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Familienpuzzle 15.01.2015 19:06

Wissenschaftliche Darstellung umfangreicher Stammlinien
 
Hallo zusammen,

lange habe ich mich nicht gemeldet, jetzt ist es aber mal wieder an der Zeit. :)

Mich beschäftigt es, wie ich die Daten einer Familie möglich sinnvoll aufarbeite. Konkret habe ich die Stammlinie einer Familie über fast 400 Jahre analysiere. Die Daten sind allerdings unwissenschaftlich erfasst und ohne System gespeichert (Mischung aus Ahnenblatt und Excel-Datei). Die entsprechenden Kirchenbücher sind online, dementsprechend habe ich dauerhaft Zugang zu den Daten. Zudem kommen fast alle Daten aus einem geografisch überschaubaren Gebiet.

Hat jemand eine Idee, wie man eine Stammtafel einer Familie mit mehreren tausend Nachkommen so in Form bringt, dass diese möglichst

- wissenschaftlich korrekt (mit Quellenangaben)
- übersichtlich (nicht mit Absätzen über 15 Generationen arbeiten)
- praktisch (ein lebender Nachkomme sollte sich finden und "seine" Linie nachvollziehen können)

ist?

Die wissenschaftliche Korrektheit ist mir wichtig, weil ich möchte, dass die Daten auch in 200 Jahren (wenn womöglich die Originaldokument zerstört sind) noch glaubwürdig und sachlich richtig sind.

Programme wie Ahnenblatt haben den Nachteil, dass Sie eher dafür ausgelegt sind den Stammbaum einer Person zu erfassen. In der anderen Richtung wird es ab einer gewissen Komplexität deutlich schwieriger (auch wegen dutzenden Namensgleichheiten/-ähnlichkeiten).

Am Ende sollte das Ergebnis in einer druckbaren Form vorliegen. Damit meine ich nicht 15 Meter breite Ahnenblattausdrücke, sondern pdf/doc-Dokument in DIN A4 Format.

Ich freue mich über jeden Gedanken dazu! :D

Herzlichen Gruß

gki 15.01.2015 21:46

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Hallo,

ich hab Dir mal einen Nachkommenbericht aus Gramps über ein paar Generationen angehängt.

Vermutlich trifft es nicht alle Deine Kriterien, aber vielleicht ist es eine Entscheidungshilfe.

Familienpuzzle 16.01.2015 10:50

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Guten Morgen :)

Danke für die Datei! :wink:

Vor einiger Zeit hatte ich mal versucht eine Stammliste mit Quellen zu erstellen. Letztendlich besteht die halbe Seite dann nurnoch aus Quellenangaben. Hat da jemand eine Idee, wie man es sinnvoller lösen könnte?

Lieben Gruß

gki 16.01.2015 11:23

Hallo,

bei meinem Beispiel werden die Quellenangaben am Ende zusammengefaßt. Das finde ich in diesem Zusammenhang sinnvoller als die Zusammenfassung am Ende jeder Seite.

gki 16.01.2015 11:29

Nebenbei: In Deiner Datei ist ein Fehler, die 1641 getaufte Eva ist sicher nicht 1943 verstorben.

Familienpuzzle 16.01.2015 12:01

Moin gki,

ach, ich Dussel habe gestern Abend gar nicht bis zum Ende des Dokuments gescrollt. Danke! :D Das soll natürlich 1643 heißen.

Die Vorgehensweise ist interessant, wobei ich die Bedeutung der Buchstaben und Zahlen vertauschen würde (was dann allerdings nur maximal 26 Quellen zulässt). Bisher habe ich auch noch keine wissenschaftliche Arbeit gesehen, wo die selbe Quelle mehr als 100 mal als Fußnote erscheint (was bei einem mehrere 100 Seiten starken Kirchenbuch ja schnell der Fall ist).

Ich frage mich, wie das in Bachelor-/Masterarbeiten oder Dissertationen aussieht. Leider habe ich im Netz keinen (Uni-)Leitfaden speziell dazu gefunden.

Man könnte natürlich auch ganz simple bis 6353 die Fußnoten hochzählen und diese dann ans Ende hängen.

