Bei Anfragen in unserem Forum zur Namenforschung bitte folgendes beachten:
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Erst Ahnenforschung, dann Namenforschung: Besonders bei ausgefallenen Namen sollte der Namensdeutung die Vorfahren-Recherche der Namensträger vorausgehen. Sie sollten möglichst für mehrere Jahrhunderte rückwärts angeben können, wo und in welchen Schreibvarianten der Name auftrat.
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Familienname: Plumbohm
Zeit/Jahr der Nennung: * ca.1772
Ort/Region der Nennung: Deersheim, Sachsen-Anhalt
Guten Abend,
eine Vorfahrin meines Ehemannes hieß Plumbohm.
Ist der Name möglicherweise plattdeutsch und heißt evtl. Pflaumenbaum? Wer kann etwas dazu beitragen und zum Familiennamen etwas erklären?
Vielen Dank und viele Grüße Mariolla
Hallo Mariolla,
ja, es ist niederdeutsch und heißt Pflaumenbaum. Der erste Namensträger hatte vielleicht einen Hof mit oder an einem markanten Pflaumenbaum oder war Obstbauer/Obsthändler.
Viele Grüße
Xylander
Hallo Mariolla,
hier eine interessante Geschichte, die uns ein Klassenkamerad mal zu diesem Familiennamen erzählt hat:
Es gab eine Familie namens Blei. Sie nannte sich, als dies Mode war, vornehm latinisch
"Plumbum". Später zog man dann in eine Gegend, in der lateinische Namen nicht in Mode waren und so wurde aus dem Namen Blei via plumbum der Plumbohm.
»Arbeiten dieser Art muß man auf Zuwachs schreiben: sie werden niemals abgeschlossen sein«, so Ernst Jünger in seiner Einleitung zu »Sprache und Körperbau«. Und so versammelt der vierzehnte Band der »Sämtlichen Werke« eine Sammlung von elf Essays und Maximen. Der vorliegende Band folgt Band 12 der gebundenen Ausgabe. Hinzugefügt wurde der Text »Herbst auf Sardinien«, der den ersten Teil des Essays »Sardische Heimat« bildet und bislang in Band 18 zu finden war. Vom »Lob der Vokale« über tagebuchartige »Federbälle« und »Philemon und Baucis« bis hin zu »Epigrammen« und »Mantras« reicht Jüngers essayistischer Bogen. Oft bildet eine konkrete Beobachtung den Ausgangspunkt einer Reflexion, und so spiegelt sich im scheinbar Nebensächlichen das Hauptsächliche. Oder Jünger belässt es – wie in den »Federbällen« – auch bei heiter-humoristischen Anekdoten, in denen sich gleichwohl nicht weniger etwa das menschliche Wesen spiegelt. Der Band enthält: »Lob der Vokale«, »Sprache und Körperbau«, »Das Sanduhrbuch«, »November«, »Dezember«, »Sardische Heimat«, »Der Baum«, »Steine«, »Federbälle«, »Philemon und Baucis«, »Rund um den Sinai«, »Epigramme« und »Mantrana«.
Sie kann mE im Einzelfall im niederdeutschen Umfeld zutreffen und müsste sich dann mit Glück in der Familienforschung nachweisen lassen. Mariolla, gabs in der Gegend Bleibergwerke? Hier mal die Verbreitungskarte Plumbohm 1890, mit erkennbarer Häufung. Passt das?
Hochdeutsche Namen wie Pflaumbaum lassen sich mit plumbum mE nicht erklären. Den Pflaumenbaum halte ich auch im niederdeutschen Umfeld für die verbreitetere Wurzel, das ist aber nur persönliche Einschätzung.
Hallo Xylander,
es gab hier einige Bleibergwerke in Sachsen-Anhalt.
Da ich erst jetzt so langsam die Vorfahren meines Ehemannes
erforsche, bin ich viel auf Bergarbeiter gestoßen.
Das Thema ist für mich fesselnd und interessant. Danke für
Deine Links und Hilfe!
Viele Grüße Mariolla
Hallo Mariolla,
denkbar wäre also die Blei-Hypothese. Allerdings vermute ich im Umfeld von Bergarbeitern eher keine Humanistennamen mit Latinisierung. Nach wie vor tendiere ich also mehr zum Pflaumenbaum. Aber Klarheit bringt wenn überhaupt hier wohl nur die Familienforschung.
Viele Grüße
Xylander
Hallo,
zu dem "Blei" meine ich mich an eine Hypothese zu erinnern, wonach sich das auf eine Fischart namens Blei/Bley bezieht u. damit ein Übername für einen Fischer gewesen wäre.
Da es in der Spätrenaissance bereits Kirchenbücher gab, müsste ein Herr Plumbum irgendwo darin auftauchen. Damit hätte man die Verbindung zum Blei.
Es gibt also noch viel zu erforschen und zu entdecken. Bis dann mal alle KB in Deutschland verkartet und ausgewertet sind, bleibt die Arbeit an uns ehrenamtlichen Genealogen hängen.
Zuletzt geändert von Laurin; 20.12.2019, 15:32.
Grund: Politische Anmerkungen gelöscht
ich war einst bei einem Familientreffen der Familie Pflaumbaum (ohne "-en")
Das Familienwappen zierte der erwähnte Fisch, der Blei und es wurde entsprechend auch so weitergegeben, dass der Name daher kommt.
ich war einst bei einem Familientreffen der Familie Pflaumbaum (ohne "-en")
Das Familienwappen zierte der erwähnte Fisch, der Blei und es wurde entsprechend auch so weitergegeben, dass der Name daher kommt.
Bei den Pflaumbaum's wuchsen wohl die Fische auf Bäumen - oder ist das Anglerlatein? 😉
ich war einst bei einem Familientreffen der Familie Pflaumbaum (ohne "-en")
Hallo Future-Trunks.
Ich kann für die dem nördl. Vorharzgebiet entstammende Familie sagen, daß innerhalb der Sippe die Schreibweisen Pflaumenbaum, Pflaumbaum, Plumenbom, Plumbom gebräuchlich waren, ohne daß jemand auf die Idee gekommen wäre, zu vermuten es handele sich um voneinander verschiedene Familien.
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