Alfred Lutoschka - in: Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

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  • U Michel
    Erfahrener Benutzer
    • 25.06.2014
    • 680

    Alfred Lutoschka - in: Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1939
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Berlin-Kreuzberg
    Konfession der gesuchten Person(en): ev.
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken):
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): Standesamt 1


    Hallo in die Runde,

    zur großen Verwunderung meinerseits hat MyHeritage eine Angabe bzw. Datensatz über meinen Großonkel Alfred Lutoschka veröffentlicht, welcher aus den Listen der "Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939" entstammen soll. Ein Angehöriger der sogenannten damaligen "Minderheit" war er ja nicht.

    Nun habe ich leider keine Ahnung, wieso und warum man ihn plötzlich 1939 in diese Liste eintrug. Auch, dass es doch noch weitere Unterlagen in Berlin über ihn gibt, die wir als Familie zwar vermuteten, aber von den Berliner Ämtern als Kriegsverluste stets verneint wurden.

    Wer könnte mir bzw. uns als Familie helfen den Zugang zur Liste zu erhalten, bzw. um die Quelle "Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939" mit dem Eintrag über Alfred Lutoschka überprüfen zu können?
    Angehängte Dateien
    Freundliche Grüße aus Böhmen von
    Michel

    (Suche alles zum :
    FN Lutoschka und FN Rose in Lettland-Riga, Litauen, Wehlisch/ Russland, Witebsk/ Weißrussland, Berlin - Cottbus Niederlausitz - Wahrenbrück - Hamburg/ Deutschland und Neustettin/ Polen;
    FN Neddermeyer in S.Petersburg, Hann.Münden-Bonaforth,
    FN Müller, FN Räbiger, FN Oertel aus Reinswalde und Waltersdorf/ Sorau, der ehemeligen Neumark;
    FN Balzke aus der Niederlausitz

  • russenmaedchen
    Erfahrener Benutzer
    • 01.08.2010
    • 1699

    #2
    Hallo U_Michel

    Es handelt sich um die sogen. Ergänzungskarte, die 1939 ausgefüllt werden musste, wenn man jüdischer Abstammung war.
    Die Karte liegt im Bundesarchiv. Du kannst dort eine Kopie anfordern
    Zuletzt ge?ndert von russenmaedchen; 09.05.2018, 18:00.
    Viele Grüße
    russenmädchen






    Kommentar

    • U Michel
      Erfahrener Benutzer
      • 25.06.2014
      • 680

      #3
      Hallo russenmaedchen,
      danke für Deine Information!
      Mein Großonkel war aber nicht jüdischer Abstammung.
      Er war mit Unterbrechungen immer seit 1910 in Riga (Lettland), Witebsk und Moskau, Petrograd und Leningrad (Russland) als deutscher Montage-Arbeiter/ Ingenieur im Ausland bei der Firma Neddermeyer, Siemens & Halske, u.a. Firmen des östlichen Eisenbahnbaus (Elektrotechnik und Mechanik) unterwegs bis nachweislich 1930 in Leningrad. Dann verliert sich seine Lebensspur plötzlich...bis der 1939 in Berlin registriert wurde. Eben in dieser Liste.

      Wie kommt er aber nun in diese Liste?
      Zuletzt ge?ndert von U Michel; 09.05.2018, 21:29.
      Freundliche Grüße aus Böhmen von
      Michel

      (Suche alles zum :
      FN Lutoschka und FN Rose in Lettland-Riga, Litauen, Wehlisch/ Russland, Witebsk/ Weißrussland, Berlin - Cottbus Niederlausitz - Wahrenbrück - Hamburg/ Deutschland und Neustettin/ Polen;
      FN Neddermeyer in S.Petersburg, Hann.Münden-Bonaforth,
      FN Müller, FN Räbiger, FN Oertel aus Reinswalde und Waltersdorf/ Sorau, der ehemeligen Neumark;
      FN Balzke aus der Niederlausitz

      Kommentar

      • russenmaedchen
        Erfahrener Benutzer
        • 01.08.2010
        • 1699

        #4
        Hallo U_Michel,

        er hat nun mal diese Karte ausgefüllt. Was drauf steht, weiß ich nicht.
        Warum er sie ausgefüllt hat, kann ich Dir auch nicht sagen.

