genannt Matern) wurde von dem Grenadier M. von dem Regiment Kahlenberg vor dem Wirtshaus zu Schlierbach erschossen. Der Täter wurde in Schaafheim auf der Flucht mit 4 weiteren Männer gefaßt und zur Bestrafung ihrem Regiment übergeben. Johann Conrad VI. S. 1801 - 1862 Im Geschirr einer scheu gewordenen Kuh verwickelt und zu Tode geschleift worden. Johann Peter X. R. 1808 - 1875 Verunglückt durch einen Sturz, kam unter das Rad eines schwer beladenen Wagen. Johann Georg R. 1759 - 1803 Wurde Tod im Keller gefunden. Er ist in Melancholie und Trübsinn aus dem Leben geschieden. Elisabetha M. 1823 - 1846 Gestorben auf der Reise nach Amerika in Neuen Provinz Seeland in Holland, an Bord des amerikanischen Schiffes Espandola. Zwar kein Sterbefall, dennoch einer Erwähnung wert. Charlotte L. 1819 - ? Vater ist ein Ehemann aus Babenhausen, der Schreinermeister Martin S. Nach dem justizamtlichen Bescheid vom 07.01.1820 wurde er zum Vater erklärt. |
Hallo,
besonders berührt bei meinen Forschungen hat mich folgende Begebenheit: Bei einer Choleraepidemie verlor ein Verwandter an einem Tag seine Ehefrau und eines seiner drei Kinder. Das zweite Kind starb nur einen Tag später. Außerdem starb ein Dienstmädchen, welches erst kurz zuvor, wahrscheinlich zur Pflege der Erkrankten eingestellt worden war. Die zur Hilfe gerufene Mutter, die sich um das verbliebene Kind kümmern sollte, erkrankte ebenfalls und starb einen Monat später. Um mit dem Schmerz fertig zu werden, vergrub sich der überlebende Vater in seiner Arbeit, so heißt es jedenfalls in der Familie. mum of 2 |
Hallo zusammen,
über einen meiner Ahnen fand ich bei genwiki Folgendes: 17.03.1847: Der Bauer Andreas Pflanz aus Gr. Bartelsdorf ist am 10. d. Mts. auf dem Wege von Kirschlainen nach Bartelsdorf verschwunden und bis jetzt nicht ermittelt worden. 21.03.1847: Der Leichnam des Bauern Andreas Pflanz ist unweit Hirschberg auf dem Felde gefunden worden. Leider konnte ich bisher weiter nichts über die Todesursache in Erfahrung bringen. Gruss, Gabi |
Weilmünster, Johannes, Grenadier *1729; +1748
Alter 19 J. 6 M. 29 T. Hat sich erschossen aus Liebeskummer, da ihn seine Freundin Dorothea Schmunck aus R. verlassen hat. Kann man nur hoffen, das das die Dame wert war... |
Hallo,
in meiner Familie sind sehr viele Menschen an "Auszehrung" (verhungert) gestorben. Ein Ur, Urgroßonkel ist aber "als Junggeselle bei einer Kahnfahrt ertrunken". Monika |
Auszehrung als Todesursache
Zitat:
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Einer meiner Urgroßväter wurde an einem Heiligabend von einem Betrunkenen überfahren und starb.
Der Sohn eines Cousins wurde im Kindesalter von einem Bullen im Stall totgetrampelt. Sein Vater verfiel in Depressionen und fiel ein paar Jahre später einfach tot um. |
Ich habe zwar keinen einzelnen Todesfall aber irgendwie hat in einer meiner Vorfahrengenerationen der Name Johann Heinrich kein Glück gebracht. Gleich drei Brüder die alle diesen Namen trugen sind im Kleinkindalter verstorben
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Das war ja auch nicht wirklich ernst gemeint von mir
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Förster-Mord (um 1870) in Schlesien
In den schlesischen Provinzialblättern von 1870 (Seite 527) fand ich bei der Ahnenforschung zu meinem Ururgroßvater Wilhelm Speer in Maliers (heute: Malerzów), Kreis Oels (Schlesien), folgenden Aufruf wegen Ermordung eine Försterkollegen:
"Die Förster Hübner in Katholisch Hammer, Schollwig in Klein Lahfe, Speer in Maliers und Bosch in Klein-Graben bitten dringend um milde Gaben für die unglückliche Familie des in Kuhbrück ermordeten Försters Radeck. Für Entdeckung der Mörder sind 100 Thaler Belohnung ausgeschrieben; Meldung an Staatsanwalt in Trebnitz." Förster zu sein, war damals aufgrund der Wilddieberei nicht ganz ungefährlich. Grüße aus dem Odenwald Matthias (HD) |
Hallo Matthias Möser,
Du schreibst: Zitat:
