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Familienname: Gimbel / Kümpell
Zeit/Jahr der Nennung:
Ort/Region der Nennung: Allgäu
Hallo Ahnenforscher,
weiß jemand etwas über den Nachnamen Gimbel bzw. Kümpell?
Um 1700 herum habe ich einen Ahn mit den Nachnamen Gimbel aus dem Allgäu. Sein Vater hatte den Nachnamen Kümpell.
Mich interessiert was dieser Name bedeutet und woher er letztendlich stammt.
in Bahlow: Dt. Namenslexikon finde ich dazu 2 Möglichkeiten:
1. Gimpel (oberdeutsch): Vogelname, auch "einfältiger Mensch"; mhd. Gümpel "Gimpel", auch "Hüpfer, penis"
2. Kümper (niederdeutsch): ein Böttcher, der "kumpen" = Große Hozgefäße herstellt.
vgl dazu oberdeutsch: Kumpfer, Kümpfer, Kimpfler. Dazu Kumpfmüller (in e. oberschlächtigen, mit Kumpfen = Schöpfrädern versehenen Mühle). Auch Kümpfel, Kümpel.
Hallo Uwe!
Ich danke Dir! Das ist ja wirklich sehr interessant.
Aber wie kommt jemand dazu sich Gimbel zu nennen, wenn der Vater Kümpell hieß ? Ich weiß wohl, dass man zu der Zeit seinen Namen einfach ändern konnte, aber Gimbel ist doch dann eher ein Spottname oder?
Und hat jemand eine Idee zu der regionalen Herkunft des Namens?
die ursprüngliche Namensform, also der FN des Vaters, lautet Kümpell.
Eine Erklärung über den Begriff Gimpel ist m.E. nach etwas "weit hergeholt", weil die Schreibweise Gimpel erst später erscheint.
Auch den Hinweis gemäß Bahlow über Kümper zu Kümpel sehe ich für eine allgemeine Deutung als etwas fragwürdig -
falls nicht regional belegt, z.B. durch das häufige Vorkommen des FN Kümpel in Thüringen und Nachweis von dort stammender Vorfahren.
Vorrangig sehe ich folgende Namensdeutungen:
von ahd. gund / kunt "Krieg": zu Gundobald --> Gümbel bzw. dazu als (sog. zweistämm. ) Kürzung Kümpel / Kimpel
von ahd. kunni "Geschlecht, Sippe": zu Chunibald --> Kümpel Quelle 1.+2.: Heintze, Die dt. FN (1908)
Herkunftsname zum gleichlaut. Ort Kümpel in NRW (OT von Hennef / Sieg), auch hier größere Verteilung des FN Kümpel
Die aus Kümpell entstandene Schreibweise Gimpel sehe ich eher als "Schluderigkeit" des Matrikenführers - vielleicht war's der Alkohol?
zum einen meine ich, daß Familiennamen oft nicht selbst gegeben wurden, sondern daß sie vom Umfeld zur Unterscheidung der Leute mit gleichem Vornamen vergeben wurden - darunter waren sicherlich auch Spottnamen. Genaueres wissen die Onomastiker.
Daß Namen von den örtlichen Kirchenbuchschreibern und anderen Amtspersonen phonetisch notiert wurden, ist eine andere Sache. Hinzu kommt, daß eine verbindliche Rechtschreibung nicht existierte, geschweige denn, daß alle Schreiber eine solche beherrscht hätten. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß die Schreibweisen für dieselben Personen bei Taufe, Heirat und Begräbnis sehr unterschiedlich sein konnten. Kümpell und Gimbel liegen phonetisch schon nah beieinander.
Vielen Dank Leute!
Wirklich schönes Forum hier...
Ich habe noch etliche Nachnamen, die ich selber nicht bestimmen konnte. Bin mal gespannt was noch so bei raus kommt.
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