        Du wirst vielleicht mehr wissen, wenn Du Dir diese Karte im Bundesarchiv besorgst.
        Ich drücke die Daumen, das Du die Lösung findest.
        Viel Glück.
        Nachtrag:
        Die Ergänzungskarte musste auch von Ausländern ausgefüllt werden.
        Zuletzt ge?ndert von russenmaedchen; 09.05.2018, 21:22.
        Viele Grüße
        russenmädchen






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        • Ginster43
          Erfahrener Benutzer
          • 03.06.2014
          • 254

          #5
          Hallo Michel,

          vielleicht wurde die Herkunft bei MyHeritage auch einfach nur falsch zitiert?

          Ich bin in der letzten Zeit bei Familysearch in verschiedenen Orten auf eine Volkszählung von 1939 gestoßen, wobei die Filme leider nur in der Forschungsstelle eingesehen werden können.

          Die gab es auch für Berlin und hieß "Volkszählung, 1939. Berlin. : Ergänzungskarte für Angaben über Abstammung und Vorbildung"

          Als Erklärung steht dort: "Extracts of the 1939 German census concerning non-Germanic minorities living in Berlin, Brandenburg, Germany. Emphasis is on Jews."

          Ich denke, das könnte die Quelle sein.



          VG
          Angelika

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          • U Michel
            Erfahrener Benutzer
            • 25.06.2014
            • 680

            #6
            Hallo Ginster43 und russenmaedchen,
            danke Euch für Euer Mutmachen.
            Alfred Lutoschka wohnte 1940 lt. Telefonbuch Berlin tatsächlich in der Wrangelstraße 9, bis zu seinem Tod in Berlin-Weißensee Ende 1942 infolge einer offenen schweren Lungen-TBC.

            Da er am 15.4.1909 die Magdalena Antonia Rose aus Riga heiratete, seit 1907 in Russland arbeitete als Auslandsarbeiter in verschiedenen Fabriken in Petrograd bis zur Verbannung 1914 nach → Wologda, - danach arbeitete er in Berlin an dem Ausbau der U-Bahn, ab 1927 arbeitet er wieder in Russland in Leningrad, und wohnte in Witebsk mit seiner Familie und Schwiegerfamilie - kann es vielleicht sein, dass man ihn als "verdächtig" oder "russenfreundlich" einschätzte?

            Oder seine Frau Magdalena als Jüdin aus Riga bezeichnete und er dadurch ebenfalls "verdächtig" war?
            Oder die nicht genau geklärte Herkunft seiner als Säugling angenommenen Pflegetochter Vera aus Schneidemühl als "verdächtig" angenommen wurde (Vera musste sich 1935 in Schneidemühl einer vom Reichssippenamt/ Schulamt Schneidemühl angeordneten "Untersuchung" unterziehen, nach der man die arische oder jüdische Herkunft "vermessen" konnte. Sie wurde als arisch eingestuft, sie war nach ihrer Geburt 1923 als Findelkind in Schneidemühl an die Eheleute Alfred und Magda Lutoschka in Pflege gegeben worden.)?

            Jedenfalls wird das jetzt mal spannend, denn selbst das Bundesarchiv schrieb mir 2016, dass es keine Unterlagen über einen Alfred Lutoschka im Bundesarchiv gibt. Auch das Reichssippenamt hat keine Unterlagen .....!

            Warte ich also mal ab....
            Angehängte Dateien
            Zuletzt ge?ndert von U Michel; 09.05.2018, 21:57.
            Freundliche Grüße aus Böhmen von
            Michel

            (Suche alles zum :
            FN Lutoschka und FN Rose in Lettland-Riga, Litauen, Wehlisch/ Russland, Witebsk/ Weißrussland, Berlin - Cottbus Niederlausitz - Wahrenbrück - Hamburg/ Deutschland und Neustettin/ Polen;
            FN Neddermeyer in S.Petersburg, Hann.Münden-Bonaforth,
            FN Müller, FN Räbiger, FN Oertel aus Reinswalde und Waltersdorf/ Sorau, der ehemeligen Neumark;
            FN Balzke aus der Niederlausitz

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            • Ginster43
              Erfahrener Benutzer
              • 03.06.2014
              • 254

              #7
              Hallo Michel,

              wow, da hast Du ja spannende Unterlagen und Lebensgeschichten bei Deiner Forschung.

