Kolonie Neuplomnitz Schlesien Kreis Habelschwerdt

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  • Kirchner53
    Benutzer
    • 10.03.2021
    • 6

    Kolonie Neuplomnitz Schlesien Kreis Habelschwerdt

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1750-1850
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Neuplomnitz Kreis Glatz/Habelschwerdt
    Weiß jemand wann die Kolonie Neuplomnitz entstanden ist und woher die Kolonisten kamen?
    Suche den Ursprung von Johanna Kirchner, die hier als Kolonistin mit ihrem Sohn August Kirchner * 30.05.1850 +? gelebt hat.
  • Manni1970
    Erfahrener Benutzer
    • 17.08.2017
    • 2396

    #2
    Hallo!

    Ich vermute, die Kolonie entstand erst um 1800. Die frühesten erhaltenen Eintragungen zum entspr. Grund/Hypotheken-Buch stammen von 1798, die meisten sind von 1802.

    1799 wurde das Rittergut Plomnitz vom Herzog v. Braunschweig an die Gemeinde verkauft. Die dann also - so meine Vermutung - das Anlegen der Kolonie förderte. In Neu Plomnitz entstand auch die Zündholzfabrik Prause. Vielleicht, dass für deren Arbeiter die Kolonie angelegt worden war?

    Sicher werden dir aber die Experten für die Grafschaft Glatz genauere Infos zur Geschichte der Kolonie Neu Plomnitz mitteilen können.

    MfG
    Manni
    Zuletzt geändert von Manni1970; 11.03.2021, 09:18.

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    • Weltenwanderer
      Moderator
      • 10.05.2016
      • 4364

      #3
      Hallo,

      die Grafschaft Glatz ist vermutlich eine der, wenn nicht DIE am besten erforschte Region Schlesiens. Ich habe eine Anzahl verschiedener Geschichtsblätter hier zusammengetragen:

      Diese kannst du z.B. über die jährlichen Registerbände, aber auch über die (nicht perfekte) Suchfunktion der polnischen digitalen Bibliotheken, bei denen diese online sind, durchsuchen (eine Beschränkung der Ergebnisse auf diese Gruppenveröffentlichungen ist sinnvoll).

      LG,
      Michael
      Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
      Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
      Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
      Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
      Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner, Hummel

      Mein Stammbaum bei GEDBAS

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      • Manni1970
        Erfahrener Benutzer
        • 17.08.2017
        • 2396

        #4
        Zitat von Weltenwanderer Beitrag anzeigen
        die Grafschaft Glatz ist vermutlich eine der, wenn nicht DIE am besten erforschte Region Schlesiens.
        Stimme ich zu!

        Zitat von Weltenwanderer Beitrag anzeigen
        Diese kannst du z.B. über die jährlichen Registerbände, aber auch über die (nicht perfekte) Suchfunktion der polnischen digitalen Bibliotheken, bei denen diese online sind, durchsuchen
        Halte ich für eine unnötige Quälerei, denn die Damen u. Herren von der FG Glatz haben die Pohlsche Bibliographie (542 Seiten!] vorliegen. Da geht das ratzfatz:


        MfG
        Manni

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        • U.Christoph
          Erfahrener Benutzer
          • 19.08.2008
          • 1213

          #5
          Hallo Kirchner,

          aus einem Ortsverzeichnis vom Marx Verlag:
          "Plomnitz, Kreis Habelschwerdt, 861 Einwohner, 922 ha, zwischen Habelschwerdt und Kieslingswalde gelegen, urkundlich 1346 erstmals erwähnt, 1718 erbautes Schloß, das verfiel und 1838 abgebrochen wurde.

          Plomnitz: 1350 Plobnicz, 1353 Plabnicz, 1399 Niklos Plownicz, 1404 Plomnitz. Zugrunde liegt slawisch plav = das Flößen, also Bach zum Flößen, dann ,Ort am Flößbach'. Wie die meisten Wasserläufe war auch der Plomnitzbach ehemals sicher viel wasserreicher. -
          Kol.: Neuplomnitz."

          Plomnitz gehörte zur Pfarrei Kieslingswalde. Der FN KIRCHNER kommt verstreut in der Grafschaft Glatz vor, es gibt keinen eindeutigen Hinweis und da die Heiraten von Kieslingswalde nicht lückenlos sind, wird es schwierig.
          Später kann ich in den erwähnten Büchern noch mal suchen. Alle Bände habe ich nicht, aber immerhin. :-)

          Gruß
          Ursula
          Zuletzt geändert von U.Christoph; 11.03.2021, 13:38.

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          • U.Christoph
            Erfahrener Benutzer
            • 19.08.2008
            • 1213

            #6
            Hallo,

            aus der Chronik "Kieslingswalde, Plomnitz, Neuplomnitz, Mariendorf, Steingrund und Glasegrund" von Alfons Elsner, erschienen 1962, Buchdruckerei Bernhard Elpers in Beelen Westfalen.

            Seite 26 "Die Kolonie Neuplomnitz, gegründet 1799 auf den Oberschaaren des Ritter- und Freirichtergutes, wird im Kirchenbuch erstmals 1799 unter dem sonderbaren Namen "Aha" erwähnt."

            Gruß
            Ursula
            Zuletzt geändert von U.Christoph; 11.03.2021, 15:51.

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            • U.Christoph
              Erfahrener Benutzer
              • 19.08.2008
              • 1213

              #7
              Hallo,

              aus der Chronik "Kieslingswalde, Plomnitz, Neuplomnitz, Mariendorf, Steingrund und Glasegrund" von Alfons Elsner, erschienen 1962, Buchdruckerei Bernhard Elpers in Beelen Westfalen.

