Unterschied Hube, Keusche, Realität

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  • assi.d
    Erfahrener Benutzer
    • 15.11.2008
    • 2676

    Unterschied Hube, Keusche, Realität

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1800-1900
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Südkärnten
    Konfession der gesuchten Person(en): kath.
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken):
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):


    Hallo,

    kann mir bitte jemand die Feinheiten zwischen Hube, Keusche und Realität erklären? Klar ist, dass es sich jedesmal um Grundbesitz handelt. Aber gibt es da Differenzen in der Göße o.ä.?

    Danke im voraus
    Astrid
  • JMPlonka
    Erfahrener Benutzer
    • 18.09.2019
    • 403

    #2
    Laut Wikipedia:
    Hube: auch Hufe (ca 30 Morgen) vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Hufe
    Keusche: s. Halbbauer (ca 15 Morgen) vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Halbbauer
    zum 3. Punkt habe ich auf die Schnelle nix finden können.


    LG
    Jens
    Zuletzt ge?ndert von JMPlonka; 07.01.2021, 12:30.

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    • assi.d
      Erfahrener Benutzer
      • 15.11.2008
      • 2676

      #3
      Hallo Jens, ich danke dir!

      Ich habe jahrelang die Vorfahren meines Vaters in Böhmen gesucht und da war es so, daß ein Bauer (egal ob Bauer oder Halb- oder Viertelhöfer) so gut wie nie den Hof verkaufte. Die waren ihr Leben lang dort ansässig.

      In Kärnten schaut das aber ganz anders aus: da wechseln die Bauern alle paar Jahre den Wohnort. Auf dem Hof A werden 4-5 Kinder im Zeitraum von etwa 10 Jahren geboren und dann verschwindet die gesamte Familie.... Es sind keine Sterbeeinträge zu finden, am Wohnort der Eltern/Schwiegereltern tauchen sie auch nicht mehr auf.

      Das hatte ich mir anders vorgestellt.

      VG
      Astrid

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      • prk
        Benutzer
        • 27.12.2018
        • 12

        #4
        Eine Hube ist ein halber Hof (i. S. v. Hoffuß), von der Hube kommen auch die vielen Hubers (Nachname), Größenordnung 30 Tagwerk (1 T = 3407,27m²).

        Eine Keusche ist allgemein ein kleiner bäuerlicher Betrieb. Das wird bei uns teilweise auch noch umgangssprachlich (abwertend) so verwendet.
        In südl. Österreich ist die Keusche aber als eine halbe Hube, also 1/4 Hof (Hoffuß), definiert, also eigntlich ein größeres Anwesen.

        Das ganze ist keine ganz genaue Wissenschaft und gibt eher einen groben / ungenauen Rahmen vor.

        Eine Realität ist Immobilien / Grundbesitz im allgemeinen.

        Grüße, PRK

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        • assi.d
          Erfahrener Benutzer
          • 15.11.2008
          • 2676

          #5
          Super, ich danke dir.

          Gruß
          Astrid

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          • hepfi
            Benutzer
            • 07.02.2021
            • 44

            #6
            Zitat von assi.d Beitrag anzeigen
            Hallo Jens, ich danke dir!

            Ich habe jahrelang die Vorfahren meines Vaters in Böhmen gesucht und da war es so, daß ein Bauer (egal ob Bauer oder Halb- oder Viertelhöfer) so gut wie nie den Hof verkaufte. Die waren ihr Leben lang dort ansässig.

            In Kärnten schaut das aber ganz anders aus: da wechseln die Bauern alle paar Jahre den Wohnort. Auf dem Hof A werden 4-5 Kinder im Zeitraum von etwa 10 Jahren geboren und dann verschwindet die gesamte Familie.... Es sind keine Sterbeeinträge zu finden, am Wohnort der Eltern/Schwiegereltern tauchen sie auch nicht mehr auf.

            Das hatte ich mir anders vorgestellt.