              Hier sind einige Links, die evtll nützliche Informationen über die Volkszählung / Ergänzungskarten enthalten.

              Bei destatis auf Seite 3 wird eine "Ausländerkartei" erklärt und bei Familysearch steht in den Hinweisen zur Verfilmung, dass die Karten "Nicht-Deutsche Minderheiten" betrifft, wobei die Betonung auf den jüdischen Einwohnern lag.
              Es ist also durchaus möglich, dass Alfred die Karte ausfüllen musste, weil seine Frau Ausländerin war.


              Ich denke auch nicht, dass Alfred oder seine Familie sich aus irgendeinem Grund "verdächtig" gemacht hat.
              Es waren einfach die kranken Bestimmungen von damals, dass die Herkunft nachgewiesen werden musste.

              Ich habe z.B. zum Ahnennachweis bei meinen Vorfahren ein Schreiben vom Rasse- und Siedlungshauptamt, in dem mehr Informationen zu bestimmten Personen gefordert werden, weil "diese Namen auch von Juden getragen werden".
              Oder bei einer anderen Person war der Nachweis eines Arztes nötig, dass sie an einer organischen Hirnkrankheit starb und es sich nicht um eine Erbkrankheit gehandelt hat...
              Sehr Interessant, aber auch ganz schön "Gruselig".

              Auf Seite 3 beim Bundesarchiv-Link steht, dass Haushalte mit mindestens einem jüdischen Angehörigen die Karten ausfüllen mussten. Vielleicht lebte ein Jude bei ihnen im Haushalt? https://www.bundesarchiv.de/DE/Conte...ublicationFile


              Ich würde mir den Film bei den Mormonen ansehen, falls eine Forschungsstelle bei Dir in der Nähe ist.
              Dass das Bundesarchiv 2016 nichts gefunden hat, ist seltsam. Ich dachte bisher, dass bei einer Anfrage alle Datenbanken durchsucht werden.

              Viel Erfolg!
              Angelika

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              • U Michel
                Erfahrener Benutzer
                • 25.06.2014
                • 680

                #8
                Hallo Ginster43,

                ja, diese Biografie der Familie meines Großonkels Alfred Lutoschka ist sehr spannend und vor allem so lehrreich, dass uns jedesmal wieder - wenn wir ihnen gedenken - die Fragen in den Sinn kommt:

                Wieso konnte das alles damals so passieren?
                Warum ist die noch spürbare Intoleranz gegenüber ausländischen Arbeitskräften von vor 100 Jahren in Deutschland sowie Russland in den wenigen noch vorhandenen Akten und Dokumenten gegenüber den jeweils anderen Land so deutlich lesbar?

                Wir wissen zwar heute nur ein wenig mehr über unsere, diese spezielle Familie dank von Freunden und den Hilfen von netten Menschen hier im Forum und in den Ländern, die in den Archiven in Russland, Weißrussland, Polen und Deutschland für uns direkt suchen.
                Aber diese Familie hatte damals genauso viel Bürokratie, Misstrauen und Hürden zu bestehen, wie vielleicht heutige ausländische Fachleute bei uns.

                Ob Alfred Lutoschka zusammen mit jüdischen Menschen in Berlin im gemeinsamen Haushalt lebte in der Wrangelstraße 9 wissen wir nicht. Aber im Nachbarhaus war 1939 ein jüdisches (Alten?)Heim untergebracht, was zwar nicht zwangsläufig dazu führen muss, dass Alfred die zusätzlichen Fragebögen ausfüllen musste.
                Vielmehr vermuten wir jetzt, dass er als deutscher Fachspezialist lange Zeit in Russland arbeitete für deutsche und russische Firmen, in Weißrussland wohnte mit seiner Familie und Schwiegerfamilie und daher vielleicht in den Focus der speziellen Behörden als "Ausländer" oder "Rückkehrer" fiel.

