Hallo,
mein polnischer Großvater war in deutscher Kriegsgefangenschaft und ist nachweislich ein Mal aus der Gefangenschaft geflohen und wieder in Ungarn oder an der Grenze gefangengenommen worden. Das ergibt sich aus den Dokumenten die ich vom polnischen Museum für Kriegsgefangene erhalten habe wo die entsprechenden Unterlagen für polnische Gefangene lagern (ehemalige Bestände der WAST-Behörde die nach Kriegsende in die Volksrepublik verbracht wurden). Das deckt sich auch mit Familienerzählungen wonach er mit Kameraden geflohen worden sei und in einem slowakischsprachigen Gebiet (ggf. Grenzgebiet zu Ungarn oder eine slowakische Enklave in Ungarn?) wieder gefangen genommen wurde. Das würde auch zu der Tatsache passen, dass er Anfangs im Stalag 17 A in Kaisersteinbruch nahe der ungarischen Grenze interniert war bevor in weitere Lager in Ludwigsburg und später Villingen verlegt wurde.
Laut Familienerzählungen hat mein Großvater eventuell noch ein zweites Mal einen Fluchtversuch in die Schweiz unternommen und wurde von den schweizer Behörden wieder an das Deutsche Reich ausgeliefert. Da er zuletzt als Kriegsgefangener bei Bauern in Raum Tettnang eingesetzt war ist dies sehr gut möglich (ggf. hat er aber auch später als ziviler Zwangsarbeiter diesen Fluchtversuch unternommen).
Nun habe ich durch einschlägige Literatur erfahren, dass die Kriegsgefangenenlager bei Fluchten eine sogenannte Fluchtmeldung an den für sie zuständigen Wehrkreisen übermitteln mussten. Die Unterlagen dieser Wehrkreise lagern im Militärarchiv Freiburg.
Ich habe heute eine E-mail an das Archiv geschickt mit der Frage ob eine entsprechende Auskunft über solche Fluchtmeldungen möglich wäre und ob überhaupt Aussicht auf Erfolg besteht.
Weiß hier jemand wie diese Fluchtmeldungen aussahen? Wurden die Geflohenen überhaupt namentlich (oder ggf. mit Gefangenennummer) genannt? Oder handelte es sich eher um allgemeine Informationen?
Müssten bei solchen Fluchten und über wieder eingefangenen Personen nicht auch irgendwie polizeiliche Unterlagen oder ähnliches entstehen wenn örtliche Behörden eingeschaltet wurden? Aus einem Buch geht hervor dass die Inspekteure der Sicherheitspolizei und des SD in den wöchentlichen Berichten ebenfalls Meldungen über solche Fluchten verfassten.
Vielen Dank bereits im Voraus.
Grüße
Florek
mein polnischer Großvater war in deutscher Kriegsgefangenschaft und ist nachweislich ein Mal aus der Gefangenschaft geflohen und wieder in Ungarn oder an der Grenze gefangengenommen worden. Das ergibt sich aus den Dokumenten die ich vom polnischen Museum für Kriegsgefangene erhalten habe wo die entsprechenden Unterlagen für polnische Gefangene lagern (ehemalige Bestände der WAST-Behörde die nach Kriegsende in die Volksrepublik verbracht wurden). Das deckt sich auch mit Familienerzählungen wonach er mit Kameraden geflohen worden sei und in einem slowakischsprachigen Gebiet (ggf. Grenzgebiet zu Ungarn oder eine slowakische Enklave in Ungarn?) wieder gefangen genommen wurde. Das würde auch zu der Tatsache passen, dass er Anfangs im Stalag 17 A in Kaisersteinbruch nahe der ungarischen Grenze interniert war bevor in weitere Lager in Ludwigsburg und später Villingen verlegt wurde.
Laut Familienerzählungen hat mein Großvater eventuell noch ein zweites Mal einen Fluchtversuch in die Schweiz unternommen und wurde von den schweizer Behörden wieder an das Deutsche Reich ausgeliefert. Da er zuletzt als Kriegsgefangener bei Bauern in Raum Tettnang eingesetzt war ist dies sehr gut möglich (ggf. hat er aber auch später als ziviler Zwangsarbeiter diesen Fluchtversuch unternommen).
Nun habe ich durch einschlägige Literatur erfahren, dass die Kriegsgefangenenlager bei Fluchten eine sogenannte Fluchtmeldung an den für sie zuständigen Wehrkreisen übermitteln mussten. Die Unterlagen dieser Wehrkreise lagern im Militärarchiv Freiburg.
Ich habe heute eine E-mail an das Archiv geschickt mit der Frage ob eine entsprechende Auskunft über solche Fluchtmeldungen möglich wäre und ob überhaupt Aussicht auf Erfolg besteht.
Weiß hier jemand wie diese Fluchtmeldungen aussahen? Wurden die Geflohenen überhaupt namentlich (oder ggf. mit Gefangenennummer) genannt? Oder handelte es sich eher um allgemeine Informationen?
Müssten bei solchen Fluchten und über wieder eingefangenen Personen nicht auch irgendwie polizeiliche Unterlagen oder ähnliches entstehen wenn örtliche Behörden eingeschaltet wurden? Aus einem Buch geht hervor dass die Inspekteure der Sicherheitspolizei und des SD in den wöchentlichen Berichten ebenfalls Meldungen über solche Fluchten verfassten.
Vielen Dank bereits im Voraus.
Grüße
Florek
Kommentar