von Twardowski aus Russland

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    von Twardowski aus Russland

    Hallo,
    leider habe ich nun herausgefunden, dass die Ottilie v. Twardowski, die ich in der reformierten Kirche von Samter gefunden habe, die falsche ist, da ich ihren Sterbeeintrag aus dem Jahr 1822 gefunden habe.
    Also stehe ich wieder ganz am Anfang. Allerdings hatte ich immerhin Glück im Unglück.

    Am 17.6.1830 habe ich im Allgemeinen Kurländischen Intelligenzblatt folgenden Eintrag gefunden:
    Abgehender Gymnasiast Eduard von Twardowski reist nach Pinsk.


    Im Buch zur Geschichte und Statistik des Gymnasiums zu Mitau habe ich auch einen Eintrag zum Eduard gefunden:


    232. Twardowski, Eduard, rec. 24 19/s in IY.
    Geb. 1814 18/3 zu Welesnica (Gouv. Minsk), gest. 186 ., Br. v. II. 224.




    Leider war dort kein Abkürzungsverzeichnis. Versteht jemand vielleicht die ganzen Abkürzungen?
    Hinter gest. 186 fehlt leider eine Zahl. Er müsste irgendwann in den 1860er Jahre gestorben sein.



    Der Eduard von Twardowski war der Sohn des Jozef Twardowski (1786-1840), Rektor der Universität Vilnius. Davor war er Professor. Im untenstehenden Link wird beschrieben, dass er genau während des Polnisch-Russischen Krieges 1830-1831 Rektor war und die polnische Seite unterstützt hatte und deshalb hatte er seinen Posten als Rektor verloren. Er kehrte nach Pinsk zurück. Einer der Professoren ist nach Charkow gegangen und war dort an der Universität Professor.

    Da der Eduard von Twardowski im Sommer 1830 zurück in seine Heimat zu seiner Familie nach Pinsk gegangen ist, nachdem er das Gymnasium beendet hat, ist es sehr wahrscheinlich, dass er sich anschließend bei der Universität Vilnius eingeschrieben hat.
    Einige Studenten wurden in große russische Städte verbannt, wie nach Moskau und Charkow. Genau die Orte, in denen auch der Julius Müller und die Ottilie v. Twardowsky gelebt haben.
    Außerdem sind der Kasimir (1813-1886) und sein jüngerer Bruder die einzigen Adeligen mit dem Namen Twardowski in Russland, die auch deutsch sprechen, da sie beide auf das Gymnasium nach Mitau gegangen sind. Und ebenfalls sind sie die einzigen, die en Zusatz "von" tragen. Die einzige Ausnahme ist dort die Familie v. Twardowsky-Hartmann aus Riga, wo ich allerdings herausgefunden habe, dass die Ottilie ganz sicher nicht in Riga geboren wurde. Der ältere Bruder Kasimir ist auch auf dieses Gymnasium gegangen. Er hat allerdings das Gut Wielesnica bei Pinsk von seinem Vater geerbt und ist dort bis zu seinem Tod geblieben. Der jüngere Bruder Eduard ist wahrscheinlich nach Charkow gegangen, wo die Ottilie geboren wurde.
    Das heißt per Ausschlussprinzip muss der Eduard der Vater der Ottilie sein. Denn auch die preußische Linie derer von Twardowski aus Posen habe ich durchsucht und sie nicht gefunden. Am liebsten würde ich allerdings den Geburtseintrag der Ottilie oder zumindest den Heiratseintrag finden.

    Ein weiterer Hinweis ist, dass der älteste Sohn des James Oscar Müllers "Julius Eduard Oskar" hieß.


    Der Eduard hat die Helena Strawinska h. Sulima geheiratet.



    Hier ist die Familie Twardowski in den Adelsbüchern in St. Petersburg:


    RGIA fond 1343 opis 30 delo 620 1834-1835 Minsk governorate

    location: Pinsk

    *1813 Kasimir-Adam-Andrey
    *1788 military general (Edward-Stefan-)Iosif and Feofilia nee Mikulska
    Anton-Petr


    RGIA 1343-30-621 1832-1852 Minsk governorate

    the same family - also mentions Eduard son of Iosif (brother of Kasimir) born 1814

    gerb Ogoneczik


    Wie kann man noch mehr herausfinden? Ich würde gerne den Geburtseintrag der Ottilie finden sowie die Heirats- und Sterbedaten des Eduards und seiner Ehefrau Helena Strawinska.
    Es müsste doch noch spätere Jahrgänge der Adelsbücher geben, wo auch die Ottilie erwähnt sein müsste.



