Christian Ulrich Lorenz, geb. ca. 1730, in Kochstedt, Wittenberg?

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  • Amoena
    Erfahrener Benutzer
    • 11.06.2011
    • 456

    Christian Ulrich Lorenz, geb. ca. 1730, in Kochstedt, Wittenberg?

    Christian Ulrich Lorenz, geb. ca. 1730 (angeblich in Kochstedt, Wittenberg, da noch nicht überprüft und bestätigt)

    Christian Ulrich Lorenz hat mit seiner Frau Maria? Margreth im Frühjahr 1762 seine Heimat verlassen, mit dem Ziel Flensburg, um beim dänischen König als Moorkolonist ein neues Leben anzufangen. Er hatte einen Hof in Friedrichsau - in der Nähe von Schleswig bekommen.

    Ich würde gerne seinen Geburtsort finden. In manchen Unterlagen steht Kochstedt, Wittenberg, in manchen Württemberg. Es ist natürlich ein Unterschied. Es gibt ein Kochstedt, gehört heute zur Stadt Dessau, und es gibt ein Cochstedt.

    Hat jemand Zugriff auf die Kirchenbücher von Kochstedt (Dessau)?
    Ich lebe in Süddeutschland. Hätte ich die Möglichkeit, einen Mikrofilm von diesen Kirchenbüchern über ein Archiv in unserer Stadt anfordern zu lassen?
    Liebe Grüße,
    Amoena
  • gummiboot82
    Erfahrener Benutzer
    • 22.01.2009
    • 322

    #2
    Hallo,

    weiß leider nicht, ob ich helfen kann.
    Meines Erachtens nach gehörte Kochstedt historich gesehen zum Land Anhalt. Wittenberg gehörte in diesem Zeitraum zu Sachsen. 2 Länder also. Sofern das Kochstedt bei Dessau gemeint wäre, hätte man dann nicht geschrieben: "Kochstedt bei Dessau" oder "Kochstedt in Anhalt"? Vielleicht kommt ihr Christian Lorenz doch eher aus Würtemberg?

    Kommentar

    • eugenlorenz
      Neuer Benutzer
      • 09.11.2021
      • 2

      #3
      Hallo liebe Forumteilnehmer!

      Möchte an dieser Stelle meine Forschungsergebnisse über meine Vorfahren Christian Ulrich Lorenz und Ursula Margarita Stehlen mitteilen.

      Bekannt war bis jetzt, dass Christian Ulrich und Ursula Margaretha 1762 nach Schleswig-Holstein ausgewandert sind, als so genannte "Moor- und Heidekolonisten" beim Friedrich V. Mit dabei war sein Knecht Friedrich Helwert aus Oberderdingen, Baden-Württemberg. Über die Herkunft gab Christian Ulrich "aus dem Württembergischen" an.
      In Schleswig-Holstein hatte die Familie eine Kolonistenstelle in Friedrichsau. 1765 ist die Familie, mit dem 1763 in Friedrichsau geborenen Sohn Johann David, nach Russland gegangen und wurde 1766 in der Kolonie Galka registriert.

      Vor Kurzem habe ich in den Kirchenbüchern von Gochsheim und Waldangelloch folgendes enteckt.
      Christian Ulrich Loritz, geb. 01.01.1729 in Gochsheim, Kraichtal, Baden-Württemberg.
      Ursula Margaretha Stehlin, geb. 02.05.1736 in Waldangelloch beim Sinsheim, Baden-Württembert.
      Trauung von Christian Ulrich Loritz und Ursula Margaretha Stehlin am 04.01.1759 in Waldangelloch.


      Bis auf den Nachnamen, spricht erstmal alles dafür, dass es sich um die gleichen Personen handelt. Dieser könnte in Schleswig falsch aufgeschrieben worden sein, oder Christian Ulrich hat den Namen bewusst geändert, weil er die Heimat ohne Erlaubnis verlassen hat?

