Bei Anfragen in unserem Forum zur Namenforschung bitte folgendes beachten:
In diesem Forum geht es nicht um die Suche nach Vorfahren bzw. bestimmten Namensträgern, sondern nur um die Bedeutung von Namen im Allgemeinen!
Zwecks Indexerstellung bitte für jeden einzelnen (Familien-)Namen ein eigenes, separates Thema erstellen. (Nicht mehrere Namensbedeutungen innerhalb eines Themas erfragen!)
Den Fragebogen, der bei der Themenerstellung vorgegeben ist, bitte immer möglichst vollständig ausfüllen.
Erst Ahnenforschung, dann Namenforschung: Besonders bei ausgefallenen Namen sollte der Namensdeutung die Vorfahren-Recherche der Namensträger vorausgehen. Sie sollten möglichst für mehrere Jahrhunderte rückwärts angeben können, wo und in welchen Schreibvarianten der Name auftrat.
Themen die diese Vorgaben missachten werden gegebenenfalls verschoben, gesperrt oder gelöscht.
Erster Erklärungsversuch: ein aus Mauersberg Stammender mit unbekanntem FN heiratete/zog in die Umgebung und erhielt dort den Herkunftsnamen Mauersberger. Die Familie wuchs und breitete sich aus, auch zurück nach Mauersberg. Inzwischen waren die Familiennamen so verfestigt, dass der Rückkehrer weiterhin Mauersberger hieß.
Prof. Udolph vom Zentrum für Namenforschung schreibt auf Facebook dazu:
Mauersberger - mit diesem Familiennamen musste ich mich vor ein paar Tagen beschäftigen. Da dieser Name eine eindeutige Häufung im Mittleren Erzgebirgskreis besitzt und dort der Ort „Mauersberg“ liegt, ist eine Deutung nicht so schwer. Aber Menschen sind in den Fällen, wenn ein Familienname von einem Ortsnamen abgeleitet wird, nicht damit zufrieden, dass man sagt: Der Ortsname ist die Basis. Sondern man möchte dann auch wissen, was der Ortsname bedeutet.
Und da wird es bei Mauersberg spannend. Eine Mauer am Berg? Könnte man meinen … Aber Vorsicht mit den Deutungen ohne historische Belege. Und da hilft für Sachsen das Historische Ortsnamenbuch von Sachsen. Es bietet die Überlieferung: 1291 Ursberg, 1501 Mawersberg, 1540 Mauerschberg, 1555 Mawerßbergk. Wie man am ältesten Beleg noch erkennen kann, hieß der Ort erst „Ursberg“, dann „Mauersberg“. Was ist da los? Aus der häufigen Wendung „am Ursberg, zum Ursberg“, aus der durch die hochdeutsche Diphthongierung allmählich „am Au(e)rsberg, zum Au(e)rsburg“ wurde (vgl. niederdeutsch/hochdeutsch Buer - Bauer, Mure - Mauer, stûr(e) - Steuer), entstand durch Verlegung der Silbengrenze „Am Auersberg“ > A Mauersberg“ > Mauersberg. Ein Vorgang, den man durchaus öfter beobachten kann, gerade bei Ortsnamen.
Grüße
Basil, der auch Mauersberger unter seinen Ahnen hat!
Hallo zusammen,
Sehr schön. Trotzdem bleibt mein Hinweis, dass der erste Namensträger bei einem Herkunftsnamen eigentlich nicht in Mauersberg gewohnt haben kann. Anders sieht es bei einem Wohnstättennamen aus.
Hallo zusammen,
Sehr schön. Trotzdem bleibt mein Hinweis, dass der erste Namensträger bei einem Herkunftsnamen eigentlich nicht in Mauersberg gewohnt haben kann. Anders sieht es bei einem Wohnstättennamen aus.
Viele Grüße
Xylander
Hallo Xylander,
nach Alfred Maschkes Theorie in den 1960er Jahren(siehe Anhang) wanderte ein junger Mann um 1440 von Mauersberg nach Wolkenstein aus, Entfernung laut Tante Guggle ca. 8 km zu Fuß. Auf Grund seiner Herkunft wurde er "der Mauersberger" genannt, was schließlich zu seinem FN führte.
Seine Söhne zogen in verschiedene Orte im Umkreis, einer zurück nach Mauersberg - und so kam der Name Mauersberger nach Mauersberg.
Soweit die Theorie.
Und von dort aus zogen Namensträger nach Mildenau und in meinen Stammbaum...
Hallo Claudia,
prima, danke. Dann hatte ich mit dem Herkunftsnamen ja den richtigen Riecher. Ich meinte natürlich: als er den Namen Mauersberger erhielt, kann er nicht in Mauersberg gewohnt haben, sondern am Zuzugsort. Das war dann also in Wolkenstein. Den Hinweis auf den Namenstyp Herkunftsnamen hätte Prof. Udolph eigentlich auch noch geben sollen.