    (Seite 77-78)
    Zuletzt ge?ndert von Gast; 26.10.2019, 14:51.
  • Alter Mansfelder
    Super-Moderator
    • 21.12.2013
    • 4661

    #2
    Hallo Balduin,
    Zitat von Balduin1297 Beitrag anzeigen
    leider habe ich nun herausgefunden, dass die Ottilie v. Twardowski, die ich in der reformierten Kirche von Samter gefunden habe, die falsche ist, da ich ihren Sterbeeintrag aus dem Jahr 1822 gefunden habe.
    Also stehe ich wieder ganz am Anfang.
    oh jeeee ... Das ist der Grund, weshalb ich mit weiterer Recherche grundsätzlich nicht beginne, wenn ich nicht 100% sicher bin.

    Hast Du inzwischen den Sterbeeintrag der richtigen Ottilie gefunden, in "Wassiliewka" vor 22.04.1894? Daraus sollte sich das Alter und damit das ungefähre Geburtsjahr ergeben.

    Was mir auch vorher schon in den von Dir eingestellten Originalbelegen (siehe https://forum.ahnenforschung.net/sho...5&postcount=47 ) aufgefallen ist: Warum heißt sie in der Heiratsurkunde ihres Sohnes "geborene Hartmann-von Twerdowsky"? Ist der Grund dafür bekannt? Erste Ehe? Andere Familie oder Familienzweig?

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    Kommentar


    • #3
      Leider nicht, da leider sowohl die Erstregister als auch die Zweitregister der evangelischen Kirchenbücher zerstört sind. Ich hoffe darauf, dass die Ottilie katholisch war. Weil dann könnte ich mit ein wenig Glück ihren Sterbeeintrag finden. Ich habe schon Kleeschen gefragt, ob zumindest die katholischen Kirchenbücher von Charkow überlebt haben.
      Der James Oscar und sein Vater Julius waren auf jeden Fall evangelisch. Hartmann ist die deutsche Übersetzung des Namens Twardowsky, da twardy im polnischen hart heißt. Es gibt allerdings verschiedene Varianten. Es gibt zum Beispiel eine Schriftstellerin Eva Hartner (Eva von Twardowski genannt Hartner) und einen Peter von Twardowski genannt Hartenfels. Das liegt daran, dass sie deutsche Vornamen hatten und in deutsche Familien eingeheiratet hatten. Sie hatten also keine polnischen Traditionen mehr gepflegt.
      Und es kann durchaus sein, dass der Eduard von Twardowski, nachdem er nach Charkow gekommen ist, dort mit der deutschen Gemeinde in Verbindung gekommen ist, da Charkow im 19. Jh. fast komplett in der Hand von Deutschen war. Hier gibt es auch eine Dokumentation über die ethnischen Deutschen von Charkow: https://www.youtube.com/watch?v=bL0YR7b1PPE


      Die Variante Hartmann in Verbindung zur Adelsfamilie Twardowski habe ich bislang nur in Riga gefunden. Dort habe ich sie allerdings in den Kirchenbüchern nicht gefunden, weshalb sie sicher nicht in Riga geboren sein kann.
      Denn zuerst dachte ich, sie ist eine Tochter des Steuerbeamten Ludwig v. Twardowsky-Hartmann, was ich jetzt aber widerlegt habe. Alle Kinder des Ludwigs wurden in der reformierten Kirche in Riga getauft und wurden nacheinander aufgelistet. Zusätzlich habe ich auch noch alle anderen Kirchen in Riga durchsucht und habe sie auch dort nicht gefunden.

      Leider habe ich den Sterbeeintrag nicht in der reformierten Kirche in Samter gefunden. Ich habe sie dort nur in den Namensregistern gefunden, da komischerweise die Sterbeeinträge nur bis 1821 und dann erst wieder 1828 weitergehen. Dazwischen sind nur Namensregister ohne genaues Datum.


      Es muss doch irgend eine Akte in Russland geben, die alle Mitglieder einer Adelsfamilie auflisten. Weil ausgerechnet bei dem Vorfahre, wo ich eigentlich das Meiste herausfinden müsste, finde ich am wenigsten heraus.
      Und dann kommt noch hinzu, dass die Ottilie Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts gelebt hat, wo es normalerweise die meisten Quellen gibt.
      Und der Julius und die Ottilie sind auch meine einzigen Vorfahren, die mich wirklich interessieren.