      Folgende Fakten sind auch interessant.
      - Gochsheim liegt nur wenige Kilometer vom Oberderdingen entfernt, dem Geburtsort von Friedrich Helwert.
      - Der zweite Sohn von Ulrich Lorenz hieß Johann Wilhelm - der Vater von Ulrich Loritz hieß auch Johann Wilhelm.
      - Nach der Trauung 1759 sind in den Kirchenbüchern von Gochsheim und Waldangelloch keinen Einträge mehr über die Beiden zu finden.
      - Die Kombination des Namens Christian Ulrich ist sehr selten. Von den fast 100 Kirchenbüchern, die ich in der letzten Zeit für die Jahre 1728-1731 nach Christian Ulrich durchgesehen habe, ist mir nur eine Person mit diesen Vornahmen aufgefallen.

      Noch etwas zum Band 2 von I.Pleve.
      Kolonie Galka. Wohnstelle 43.
      Zum Herkunftsort steht in Russisch: "Виттенберг, Кохцейт".
      Mein Theorie dazu ist die Folgende: Gesagt wurde von Christian Ulrich: "Württemberg, Gochsheim" oder "Gochzen". Von den russischen Schreibern aufgeschrieben "Вюрттемберг, Кохсгейм". Von Hr. Pleve gelesen und aufgeschrieben "Виттенберг, Кохцейт". Alles sehr ähnlich.

      Die Einheimischen nennen Gochsheim auch heute noch Gochzen.

      So viele Parallelen, dass es fast kein Zufall mehr sein kein. Es muss sich um die gleichen Personen handeln.

      Währe sehr Dankbar für Eure Kommentare zu diesem Thema.

      Mit freundlichen Grüßen
      Eugen Lorenz

      Kommentar

      • Spargel
        Erfahrener Benutzer
        • 27.02.2008
        • 1332

        #4
        Hallo Eugen,

        herzlich willkommen im Forum und vor allem zu diesem großartigen Fund.

        Im OSB Gochsheim sind auch alle Auswanderer aufgeführt die in den Kirchenbücher
        vermerkt wurden.
        Leider ist zum Christian Ulrich Loritz im Kibu kein Vermerk für eine Auswanderung vorhanden.
        Wie Du geschrieben hast, ist er wahrscheinlich nicht offiziell ausgewandert.

        Die Heirat ist auch im Kibu Gochsheim unter dem 03.07.1759 eingetragen.

        Kibu Eintrag in Waldangelloch mit Angabe der Copulation in Gochzen (Gochsheim) http://www.archion.de/p/e257423152/

        Nach dem zusammensetzen der Mosaiksteinen steht es zweifelsfrei fest,
        daß es sich um dieses Ehepaar handelt.

        In einem ähnlich gelagerten Vorgang ist ein junger Mann ausgebüxt und erscheint in dem
        neuen Wohnort mit seinen 2 Vornamen. Sein Nachname wurde weggelassen.
        Gruß
        Joachim https://forum.ahnenforschung.net/ima...en_winkend.gif
        https://forum.ahnenforschung.net/ima...oter-punkt.png
        Andreas Michler *um 1714,
        kathol. Lehrer und Gerichtsschreiber in Fürth/Odenwald, Weinheim bei Alzey und Mannheim-Seckenheim

        Kommentar

        • eugenlorenz
          Neuer Benutzer
          • 09.11.2021
          • 2

          #5
          Hallo Joachim,

          vielen Dank für das positive Feedback. Für mich besteht auch kein Zweifel, dass es sich um die gleichen Personen handelt. Den Eintrag in Gochsheim für die Trauung der Beiden am 03.07.1759 kannte ich bis jetzt nicht. Nur den aus Waldangelloch. Dazu hatte ich 2019 von Herrn Ulrich Schmalzried aus Waldangelloch folgende Erklärung erhalte:

          "Nach unseren Kirchenbüchern war die Hochzeit erst am 4. Jan. 1760. Die Proklamation, also öffentliche Verkündigung war im Sommer 1759 am Sonntag Trinitatis (Dreieinigkeitsfest) und den nachfolgenden beiden Sonntagen. Darüber steht in unseren Büchern:

          1759 Christian Ulrich Loriz, weyl. Wilhelm Loritzen
          Bürgers und Leinenwebers in Gochzen hinterlassener
          ehl. Sohn, und Ursula Margaretha, Hanß Jerg Stehlens
          Bürgers und Schloß Maurers allhier ehl. Dochter
          wurden proclamirt Feto Trinit. et sqq. In Gochzen
          aber copulirt d. 4. Jan. a.c.

