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Guten Abend!
Ein Schelm wer böses dabei denkt... 8o :wink: https://data.matricula-online.eu/de/...n/5074/?pg=106 Zitat:
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Kein besonders seltsamer Todesfall, aber ein sehr ausführlicher und interessanter Randvermerk in der standesamtlichen Sterbeurkunde, der einen kleinen Einblick in das Geschehen gibt.
Standesamt Haldern Nr. 71/1875: Zitat:
Nico |
Ein Sterbeeintrag aus Klein Dedeleben (Fürstentum Halberstadt) aus dem Jahre 1695:
"Pasche Voigten, Schafmeistern auf dem Adelichen Hofe fiel sein Sohn Hennig den 25. May Vormittags ümb 9 Uhr, da er dem Hrn. von Hünecken zu Dienste mit brauen helffen, unversehens rückwerts ub eube Wanne voller heißer Wertke, und verbrandte sich vom Haupte biß auf die Beine (die noch unbeschädigt geblieben) am gantzen Leibe dergestalt, daß, da man ihm die Kleider abgezogen, seine Haut zugleich mit abgezogen wurde und wurde also lebendig gleichsahm geschunden; Welcher Brand, wie ein jeder leichtlich erachten kan, ihm unsägliche Pein und unbeschreibliche Schmerzen verursachte; Welches elende Spectackel keiner ohne großer Hertzens Bewegung und Thränen vergießen ansehen noch anhören können. In welcher Angst und Marter er bey die 34 Stunden zugebracht, biß endlich sein sehr frisches und bluthjunges Hertz darüber zerbrochen, und er den 26 ten May abends zwischen 5 und 6 Uhr jämmerlich doch seeliglich seinen Geist daran aufgeben müßen, und die Märterer Curore (die er mit seines Glaubens und Leidens Kampfe erstritten) ihm von des Brandmeisters Zorn abgesetzt worden. Seines Alters 28 Jahr. Gott verhüte doch ferner in allen Gnaden hier und anderswo dergleichen klägliche Casus, und behüte eine jede Mutter-Seele vor solchem erbämlichen Ende ümb Christi Jesu Willen!" |
Sehr schlimm!
Aber was bedeutet das hier: Zitat:
VG Bienenkönigin |
Zitat:
Grüße! |
Ein Sterbeeintrag aus Groß Dedeleben (Fürstentum Halberstadt) aus dem Jahre 1678:
"den 3 Novermbr. ist Ilsabeth Horsts Kind in Unehren und ehebruch mit ihrer Schwester Man Peter Haßel gezeuget in der still ohne glockenklang undt schülergesang hinter der kirche nebst der mauer an Martin seits gantz begraben worden weliches Kindt zwar lebendig auf die welt kommen, doch aber auf Zureden Peter Haßels alß des Vaters von der Schwiegermutter ermordet und der Halß umbgedrehet auch daß genick eingestoßen und darauf von dessen Großmutter alß Dorothea Marthen Volleidts im Hause gar ermordet worden, welche Mutter undt tochter gefanglich eingezogen und nach dem Helmstätischen Urtheil und Recht hinter Schlanstedt im Teiche bey einer Mühle verseufet wurden geschehen den 22 November dieses Jahres, Peter Haßel als Vater ist nach verlaufen 2 Jahre, wird gnad erfahren, daß er auf frey fuß gestellt und sein Hauß und Hof wieder gewert auch nach gethaner Kirch buß wieder zur Heil. Aldtag (?) zugelaßen worden". |
Zitat:
kennst du dich aus, was passierte? |
Zitat:
Ich kenne im konkreten Fall nur den Sterbeeintrag und muss zugeben, dass ich doch etwas verwundert war, dass der Kindsvater dermaßen glimfplich davon gekommen ist. Dass das Kind nicht auf dem Kirchhof bestattet wurde, lag daran, dass es nicht getauft worden war; die Todesart der beteiligten Frauen entsprach exakt den damaligen Gepflogenheiten bei der Ermordung neugeborener Kinder. Auch, dass das Urteil von einer an einer Universität angesiedelten Spruchkammer gesprochen wurde, war damals üblich. Die Verhandlungen und die Umsetzung der Todesurteile dürfte den damaligen Regelungen gemäß durch das Gericht des Amtes Schlanstedt erfolgt sein, die sich aber - auch das war damals üblich - sicherlich bezüglich des Vorgehens in jedem einzelnen Schritt mit der Spruchkammer abstimmen und dessen Anweisungen befolgen musste. Beste Grüße! |
Noch ein Sterbefall aus dem gleichen Kirchenbuch:
"Den 14 junii [1686] ist Heinrich Weitzen, ein Knecht bei Andreas Diederichs alhier dienendt von Remlingen bürtig Mitwochen nach Pfingsten in der Leimbkuhl oder Gruben nach Pabstorf hin, alß er auf Befhel seines Hrn. Leim losgegraben, plötzlich mit erden befallen undt nach einer halben stunde wieder ausgegraben und todt gefunden worden, christlich begraben worden". P.S.: mit "Leim" war natürlich kein Leim, sondern Lehm gemeint... |
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