      Ich habe auch für viel Geld eine ukrainische Genealogin beauftragt, die angeblich alle alternativen Quellen im Staatsarchiv in Charkow durchsucht hat:

      Fond 51- no entry (city census 1876, 1879)
      Household books of Charkiv 1882, 1887,1892, (with taxes)
      Documents on people who built houses in Charkiv 1878-1882.
      Lists of Property owners of Charkow Gubernia 1870-1918 – no entry.
      Lists of nobility, property owners and foreigners (late of 18 century-1920) – no entry.
      Revision lists (Fond 31, Opis 141, 56705 foldres)-checked, till 1858.
      Fond 3 Opis 282, 283, 285
      Fond 45 Opis 5


      Und nirgendwo war die Ottilie erwähnt. Bislang hatte ich nur Pech. Es müsste normalerweise auch Nachlässe geben, allerdings meinte die Genealogin, dass es in Russland keine Nachlässe gab.
      Angehängte Dateien
      Zuletzt ge?ndert von Gast; 25.10.2019, 14:04.

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      • Alter Mansfelder
        Super-Moderator
        • 21.12.2013
        • 4661

        #4
        Also ob dieser Ansatz der Namenserklärung ausreicht, vermag ich nicht zu beurteilen. Wie Du hier https://forum.ahnenforschung.net/sho...d.php?t=162891 schon einmal herausgearbeitet hast, muss es dafür jedenfalls einen älteren Ursprung geben.

        Das hier:
        Zitat von Balduin1297 Beitrag anzeigen
        Die Variante Hartmann in Verbindung zur Adelsfamilie Twardowski habe ich bislang nur in Riga gefunden. Dort habe ich sie allerdings in den Kirchenbüchern nicht gefunden, weshalb sie sicher nicht in Riga geboren sein kann.
        Denn zuerst dachte ich, sie ist eine Tochter des Steuerbeamten Ludwig v. Twardowsky-Hartmann, was ich jetzt aber widerlegt habe. Alle Kinder des Ludwigs wurden in der reformierten Kirche in Riga getauft und wurden nacheinander aufgelistet. Zusätzlich habe ich auch noch alle anderen Kirchen in Riga durchsucht und habe sie auch dort nicht gefunden.
        scheint mir rein vom Namen her durchaus der naheliegendste Ansatzpunkt zu sein. AlAvo hat ja in dem verlinkten Text noch weitere Namensnachweise in Lettland gefunden.

        Noch zwei Fragen: Hast Du den Geburtseintrag des Sohnes? Und woraus folgt, dass die Mutter bei dessen Geburt 46 Jahre alt war?

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        • Alter Mansfelder
          Super-Moderator
          • 21.12.2013
          • 4661

          #5
          Zitat von Balduin1297 Beitrag anzeigen
          Es muss doch irgend eine Akte in Russland geben, die alle Mitglieder einer Adelsfamilie auflisten. Weil ausgerechnet bei dem Vorfahre, wo ich eigentlich das Meiste herausfinden müsste, finde ich am wenigsten heraus.
          Das wäre zu schön und vermutet man oft Wenn nicht irgend jemand schon einmal belastbare Vorarbeiten geleistet hat, dann bist Du gerade beim Niederadel oftmals verloren, verraten und verkauft. Das ist schlimmer, als wenn Du Müller oder Schäfer suchen müsstest.

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          • #6
            Alle Personen mit dem Namen Twardowsky-Hartmann, die aus Lettland kommen, stammen alle vom Ludwig v. Twardowsky-Hartmann (* um 1791, + 1848 in Riga) ab. Bei der Heirat von 1897 gibt es gar kein Bindestrich zwischen Hartmann und Twerdowsky, um zu zeigen, dass es ein Name ist. Die Variante "Twerdowski" statt "Twardowski" habe ich auch in den Kirchenbüchern der reformierten Kirche in Samter gefunden, siehe Anhang. Du meinst den Geburtseintrag des James Oscar Müllers vom 7.3.1863? Den habe ich leider nicht gefunden. Wenn die Zweitregister in Moskau vielleicht irgendwann mal wieder auftauchen, finde ich ihn vielleicht.
            Da die Ottilie aus Samter am 12.12.1816 geboren ist und der James Oscar am 7.3.1863, dachte ich rein rechnerisch, dass sie bei der Geburt 46 Jahre alt gewesen sein müsste. Nur weiß ich ja jetzt, dass sie die "falsche" Ottilie ist.
            "Und dass es Austausch mit den Ukrainern gab, zeigt schon die Verehelichung der Hartmann's mit den Twerdowsky's."
            Dieser Satz aus dem vergangenen Beitrag ist falsch und habe ich auch bereits berichtigt. Denn damals wusste ich auch noch fast gar nichts über die Deutschen in Russland. Ich dachte, dass in Russland alle Deutsche in Kolonien leben.

