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didirich 22.02.2015 10:11

Hallo, aus der Chronik von Mönsheim

Am 1. Febr.1845 verunglückte auf dem Weg von Weissach hieher nachts nach 8. Uhr bei einem heftigen Schneegestöber der Schuhmacher Stöffler von Deckenpfronn. Er wollte von einen Besuch in Stuttgart in jener Nacht zu seiner hier weilenden Ehefrau, verlor wahrscheinlich im Schneegestöber den Weg, erlag endlich vor Müdigkeit und wurde vom Schnee, der in Masse fiel, zugedeckt und erst am 28. Febr. nach eingetretenem Tauwetter wieder aufgefunden am Saum des Schellenbergs.

Gruß didirich

didirich 05.03.2015 13:19

In der Chronik der Gemeinde Weissach fand ich ein interessantes Ereignis bei Bauarbeiten im Jahr 1614.

14. Mai 1614. Als man die Kirche aufschagen wollte, ist das Gerüst gebrochen, wobei 25 Mann in die Tiefe stürzten, darunter Wendel Arzet
genannt Flock, der gleich tot war, die übrigen sind schier alle geschädigt worden. Es ist ein großer Jammer gewesen.
Gott wöll uns auch hinfüro alle vor ein solch Jammer und Zustand gnediglich behüten und bewaren.

"vom Gerüst gestürzt" kann man auch heute noch oft lesen.
Gruß didirich

StefOsi 04.04.2015 18:20

aus dem Kirchenbuch Schurow/Pommern von einer einzigen Seite aus dem Jahre 1914

"Sie (49) starb, nachdem sie Essigessenz getrunken, wahrscheinlich aus Liebeskummer. Der Arzt bescheinigte, daß möglicherweise die freie Willensentscheidung bei der Tat ausgeschaltet gewesen sei."

"Der Knabe wurde durch den einige Jahre älteren Bruder, der in unvorsichtiger Weise mit einem Jagdgewehr spielte, erschossen."

Artsch 11.04.2015 06:09

Hallo,

an einigen Orten im alten Churfürstenthum Sachsens war es früher gebräuchlich, am Sonntage Laetare den Tod auszutreiben.
Die Knaben machten nämlich aus Stroh eine menschliche Figur, behingen sie mit Lumpen, steckten diesen Popanz an eine Stange und trieben ihn so mit großen Geschrei und unter Absingung eines besondern Reims durch die Stadt, warfen ihn dort in eine Grube und liefen dann eiligst zurück, indem der Aberglaube besagte, daß, wer von den Austreibern zurückbliebe, dieser in demselben Jahr noch sterben müsse.

Am 28. März des Jahres 1745 haben nun aber an diesem sogenannten Todtensonntage 9 Knaben in der Stadt Radeberg den Tod mit großen Geschrei ausgetrieben und bei einem sumpfigen Orte vor der Stadt in eine Grube geworfen, weil sie aber daselbst ein Kraut und Wurzel, die man Schirling nennt, angetroffen, und einer der Knaben, sonder Zweifel mit Eingebung des Satans, diese Wurzel ausgezogen, für eine Möhre gehalten, davon gegessen, auch einigen andern etwas gegeben mit dem Beifügen, daß, wer von der Wurzel esse, wacker laufen könne*);

allein da, wie bekannt, der Schirling reines Gift ist und die Menschen tödtet, so sind alsbald 8 dieser Knaben daran erkrankt (der 9.te hatte gar nichts davon genossen), auf der Gasse umgefallen, haben stark geblutet, auch einen heftigen Anfall von Epilepsie gehabt.
Vier von denselben, die von der Wurzel wirklich gegessen, sind noch diesem Abend verstorben, einer hat noch bis den andern Tag gelebt, drei andere aber, denen man sogleich mit dienlichen Medicamenten beigesprungen, haben zwar lange krank gelegen, sind aber am Leben erhalten worden.

Merkwürdig ist es übrigens, daß alle diese Knaben an dem erwähnten Todtensonntag Mittags um 1 Uhr mit Samuel Gläntzels Leiche zu Grabe gegangen waren, dann haben sie gegen 4 und 5 Uhr den Unfug vorgenommen und Abends um 8 Uhr sind die ersten vier schon todt gewesen.

