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consanguineus 31.07.2021 19:16

Du wirst doch wohl die Glaubwürdigkeit des Kirchenbuches nicht anzweifeln? ;)

consanguineus 01.08.2021 13:14

Irgendwie eine seltsame Geschichte. Die Puzzlestücke ergeben kein sinnvolles Bild. Wenn es Selbstmord war, warum wurde die Tote auf dem Friedhof beerdigt? Oder galt für Familiengrabstellen etwas anderes? War es vielleicht doch Mord, was man ja aufgrund der beschriebenen Verletzungen durchaus annehmen könnte? Aber wer ermordet eine 56 Jahre alte Frau vormittags um 11 Uhr? Soll ein Mord gedeckt werden, und man macht "offiziell" einen Selbstmord daraus? Kaum denkbar in einem kleinen Dorf, in dem sicherlich nichts geheim bleibt.

Gudrid 01.08.2021 15:10

Also wenn das Selbstmord (ich hasse dieses Wort) war, ist die Geschichte maßlos übertrieben. Niemand sticht sich selber 8 x in den Hals, vor allem, wenn er schon Stiche im Bauch hat. Spätestens beim zweiten oder dritten ist er hinüber. Für mich eindeutig Mord.
Ahnenforschung wäre ja nicht so spannend, wenn es nicht immer wieder gelöste und ungelöste Rätsel gäbe.

TükkersMitÜ 01.08.2021 22:33

Zitat:

Zitat von consanguineus (Beitrag 1388717)
Wenn es Selbstmord war, warum wurde die Tote auf dem Friedhof beerdigt? Oder galt für Familiengrabstellen etwas anderes?

In Zedlers Universal-Lexicon gibt es einen sehr interessanten Artikel über den Selbstmord. Darin wird beschrieben, dass Selbstmörder auf dem Friedhof begraben werden können (aber ohne Glocken, Predigt etc), wenn sie zum Tatzeitpunkt nicht wussten, was sie tun, z.B Melancholiker. Heute würde man es wohl psychisch krank nennen.

Wenn man sich dagegen umbringt, weil man Schulden hat oder ähnliches, also genau weiß, dass man "gegen Gott sündigt", dann wird man am Richtplatz verscharrt.

Den Zedler kann man übrigens auch online einsehen https://www.zedler-lexikon.de/index....teiformat=1%27)

Viele Grüße
Annika

consanguineus 01.08.2021 22:44

Hallo Annika,

das ist eine sehr interessante Nachricht, nicht nur auf diesen Fall bezogen. Vielen Dank!

Viele Grüße
consanguineus

DenniL 02.08.2021 06:33

Zitat:

Zitat von consanguineus (Beitrag 1388509)
Hallo zusammen!


"Des Ackermanns und Freysaßen Tile Bötel Ehefraw Anna Euphrosine Behrens hat sich d(en). 25ten Maij, des Mittags um 11 Uhr mit einem Barbier=Meßer, womit sie sich 11 Schnitte gethan, davon 3 am Unter-Leibe gefunden sind, wodurch das Netz laediret worden, die übrigen 8 aber, so am Hals geschehen und durch die Kehle gegangen sind, selbst ermordet; der Leib derselben ist auf hiesigem Kirchhofe auf der Hoff-Grab-Stätte beerdiget worden, aet(atis): 56 Jahr."


Nachtrag: das Drama spielte sich übrigens im Jahre 1777 ab.


Wie kann man sich denn selbt 11 Schnitte zufügen?
Borderliner vielleicht. Das wäre am Leib glaubwürdig. Aber 8 Versuche am Hals? Bei sich selbst?
Das klingt für mich unglaubwürdig.


Der Ärmsten wurde etwas angetan, ist meine Meinung.

consanguineus 02.08.2021 07:42

Aber warum schreibt der Pastor dann etwas von Selbstmord? Welches Interesse könnte er daran haben, einen Mord zu vertuschen?

Mr. Black 02.08.2021 10:15

Zitat:

Zitat von Gudrid (Beitrag 1388737)
Niemand sticht sich selber 8 x in den Hals,

Alles ist möglich. Ich habe von einer älteren Dame gelesen, die genau das gemacht hat - x Stiche in den Hals - allerdings mit einer Gabel - was aber nicht zum Tod führte; am Ende sprang sie aus dem Fenster und verstarb einige Zeit später.

Menschen sind höchst kreativ, was das (Selbst)Töten angeht.

Alles Gute

Marcus

mumof2 11.08.2021 15:52

In der Wiener Alservorstadt, 'in der Stadt 113' wird am 08.02.1802 ein Totenkopf aus dem Mist gegraben.

https://data.matricula-online.eu/de/...03-008/?pg=173

Tim0111 17.08.2021 13:41

Zitat:

Zitat von Roswitha (Beitrag 354028)
Hallo,

eine Vorfahrin ist 1652 "von der Scheune zu Tode gefallen".

Die Frau eines Bruders meines direkten Vorfahren starb 1835 "am Wandel ihrer Natur". Ich habe nicht herausfinden können, was das bedeutet.

Viele Grüße
Roswitha


Am Wandel ihrer Natur könnte vllt bedeuten an Altersschwäche gestorben


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