            Der Julius war Oberverwalter. Ihm unterstanden die "einfachen" Gutsverwalter. Oberverwalter wurden meist von russischen Fürsten angestellt, die mehrere Gushöfe besaßen, die alle verwaltet werden mussten. Diese Oberverwalter waren meist selbst adelig.
            Der Vater der Ehefrau des Eduard von Twardowski, der Wilhelm Wincenty Strawinski hat auch einen deutschen Vornamen.


            Im Deutschen Reich gibt es das Genealogische Handbuch des Adels, wo alle Mitglieder des Adels eingetragen wurden. Und zusätzlich natürlich noch viel mehr Literatur. So etwas muss es doch auch in Russland geben.
            Angehängte Dateien
            Zuletzt ge?ndert von Gast; 25.10.2019, 14:08.

            Kommentar

            • Juergen
              Erfahrener Benutzer
              • 18.01.2007
              • 6041

              #7
              Hallo Balduin,

              diese Web-Seite mit digitalisierten Zeitung-Artikeln ua. aus Riga kennst Du offensichtlich schon.
              --> https://periodika.lndb.lv/

              Daraus hast Du vermutlich auch ein paar Infos zu Twardowsky-Hartmann in Riga.

              Ein Fund lautet ua. 1898 Angekommende Fremde:
              Twardowsky-Hartmann aus Bunthof.

              Vermutlich zuständig für Ort Bunthof --> Latvia, Durbe, Durbe, church records, 1834-1883
              --> https://www.familysearch.org/search/catalog/3047615

              Bis 1898 sind diese KB aber nicht online.

              Hartmann und Müller kommt vor, ob Twardowsky wäre noch zu prüfen.

              nur mal ein paar Seiten durchgesehen, ich glaube der 1898 genannte "G. von Twardowsky-Hartmann" war nicht von dort.

              Viele Grüße
              Juergen
              Zuletzt ge?ndert von Juergen; 26.10.2019, 18:34.

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              • #8
                Die Datenbank von Periodika kenne ich schon und habe alles durchsucht. Weder den Julius noch die Ottilie habe ich gefunden. Ich habe auch schon eine komplette Stammtafel der Familie v. Twardowsky-Hartmann aus Riga aufgestellt und alle Nebenlinien durchsucht. Allerdings hat mich das bisher nicht weitergebracht, da die Ottilie nicht in Riga geboren ist.
                Der G. von Twardowsky-Hartmann war wahrscheinlich der Gustav Emil, geboren am 14.3.1876 in Riga.
                Ich wollte eigentlich noch die Kirchenbücher des Gutes Wielesnica/Welesnica durchsuchen. Allerdings weiß ich nicht, zu welcher Kirchgemeinde das Gut gehörte. Ich weiß nur, dass der Ort zur Gemeinde Porzecze gehörte und in der Nähe von Pinsk liegt.
                Zuletzt ge?ndert von Gast; 01.11.2019, 01:25.

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                • AlAvo
                  • 14.03.2008
                  • 6186

                  #9
                  Hallo Jürgen,
                  hallo Balduin,

                  Bunthof gehört(e) zur Gemeinde Durben-Süd, welche ein Pfarrkirchspiel der Probstei Grobin war. Daher finden sich die entsprechenden ev. luth. Kirchenbücher hier:
                  Lettisches Online-Portal Raduraksti
                  Inhalt
                  Kirchenbücher
                  Ev. luth.
                  Ortschaften
                  Grobin (Grobiņa)
                  Draudzes
                  Grobiņas
                  dort sind die Kirchenbücher von 1750 bis 1908 einsehbar.

                  Darüber hinaus befinden sich ebenfalls die ev. luth. Kirchenbücher der Gemeinden außerhalb Lettlands in Raduraksti.
                  Hierzu habe ich, als Beispiel, einen Eintrag zu einer Ortslage namens "Porzecze" gefunden:
                  Inhalt
                  Kirchenbücher
                  Ev. luth.
                  Gemeinden außerhalb des Territoriums von Lettland
                  MINSKAS un SLUCKAS
                  1843-1865 Geborene, Getraute, Gestorbene

                  oder: http://www.lvva-raduraksti.lv/de/men...ook/32866.html, Seite 7/24, Erster Eintrag rechts oben

                  Eventuell ist dieses Kirchenbuch passend bzw. hilfreich?