*) Doping?

Aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen (SLUB Dresden)

Hätte vor 14 Tagen besser gepaßt. Habe es aber erst jetzt wieder gefunden.

Beste Grüße
Artsch

franz ferdinand 15.04.2015 13:55

Von der HP des ORF:

Zitat:

Im Moment des Schreckens

Die Welt der vorletzten Jahrhundertwende ist uns heute nur in Schlagworten ein Begriff: der Vorabend des Ersten Weltkriegs; die Monarchie in ihren letzten Zügen. Aber wie Millionen von Menschen damals lebten - und starben -, darüber erzählt das Buch „Spektakuläre Unglücksfälle“ aus einer ungewöhnlichen Perspektive.

Von 1872 bis 1928 erschien in Wien das boulevardeske Kleinformat „Illustrirtes Wiener Extrablatt“. Und der Name war Programm - die Illustrationen auf dem Titelblatt fehlten fast nie. Selbst als die Fotografie sich ab der Jahrhundertwende immer weiter ausbreitete, verdrängte sie die gezeichneten Bilder nicht.
zB:
Atzgersdorf, 1897, ein besonders tragischer Unfall: Aus Spaß will ein Bursch sich außen an eine hochschießende Luftschaukel hängen - und spießt sich an einem Eisenhaken auf. Er verstarb noch an der Unfallstelle.

Ein wild gewordener, entlaufener Stier stieß einen Bahnmitarbeiter 1890 über das Geländer der Hetzendorfer Brücke. Der Mann erlag seinen Verletzungen.

„Bengalische Riesenzündhölzer“ ließ ein Apotheker von jungen Arbeiterinnen in seiner Privatwohnung herstellen. Ein Feuer brach aus, drei Mädchen sprangen brennend aus dem Fenster. Zwei von ihnen verstarben.

http://orf.at/stories/2270749/2270750/

Noch mehr Bilder:
http://orf.at/stories/2270749/2270751/

Einige Jahrgänge des Illustrierten Wiener Extrablattes sind auf ANNO schon digitalisiert online:
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=iwe

LG Martin

Anna Sara Weingart 25.04.2015 12:35

"Christian galt als ein Mann von kräftiger körperlicher Erscheinung und gutmütigen Charakter, war aber intellektuell kaum in der Lage die Staatsgeschäfte zu führen und dabei völlig von Beratern abhängig. Der Kurfürst ging in der Jagd und seiner Leidenschaft für Essen und Trinken auf. Auf Grund seiner mangelhaften Wirtschaftspolitik mehrten sich die Staatsschulden beträchtlich. Er starb kinderlos und bereits im Alter von 27 Jahren, nachdem er überhitzt eine große Menge kalten Bieres getrunken hatte, vermutlich an einem Schlaganfall."

renatehelene 26.04.2015 13:42

Hierbei handelt es sich nicht um eine seltsame Todesursache oder einen
"interessanten" Sterbefall sondern um eine doch sehr traurige Anmerkung
des Pfarrers im KB von Daber/Krs. Naugard aus dem Jahr 1847

"Die Eltern haben nun ihre sieben Kinder verloren"

:cry:

gudrun 26.04.2015 13:46

Hallo,

was war denn da los? Kaum zu glauben, daß Alle Kinder gestorben sind.
Daß etliche Kinder an Kinderkrankheiten (Masern, Keuchhusten usw.) gestorben sind ist ja fast normal. Aber 7 Kinder ist schon sehr selten.

Viele Grüße
Gudrun

Svenja 27.04.2015 16:12

Hallo Gudrun und Renate

Auf dieser Seite http://www.burggen.de/12866.0.html findet man zuunterst einen
Totenzettel der besagt, dass 7 Kinder einer Schmiedemeistersfamilie in Tannenberg
"sämmtliche vom 21. bis 30. Januar 1891 im zarten Alter von 2 bis 14 Jahren an Diphtheritis gestorben sind".

Gruss
Svenja

M Schütze 29.04.2015 10:26

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Hallo

Dies habe ich gestern bei der Suche im Archiv gefunden.
Meldung zum tödlichen Unfall meines Ururgroßvaters.


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