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Sbriglione 01.01.2023 18:37

Mal wieder aus dem Kirchenbuch von Groß-Dedeleben:

"Den 26ten Januar 1800 ist ein ermordetes Knäblein, welches im Streithorn oben in der Mauer gesteckt und von Pabstorfer Jungens, so mit auf der Jagd gewesen, gefunden worden, von denen hiesigen Geschworenen sicher gestellt, den 25ten im Großen Kruge seciret und den 24ten hier begraben worden".

Sbriglione 01.01.2023 19:00

Weitere zwei (inhaltlich zusammenhängende) Sterbeeinträge aus dem gleichen Ort, dieses Mal von 1702:

"Hanß Hackelberg mußte am 4ten Juli fur den Pfeilern nah bei der Sandgruben elendiglich seinen Geist aufgeben, denn er sich fürgenommen, mit seines Nachbars Hennig Kahmann Tochter (welche denselben Tag mit einem von Rohrsheim copuliert wurde) nach der Hochzeit auß Rohrsheim zu fahren, der eine Wagen aber hatte das Unglück, weil der Knecht, der sich ohne Zweifel besoffen, so abscheulich rennete, daß er umfiel und viele Leute beschädiget wurden, dieser aber hatte gleich den Halß abgestürzet und musste unter vielem Blutvergießen seinen Geist aufgeben. Gott sey seiner armen Seele gnädig und sey bei diesem Unglück noch hertzlich gelobet, dass es nur diesen einen getroffen, da doch leichtlich der gantze Wagen woll dergleichen Ende nehmen können. Sein Leichnahm wurde Dom. 4 p. Trin. alhier begraben, seines Alters 40 Jahr".

Leider blieb es dann doch nicht bei dem einen Toten:

"N.B.: Hennig Kahmann, welcher zugleich mit dem vorhergehenden bey seiner Tochter Hochzeit umgeworfen wurde, starb des anderen Tages darauf, alß den 5ten Juli, nachmittags um 5 Uhr, diesem that Gott noch die Gnade, dass er bey völligem Verstande und fleißigem Gebet auf seinem Bette sterben konnte; sein Leichnahm wurde zugleich Dom. 4 p. Trin. beerdiget, seines Alters 72 Jahr".

TükkersMitÜ 14.01.2023 14:41

Aus dem Kirchenbuch Schötmar (Lippe) 1717:
"Johann Bernd Stahlman Eheman in Schötmar d sich mit dem trunck, dem er ergeben, den 25. d. übernommen und den 26. d. im Bette tod gefunden worden [...]"

NBrandt 19.01.2023 02:20

Aus dem Kirchenbuch in Rüdershausen, 1. Oktober 1762:
cerevisia incacabo frigiscende suffocata obiit subito Maria Francisca Degenhard 2 ann.
Wenn mich mein Latein nicht täuscht ist das arme Kind an kaltem Bier erstickt

LisiS 20.01.2023 14:35

Auf einem Grabstein hab ich folgende Inschrift gefunden und erst gedacht ich hätt mich verlesen und da wär was doppelt geraten. Bis ich den kleinen feinen Unterschied gefunden hab... Ohje... Da hat wohl Vater und Sohn das gleiche Schicksal ereilt?


Zitat:

Hier ruhen in Frieden

Herr
Hubert Lindner
Besitzer a. Tanzberggut
verunglückt am 7.3.1997
im 49. Lebensjahr

Herr
Hubert Lindner
Besitzer a. Tanzberggut
verunglückt im Jahr 1957
im 49. Lebensjahr

sternap 20.01.2023 15:20

Zitat:

Zitat von LisiS (Beitrag 1514780)
Auf einem Grabstein hab ich folgende Inschrift gefunden und erst gedacht ich hätt mich verlesen und da wär was doppelt geraten. Bis ich den kleinen feinen Unterschied gefunden hab... Ohje... Da hat wohl Vater und Sohn das gleiche Schicksal ereilt?




wo gibt es diesen tanzberg?
wo ist der grabstein?
ich saß schon mit menschen namens tanzberger am tisch und wir versuchten zu ergründen, wo es einen tanzberg gäbe.

