Bei Anfragen in unserem Forum zur Namenforschung bitte folgendes beachten:
In diesem Forum geht es nicht um die Suche nach Vorfahren bzw. bestimmten Namensträgern, sondern nur um die Bedeutung von Namen im Allgemeinen!
Zwecks Indexerstellung bitte für jeden einzelnen (Familien-)Namen ein eigenes, separates Thema erstellen. (Nicht mehrere Namensbedeutungen innerhalb eines Themas erfragen!)
Den Fragebogen, der bei der Themenerstellung vorgegeben ist, bitte immer möglichst vollständig ausfüllen.
Erst Ahnenforschung, dann Namenforschung: Besonders bei ausgefallenen Namen sollte der Namensdeutung die Vorfahren-Recherche der Namensträger vorausgehen. Sie sollten möglichst für mehrere Jahrhunderte rückwärts angeben können, wo und in welchen Schreibvarianten der Name auftrat.
Themen die diese Vorgaben missachten werden gegebenenfalls verschoben, gesperrt oder gelöscht.
Für Interessierte stelle ich auch mal direkt die dort angegebenen Deutungen rein:
Hauptbedeutung:
1) Benennung nach Übername zu mittelniederdeutsch nēder, nider, nedder ‘niedere, niedrig, niedrig gelegen, untere’ und mittelniederdeutsch hōt ‘Hut, Kopfbedeckung’ für den Träger eines niedrigen, flachen Huts oder Helms.
2) Benennung nach Beruf zu mittelniederdeutsch nēder, nider, nedder ‘niedere, niedrig, niedrig gelegen, untere’ und mittelniederdeutsch hōt ‘Hut, Kopfbedeckung’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Hutmacher.
In Einzelfällen:
3) Benennung nach Wohnstätte zu mittelniederdeutsch nēder, nider, nedder ‘niedere, niedrig, niedrig gelegen, untere’ und mittelniederdeutsch hude, hote ‘Weideland, Weidegerechtigkeit, Weidenutzung, Hude, Weidegenossenschaft, Kooperation der Weideberechtigten in einem bestimmten Bezirk, Hüteweide’ für jemanden, der an einem niedrig, unterhalb gelegenen Weideland wohnt.
Hallo zusammen,
die Namensverbreitungskarte von 2005 im DFD zeigt eine auffällige Häufung des FN Niederhut im südlichen Niedersachsen, also in der Region, auf die sich Robins Anfrage bezieht.
Demnach häufen sich die beiden Namensformen im Dreieck Hannover - westlicher LK Hildesheim - Hameln. Außerhalb davon kommen die Namen vergleichsweise vereinzelt vor.
Solche Verbreitungsmuster ergeben sich zB in folgenden Fällen:
- Ableitung von einem in der Region verbreiteten Beruf
- Ableitung von einem in der Region gebräuchlichen Dialektausdruck
- Ableitung von einem in der Region angesiedelten Toponym, zB dem Namen eines Berges, eines Gewässers, einer Ortschaft, oder einer Flur.
Im Fall Niederhut/Nedderhut tippe ich auf Ableitung von einem Flurnamen, also auf die im DFD genannte Möglichkeit 3) Benennung nach Wohnstätte zu mittelniederdeutsch nēder, nider, nedder ‘niedere, niedrig, niedrig gelegen, untere’ und mittelniederdeutsch hude, hote ‘Weideland, Weidegerechtigkeit, Weidenutzung, Hude, Weidegenossenschaft, Kooperation der Weideberechtigten in einem bestimmten Bezirk, Hüteweide’ für jemanden, der an einem niedrig, unterhalb gelegenen Weideland wohnt.
Das hieße, wir hätten in diesem speziellen Fall einen FN des Typs Wohnstättenname. Ob das zutrifft, muss die weitere Familienforschung verifizieren.
Gefunden habe ich: Land und Wiesenwachs vor Hilligsfeld: Belehnung der Nedderhut zu Hasperde (1591-1670)
Quelle: https://www.arcinsys.niedersachsen.d...omefrom=search
Hasperde gehört heute zu Bad Münder am Deister und liegt in Luftlinie ca. 20 km westlich von Adensen.
Das muss nicht bedeuten, dass die Adenser Niederhuts aus Hasperde stammen, es zeigt nur, dass es in der Region zumindest einen solchen Flurnamen gegeben hat.
Anmerkung: in anderen Fällen, anderen Regionen kann es sich beim FN Niederhut natürlich auch um einen indirekten Berufsnamen für einen Hutmacher oder einen Übernamen für einen Träger flacher Hüte handeln.
Die Gewichtung 1) 2) 3) des DFD würde ich aber eher umkehren wollen.
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