                Zur Zeit der VZ 1939 war seine Frau Magda bereits gestorben (+1930 in Witebsk), seine Tochter Vera wurde achtjährig auf behördlichem Dekret 1930 allein aus Witebsk ausgewiesen (sie kam dann über Leningrad mit Hilfe der befreundeten -und in Petrograd/ Leningrad sehr bekannten Familie des 1920 ermordeten Fabrikanten Heinrich Neddermeyer und dessen Sohn Nicolas Neddermeyer - nach Deutschland zum Bruder ihres Vaters Felix Lutoschka nach Cottbus als "Waisenkind", obwohl ihr Pflegevater Alfred ja noch lebte!).
                Die Lebenszeit von Alfred in den Jahren zwischen 1930 bis 1942 können wir leider immer noch nicht vollständig belegen.

                Denn:
                Warum kam er eigentlich 1930 nicht zusammen mit seiner Tochter Vera nach Deutschland zurück?
                Was ist mit ihm in Russland ab 1930 passiert?
                War er wieder deportiert worden? Warum?
                Ab wann genau war er wieder in Deutschland gemeldet?

                Ebenso ist die Zeit ab 1914 nach der angeordneten Verbannung (Grund: Verbannung anlässlich des Krieges mit Deutschland. Er arbeitete in Petrograd und es wurden alle deutschen Fachkräfte zwischen 18 - 60 Jahren ins Hinterland befördert. Er wurde am 2.8.1914 von der Arbeit weggeholt, und per polizeilicher Anordnung nach Wologda verbannt - weil er Deutscher war und daher sozusagen Landesfeind war.) Wie er in Wologda überlebte, wann er nach Deutschland zurückkehren konnte nach den vielen Bittschreiben seiner Frau Magda an den Gouverneur in Witebsk wissen wir auch nicht. Nur die damaligen obersten Landesbehörden konnten eine Rückkehr nach D vereinbaren. Wo liegen diese Unterlagen?

                Alles Fragen, die eigentlich die zuständigen Botschaften aufklären sollten. Aber: sie tun es nicht trotz unserer Bitten und Nachfragen!
                Weil man entweder nicht will in Russland, Weißrussland, Polen und auch Deutschland oder bewußt Unterlagen zurückhalten muss....
                Denn nur diese Ämter haben die Reise/Arbeitserlaubnisse ihrer Landsleute damals dokumentieren müssen mit Pässen, Genehmigungen, Gesandschaften, Legitimationen, Stempeln, Schreiben für Ein-und Ausreisen, ......usw.. Das kann nicht alles im Nirgendwo verschwunden sein, denn oft gab es auch Zweitausfertigungen für andere damalige Behörden und Ämter.

                Aber warten wir ein wenig ab und sind gespannt auf die Antwort des Bundesarchivs.
                Freundliche Grüße aus Böhmen von
                Michel

                (Suche alles zum :
                FN Lutoschka und FN Rose in Lettland-Riga, Litauen, Wehlisch/ Russland, Witebsk/ Weißrussland, Berlin - Cottbus Niederlausitz - Wahrenbrück - Hamburg/ Deutschland und Neustettin/ Polen;
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                FN Balzke aus der Niederlausitz

                Kommentar

                • Anna Sara Weingart
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2012
                  • 15111

                  #9
                  Hallo Michel,
                  vielleicht ist er wegen einer sorbischen Herkunft ("Lutoschka") in der Minderheiten-Liste erfasst worden??
                  Er ist ja von Cottbus gebürtig, gelegen im sorbischen Siedlungsraum.
                  Viele Grüsse
                  Viele Grüße

                  Kommentar

                  • UrsulaK
                    Erfahrener Benutzer
                    • 05.02.2011
                    • 517

                    #10
                    Hallo Michel und ihr anderen.

                    Hier liegt ein Missverständnis aufgrund des Titels der Quelle/Datenbank vor. Die Ergänzungskarten zur Volkszählung mussten von der gesamten Bevölkerung im Rahmen der Volkszählung ausgefüllt werden. Es sind jedoch nur diejenigen (und auch dort längst nicht alle) erhalten geblieben, auf denen eine der erfassten Personen angab, jüdische Vorfahren zu besitzen.
                    Dies wird auch in den beiden pdf Dateien des Bundesarchiv von Jan Zimmermann erläutert. Dort ist auch ein Bild des Erfassungsbogen abgebildet.
                    Da Alfred Lutoschka keine Jude war, ist es der reine Zufall, dass er in der Datenbank erfasst wurde. Bei der Erfassung wurden alle Personen auf dem Bogen eingegeben.

