Neuer Wandrahm Der Name benennt seid dem 17. Jahrhundert die Verlängerung des Alten Wandrahms . Beide Straßen liegen auf der Wandrahminsel, im Areal der heutigen, ab 1885 erbauten Speicherstadt. Bis zur Verlegung auf den noch südlicheren Grasbrook vor den Wällen im Jahre 1609 standen hier die Wandrahmen, große Gestelle, in die die Tuchmacher das gefärbte Tuch ( Wand, Lein-Wand) zum Trocknen und Glätten einspannten. Der Begriff Wand für Tuch geht auf das 8. Jahrhundert zurück. Er bedeutete in gotischer Zeit Rute und übertrug sich über die aus Ruten geflochtene (mit Lehm verputze) „Hauswand“ auf das wie Flechtwerk strukturierte Gewebe. |
Lombardhaus Das 1651 auf der Bastion Didericus westlich der den Alsterdurchfluss überspannenden Lombardsbrücke erbaute städtische Leihaus; der Name geht auf die Lombarden zurück, die als besonders erfahren und trickreich in Geldgeschäften galten. |
Oberalte
Das bedeutende bürgerliche Kollegium bestand aus je drei Mitgliedern der fünf Hamburger Hauptkirchspiele und hatte weitgehende Kontrollbefugnisse in Regierung und Verwaltung der Stadt. |
Hopfenmarkt
Im 14. Jahrhundert kauften die damals besonders zahlreichen Hamburger Brauer auf dem Markt bei der Hauptkirche St. Nikolai ihren Hopfen. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war der Hopfenmarkt einer der bedeutendsten Märkte für Obst und Gemüse, aber auch für Fleisch, der Markttrubel hier zählte lange zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. |
Spinnhaus
Das Gefängnis und Arbeitshaus zunächst nur für „junge Diebe und liederliche Frauenzimmer“ d.h. gewerbsmäßige Prostituierte, wurde 1666 an der östlichen Binnenalster erbaut. Anders als das Werk-und Zuchthaus diente es ausschließlich dem Strafvollzug und bedeutete meistens lebenslängliche Haft bei harter Arbeit und körperlichen Strafen wie Stäupung, die Auspeitschung am Pranger. |
Vorwerk oder Neus Werk
Liegt in Hamburgs Osten. Da die starke Hamburger Befestigung aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts zwar ein Erstürmen der Stadt verhinderte, nicht aber den Beschuss, wurde ab Herbst 1679 bis 1682 östlich und zum Schutz der Vorstadt St. Georg mit dem Bau eines weiter vorgeschobenen und zum Teil sehr hohen weiteren Festungswalls begonnen, dem Neuen Werk. Die Bastionen trugen hier keine Namen, sonder Nummern (1-6), zu den vier Toren gehörten auch das Berliner Tor, und das Lübecker Tor. Letzteres wurde wegen des Schlagbaumes auch Lübscher Baum genannt. |
Überlieferung, wie Altona zu seinem Namen kam
Altona
Autor: Ueberlieferung Auf dem Hügel, wo jetzt Altona steht, standen vor einigen hundert Jahren nur wenige elende Fischerhütten. Da wetteten zu einer Zeit die reichen Hamburger miteinander, sie könnten, wenn sie nur wollten, mit ihrem Gelde noch eine solche Stadt erbauen wie Hamburg. Gesagt, getan. Um nun zu erfahren, wo das erste Haus gebaut werden sollte, band man einem Waisenknaben die Augen zu, damit er nicht sehen könnte, und ließ ihn gehen, wo er aber zuerst niederfiele, sollte die Stadt stehen. Der Knabe ging fort, kam bald von dem Hamburger Gebiet auf holsteinischen Grund und Boden, und wie er nun an jenen Hügel kam, stieß er an und fiel nieder. Da riefen die Hamburger: "Dat ist ja all to na!“ Aber sie hielten doch Wort, die Stadt ward dahin gebaut und bekam den Namen Altona. Liebe Grüße Regine |
Waisengrün Das Volksfest unterstützte die Finanzierung des Waisenhauses, die Waisenkinder zogen geschlossen mit Musik und Sammeldosen durch die Stadt, das abschließende große Fest wurde vor dem Steintor gefeiert. Das Waisengrün fand seit 1633 jährlich am 1. Donnerstag im Juli statt, zuletzt 1876 |
Wandsbecker Bothe Die ambitionierte Zeitung, viermal wöchentlich je vier Seiten auf billigem Paper, drei für Nachrichten, eine für Literatur, wurde von Matthias Claudius redigiert. Sie solle mit launiger Literatur, Rezensionen und Kommentaren mit klarer Meinung gefüllt werden, ihr Prinzip folge Weisheit, Vernunft und Toleranz. So wurde auch entschieden gegen die Sklaverei Stellung bezogen, mit der der Besitzer des Dorfes, der deutsch-dänische Staatsmann und Großkapitalist Schimmelmann, u.a. zu seinem immensen Reichtum gekommen war. Der Wandsbecker Bothe gehörte zu den renommiertesten Blättern des späten 18. Jahrhunderts, die anonym erscheinenden Beiträge stammten von alles in der aufklärerischen Literatur und Publizistik bedeutenden Autoren, die Zeitung fand nie genug Leser und wurde 1775 eingestellt. |
Schout oder Wasserschout
Zunehmend Ärger mit unzuverlässigen und unfähigen Seeleuten führte 1691 nach holländischem Vorbild zur Anstellung eines Wasserschout. Bald durften nur noch vom Schout überprüfte und registrierte Jungen und Männer als Seeleute geheuert werden, ab 1766 mussten er oder einer seiner Gehilfen nur noch bei der Musterung durch den Schiffer anwesend sein. Er schrieb die Musterrolle (eine Art Arbeitsbuch bzw. Namensliste der angeheuerten Besatzung eine Schiffes) jedes in Hamburg angeheuerten Seemannes und eine Kopie für den jeweiligen Steuermann. Bei Verbrechen von Seeleuten auf dem Wasser wie an Land hatte der Schout Polizeibefugnisse, er sollte Streit schlichten , Straftäter arretieren und dem Richter vorführen. Jeglicher Ärger, jeder Vertragsbruch an Bord, auch die im 1. Jahrhundert zunehmenden Frachtdiebstähle sollten ihm gemeldet werden. |
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