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Auf wirklich außergewöhnlich kuriose Todesarten bin ich bislang noch nicht gestoßen. Zu Johann Ekstein, einem direkten Vorfahren von mir, findet sich am 03.05.1830 in den Sterbematriken der Pfarre Linz-Urfahr der Vermerk: "Nach Abwesenheit von 18 Tagen im Donau Strom ganz macerirt gefunden". Für das Frühjahr 1830 sind schlimme Eishochwasser entlang der Donau belegt, ich vermute dahingehend einen Zusammenhang.
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Johannes Lacher (*1679 Wieslet, +1708 Kandern)
Todesursache: "hat sich den Leib aufschneiden lassen" :neverchange: |
Eine sowohl kuriose als auch traurige Familienanekdote konnte ich nun mittels Totenbucheintrag und zweier Zeitungsnotizen verifizieren. Es handelt sich um den Suizid meines Ur-Urgroßvaters Alois Brandstetter. Er wurde am 01.03.1933 mit einer "angeblichen Bauchfellentzündung" in ein Krankenhaus in Linz eingeliefert. Nach einer Röntgenuntersuchung stellte sich heraus, dass sich eine Kugel in seiner Bauchhöhle befand. Ich zitiere die "Linzer Tagespost" vom 04.03.1933 (zu finden auf anno.onb.ac.at): "[...] Der Fall erschien den Ärzten völlig unverständlich, bis sich der Patient entschloß, folgende Angaben zu machen. Brandstetter hatte, von starken Leibschmerzen geplagt, in seiner Verzweiflung den Entschluß gefaßt, sich das Leben zu nehmen. Zu diesem Zweck steckte er sich einen geladenen Revolver in den After und drückte ab. Die Kugel durchschlug den Darm und blieb im Bauche stecken, ohne wieder auszutreten. - Brandstetter ist gestern im Spital seinen Verletzungen erlegen".
In der Familie ist auch die Theorie verbreitet, dass ihn nicht eine schmerzhafte Krankheit, sondern Schulden in den Freitod getrieben hätten, und er durch die ungewöhnliche Art des Selbstmords diesen verschleiern wollte. Nachvollziehbar, da die Familie in einer sehr katholischen Umgebung nahe Linz lebte. |
Hallo,
gesehen im KB Briesen 1836 "Ehefrau des Knechts Johann Friedrich Voss (in Alt Grape) Maria geb.Borchert 45 Jahre verst. 4. Mai 1836 abends 10 Uhr Todesursache: erwürgt von ihrem Manne:evil: NB: die Ehe war kinderlos |
Zitat:
typisch Mann ... erst nach dem Abendessen ...:unfassbar: Oder war das Abendessen der Grund? :wink::wink::wink: |
Hallo,
gesehen im KB Brietzig 1813 17. Jannuar 1813 ist des Sonntags wärend dem Singen der alte Instmann Gottfried Hähmling in einem Alter von 70 Jahren gestorben; eine seltene Begebenheit |
Moin Renatehelene,
Zitat:
Friedrich |
Aus meinem Stammbaum:
„Die Herzogl. Staatsanwaltschaft zeigt 17. August 1883 an, daß am gleichen Morgen der Weber und Fabrikarbeiter Franz Ille aus Zwittau in Böhmen, * 25. 1. 1838, mit dem Beil durch Scharfrichter Reindel hingerichtet/enthauptet wurde.“ Das Urteil wegen Mordes hatte ein Schwurgericht gefällt. :roll: Viele Grüße Herbert |
Hallo,
aus dem Sterbeeintrag meines 6xUrgroßvaters vom 30.09.1719: ""starb plötzlich der angesehene und zu den größten Hoffnungen berechtigte Mann Johann Schüler in der Gasse bei der Wirtschaft genannt der "Ochs" in der Mitte seines christlichen Lebens, nachdem er reichlich Gewürze genossen, mit der Absolution und den heiligen Sterbesakramenten versehen. Die Leiche wurde nach Salzschlirf überführt und da begraben". VG Rocco |