                  Die Nutzung von Raduraksti bedarf einer kostenfreien Registrierung.

                  Ich hoffe, mit diesen Angaben ein wenig zu helfen?


                  Viele Grüße
                  AlAvo

                  Edit: Eventuell könnten nachfolgende Kirchenbücher ebenfalls für die Ortslage "Porzecze" zuständig sein:
                  Inhalt
                  Kirchenbücher
                  Ev. luth.
                  Gemeinden außerhalb des Territoriums von Lettland
                  BRESTĻITOVSKAS

                  oder: http://www.lvva-raduraksti.lv/de/men...15/ie/317.html
                  War Mitglied der Lettischen Kriegsgräberfürsorge (Bralu Kapi Komiteja)

                  Zirkus- und Schaustellerfamilie Renz sowie Lettland

                  Reisenden zu folgen ist nicht einfach, um so mehr, wenn deren Wege mehr als zweihundert Jahre zurück liegen!


                  Kommentar


                  • #10
                    Danke für die Hilfe. Ich habe die Kirchenbücher durchsucht und leider nichts gefunden. Denn ich suche die katholischen Kirchenbücher von Wielesnica und nicht die evangelischen Kirchenbücher.
                    Beim untenstehenden Link wird erklärt, dass die evangelischen Pfarrer in Russland meist tausende Kilometer zurückgelegt haben, um nur ein einziges Kind zu taufen. Sie sind von den größeren russischen Städten losgezogen, wo sich die Kirchgemeinden befinden. Das war vor allem beim Moskauer Konsistorium der Fall.
                    Das erklärt auch meine Frage, wie Deutsche, die als Oberverwalter oder Gutsverwalter auf kleinen russischen Dörfern lebten, getauft wurden. Ich hoffe nur, dass irgendwann vielleicht doch noch die Zweitschriften des Moskauer Konsistorium gefunden werden.
                    Diejenigen, deren Vorfahren in Kirchgemeinden des St. Petersburger Konsistorium gelebt haben, können sich glücklich schätzen.


                    http://periodika.lv/periodika2-viewer/view/index-dev.html?lang=fr#panela|issue:/p_003_bmhr1860s02|articleIVL528|query:nach%20Jakut sk|issueType:P
                    Zuletzt ge?ndert von Gast; 01.11.2019, 01:27.

                    Kommentar


                    • #11
                      Ich habe jetzt nochmal nachgeschaut und habe herausgefunden, dass der Jozef Twardowski von 1823-1824 Rektor war und nicht von 1830-1831.

                      Der Name Hartmann oder Hartner geht auch auf den Hexenmeister Pan Twardowski zurück, der ursprünglich aus Nürnberg stammte. Er hieß Hartner, teilweise auch Dhur, die lateinisierte Form von Hartner (Durus). Der Großvater des aus Nürnberg stammenden Pan Twardowski war ein Venezianer namens Duretti, der aus Venedig geflohen ist und in Nürnberg seine neue Heimat gefunden hat. Er wurde von der Inquisition verfolgt. Er ist auch zum Protestantismus konvertiert.
                      Ich habe auch einen Bernardino Duretti gefunden, Spion des Cosimo I. de Medici. Er wurde in Pistoia geboren, später ist er nach Siena gegangen, wo er als Sekretär gearbeitet hat.
                      Seitdem Jahr 1525 war er Mitglied der Accademia degli Intronati in Siena unter dem Namen "Sconsiderato". Er ist im Jahr 1546 in Venedig gestorben und hatte einen Sohn und eine Tochter.
                      Er soll der angebliche Stammvater der Familie Twardowski sein. Es gibt Mitglieder der Familie Twardowski, die ihn als Stammvater oder Urahnen der Familie Twardowski betrachten.
                      Dagegenüber steht die Aussage, dass die Urszula Twardowska, gestorben um 1513 und der Marcin Skrzypieński, gestorben um 1529 die Stammeltern der Famile Twardowski sein sollen, die deutlich vor dem Pan Twardowski gelebt haben.
                      Es könnte also sein, dass alle Twardowski's, die den Zusatz Hartmann tragen, sich als Nachkommen des Pan Twardowski betrachten. Es könnte auch sein, dass es zwei verschiedene Familien mit dem Namen Twardowski gibt. Einmal die Nachkommen des Pan Twardowski und die Nachkommen der Urszula. Aber wie man dafür historische Quellen finden kann, weiß ich auch nicht. Weiß jemand vielleicht, wie man mehr über die Abstammung herausfinden kann? Die Familie Poniatowski kommt ja auch ursprünglich aus Italien.
                      Ich habe jetzt auch noch die etwa 50 Seiten zur Familie Twardowski aus den Adelsbüchern von St. Petersburg angefragt und hoffe, dass dort die Ottilie erwähnt wird.
                      Der Name Hartmann von Twerdowsky ist ähnlich wie der Name Hauffe von Gromadzinski aufgebaut.

                      https://books.google.de/books?id=YKk...page&q&f=false (ab Seite 52)



                      Zuletzt ge?ndert von Gast; 04.11.2019, 14:17.