          Feto Tr...= vermutl. Trinitatisfest 10.Juni 1759

          also kann die Trauung erst 1760 (4.Januar) gewesen sein.

          Ursula Margaretha wurde, wie Sie richtig schreiben am 2.5. geboren und am 4.5.u1736 hier in Waldangelloch evang. luth. getauft und 1740 konfirniert.

          Vater war Hanß Jerg Stehle (manchmal auch Stähle geschrieben) und seine Frau Anna Dorothea (Geburtsname unbekannt).
          Gochsheim wird heute noch von den Einheimischen "Gochzen" gesprochen.

          Was Sie mit der Namensänderung vermuten hat schon seine Berechtigung. Der Kraichgau, die Landschaft grob zwischen Heidelberg, Heilbronn und Karlsruhe war bis etwa 1800 ein Land, das in ganz viele kleine Besitztümer aufgeteilt war. Freiherren, Ritter aber auch Grafen, Fürsten besaßen Dörfer die weit voneinander zerstreut waren und oft lag die Grenze mitten im Dorf. Durch Heirat hatte ein Herzog von Württemberg eine Hälfte von Waldangelloch und das Städtchen Gochsheim bekommen, dazu noch ein paar Dörfer. Das Sagen hatte aber bei allen ca. einem dutzend württembergischen Herzögen der Herzog von Stuttgart, der sich auc h um die Besetzung der Lehrer- und Pfarrstellen, sowie anderen wichtigen Beamten kümmerte. Wer groß gewachsen war, wurde von Herzog Karl Eugen (Reg. 1744-1793) verkauft. Soldaten, die geflohen sind, wurden gesucht und dann sofort getötet, wer einem Geflohenen half, kam ins Zuchthaus und verlor das Bürgerrecht. Vermutlich ist Ihr Vorfahre mit vielen ehemaligen Schweizern nach Norden gereist. Viele Schweizer und Norditaliener, auch Franzosen sind aus Glaubensgründen in der Kraichgau gekommen, weil im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1688-97, ganze Ortschaften ausgestorben sind und wieder besiedelt werden mussten."

          Der Eintrag für die Trauung in Gochsheim ist für mich sehr schwer zu lesen. Können Sie mir dabei helfen.

          Vilen Dank nochmal und mit freundlichen Grüße
          Eugen Lorenz

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          • Spargel
            Erfahrener Benutzer
            • 27.02.2008
            • 1332

            #6
            Hallo Eugen,

            als Trauungsjahr ist 1760 auszuschließen.

            Normalerweise ist ein -u- mit einem "u-Bogen" versehen.
            Hier fehlt er. Siehe auch nebenan bei -copuliert-.
            Das Heiratsdatum wäre dann der 04. Juni [1759]
            Warum sollte ein Heirat in 1760 bei den Heiraten in 1759 eingetragen werden ?
            Laut Kibu Waldangelloch war die Heirat am 03.07.1759.

            Über den Traueintrag von Waldangelloch freuen sich die Schriftgelehrten in der
            Lesehilfe.
            Dort kann auch die Abkürzung -festo Trinit. et ...- aus dem Kibu Gochsheim
            abgeklärt werden.
            Gruß
            Joachim https://forum.ahnenforschung.net/ima...en_winkend.gif
            https://forum.ahnenforschung.net/ima...oter-punkt.png
            Andreas Michler *um 1714,
            kathol. Lehrer und Gerichtsschreiber in Fürth/Odenwald, Weinheim bei Alzey und Mannheim-Seckenheim

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