Hallo Rocco,
eine andere Art der Vergiftung habe ich auch noch: Im Jahre 1822 stirbt die unverheiratete Anna Maria Catharina Hofmann vulgo König gnt. Nüse im Alter von 32 Jahren "an den Folgen von in kupfernem Geschirr erkalteter Milch". forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=88958 Grüße Jens |
Zitat:
Gruß Matthias |
+1725
"...ein Jahr bettlägerig gewesen; klagte in der Zeit ihrer Krankheit über schlechte Abwartung der Ihrigen, weil sie es aber nicht ändern konnte, befahl sie es Gott" :amen: (also Todesursache: Befehl an Gott) |
aus dem OFB Kleingrabe:
+ 1768: "Dieser hatte das Unglück, daß er von seinem Ziegenbocke, welchem er hinter dem Brückenhofe weidete, unvermutheter Weise gestoßen daß er rückweise ins Waßer fiel, u. also dadurch das Leben einbüßen muste." " im Krankenhause zu Mühlhausen am 16. 06. 1903 Abends in Folge von 2 Schweren Schnittwunden mit einem Rasiermesser, womit sich der Verstorbene am 14. 06. nachmittags den Hals völlig durchschnitten hat in seiner Wohnung zu Kleingrabe." Schauder ...! Juanita |
Hallo,
aus dem KB Altlandsberg 1853 Christian Friedrich Hönike, alt 1 J 6 M 17 Tage Todesursache: ertrunken in einer Mistpfütze Oh Mann, wie groß war die denn:? |
Zitat:
Liebe Grüße |
Gesehen im KB Behlkow (Pommern) 1839;
Dorothea Sophia Rachen verw. Knoll verstarb mit 49 Jahren an Entkräftung (so weit so gut) Bemerkung des Pfarrers: "Die Frau, lange erblindet, wurde 1/2 Jahr vor ihrem Tode wahnsinnig" Kann man/frau verstehen oder? |
Gesehen im KB Behlow (Belkow)/Pommern 1814
Peter Keupe ein Knecht und vom 1sten Pommerschen Infantrie Regiment entlassener Soldat, sollte wegen eines begangenen Diebstahls zum .... Justitz Amt gebracht werden, entgeht aber den Wächtern aus der Stube, und springt in des Bauern Strattmann seinen Brunnen und ersäufte sich am 23. März in einem Alter von 29 Jahren. Dumm gelaufen:wink: |
Gesehen im KB Greifenberg/Pommern
1800 - Die Witwe Frau Maria Seballa Weissen des gewesenen Herrn Stefan hierselbst nachgelassene Ehefrau alt 80 Jahre 1 Monath, ist den 10th July 1800 in der Nacht beym Einbruch der Diebe, in ihrem Hause ermordet worden und still beerdigt. Kann man nur hoffen, daß die Burschen gefasst wurden. |
:engel2:
Sie ist "gewesen eine rechte Gefährtin, so mir und anderen auch den eigenen viel Liebes u. Gutes getan. Diese Anna Meyerin hatte in zweifacher Ehe 10 Kinder zur Welt geboren, welche alle ihre Mutter überlebt haben. Unter anderem aber eines war, so sie mit Jacob Hafner gezeuget, eine Tochter Namens Anna Maria, an welchem sie besondere Freud und Wonne hatte, an der schönen Gemütsgaben, so bei demselben so frühzeitig hervorkam, daher sie auch so früh zur Schau kam in der Zeit sahe sie ein solches von sich lassen, sondern bei sich behalten wollte. Wie dann auch dasselbige fast mehr als kindlich sie geliebt hatte, dahero als gesehen es seine Mutter Tod verblichen, weinte es zwar anfangs etwas, erholte sich bald