                      Kommentar


                      • #12
                        Hier sind noch alle zusammengefassten Daten des RGIA zur Familie Twardowsky, die der Genealoge aus Moskau herausgefunden hat. Leider verstehe ich viele Angaben nicht und vor allem finde ich viele angegebene Orte nicht. Die einzigen beiden Orte, die ich gefunden habe, sind Nowoalexandrowsk und Smołwy. Vielleicht kann mir jemand dabei helfen.
                        Was ich auch ärgerlich finde, ist, dass fast nur die Söhne angegeben sind. Es wird nur eine einzige Tochter Leonora genannt.
                        Was ich auch nicht verstehe ist, dass es ingesamt 25 Seiten zum Eduard von Twardowski gibt und dort aber keinerlei Kinder angegeben sind. Der Genealoge will zeitnah noch einmal die Fonds nach der Ottilie überprüfen, da das ja ingesamt hunderte Seiten sind.
                        Der unten genannte Stanislaw Raphaelowitsch Twardowsky, geboren im Jahr 1826, war Hofrat, später wahrscheinlich auch Staatsrat. Ich habe noch einen Staatsrat Twardowsky gefunden, weiß aber nicht, ob er derselbe ist. Er hat im Jahr 1880 ein Haus in der Lagerstraße in Riga gekauft, welches zuvor der Frau Hofrätin Martiana Smigrodsky, geborene Grünwald gehört hatte. Er war mit der Victoria Antonowna Paschkewitsch verheiratet. Sie hatten eine gemeinsame Tochter Victoria Irene v. Twardowsky, die im Jahr 1879 den Musikalienhändler Friedrich Wilhelm v. Seezen geheiratet hat.
                        Dieser hat im Jahr 1880 im Haus des Schwiegervaters in der Lagerstraße eine Lithographie eröffnet. Der ältere Bruder ist nach Nowoalexandrowsk gezogen, welches im Nordkaukasus nicht weit weg von Charkow liegt. Und zwischen Charkow und dem Nordkaukasus gab es Handelsbeziehungen. Es könnte alo sein, dass die Ottilie von einem älteren Bruder, entweder vom Semen-Vikenti oder vom Zigmunt-Mikhail abstammt. Der Franz Karl oder Gustav Severin könnten ebenfalls der Vater der Ottilie sein.


                        RGIA fond 1343 opis 30 delo 620 1834-1835 Minsk governorate
                        11 sheets

                        location: Pinsk

                        *1813 Kasimir-Adam-Andrey
                        *1788 military general (Edward-Stefan-)Iosif and Feofilia nee Mikulska
                        Anton-Petr


                        RGIA 1343-30-621 1832-1852 Minsk governorate
                        24 sheets
                        the same family - also mentions Eduard son of Iosif (brother of Kasimir) born 1814

                        gerb Ogoneczik


                        RGIA 1343-30-622 1821-1824 Podolsk governorate
                        22 sheets

                        Winnitsia powiat

                        as of 1807:
                        Tvardowski Jan Petrov 70 years children Jan 40, Aleksander 15

                        his brothers
                        Michail 60 sons Bahuy 40, Daniel 30, Roman 26, Theodor 21

                        Semion 58 - sons Szymon 30, Jakov 20,Dymitri 15, Theodor 9, Josef 7

                        Grzegorz 51 - sons Szymon 24, Stephan 10

                        Gabriel 50 - no children.

                        all reside: повят винницкий парафии гавриловицкой
                        селение Стани? Stanuslawczyki / Winnitsya powiat


                        RGIA 1343-30-623 1842-1844 Kherson
                        28 sheets

                        Location: Oleviopolsky uezd
                        stanica Bobrineckaya ?


                        Demyan (47 years old @ 1815)
                        Grigori
                        Prokl, Flor


                        RGIA 1343-30-618 1841-1842 Wilenskaya
                        54 sheets


                        gerb Leliw ?