Svenja 21.01.2023 22:30

Hallo

Frank Mang Anton, Hufschmidmeister, Füssen NR. 47, verheiratet, Gehirnerschütterung durch einen Sturz oder Fall vom Dachboden. + 13. Dezember, abends 5 ½ Uhr, () 15. Dezember, morgens 7 ½ Uhr, Alter 62 Jahre und 5 Monate, Mayr, Stadtpfarrer. Vorstehender Mang Anton Frank war seit einem Jahre geisteskrank und wurde, obwohl er sich wahrscheinlich selbst vom Dachboden herabstürzte, kirchlich begraben.

Matricula, Bistum Augsburg, Füssen, Sterbefälle, 1859-1897, Seite 0048


Darüber wurde auch in diversen Zeitungen berichtet, alle sind bei DigiPress online einsehbar.

Füssen, 13. Dezember. Heute gegen Abend ereignete sich dahier ein sehr bedauerlicher Vorfall. Der Hufschmied Frank, ein achtungswerter wackerer Bürger, an dem man leider schon seit einiger Zeit Spuren von Trübsinn beobachtete, ging, während seine Frau ihn auf kurze Zeit um Bier zu holen verliess, auf den Boden seines Hauses und stürzte sich vom Zugladen aus auf die Strasse hinab. Grässlich zerschmettert endete er nach wenigen Zuckungen sein Leben auf der Stelle.

Augsburger Tagblatt, 16. Dezember 1862
Der Bayerische Landbote, 18. Dezember 1862
Augsburger neueste Nachrichten, 17. Dezember 1862
Lindauer Tagblatt für Stadt und Land, 18. Dezember 1862



Gruss
Svenja

Svenja 22.01.2023 12:09

Hallo

Ebenfalls aus Füssen, Bayern:


Heinrich Hehl von Reichertshofen, Bezirksamt Neuburg a. D., Apothekergehilfe dahier, Protestant, Füssen, ledig, Selbstentleibung durch Genuss von Blausäure im Zustand der Zurechnungsfähigkeit. +10. Jänner 1865 zwischen 11 und 12 Uhr mittags, () 12. Jänner 1865 auf hiesigem Gottesacker abends 6 Uhr. Alter im 22ten Lebensjahre. Wurde begraben von der Lokalpolizei resp. auf deren Anordnung von den gewöhnlichen Leichenträgern, wobei sich mehrere Neugierige als Zuschauer einfanden.

Matricula, Bistum Augsburg, Füssen, Sterbefälle, 1859-1897, Seite 0062


Josef Hörmann, lediger Gerber Geselle, Zürich in der Schweiz, ist beheimatet in Füssen, ledig, Selbstentleibung in der Verhaftanstalt in Zürich, +5. September 1865, () 9. September 1865 auf dem Friedhofe des Kantonsspitals in Zürich nach kirchlichem Gebrauch, Spitalpfarrer Pestalozzi. Nebenstehendes wurde vom Spitalpfarramt Zürich mitgeteilt.

Matricula, Bistum Augsburg, Füssen, Sterbefälle, 1859-1897, Seite 0066


Gruss
Svenja

Juanita 28.01.2023 20:41

Die Pest hat ja häufig in der Vergangenheit die Dörfer u. Städte heimgesucht, aber es berührt einen doch sehr. Ich bin gerade im 17. Jhrt. im KB in Mülverstedt "unterwegs". Da wird eine 6-köpfige Familie innerhalb von 10 Tagen ausgelöscht, die letzten 4 (Vater, Mutter u. 2 Kinder) an einem Tag. 3 Frauen, höchstwahrscheinlich nicht verwandt (versch. Namen) werden in ein Grab gelegt. Und dann noch dieser Eintrag:
"+ 1630 Nicol Heidenreich v. Mila, so erst vor 8 Tagen seine Hochzeit gehabt".
Einfach nur furchtbar! Es war nichts mit "schöner alter Zeit"!
X-( Juanita

Andrea1984 28.01.2023 21:14

Bei einer Nebenlinie habe zuerst eigentlich die Sterbeeinträge zweier Brüder - beide sind meine Vorfahren gewesen - gesucht und gefunden. Und dabei noch etwas tragisches entdeckt: Einer der Brüder hat, binnen weniger Tage drei seiner Kinder verloren. Vermutlich durch eine Krankheit, genau weiß ich das nicht.

Einfach nur tragisch, oder ?

Traurige Grüße

Andrea


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