und sprach: Ich will auch zu meiner Mutter begraben werden, und als sein Vater Jacob Hafner und Großvater Hans Hafner als Trauerleute ihrer der Mutter den Todesbaum machten, sahe es immer zu, wiederholte zum öfteren es wollte zu seiner Mutter liegen und begraben werden. Als nun derselbige ganz fertig war, lief es mit voller Freuden hin und legte sich darein, hernacher ward es daraus gehoben und der Baum weggetragen, damit man sie die Mutter darin legen könnte, welchem es dann nachgeloffen, und als es in der Küche etwas ausweichen wollte, fiel es hintersich in ein Zuber voll siedender Laug, so von der Todtenwäsche war hergestellet worden, aus welcher trotzdem es gleich gezogen der Brand soviel wie möglich ihrer gelöschet worden, darauf es sich auch gleich zu Bett geben und nicht enden wollte, als daß es zu seiner Mutter liegen wollte, war aber im Intreß guten Muths und klagte auch sonderlich keiner Schmerzen. Dienstags aber umb 10 Uhr, da seine Mutter zum Haus hinaus und zu Grabe getragen werden sollte, fragte dessen Vater dasselbige wartende, ob es Schmerzen empfinde, sagte solches: Nein es wolle anjetzo zu seiner Mutter, schlug seine Hände zusammen, und gab ohn Grund den Geist auf, ist auch folgenden Tag zu seiner Mutter begraben worden. Alter 2 1/2 Jahr" + 1699 in Marzell, Baden http://www.online-ofb.de/famreport.p...=MEYER&lang=de |
Schlesien, 18./19. Jh., aus diesem Forenbeitrag:
"... bei einem Kirchenkirchenkonzerte zog er sich beim Blasen der Posaune eine Verletzung zu, der er erlag" |
Zitat:
Wahrsscheinlich Arterie im Gehirn durch den Druck geplatzt....8o:cry: Gruß Matthias |
KB Teupitz Oktober 1867
Knabe fast 4 Jahre alt; Todesursache "durch Dampf in der Stube erstickt" Was es nicht alles gibt:cry: |
Insgesamt sind 3 Kinder durch Dampf erstickt; die Eltern waren
abwesend lt. KB Eintrag. Vielleicht haben die Kinder aus Langerweile ein kleines "Feuerlein" gestartet:evil: |
Man darf nicht vergessen, daß oft in der Stube ein offener Ofen ohne Kamin stand, d.h. im Winter waren alle Stuben ziemlich rauchig. Wenn dann der Ofen je nach Brennmaterial ordentlich geraucht hat und die Stube geschlossen war, kann es gut passiert sein, daß die Kinder an Rauchvergiftung gestorben sind.
Die Erwachsenen hat's dann später erwischt, sie starben an der "Brustkrankheit". LG Gaby |
Aber Hallo, gehts noch?
Todesursache: Selbstmord: Erhängt wegen Hochzeit der Tochter http://www.online-ofb.de/famreport.p...e=KOHN&lang=de :hm: http://www.online-ofb.de/famreport.p...e=KOHN&lang=de Schwiegersohn: Beruf: in Kriegsdiensten, Ulm (1704) Vater ein überzeuter Pazifist? u. deshalb erhängt? |
Zitat:
Vielleicht hat ihn die Mitgift ruiniert, oder er konnte es nicht überwinden, dass sein geliebtes Töchterchen das Haus verlässt8o |
Zitat:
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... Johann Adam Schäf(f)er, Sohn eines Küfermeisters aus Freinsheim, der 1697 aus Herborn nach Bremen kam und 1704 Pfarrer, später auch Inspektor in seiner Heimatstadt wurde. Er starb einen echt pfälzischen Tod: Am 09.10.1728 erstickte er im Keller seines Pfarrhauses an den Gärgasen! ...
