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Matthias Möser 24.02.2012 12:47

Förster-Mord (um 1870) in Schlesien
 
In den schlesischen Provinzialblättern von 1870 (Seite 527) fand ich bei der Ahnenforschung zu meinem Ururgroßvater Wilhelm Speer in Maliers (heute: Malerzów), Kreis Oels (Schlesien), folgenden Aufruf wegen Ermordung eine Försterkollegen:

"Die Förster Hübner in Katholisch Hammer, Schollwig in Klein Lahfe, Speer in Maliers und Bosch in Klein-Graben bitten dringend um milde Gaben für die unglückliche Familie des in Kuhbrück ermordeten Försters Radeck.
Für Entdeckung der Mörder sind 100 Thaler Belohnung ausgeschrieben; Meldung an Staatsanwalt in Trebnitz."


Förster zu sein, war damals aufgrund der Wilddieberei nicht ganz ungefährlich.

Grüße aus dem Odenwald

Matthias (HD)

Rolf Stichling 24.02.2012 17:46

Hallo Matthias Möser,

Du schreibst:
Zitat:

Zitat von Matthias Möser (Beitrag 507638)
Förster zu sein, war damals aufgrund der Wilddieberei nicht ganz ungefährlich.

Das stimmt sicher!
Wilddieb zu sein, war aber auch nicht ungefährlich! Die Förster und Jäger machten damals auch in der Gegenrichtung schnell von der Waffe Gebrauch.
Mit Interesse bin ich im vergangenen Herbst an in den Alpen in der Nähe der deutsch/österreichsichen Grenze an einem Marterl vorbeigekommen, auf dem empört vermerkt worden ist, daß ein armer, "unschuldiger" Wilddieb vom Förster "der anderen Seite" erschossen wurde. Also sozusagen grenzüberschreitend.8o

Matthias Möser 24.02.2012 17:58

Zitat:

Zitat von Rolf Stichling (Beitrag 507716)
Hallo Matthias Möser,

Du schreibst:


Das stimmt sicher!
Wilddieb zu sein, war aber auch nicht ungefährlich! Die Förster und Jäger machten damals auch in der Gegenrichtung schnell von der Waffe Gebrauch.
Mit Interesse bin ich im vergangenen Herbst an in den Alpen in der Nähe der deutsch/österreichsichen Grenze an einem Marterl vorbeigekommen, auf dem empört vermerkt worden ist, daß ein armer, "unschuldiger" Wilddieb vom Förster "der anderen Seite" erschossen wurde. Also sozusagen grenzüberschreitend.8o

Hallo, Rolf (Stichling)!

Da kann ich Dir nur Recht geben und an den Landesgrenzen (auch im Alpenraum) kam dann wohl noch der Schmuggel von Waren hinzu.
Da wurde nicht lange überlegt und die Waffe gebraucht. Danke für Deinen interessanten Hinweis.

Internette Grüße

Matthias

Rolf Stichling 24.02.2012 18:15

Hallo Matthias,

Zitat:

Zitat von Matthias Möser (Beitrag 507723)
Da wurde nicht lange überlegt und die Waffe gebraucht.

Mein Großvater war Forstmeister und ich erinnere mich sehr gut an die Erzählungen meines Vaters aus seinem Elternhaus.

Offensichtlich war man sich als Forstbeamter bei jedem Gang durchs Revier sehr bewußt, daß dort draußen auch andere mit Waffen herumliefen - und daß Holzfrevler und Wilddiebe wenig Skrupel hatten. Die Forstbeamten verstanden sich aber nicht nur als "Heger und Pfleger", sondern auch als Hilfsbeamte der Staatsanwaltschaft.

Mit freundlichen Grüßen von Ahnenforscher zu Ahnenforscher

Rolf

gki 01.03.2012 19:09

Zitat:

Zitat von Liachtinger (Beitrag 507642)
Da hab ich auch einen von Wilderern erschossenen Jäger aus Gsenget (da wo heut noch de Wuidn dahoam sand)

Darf ich fragen wann das war und wo Du den Eintrag gefunden hast? Die Pfarre Breitenberg ist mit Büchern ja nicht gerade reich gesegnet.

gabyde 02.03.2012 19:03

Ich hätte noch einen Ahn beizusteuern, den kurz nach dem Hochzeit mit seiner zweiten Frau (Witwe seines Bruders) folgendes Schicksal ereilte:
am 15ten July
ward beerdigt Peter Friedrich Schumacher, hierselbst aus Reval. Beim Baden ertrank er am 7ten July in der Narva. Sein Leichnam ward erst am 13ten gefunden. Der Herr sei seiner Seele gnädig. Er starb jungvermählt.