                    Das Bundesarchiv sucht natürlich bei einer Recherche nur in den in Frage kommenden relevanten Beständen zur gesuchten Person/Fragestellung. Die Datenbank über die Ergänzungskarten zur Volkszählung 1939 ist bei einer Suche nach Alfred Lutoschka nicht relevant, wenn man weiss, dass er kein Jude war. Alles andere wäre Verschwendung von Resourcen.
                    Liebe Grüsse UrsulaK

                    Kommentar

                    • U Michel
                      Erfahrener Benutzer
                      • 25.06.2014
                      • 680

                      #11
                      Hallo Anna Sara Weingart und UrsulaK,
                      vielen Dank für Eure Gedanken.
                      Ja, auch wenn vieles wie ein Missverständnis aussehen mag ist es doch wichtig für uns die Angaben über Alfred Lutoschka aus den Ergänzungskarten zu erhalten, damit wir genauere Daten über ihn zur Verfügung haben zur weiteren Suche.

                      Auch wenn unser Vorfahren-FN Lutosch - ka slawisch bzw. seit Jahrhunderten wendisch ist, ist das noch nicht einer jüdischen Zugehörigkeit gleichgestellt. Das werden auch die damaligen Behörden gewusst haben.
                      Warum Alfred Lutoschka nun in dieser erhalten gebliebenen Sammlung der Ergänzungskarten erfasst worden ist bleibt sicherlich abzuwarten von uns.

                      Einen schönen Abend Euch allen...
                      Freundliche Grüße aus Böhmen von
                      Michel

                      (Suche alles zum :
                      FN Lutoschka und FN Rose in Lettland-Riga, Litauen, Wehlisch/ Russland, Witebsk/ Weißrussland, Berlin - Cottbus Niederlausitz - Wahrenbrück - Hamburg/ Deutschland und Neustettin/ Polen;
                      FN Neddermeyer in S.Petersburg, Hann.Münden-Bonaforth,
                      FN Müller, FN Räbiger, FN Oertel aus Reinswalde und Waltersdorf/ Sorau, der ehemeligen Neumark;
                      FN Balzke aus der Niederlausitz

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                      • UrsulaK
                        Erfahrener Benutzer
                        • 05.02.2011
                        • 517

                        #12
                        Hallo Michel,

                        in der Wrangelstr 9 lebte laut https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_...rlin-Kreuzberg
                        eine Jüdin namens Tauba Bötzel, die nach Theresienstadt deportiert wurde und dort 1942 starb. Sofern sie (und dein Grossonkel) dort bereits 1939 wohnte, kann es sein, dass sich ihr Eintrag auf demselben Fragebogen findet wie der des Alfred Lutoschka.

                        Ich kann sehr gut verstehen, dass Du dieser Quelle gerne habhaft werden möchtest, immerhin ist sie ein Beleg dafür, dass dein Grossonkel bereits 1939 in Berlin lebte.
                        Liebe Grüsse UrsulaK

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                        • U Michel
                          Erfahrener Benutzer
                          • 25.06.2014
                          • 680

                          #13
                          Hallo UrsulaK,
                          nun, das kann natürlich auch sein, dass er als Witwer in der Wrangelstraße 9 in einem jüdischen Haushalt lebte, denn seine Frau war ja schon 1930 verstorben.
                          Alfred Lutoschka hatte aber auch Verwandtschaft in Berlin: seinen Halbbruder Fritz Lutoschka mit Familie, Richtmeister in der Grüntaler Straße 27/28. Warum er dort nach seiner Rückkher aus Russland nicht wohnte ist uns auch ein Rätsel.