Wilddieb zu sein, war aber auch nicht ungefährlich! Die Förster und Jäger machten damals auch in der Gegenrichtung schnell von der Waffe Gebrauch. Mit Interesse bin ich im vergangenen Herbst an in den Alpen in der Nähe der deutsch/österreichsichen Grenze an einem Marterl vorbeigekommen, auf dem empört vermerkt worden ist, daß ein armer, "unschuldiger" Wilddieb vom Förster "der anderen Seite" erschossen wurde. Also sozusagen grenzüberschreitend.8o |
Zitat:
Da kann ich Dir nur Recht geben und an den Landesgrenzen (auch im Alpenraum) kam dann wohl noch der Schmuggel von Waren hinzu. Da wurde nicht lange überlegt und die Waffe gebraucht. Danke für Deinen interessanten Hinweis. Internette Grüße Matthias |
Hallo Matthias,
Zitat:
Offensichtlich war man sich als Forstbeamter bei jedem Gang durchs Revier sehr bewußt, daß dort draußen auch andere mit Waffen herumliefen - und daß Holzfrevler und Wilddiebe wenig Skrupel hatten. Die Forstbeamten verstanden sich aber nicht nur als "Heger und Pfleger", sondern auch als Hilfsbeamte der Staatsanwaltschaft. Mit freundlichen Grüßen von Ahnenforscher zu Ahnenforscher Rolf |
Zitat:
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Ich hätte noch einen Ahn beizusteuern, den kurz nach dem Hochzeit mit seiner zweiten Frau (Witwe seines Bruders) folgendes Schicksal ereilte:
am 15ten July ward beerdigt Peter Friedrich Schumacher, hierselbst aus Reval. Beim Baden ertrank er am 7ten July in der Narva. Sein Leichnam ward erst am 13ten gefunden. Der Herr sei seiner Seele gnädig. Er starb jungvermählt. Schon irgendwie erschreckend.... LG Gaby |
Zitat:
Müßte der Brand nicht 1802 gewesen sein, also vor Beginn der neuen Bücher? Zitat:
Zitat:
Könnte man mit diesen Protokollen evtl. die Familienverhältnisse in Gsenget rekonstruieren? Zitat:
Zitat:
Falls Dir diese Liste vorliegt: Waren irgendwelche Riedl erwähnt? Irgendwie sind wir hier off-topic, wir sollten umziehen. |
Tragischer Tod
Beim Durchforsten der Chronik von Mühlhausen (Verf.: Jordan) stieß ich auf folgenden tragischen Kindertod, der mich fassungslos machte:
"Den 1. Juni (1594) hat des Schäfers Kind zu Windeberg ein Stück Brod in der Hand gehabt, ist eine Sau gekommen, hat dem Kinde das Brot aus der Hand genommen und gefressen; danach hat die Sau das Kind auch angegriffen und hat ihm sein Haupt abgerissen und gefressen." Juanita |
@ juanita
meine güte..was ´ne sauerei!!!!! |
Hallo
Einen meiner Vorfahren wurde "vom Schmiedehammer das Maul weggeschlagen worauf er nach 2 Tagen verstarb" :( Gruß Ingolf |
Hallo
hier noch eine Geschichte meiner Greiner-Vorfahren : Eine Strecke unter den Teufelskreisen mitten im Walde steht ein einfacher Denkstein; derselbe hat eine Inschrift, welche aussagt, daß am 16. Sept. 1690 an dieser Stelle der F. S. Förster zu Gräfenrode durch seinen Vetter und Schwestersohn unversehens erschossen worden sei, darüber im Volk folgendes erzählt wird: Der Förster lebte mit dem Jägerburschen sehr uneinig und suchte Ursache, ihn zu turbiren. Nun ließ sich zum öftern ein großer Hirsch blicken, und dem Burschen ward Auftrag, den Hirsch zu schießen. Allein so oft dieser auch schoß, so oft fehlte er den Hirsch, darüber es denn der Förster an Hohn und Vorwürfen nicht fehlen ließ. Als nun der Jägerbursche, Johann Caspar Greiner, Einem sein Leid klagte, wurde ihm Etwas angerathen, was er auch that; er ging nämlich hin in die Glashütte auf den Gehlberg, und ließ sich eine gläserne Kugel machen, welche er in seine Büchse lud. Hierauf ging er an jenem Tage wieder auf den Anstand, und es währte gar nicht lange, so erschien auch der stattliche Hirsch. Der Jäger zielte, schoß – und der Hirsch stürzte augenblicklich zusammen; eilig lief der Schütze hinzu, da sah er mit Entsetzen, daß er keineswegs einen Hirsch, sondern seinen Herrn erschossen hatte. Die Kugel war ihm durch den Schlaf gegangen, und er zuckte nicht mehr. Selbst das Gräfenroder Kirchenbuch sagt aus, daß Jener erschossen worden sei: in Verblendung einer Hirschgestalt. (Bechstein, Ludwig - Der Sagenschatz und die Sagenkreise des Thüringerlandes, Meiningen und Hildburghausen 1837) |
@ garde
das maul weggeschlagen?..oh je..das stell ich mir auch grausig vor...das waren bestimmt 2 sehr lange tage:-( |
Sterbefälle
ich fand einen KB-Eintrag einer 10jährigen, Todesursache: "Schlag in den Nacken".
