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Familienname: Schattkowsky
Zeit/Jahr der Nennung: 1815
Ort/Region der Nennung: Guben, Potsdam
Hallo,
ich würde gerne etwas über den seltenen Familiennamen Schattkowsky wissen. Um 1815 soll der erste Schattkowsky aus Potsdamm nach Guben gekommen sein.
es kann sich auch um einen Herkunftsnamen (Suffix -sky = "aus, von dem Ort" deutet darauf hin) zu einem gleich oder ähnlich lautenden,
vornehmlich polnischen Ortsnamen wie Sadkowica, Szadkowice, Sadek, Szadek handeln (poln. sz wird wie sch gesprochen).
In der Ahnenforschung müßtest Du wohl noch etwas weiter als 1815 zurückgehen.
ein Versuch: Teilen wir den Namen in Schatt und in die Endung (Suffix) kowski.
Der Schatt-schneider ist der Hersteller von Speerschäften.
Schat selbst heiß im mittelnorddeutschen Schatz, Gold.
Aber Schattka ist slawischen Ursprungs.
Ob es sich beim Suffix nun um einen Herkunftsnamen, wie Kowale = Kowalski oder einer Patronymika (benannt nach dem Vater), wie Michael = Michalski handelt, lässt sich heute kaum noch nachvollziehen. Grund hierfür war im polnischen die geradezu Beliebtheit, seinen Namen auf -ski enden zu lassen.
Meine Vemutung heißt deshalb: Ein gut betuchter Nordslawe (Schat), von Beruf Schmied (Kowal), der sich die Endung, weil modern -ski zulegt. Aus Schatkowalski wird dann mit der Zeit Schattkowski.
@Gunter:
Hoffentlich wirst Du deshalb nicht von "Dritten" geärgert
Aber zu unserem Vorteil - in der Onomastik führen teilweise sehr verschlungene Pfade zu nicht nur einem Ziel.
Mal abwarten, was Hina noch "auf Lager" hat.
Vielen Dank für eure Beiträge.
Das gibt mir ja neue Ansätze aus welcher Richtung der Name kommt. Ich komme nämlich nicht weiter, da viele Gubener KB fehlen und nur das er aus Potsdam kommt, ohne weitere Angaben, bringt mich auch nicht weiter.
Als erstes wäre festzustellen, dass das kein deutscher Name, sondern ein ganz klar eingedeutschter, sehr wahrscheinlich polnischer Name ist. Alle anderen slawischen Sprachen würden eher den Suffix -sky als das polnische -ski verwenden.
Insgesamt sehe ich da auch vor allem ein Herkunfstname, wie ja auch Gerhard und DL schon geschrieben haben. Da wir aber nicht wissen, aus welchem ursprünglichen Zischlaut-Gewussel das deutsche SCH geworden ist und ob gleich oder später auch noch aus einem t ein Doppel-t geworden ist, werden wir das Rätsel ganz sicher nicht lösen können, es sei denn, Du kommst in Deiner Forschung so weit, dass die ursprünglich polnische Version des Namens auftaucht.
Aufteilen in Schatt und -kowski kann man polnische Namen aber nicht. Der Suffix ist immer -ski und nicht kowski.
Viele Grüße
Hina
"Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann
Auch danke an Hina für den Beitrag.
Um 1815 wurde gerne mal das 2. "t" wegelassen oder statt "y" ein "i" verwendet.
In dem Reichstellefonbuch von 1942 habe ich gerade mal 2 Einträge gefunden: in Berlin und Guben
Für die Variante mit "i" am Ende gibt es einen Eintrag in Rastenburg, Ostpreußen
ich könnte mir vorstellen, dass der Name Schattkowsky eine Abwandlung ("Eindeutschung"; falsche Fachbegriffe mögen mir die Experten hier verzeihen) des Names Szatkowski bzw. Szadkowski ist.
Diese beiden Schreibweisen kommen in Polen und Deutschland weitaus häufiger vor als Schattkowsky:
Danke Andreas, auch sehr interessant. Ich denke das ist gut möglich.
1942 gab es auch zu dem Namen Szatkowski nur 3 Telefonbucheinträge und alle in Berlin. Und Szadkowski auch in Berlin (aber auch Hamburg und Bremen)
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