                        Petr Twardowski -1686 - Wilno

                        Martin -- 1716 village purchase document

                        Mikhail born 1737 in Rudomino

                        Mikhail's son Gavrila born 1774 in Smolwensky костел church
                        Mikhail's son Ustin born 1732 Смолвы (wahrscheinlich stattdessen 1782?)
                        Mikhail's son Rafail born 1734 (wahrscheinlich stattdessen 1784?)


                        Ustin's son Franz born 1818
                        Ustin's son Zigmunt born 1823
                        Ustin's son Konstantin born 1825


                        Rafail's son Semen-Vikenti born 1810
                        Rafails' son Zigmunt-Mikhail born 1818
                        Rafail's son Geronim-Anton born 1823
                        Rafail's son Stanislaw born 1826
                        Rafail's son Onufry born 1831


                        all born in Smolwy
                        Braslaw uezd, Smolwy parish, околица Жашника?


                        one more person:
                        subfile of 1857

                        Rafail -> geronim-Antony -> Bronislaw-Fulgenti - born 1853 in Nowo-Aleksandrowsk

                        RGIA 1343-30-619 1838-1846 Wolynskaya guberniya
                        100 sheets


                        Matvei -> Ivan -> Pavel -> Foma -> Franz-Karl -> Gustaw-Severin

                        Location: Pogrebischi
                        Погребиский костел - местечко Погребищи Фома + 1815


                        1816 Family record
                        Махновский повят / Makhnovsky powiat


                        Twardowska Tekich daughter of Marcin, widow.
                        Has the following children:
                        Vincenti 30
                        Franciszek 29
                        Petr 25
                        Pavel 22
                        Leon 19
                        daughter Leonora 19

                        1829 Grozd, Makhnivetsky dekanat, Kiev guberniya.

                        Селении Ерипивцах в Ходорковском приходе / village Eripivtsi, Khordorkovsky parish



                        RGIA additional research leads


                        RGIA 1343-38

                        2198 - Твардовски с семьей Варшава 1896 - with family, Warsaw
                        2199 Твардовский казимир 1901 Варшава - Kasimier, Warsaw


                        RGIA 1343-46 -- negative.

                        Алфавитный каталог / Alphabet catalog:

                        1286-20-1335 (1859-1861)
                        б. прусский подданный (former Prussian subject)

                        733-235-390 (1833) Минск (Minsk)

                        1286-10-1434 (1846) коллежский секретарь Тирасполь (collegiate secretary, Tiraspol)

                        1374-6-1606 (1801) Майор (Major - military)

                        1374-6-1568 1800 Майор (Major -military)

                        Osip Petrov Twardowski, professor of Wilno university -- promotion to the rector, then dismissal.
                        1263-1-296 (1822) л. 167 Осип Петров, профессор Виленского университета - в ректоры
                        1263-1-378 (1824) л.635 Осип Петров - об увольнении
                        Zuletzt ge?ndert von Gast; 09.11.2019, 15:45.

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                        • #13
                          Den Ort Olviopol und Makhnivka habe ich nun gefunden:







                          Ich habe auch noch eine Tabelle gefunden, in der in einer Spalte der deutsche Nachname eingetragen wurde und in einer anderen Spalte der äquivalente polnische Nachname. Da die deutsche Nachnamen von Kolonisten in Mittelpolen in polnische Namen übersetzt werden mussten, um die deutschen Kolonisten besser in das polnische Umfeld zu integrieren.

                          Und in dieser Tabelle wurde auch in der einen Spalte Hartmann eingetragen und in der anderen Spalte Twardowski. Leider habe ich die Tabelle nicht mehr gefunden.
                          Aber ich habe immerhin in einer Datenbank für Mittelpolen folgende Familie gefunden:
                          https://www.mittelpolen.de/webtrees/...omaschow%20ges.

                          Dies ist ein weiterer Beweis, wie der Name "Hartmann von Twerdowsky" zustande kam.


                          Da der Link nicht mehr funktioniert, weil man sich nun dort registrieren muss, um die Daten einzusehen, habe ich nun die Daten abgeschrieben:


                          Kirchenbücher Tomaschow (Tomaszów) Mittelpolen

                          Ehepaar:
                          Gottfried Hartmann Twardowski
                          Anna Susanna Jahn

                          Kinder:

                          Eva Rosalia Hartmann Twardowski, geb. um 1814, Heirat am 26.6.1842 Gottfried Bauer

                          Anna Carolina Hartmann Twardowski, geb. um 1821, Heirat am 23.6.1861 Gottlieb Nitschke

                          In einer Zeitschrift aus dem Jahr 1891 habe ich auch die umgekehrte Variante des Namens v. Twardowsky-Hartmann gefunden: Kaufmann E. v. Hartmann-Twardowsky nebst 4 Kindern.