Viele Grüße
Xylander
Hallo zusammen,
Sehr schön. Trotzdem bleibt mein Hinweis, dass der erste Namensträger bei einem Herkunftsnamen eigentlich nicht in Mauersberg gewohnt haben kann. Anders sieht es bei einem Wohnstättennamen aus.
Hallo,
so ganz untypisch ist es wohl nicht - wenngleich auch selten - daß der Träger eines Herkunftsnamens auch in seinem Herkunftsort wohnt, egal auch, wie er dorthin zurückgekehrt ist.
In Berlin wohnen einige Berliner und auch Berlin's, in Nürnberg gibt es einige Nürnberger.
Nur in Bamberg ist der FN Bamberger lediglich ein einziges Mal im aktuellen Tel.-Buch der Telekom enthalten.
Auf zum Suchen weiterer Herkunfts-Namensträger, die im Herkunftsort wohnen!
so ganz untypisch ist es wohl nicht - wenngleich auch selten - daß der Träger eines Herkunftsnamens auch in seinem Herkunftsort wohnt, egal auch, wie er dorthin zurückgekehrt ist.
In Berlin wohnen einige Berliner und auch Berlin's, in Nürnberg gibt es einige Nürnberger.
Nur in Bamberg ist der FN Bamberger lediglich ein einziges Mal im aktuellen Tel.-Buch der Telekom enthalten.
Auf zum Suchen weiterer Namensträger, die im Herkunftsort wohnen!
Ich weiß, dass in Ristedt(bei Bremen) mindestens 1 Herr Ristedt wohnt...
Wollt' ich für Arschlöcher bequem sein, wäre ich ein Stuhl geworden.(Saltatio Mortis, Keiner von Millionen)
@ Andreas (vermute ich mal):
könnte es sich beim FN Ristedt auch um einen Wohnstättennamen handeln? Wenn zB der Ort Ristedt ein zentrales Gut Ristedt besaß, oder nur wenige Güter, dann könnte ein Bewohner "hannes to ristede" (fiktives Beispiel) genannt worden sein. Dass das für Herkunftsnamen typische -er beim heutigen Herrn Ristedt fehlt, ist zwar ein Indiz, aber kein Beweis.
@ Laurin:
testweise habe ich drei Hans Bremer in Bremen gefunden. Bei großen Städten dürfte man wegen ihrer Anziehungskraft häufig Erfolg haben.
@ Andreas (vermute ich mal):
könnte es sich beim FN Ristedt auch um einen Wohnstättennamen handeln? Wenn zB der Ort Ristedt ein zentrales Gut Ristedt besaß, oder nur wenige Güter, dann könnte ein Bewohner "hannes to ristede" (fiktives Beispiel) genannt worden sein. Dass das für Herkunftsnamen typische -er beim heutigen Herrn Ristedt fehlt, ist zwar ein Indiz, aber kein Beweis.
Viele Grüße
Xylander
Ich denke, mit dem Wohnstättennamen wirst du Recht haben, denn Ristedt bestand früher nur aus etwa 6 Gütern(wenn ich richtig gezählt habe), war eine Streusiedlung an einem zentralen Weg.
Noch zur Information
Ein Wolf Mauersberger, geb.. 1506 in Mauersberg (Chemnnitz Herzogtum Sachsen)
Gruß von didirich
Hallo didirich,
diesem Wölffchen und seinem gleichnamigen Sohn verdanke ich einen Teil der Mauersberger in meiner Ahnenreihe.
Sohn Wolff wurde 1543 in Mauersberg geboren und zog um 1569 mit seiner jungen Familie nach Mildenau(Fußweg ca. 3 km). Um 1570 folgte ihm der Vater, der um 1572 in Mildenau starb.
Die Söhne Michel und Blasius folgten ihrem Bruder um 1580 nach Mildenau und finden sich beide als 11fach-Urgroßväter in meinem Stammbaum wieder.
Sohn Matz, 1547 geboren, heiratete in eine andere Richtung, nach Satzung(Fußweg ca. 13 km). Er und seine Tochter Marie gehören auch zu meinen Vorfahren...
Ich bin also mauersbergisiert! :vorfahren:
Lg, Claudia
Zuletzt geändert von Bergkellner; 02.07.2019, 20:05.
Wollt' ich für Arschlöcher bequem sein, wäre ich ein Stuhl geworden.(Saltatio Mortis, Keiner von Millionen)
Hinweis Mod:
Bitte alles, was über die eigentliche Anfrage zur Etymologie des FN Mauersberger hinausgeht *), in einem gesonderten Thema bzw. per PN behandeln.
Dieses Thema hier wird geschlossen.
*) NB: Auch selbst habe ich mich nicht ganz korrekt verhalten #7 - Asche auf mein Haupt!
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