LG

gki 16.01.2015 16:01

Hallo,

die Historiker scheinen Fußnoten auf jeder Seite zu bevorzugen. Aber bei so einer Aufstellung ist das mMn verzichtbar.

Die Formatierung ist ansonsten so bei Gramps Standard. Inwiefern man die einfach verändern kann, weiß ich leider nicht.

Anna Sara Weingart 16.01.2015 18:26

Zitat:

Zitat von Moralapostel (Beitrag 804314)
....Letztendlich besteht die halbe Seite dann nurnoch aus Quellenangaben. Hat da jemand eine Idee, wie man es sinnvoller lösen könnte?....

Hallo, in der wissenschaftlichen Praxis ist es am geläufigsten, mit Zahlen im eckigen Klammern als Verweis, und der Quellenangabe am Textende/Buchende zu arbeiten; also: [1], [2], usw.

Grapelli 17.01.2015 05:44

Zitat:

Zitat von Moralapostel (Beitrag 804176)
- wissenschaftlich korrekt (mit Quellenangaben)

Hallo,

eine Quellenangabe sichert aus meiner Sicht lediglich die Wiederauffindbarkeit und damit die Nachprüfbarkeit von genealogischen Angaben. Bei kirchlichen Ereignissen reicht dafür im Allgemeinen das Datum, der Ort und die Pfarrei aus. Auch die Pfarrei kann man oft weglassen, weil die meisten Orte nur eine zuständige Pfarrei hatten und die Konfession in der Regel als bekannt vorausgesetzt werden kann.

Dass man die Angaben im zugehörigen Tauf-, Trau- oder Sterbebuch nachschlagen muss, versteht sich doch von selbst. Ergo: Man braucht eigentlich keine weiteren Angaben, und das ist sicher auch der Grund dafür, warum die meisten genealogischen Veröffentlichungen die Kirchenbücher nicht im sonst üblichen Stil mit Seitenangaben zitieren.

zimba123 17.01.2015 14:14

Hallo,

ich finde die Stammlisten, die man mit Ahnenblatt erstellen kann, eigentlich gar nicht so übel - jedenfalls besser als den Nachkommenbericht aus Gramps. Man kann dort ja auch wählen, ob Kirchliches, Anmerkungen und/oder Quellen mit ausgegeben werden sollen.

Ich denke, dass man die Ahnenblatt-Daten erst einmal für eine Veröffentlichung bereinigen und aufbereiten muss. Meine Anmerkungen enthalten z. B. oft (unbelegte) Vermutungen und weiterführende Hinweise, denen ich irgendwann mal nachgehen will. Das muss natürlich alles raus. Am besten legt man sich also erstmal eine Kopie der Datei an.

Ich würde dann der Reihe nach Stammlisten für alle männlichen Spitzenahnen erstellen. Die Stammliste sollte immer bis mind. zu der weiblichen Vorfahrin gehen, die dann in einen anderen Stamm einheiratet. Damit deckst Du alle Nachfahren inkl. Geschwister und deren Ehepartner ab. Die Stammlisten würde ich in Word speichern und bei Bedarf nachformatieren (Leerzeilen einfügen etc.; hier kann man auch sehr gut "Massenänderungen" im Text per Suchen-Ersetzen vornehmen).

In einer gedruckten Veröffentlichung würde ich die Daten dann alphabetisch nach den FN der Spitzenahnen anordnen. Über ein Inhaltsverzeichnis vorne im Buch kann der Leser sich dann orientieren. Oder Du fügst am Ende jeder Stammlinie in Word einen Verweis mit Seitenzahl ein.

Quellenangaben würde ich, soweit es Kirchenbücher betriftt, wie von Grapelli vorgeschlagen, in allgemeiner Form machen, also nicht noch die einzelnen Seiten angeben. Andere Quellen würde ich als Fußnote oder am Ende des jeweiligen Kapitels (der Stammlinie) auflisten.

Ich hoffe, meine Ausführungen sind einigermaßen nachvollziehbar.

Viele Grüße
Simone


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