                          Irgendjemand hier im Forum muss sich doch mit dem russischen Adel auskennen. Denn mittlerweile bin ich mir sicher, dass die Ottilie nicht in Polen oder Preußen geboren worden sein kann, sondern sie muss in Russland geboren worden. Der Vater muss irgendjemand aus den RGIA Fonds sein.
                          Ich habe jetzt noch rausgefunden, dass jede Region in Russland nochmal seine eigenen Adelsmatrikel hat und möchte versuchen, auch alle an Charkow grenzenden Gouvernements und Provinzen zu durchsuchen.
                          Leider braucht der Genealoge oft Ewigkeiten, um auf meine Fragen zu antworten und er beantwortet leider fast nie auf meine ganzen Fragen und geht vielleicht manchmal auf die eine oder andere Frage ein. Deshalb brauche ich hier im Forum weitere Hilfe.

                          Im Nachhinein ärgert es mich, dass ich in der Schule Französisch statt Russisch gewählt habe. Meine Eltern und Großeltern hatten Russisch in der Schule, haben allerdings fast alles vergessen. Deshalb ist das Übersetzen für mich sehr mühselig. Wenn man es in den Google Übersetzer kopieren kann, geht das noch. Aber wenn man einen Text lesen muss, den man nicht kopieren kann, ist es für mich fast unmöglich, ihn zu verstehen.
                          Zuletzt ge?ndert von Gast; 18.11.2019, 01:22.

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                          • #14
                            Mittlerweile bin ich mir sicher, dass die Ottilie die Tochter des Prokop Flor Grigorjewitsch Twardowsky, Kollegienrat in Tiraspol, ist. Denn der Eduard ist wahrscheinlich doch in Pinsk geblieben, wo er die Helena Strawinska geheiratet hat. Denn wenn er wirklich zu den neun Verbannten Studenten gehört hätte, hätte er wohl niemanden aus der Familie Strawinski geheiratet, die aus Litauen stammt und damit aus derselben Region, aus der auch seine eigene Familie stammt. Ich habe gesehen, dass deutsche Namen auch immer wieder in russischen und polnischen Familien vorkommen, wie bei dem Wilhelm Wincenty Strawinski oder dem Franz-Karl v. Twardowsky, Sohn des Foma, Enkel des Iwan.
                            Denn alle anderen russischen Adelsfamilien mit dem Namen Twardowsky kommen alle aus dem westlichen Grenzgebiet Russland, welches früher zu Polen-Litauen gehörte. Während die Familie des Grigori Demjanowitsch aus dem Gouvernement Cherson (Staniza Bobrineckaya, Olviopol) kommt, welche Stadt deutlich weiter östlich liegt. Außerdem gab es auch eine Eisenbahnlinie von Cherson nach Charkow.
                            Die Familie der Ehefrau des Demjan und damit Mutter des Grigori kommt aus dem Gouvernement Poltawa und Charkow. Und außerdem heißen ganz viele Personen aus der Familie mit Vornamen Wassili, nachdem auch das Dorf Wassiljewka benannt ist. Es könnte also sein, dass der Julius als Oberverwalter bei den Verwandten der Ottilie gearbeitet hat.



                            Der Grigori Demjanowitsch hatte folgende Ämter:


                            1809 und 1814: Amtsgericht (В уездном суде) Olviopol
                            Titulärrat Grigory Demyanovich Tvardovsky
                            Титулярный советник Григорий Демьянович Твардовский

                            1801 und 1802 in Olviopol:
                            In der Bezirkskasse - Schatzmeister Provinzsekretär Grigory Demyanovich Twardovsky
                            В уездном казначействе — казначей губернский секретарь Григорий Демьянович Твардовский


                            Ehefrau des Demjan:

                            Feodossija Wassiljewna Sachno-Ustimowitsch


                            Alle folgende Familienmitglieder mit Vornamen Wassili:


                            Militärgenosse Wassili Ustimowitsch Sachno-Ustimowitsch, geboren im Jahr 1697 in Ustimovka (Ustymivka), Krementchuk, gestorben am 11.4.1779 in Ustimovka, Krementchuk


                            Wassili Pawlowitsch Apostol


                            Wassili Lagoda, Jessaul des Mirgorod-Regiments im Jahr 1703.
                            Zuletzt ge?ndert von Gast; 20.11.2019, 03:31.

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