Bei Anfragen in unserem Forum zur Namenforschung bitte folgendes beachten:
In diesem Forum geht es nicht um die Suche nach Vorfahren bzw. bestimmten Namensträgern, sondern nur um die Bedeutung von Namen im Allgemeinen!
Zwecks Indexerstellung bitte für jeden einzelnen (Familien-)Namen ein eigenes, separates Thema erstellen. (Nicht mehrere Namensbedeutungen innerhalb eines Themas erfragen!)
Den Fragebogen, der bei der Themenerstellung vorgegeben ist, bitte immer möglichst vollständig ausfüllen.
Erst Ahnenforschung, dann Namenforschung: Besonders bei ausgefallenen Namen sollte der Namensdeutung die Vorfahren-Recherche der Namensträger vorausgehen. Sie sollten möglichst für mehrere Jahrhunderte rückwärts angeben können, wo und in welchen Schreibvarianten der Name auftrat.
Themen die diese Vorgaben missachten werden gegebenenfalls verschoben, gesperrt oder gelöscht.
die Literatur (z.B. die Autoren Bahlow und Gottschald) sind sich in diesem Falle recht einig. Die mecklenburgisch-pommerschen Familiennamen Pophal und Pufall und Varianten, sind sehr wahrscheinlich nicht niederdeutschen, sondern slawischen Ursprungs aber die Bedeutung ist unklar. Da will ich dann auch nicht anfangen zu spekulieren .
Viele Grüße
Hina
"Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann
Zu Pophal fällt mir bestenfalls österreichisch Bafel, Pofel = minderwertige Ware ein. Die Frage, woher stammt der ph-Laut. Ist es lautlich ein f oder eine Zusammenziehung von p und h ? In den meisten slawischen Sprachen gibt es kein h in unserem Sinne. Meist g, das im Tschechischen zu stimmhaften h mutiert. ph gibt es gar nicht.
in der Deutschen Sprache ist ph ein Digraph und ist im Prinzip dem f gleichzusetzen, durch das er auch immer mehr abgelöst wird.
Der Bereich Mecklenburg-Vorpommern war ja bis ins 13. Jh. slawisch-wendisch. Erst danach kamen Siedler aus dem niederdeutschen und friesischen Sprachraum dorthin, deren sprachlicher Einfluss stärker wurde und es auch zu vielen Vermischungen kam. Nicht immer kann man dort Ursprung und Verschleifungen einzelner Worte zweifelsfrei nachvollziehen.
Viele Grüße
Hina
"Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann
Historisch kommt das ph aus dem Altgriechischen, da es kein f gab und das behauchte p wie f gesprochen wurde. Das (Neu-)griechische f wurde ja erst unter dem Einfluss des Latein geschaffen. In den slawischen Sprachen wurden die betreffenden altgriechischen Lehnworte von Beginn an mit f oder p geschrieben. Ein deutsches ph im Lautwert f kann eigentlich nur durch Modeströmungen, wie verschiedene Latinisierungswellen entstanden sein.
Ursprünglich gab es in der deutschen Sprache auch kein f aber schon im Althocheutsch ist das ph zu finden, das dann im Laufe der Zeit zu f wurde, wobei die Entwicklung ja bis heute nicht abgeschlossen ist. In der niederdeutschen Sprache gibt es bis heute kein f. Das sind alles "Fremdworte".
Die "Griechenmode" ist also historisch wirklich sehr sehr alt.
Viele Grüße
Hina
"Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann
Ursprünglich gab es in der deutschen Sprache auch kein f aber schon im Althocheutsch ist das ph zu finden, das dann im Laufe der Zeit zu f wurde, wobei die Entwicklung ja bis heute nicht abgeschlossen ist.
Davon habe ich noch nie etwas gehört und auch Wikipedia widerspricht dem:
ph steht für:
eine Buchstabenverbindung mit dem Lautwert „f“, die bei aus dem Altgriechischen stammenden Fremdwörtern verwendet wird; siehe stimmloser labiodentaler Frikativ
Im Althochdeutschen schrieb man den Laut meist mit einem F: Fihu (Vieh), filu (viel), fior (vier), firwizan (verweisen), folch (Volk).
Im Mittelhochdeutschen kommen für ein und dasselbe Wort f- und v-Schreibungen vor; die v-Schreibung wird jedoch für das normalisierte Mittelhochdeutsch bevorzugt: Vrouwe (Frau), vriunt (Freund), vinden (finden), vuoz (Fuß), vilvraz (Vielfraß), valsch (falsch) und vride (Friede).
Die Rechtschreibung hat bis heute noch einige dieser mittelhochdeutschen v-Schreibungen bewahrt.
meine Ausführungen bezogen sich auf das Thema der klassischen Lautverschiebung b - p - ph/pf - ff - f, was wir gerade diskutierten, das phonetisch von fihu usw. abweichend ist und sich in den Mittel- und Auslauten findet. In den Anlauten ist das "weiche" phonetische f schon früher da gewesen. Es ist aber nur mehr oder weniger "rein zufällig" das selbe graphische Zeichen.
Das ist übrigens immer sehr interessant bei Sprachen, wie sich im Laufe der Zeit verschiedene phonetische Laute in einen einzigen Graphen reduzieren und dennoch weiterhin phonetisch verschieden gesprochen werden. Das macht sich ganz besonders bei Vokalen bemerkbar. Im Dänischen z.B., das ja auch eine germanische Sprache ist, die sehr stark vom Niederdeutschen beeinflusst wurde, gibt es 8 geschriebene Vokale aber gesprochen werden 29! . Ein Graus für jeden Ausländer aber auch für Dänen selbst, die ja unzählige Dialekte haben, denn liegt man auch nur ein klein bisschen daneben, ergibt es gleich ein anderes Wort. Im Deutschland werden phonetisch aber immerhin auch 14 Vokale gesprochen.
Wenn ich mich nicht irre, kommt das in den slawischen Sprachen aber im Gegensatz zu den germanischen Sprachen kaum vor.
Viele Grüße
Hina
"Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann
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