Wurde das Kind erschlagen? Keine weiterere Erläuterung. Gabi |
gruselig
normaler Weise lese ich die langatmigen Texte in KBern nicht gerne, übersah sie einfach, da mir das Lesen nicht leicht fällt.
Das durfte natürlich nicht so bleiben. Ich zwang mich bei folgendem Text, den ich scheinbar auch lesen sollte. Kirchenbuch Güstrow Dom 1886-1887: "Am 14. d.M. war in ihrer Stube am Ofen erhängt gefunden die Ehefrau des hiesigen Schuhmachermeisters Friedrich Carl August Johann Prange, hieß Wilhelmine Sophie Friederike geb. Seemann, Hoppenrade geb. am 23.9.1834. Da die vorgelegten ...(?) Ermittlungen ..." Den Rest kann ich nicht lesen. Man ging wohl davon aus, dass sie es selbst getan hatte. Als ich die Namen Prange und Seemann, Hoppenrade las, traf mich fast der Schlag. Sie war eine Tochter meines 3x Urgroßvaters. Ich sollte das wohl lesen. Gabi |
Zitat:
Diese Geschichte ist mir bei der Ahnensuche im Gebiet Militsch-Trachenberg auch über den Weg gelaufen und ich konnte es erst garnicht so recht glauben....aber es ist doch sehr interessant! Viele Grüße Matthias |
"Miserere" kam bei meinen Leuten vor
hatte ich gestern gegooglet.
Das bedeutet Koterbrechen, vermutlich durch Darmverschluß. Oder: Altersbrand - praktisch lebendig verfault. Eine 30jährige starb an Krebs. Eine 54jährige an Nasenkrebs. Viele an Magenkrebs, Schwindsucht. Immer wieder Brust- u. Lungenleiden. Aber auch Erkältung war eine Todesursache und im Jahre 1918 Grippe. Die "Spanische Grippe". Gehirnerweichung! Frage mich, wie man die diagnostizierte? Einige wurden vom Blitz erschlagen, andere angeschwemmt, einer lag im Winter tot hinter einer Hecke, steifgefroren. Gabi |
Hallo,
ich hole diesen Thread mal wieder aus der Versenkung hervor, weil ich gestern im Archiv erfahren habe, dass mein 11xUrgroßvater im 30-jährigen Krieg (1643) auf diese Weise ums Leben kam: Hans Schimpfen am 22. January begraben, ist den 20. zuvor von einem schwedischen Soldaten geschossen worden, davon er sterben mußte. |
Zwei meiner Urgroßtanten sind (laut Familienüberlieferung) auf eher kuriose Weise zu Tode gekommen. Die eine war so eitel, dass sie ihr Gebiss auch nachts drinbehielt und dann daran erstickt ist. Die andere zog sich eine Brandverletzung am Bein zu, wobei ihr Perlonstrumpf in die Wunde einschmolz, was eine Blutvergiftung zur Folge hatte, an der sie dann schließlich starb.
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Nach dem Dreißigjährigen Krieg in Böhmen....
...kann das passieren:
Ist ein Vagierenter Landtknecht Nahmens Andreas Winklmayer, auß Mahre unweit der Stadt Znaim, welcher von denen Sarrauer Bauern erschlagen worden, nach gethaner Beicht und Absolution alhier begraben word, alt 27 Jahr. Gruß Michael |
Moin und Hallo.
Im Memorienbuch des Otto Curtius (Pfarrarchiv Golzheim) finden sich zwei Passagen, die hierher passen: Greitgen eius uxor haben 25 Kindere in einer Ehe gehabt, das letzte Kind ist sambt der Mutter im Kindbett gestorben. 25 Kinder - das war offensichtlich eines zuviel... Heinrich Kurt, Jungergesell, ist von den Soldaten durch die Thür im Pferdstall zwischen den Pferden todt geschossen. Das war zur Zeit des 30jährigen Kriegs. Manchmal ist es aber auch nur die (uns heute fremde) Wortwahl, die uns irritiert. So findet sich an der alten Kirche in Strullendorf bei Bamberg eine Inschrift. Dort liest man, dass im 30jährigen Krieg schwedische Truppen den Ort heimgesucht und dabei die Kirche in Brand gesteckt hatten, während sich der Pfarrer darin aufhielt. Dann ist zu lesen: "Später fand man seinen gerösteten Leichnam". Das fand ich makaber, darum ist es mir im Gedächtnis geblieben. Gruß, fps |
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