                          Manchmal bin ich ratlos bei so vielen Fragen....
                          Zuletzt ge?ndert von U Michel; 14.05.2018, 22:29. Grund: Rechtschreibung
                          Freundliche Grüße aus Böhmen von
                          Michel

                          (Suche alles zum :
                          FN Lutoschka und FN Rose in Lettland-Riga, Litauen, Wehlisch/ Russland, Witebsk/ Weißrussland, Berlin - Cottbus Niederlausitz - Wahrenbrück - Hamburg/ Deutschland und Neustettin/ Polen;
                          FN Neddermeyer in S.Petersburg, Hann.Münden-Bonaforth,
                          FN Müller, FN Räbiger, FN Oertel aus Reinswalde und Waltersdorf/ Sorau, der ehemeligen Neumark;
                          FN Balzke aus der Niederlausitz

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                          • Kleinschmid
                            Erfahrener Benutzer
                            • 20.01.2013
                            • 1239

                            #14
                            Es geht nun also darum, daß das Bundesarchiv eine direkte Nutzung der Volkszählungskartei von 1939, hier Berlin, untersagt - siehe hier. Was eigentlich verständlich ist, denn die Karten sind durch den bereits einsetzenden Säurefraß stark beschädigt worden. Deshalb wurden die damals noch lesbaren Daten von 1992 bis 2001 in eine dBase und später in eine Access-Datenbank übertragen, aus der man natürlich Auskunft erhält. Lediglich die Karteikarten lassen sich nicht mehr einsehen. Genau ein solcher Datenbankauszug liegt nun für Alfred Lutoschka vor - siehe hier. Allerdings steht die Vermutung im Raum, daß auf der Karteikarte noch mehr Informationen enthalten waren. Aber warum eigentlich? In der Spalte 'Ergänzungen' steht '---'. Warum sollten die Archivare damals noch lesbare Informationen nicht in die Datenbank übernommen haben? Schaut man sich den Aufbau der Datenbanken an - siehe hier - sind durchaus für alle Informationen die entsprechenden Felder vorhanden. Fehlt etwas bei Alfred Lutoschka, dann sollte es auch auf der Karteikarte nicht vorhanden oder damals nicht mehr lesbar gewesen sein.

                            Was tun?
                            Die Kartei wurden von den Mormonen 1991 verfilmt - demnach noch vor der o.g. Aktion. Es sind also nicht diese alten Aufnahmen vom Reichssippenamt aus den 1940er Jahren, die mitunter kaum lesbar sind.
                            Zitat von U Michel Beitrag anzeigen
                            dort bin ich leider auch "abgeblitzt". Kommentar: Filme nicht vorhanden.
                            Gut, Filme gibt es ja nicht mehr bei den Mormonen. Also muß man selbst in einer Forschungsstelle fahren, um die Kartei aus dieser Sammlung zu suchen. Allerdings weiß ich nicht, ob man dort nach Lutoschka suchen muß oder nach dem entsprechenden Haushaltsvorstand - vielleicht diese Frau Tauba Bötzel?

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                            • U Michel
                              Erfahrener Benutzer
                              • 25.06.2014
                              • 680

                              #15
                              Hallo Kleinschmid,
                              uns geht es um die Angaben zu seinem Beruf, Ausbildung und Lehre.


                              In der Orginalbogenangabe (Kopfleiste Spalten 9 und 10) wird die Berufsausbildung abgefragt. Und um diese Angaben geht es uns.
                              In der von Dir angegebenen Erläuterung steht:
                              ...Zum Zensus von 1939 waren zusätzlich Karten auszufüllen, die mit „Volks-, Berufs- und Betriebszählung am 17. Mai 1939 Ergänzungskarte für Angaben über Abstammung und Vorbildung” überschrieben waren. Explizit wurde nach jüdischer Abstammungund nach Hoch- und Fachschulausbildung gefragt. ....
                              Freundliche Grüße aus Böhmen von
                              Michel

                              (Suche alles zum :
                              FN Lutoschka und FN Rose in Lettland-Riga, Litauen, Wehlisch/ Russland, Witebsk/ Weißrussland, Berlin - Cottbus Niederlausitz - Wahrenbrück - Hamburg/ Deutschland und Neustettin/ Polen;
                              FN Neddermeyer in S.Petersburg, Hann.Münden-Bonaforth,
                              FN Müller, FN Räbiger, FN Oertel aus Reinswalde und Waltersdorf/ Sorau, der ehemeligen Neumark;
                              FN Balzke aus der Niederlausitz

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