aus "PFÄLZER STUDENTEN AM GYNASIUM ILLUSTRE IN BREMEN IM 17. UND 18. JAHRHUNDERT" öffentlicher Vortrag, gehalten am 23. Januar 1974 im Schütting, gehalten von Alfred Hans Kuby Der Vortrag kann hier gelesen werden: http://ftp.ub.uni-marburg.de/fotostelle/20140709vanSanten/All.pdfhttp:// Gruß Alfred |
Gesehen im KB Cossin 1821
Todesursache: Knochenfraß - Bemerkung der Pfarrers: das Fleisch an Rücken und Lenden faulte ab jedoch ohne sonderliche Schmerzen. Der Mann war 33 Jahre jung und woher wußte der Pfarrer, daß der Verstorbene keine sonderlichen Schmerzen hatte? |
Zitat:
Der "Faulfraß" tötet auch die Nerven ab, daher keine Schmerzen. Der Verstorbene wird wohl nicht sonderlich wehklagt haben Gruss |
Hallo Renate,
evtl. hat der Geistliche den Kranken mehrfach besucht und sich dabei auch nach seinem Befinden erkundigt..??.. Wenn man sich einmal den Krankheitsverlauf anschaut, so ist diese doch mit erheblichen Schmerzen verbunden. Evtl. wollte der Geistliche hier ausdrücken, das der Verstorbene recht friedlich, unter diesen Umständen, verschieden ist. Grüße von der Kieler-Förde Roland |
Hallo Renate,
ich denke auch - entweder der Pfarrer hat mit dem Kranken vor seinem Tod gesprochen oder aber die Hinterbliebenen haben dem Pfarrer davon berichtet. Gruß Joanna |
Moin,
da ist gerade in einem anderen Thema http://forum.ahnenforschung.net/show...068#post764068 ein "außergewöhnlicher Sterbefall" behandelt worden: Am 26. November 1654 zeigten Ammann Jakob Vogel und der Hofwaibel Magnus Bösch in der gräflichen Kanzlei in Ems an, Hans Fitz, Debusen Sohns Weib Katharina Grabher sei "verschiner Tagen" eine Kinderbetterin geworden. Diese habe nun 14 Tage lang ihr Büblein ohne Schwierigkeiten recht säugen können. Da habe ihre Schwägerin, Hansen Grabheren Weib, die Wälderin, durch einen Buben von ihr für ihr Knäblein, das böse Augen gehabt habe, Muttermilch holen lassen. Sie habe sie ihr, wenn auch ungern, erteilt. Hernach sei die Kindbetterin gleich von der Milch gekommen. Ihr Mann, Hans Fitz, suchte deshalb bei den Kapuzinern in Bregenz Rat. Diese gaben ihm Malefizwasser und "drei Stuck Hailtumbs" zum Einreiben, zum Trinken und die Brüste waschen mit. Nach deren Gebrauch kam der Kindbetterin die Milch wieder zurück. Als sie das Kind wieder säugte, wurde es am ganzen Leibe schwarz und geschwollen und bekam am Rücken ein Geschwür. Der Scherer von Bemang wollte es heilen und legte ihm ein Pflaster auf. Es klebte aber derart an, daß er es nicht mehr herab brachte, er hätte denn Haut und Fleisch mitziehen müssen. Die Gemächle schwollen dem armen Patientle so groß an und wurden so licht wie durchsichtiges Glas. Es starb wenige Tage nachher. Viele Leute hatten einen Argwohn auf Hans Grabheren Weib, weil sie einige Jahre vorher Hansen Lechler Kuh die Milch genommen habe. Die unglückliche Mutter hätte die Hexe auf ihre Kosten fangen lassen, wenn sie nicht ihre Schwägerin gewesen wäre. Die einvernommenen Zeugen bestätigten die Angaben des Ammanns. Die Wälderin vermochte sich jedoch auch in diesem Falle aus der Schlinge zu ziehen. Ihr Sohn Johann Georg wurde Ratsherr in Feldkirch und stiftete um 1700 einen Jahrtag nach Lustenau. Was es doch nicht immer wieder für Geschichten gibt! Gruß, fps |
Hab gerade das hier gefunden:
http://www.matricula.data.icar-us.eu...7170&count=142 Am 27. Dezember 1759 ist Gertrud Loibl begraben worden, "welche anstatt medicin unvermuthet Arsenicum genohmen". Dass das Arsen aber auch so rumstehen musste... LG Zita |
Gesehen im KB Naugard 1861
FN Linde ein Steinmetz 61 Jahre Todesursache: Vom Ungeziefer aufgezehrt :(:(:(:(:( |
Da sind ja spannende, traurige und mysteriöse Geschichten dabei! Wo findet ihr denn sowas?
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Hallo jezzy126,
zum größten Teil in den Kirchenbüchern. |
Schaut ihr dann die Kirchenbücher im Original durch oder sind die Seiten mit ausführlichen Informationen auch online zu sehen? Gibt es überhaupt extra Seiten für Texte in den Kirchenbüchern? Bisher habe ich immer nur Tabellen mit Namen und Daten gesehen, da wäre gar kein Platz für ausführlichere Beschreibungen. Aber ich habe bisher auch nur online geschaut.
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Hallo jezzy,
sowas findest Du auch in tabellarisch geführten KB's. Den erschossenen Hund, kann man hier sicher auch dazuzählen. |
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