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Octavian Busch 17.03.2021 15:12

Ich nochmal.
Habe noch einen ungewönlicheren Todesfall:
Gottfried Bergmann, gestorben in Zettlitz am 18.08.1793 "5 Uhr, an den Folgen eines 8 Tage zuvor geschehenen Falles von einem Kirschbaum."
Gruss
Thomas

TükkersMitÜ 03.04.2021 15:14

Beim Durchsuchen des ev. Kirchenbuchs Mühlatschütz (Krs. Oels/Schlesien) bin ich auf folgendes gestoßen: https://www.ancestry.de/imageviewer/...2&pId=10729951

Ich habe es nur überflogen, aber anscheinend ist eine junge Frau 1708 nach einem Badeunfall gestorben. Der Pfarrer hat aber vermerkt, dass diese junge Frau im Wochenbett ihre Seele "dem Argen" (= dem Teufel?) versprochen hatte. Dies bereitete dem Pfarrer viel Kopfzerbrechen. Am Ende hat er sie wieder bekehren können.

Viele Grüße
Annika

LutzM 03.04.2021 15:53

Spannend! Findet sich jemand, der es vollständig transkribiert? Ich kann leider nur Teile lesen.

Franz3 19.04.2021 17:32

Im Obstkeller erstickt?
 
Servus,

einen Eintrag im Sterberegister von Lenggries (an der Isar) von 1770

AEM München-Freising CB219 Lenggries-St. Jakob - 1619-1970
Signatur CB219, M4040, S. 304 ganz unten

lese ich als
"Maria Rechthalerin soluta vom Cränzler in cella á vapore prunarium suffocata"

wobei "suffocatus" in diesem Register auch bei Ertrinken in der Isar verwendet wird.

Erny-Schmidt 19.04.2021 19:05

Hallo Andrea,
Zitat:

Zitat von Andrea1984 (Beitrag 1347950)
Ihr findet soviele interessante Todesfälle. Ich habe, bis dato, "nur" folgende gefunden, vor allem an Krankheiten: Typhus, Tuberkulose, Lungenentzündung, Herzschwäche, Altersschwäche, Syphilis (bei einer Dame), sowie diverse Krebsarten.

Das ist bei meinen Vorfahren kaum anders. Bisher habe ich lediglich einen Todesfall wegen Cholera gefunden, während der Epidemie 1831/32. Interessanter ist eine Legitimationskarte von 1832, die noch im Original vorliegt. Wer in jenen Jahren verreiste, musste sich so eine Karte bei der Polizei besorgen und in jeder Herberge mit Stempel bestätigen lassen, dass er dort gesund angekommen ist. Fast wie heute ...


Gruß E. Schmidt.

Svenja 19.04.2021 19:33

Hallo

Zufällig habe ich letzte Woche in einem Museum in der Schweiz auch so ein Original-Papier aus dem Jahr 1831 oder 1832 gesehen, in dem bestätigt wurde, dass die betreffende Person seit so und so viel Tagen in keinem Ort war, wo die Cholera herrschte, und dass in der niederländischen Stadt, die das Papier ausgestellt hat, auch seit einem bestimmten Datum kein Cholera-Fall mehr aufgetreten sei. Das Ganze musste ich selber aus dem niederländischen übersetzen, denn das Museum hat dieses Papier nur lapidar als "Passierschein" betitelt.

Gruss
Svenja

Blättchen 20.04.2021 02:25

Transkription
 
Hallo,

Zitat:

Zitat von LutzM (Beitrag 1357074)
Spannend! Findet sich jemand, der es vollständig transkribiert? Ich kann leider nur Teile lesen.

Transkription des oben von TükkersMitÜ (#842) erwähnten Eintrags aus dem Kirchenbuch von Mühlatschütz (zeilen- und buchstabengetreu, aber mit heutiger Groß- und Kleinschreibung):

Den 27. Decembr. ist Anna Heyderin, gebohrne Auligin zu Müh-
latschütz in einem Bad unmächtig worden, bald darauf von e. hefftig
Brustfluß überfallen u. in einer halben Stund gestorben. NB Diese
Persohn Anna Heiderin hat in ihrem Wochenbett dem Argen ihre See-
le versprochen |: laut dero Bekentnüß | : welche mir viel Näch-
te den Schlaf aus den Augen gewischt und viel Arbeit gemacht, so das ich
auch die Feyertage über Tag u Nacht fast bey ihr gewesen, u hertzinnigst Jesum
angerufen umb Vergebung der Sünden. Sie ist des Morgens umb
9 Uhr in Ohnmacht geblieben, u den Sontag darauf mit einer
polnischen Leichpr[edigt?] beerdiget worden. Ihres Alters 23 Jahr 10 Wochen.

LutzM 20.04.2021 08:20

Dankeschön! Was es alle so gab...

TükkersMitÜ 29.04.2021 12:27

Am 11. März 1841 starb in Spiegel (bei Landsberg an der Warthe) die 70-jährige Louise Dorf, Ehefrau des Joh. Ludwig Schneider, an Altersschwäche. Wenig später, am 26. März, stirbt ihr 74-jähriger Ehemann. Todesursache: "Schnitt sich den Hals ab".

Erny-Schmidt 30.04.2021 22:34

Zitat:

Zitat von Svenja (Beitrag 1362334)
Zufällig habe ich letzte Woche in einem Museum in der Schweiz auch so ein Original-Papier aus dem Jahr 1831 oder 1832 gesehen, in dem bestätigt wurde, dass die betreffende Person seit so und so viel Tagen in keinem Ort war, wo die Cholera herrschte, und dass in der niederländischen Stadt, die das Papier ausgestellt hat, auch seit einem bestimmten Datum kein Cholera-Fall mehr aufgetreten sei. Das Ganze musste ich selber aus dem niederländischen übersetzen, denn das Museum hat dieses Papier nur lapidar als "Passierschein" betitelt.

Die von mir erwähnte Legitimationskarte hatte ich schon vor zig Jahren entdeckt. Sie betrifft eine Reise von Halle/S. nach Nordhausen und zurück. Zunächst dachte ich, im feudalen und bürokratischen Preußen wäre es normal gewesen, dass für solche Reisen Anträge gestellt werden mussten (wie später in der DDR, falls eine gewisse Grenze zwischen A und B lag :wink:). Erst Jahre später fand ich im Internet, dass das Maßnahmen gegen die Cholera waren. Interessanterweise ist die Mutter des Antragstellers einige Monate später an Cholera gestorben. Mit 52 Jahren ...


Gruß E. Schmidt.


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