Schon irgendwie erschreckend....

LG
Gaby

gki 03.03.2012 14:57

Zitat:

Zitat von Liachtinger (Beitrag 510161)
tja leider...Pfarrhofbrand 1805.... bis auf Taufen fast alles vernichtet (v.a.Trauungen).

Ist bekannt warum das Taufbuch und die Sponsalien den Brand überlebten?
Müßte der Brand nicht 1802 gewesen sein, also vor Beginn der neuen Bücher?

Zitat:

Da häng ich selber mit einer Seitenlinie fest.
Geht mir genauso. Allerdings habe ich jetzt gesehen, daß Matricula für das Taufbuch noch Registerbände nachgereicht hat. Daher will ich mal für "meinen" Familiennamen alle Einträge zusammensuchen und schauen was sich machen läßt. Ich suche dort nach Riedl.

Zitat:

Den Eintrag mitm Wilderer such ich , find grad die Notiz nicht.

Gruss Gerd
gefunden
Es ist kein Sterbebucheintrag (KB vernichtet s.o.) sondern eine Abschrift der Pfleggerichtsprotokolle Wegscheid,
entnommen dem Buch " Briefprotokolle der Herrschaft Rannariedl -Jandelsbrunn" von Friedel Haertel,
Band XI (S.333) und Bd. XII (S.10ff)
Kannst Du mir Infos zu dieser Serie geben? Umfaßt diese alle überlieferten Briefprotokolle dieser Herrschaft?

Könnte man mit diesen Protokollen evtl. die Familienverhältnisse in Gsenget rekonstruieren?

Zitat:

Demnach wurde am 21.9.1779 der hochfürstliche Revierjäger Joseph Schauberger aus Gsenget nachmittags am Dreisessel
"auf der Stell todtgeschossen". Er hinterliess Frau und 7 minderjährige Kinder.
Als Täter wurde der Wildschütz Mathias Nachbar aus Hainhart (Frauenberg) genannt.
Diverse Bittbriefe der Witwe sowie des Pflegers von Jandelsbrunn nebst Inventaraufstellung
und Erbauseinandersetzung finden sich aaO.
Danke!

Zitat:

Interessant ist weiterhin eine (Staatsarchiv Landshut) Aufstellung für den Zeitraum 1772 bis 1784
wo alleine im Pfleggericht Jandelsbrúnn 74 !! Namen genannt sind gegen die ein Verfahren wegen Wilderei geführt wurde.
Und das war sicher nur der geringste Teil wo Tat und Täter entdeckt und verhandelt wurden.
Das würde immerhin erklären wovon die Leute in dieser Gegend gelebt haben...

Falls Dir diese Liste vorliegt: Waren irgendwelche Riedl erwähnt?


Irgendwie sind wir hier off-topic, wir sollten umziehen.

Juanita 26.03.2012 12:23

Tragischer Tod
 
Beim Durchforsten der Chronik von Mühlhausen (Verf.: Jordan) stieß ich auf folgenden tragischen Kindertod, der mich fassungslos machte:

"Den 1. Juni (1594) hat des Schäfers Kind zu Windeberg ein Stück Brod in der Hand gehabt, ist eine Sau gekommen, hat dem Kinde das Brot aus der Hand genommen und gefressen; danach hat die Sau das Kind auch angegriffen und hat ihm sein Haupt abgerissen und gefressen."

Juanita

Dominik 28.03.2012 12:57

@ juanita

meine güte..was ´ne sauerei!!!!!

Garde22 29.03.2012 21:09

Hallo

Einen meiner Vorfahren wurde "vom Schmiedehammer das Maul weggeschlagen worauf er nach 2 Tagen verstarb" :(

Gruß Ingolf


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