            VG
            Astrid
            Nicht, dass das immer so war, hoffentlich auch nicht so oft, aber: Mein Vorfahre aus Kärnten hat seinen ganzen Hof verspielt. Die Geschichte kenne ich noch von meiner Uroma, seiner Ur-Enkelin. Aus der Forschung jetzt weiß ich, dass das wohl stimmt. War plötzlich weg und ist dann woanders als Fabriksarbeiter und Inwohner wieder aufgetaucht.
            Man muss die Tatsachen kennen, bevor man sie verdrehen kann. (Mark Twain)

            Kommentar

            • assi.d
              Erfahrener Benutzer
              • 15.11.2008
              • 2676

              #7
              Hallo hepfi,

              ja Kärnten scheint zeitweilig auch eine Art Armenhaus gewesen zu sein. Da sind im 19 Jhd. massig Leute abgewandert. Vor allem, da meine Ahnen überwiegend Büchsenmacher waren.

              Ich suche immer noch den Lebensweg des Ignatz Doujak von Ferlach nach Czernowitz in der heutigen Ukraine...

              Gruß

              Astrid

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              • chrigall
                Benutzer
                • 14.06.2012
                • 5

                #8
                Zitat von assi.d Beitrag anzeigen
                Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1800-1900
                Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Südkärnten
                Konfession der gesuchten Person(en): kath.
                Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken):
                Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):


                Hallo,

                kann mir bitte jemand die Feinheiten zwischen Hube, Keusche und Realität erklären? Klar ist, dass es sich jedesmal um Grundbesitz handelt. Aber gibt es da Differenzen in der Göße o.ä.?

                Danke im voraus
                Astrid
                Im Groben kann man sagen, dass eine Hube eine Familie ernähren kann. Die Größen sind regional unterschiedlich. In Österreich sprach man ab ca. 30 Joch von einer Hube. Es gab dann auch Unterscheidung in 3/4-Hube, 1/2-Hube usw. Darunter gab es die Keusche. Größere Besitze wurden oft als Gut oder Hof bezeichnet. Die Bezeichnung Realität ist eher erst im 19. Jahrhundert aufgekommen. Sie sagt nichts über die Größe aus. Eine Realität ist einfach ein Grundbesitz, das kann auch ein Haus alleine sein.

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                • Lama
                  Benutzer
                  • 20.04.2021
                  • 25

                  #9
                  Zitat von assi.d Beitrag anzeigen
                  Ich habe jahrelang die Vorfahren meines Vaters in Böhmen gesucht und da war es so, daß ein Bauer (egal ob Bauer oder Halb- oder Viertelhöfer) so gut wie nie den Hof verkaufte. Die waren ihr Leben lang dort ansässig.

                  In Kärnten schaut das aber ganz anders aus: da wechseln die Bauern alle paar Jahre den Wohnort. Auf dem Hof A werden 4-5 Kinder im Zeitraum von etwa 10 Jahren geboren und dann verschwindet die gesamte Familie.... Es sind keine Sterbeeinträge zu finden, am Wohnort der Eltern/Schwiegereltern tauchen sie auch nicht mehr auf.

                  Hallo Astrid,


                  das ist mir auch schon aufgefallen. Ich weiß nicht genau, woran es liegt, manche kaufen sich dann auch einen anderen Hof oder heiraten irgendwo ein, holen die Eltern nach, k.A. - aber vor allem mit fehlenden Sterbeeinträgen muss ich mich auch häufig rumschlagen.


                  Wahrscheinlich ist das aber der Grund, weswegen die Höfe alle Vulgonamen haben, weil man sich schon damals bei den häufigen Wechseln nicht merken konnte, wie die Familie wirklich hieß, die derzeit gerade auf Hof X lebte...


                  LG Lama

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                  • LisiS
                    Erfahrener Benutzer
                    • 27.05.2018
                    • 1523

                    #10
                    Die "Realitätenbesitzer" kamen mir bisher immer im städtischen Bereich unter.
                    Sprich, der/die hat ein Haus besessen oder auch mehrere.
                    Liebe Grüße
                    Lisi

                    SUCHE Vorfahren:
                    Gottfried WERNDL ein Neigerschmidmeister * ~1662 WO??? † 05.09.1745 in Steyr/OÖ
                    Ururgroßvater von Josef WERNDL Gewehrfabrikant * 26.02.1831 in Steyr/OÖ † 29.04.1889 in Steyr/OÖ

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