              Seite 26 "Die Kolonie Neuplomnitz, gegründet 1799 auf den Oberschaaren des Ritter- und Freirichtergutes, wird im Kirchenbuch erstmals 1799 unter dem sonderbaren Namen "Aha" erwähnt."

              Von Kieslingswalde gibt es zwei Chroniken. Wahrscheinlich wird man in der Martin-Opitz-Bibliothek oder dem Herder-Institut fündig.

              Gruß
              Ursula

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              • U.Christoph
                Erfahrener Benutzer
                • 19.08.2008
                • 1213

                #8
                Hallo,

                im Taufregister ab 1750-1820 kein Vorkommen KIRCHNER.

                *29.09.1821 Johanna, Eltern Kolonist Franz KIRCHNER und Maria KATZER, beide aus Neuplomnitz. Die Eltern haben insgesamt 4 Kinder, die Johanna * 1821, Maria *1826, Franz* 1830 und Benjamin * 1834.

                Oft haben sich ehemalige Soldaten als Kolonisten niedergelassen oder bekamen das Land zugeteilt. Muss man die Heirat im Militär KB suchen?

                Gruß
                Ursula

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                • Manni1970
                  Erfahrener Benutzer
                  • 17.08.2017
                  • 2396

                  #9
                  Zitat von U.Christoph Beitrag anzeigen
                  Seite 26 "Die Kolonie Neuplomnitz, gegründet 1799 auf den Oberschaaren des ..
                  Hallo Ursula,
                  herzlichen Dank fürs Nachgucken!
                  Manni

                  Kommentar

                  • Kirchner53
                    Benutzer
                    • 10.03.2021
                    • 6

                    #10
                    Ich bin baff! Vielen herzlichen Dank!

                    Kommentar

                    • Kirchner53
                      Benutzer
                      • 10.03.2021
                      • 6

                      #11
                      Zündholzfabrik Prause

                      Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
                      Hallo!

                      Ich vermute, die Kolonie entstand erst um 1800. Die frühesten erhaltenen Eintragungen zum entspr. Grund/Hypotheken-Buch stammen von 1798, die meisten sind von 1802.

                      1799 wurde das Rittergut Plomnitz vom Herzog v. Braunschweig an die Gemeinde verkauft. Die dann also - so meine Vermutung - das Anlegen der Kolonie förderte. In Neu Plomnitz entstand auch die Zündholzfabrik Prause. Vielleicht, dass für deren Arbeiter die Kolonie angelegt worden war?

                      Sicher werden dir aber die Experten für die Grafschaft Glatz genauere Infos zur Geschichte der Kolonie Neu Plomnitz mitteilen können.

                      MfG
                      Manni

                      Hallo Manni1970,
                      ich habe erfahren, daß meine Großmutter mal erwähnt hat, das sie auf dem Gelände der Zündholzfabrik als Häusler (Kolonisten) gewohnt haben. Wo kann ich dazu etwas erfahren?
                      Viele Grüße
                      Michael Kirchner

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                      • U.Christoph
                        Erfahrener Benutzer
                        • 19.08.2008
                        • 1213

                        #12
                        Hallo,

                        jetzt habe ich ihn gefunden August * 30.05.1850 in Neuplomnitz, ~31.05. in Kieslingswalde. Mutter Johanna KIRCHNER. Es ist nur das Taufregister erhalten, also keine weiteren Angaben. August KIRCHNER muss vor 1897 gestorben sein, denn die Tochter Agnes heiratet Okt. 1897 und da soll August schon gestorben sein.

                        Gruß
                        Ursula
                        Zuletzt geändert von U.Christoph; 04.07.2022, 00:20.

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                        • Weltenwanderer
                          Moderator
                          • 10.05.2016
                          • 4364

                          #13
                          Hallo Michael,

                          das zuständige Amtsgericht Habelschwerdt hat mit 120 laufenden Metern Akten überlebt, d.h. man sollte die Grundakten finden können.

                          Natürlich geht das nur vor Ort im Staatsarchiv und die Hypothekennummer braucht man auch; wenn die Familie schon länger dort ansässig war (1820er-1860er), dann könnte man die Hypothekennummer in den Akten der Generalkommission für Schlesien zu Breslau finden. Aber aus irgendeinem Grund scheint es nur eine einzige Akte zum Ort zu geben, was sehr ungewöhnlich ist (82/192/0/1.6/I/4436) und ggf. hier nicht hilfreich ist. Vom Landratsamt, wo ab und zu Rezesse zu finden sind, scheint es keine Akten mehr zu geben.
                          Also insgesamt dann doch eher schwierig.

                          LG,
                          Michael
                          Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
                          Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
                          Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
                          Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
                          Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner, Hummel

                          Mein Stammbaum bei GEDBAS

                          Kommentar

                          • U.Christoph
                            Erfahrener Benutzer
                            • 19.08.2008
                            • 1213

                            #14
                            Hallo,

                            es gibt ein Buch "Kieslingswalde" von Hans Piekarek. Vielleicht findet man dort einen kleinen Hinweis? Einfach mal in der Martin-Opitz-Bibliothek nach dem Buch suchen.

                            In den Vierteljahresschriften Band III, Seite 334 wird Kieslingswalde ebenfalls erwähnt.
                            "Die geognostischen Verhältnisse in der Grafschaft Glatz, speciell die der
                            Umgegend von Kieslingswalde im Kreise Habelschwerdt, und die
                            daselbst vorkommenden Versteinerungen. H. Rauhut"

                            Von Zündholzfabrik und Spandosen im Raum Habelschwerdt habe ich schon gehört, war wohl nicht so selten. Wurden die nicht eher in Heimarbeit hergestellt?

                            Gruß
                            Ursula

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