Bei Anfragen in unserem Forum zur Namenforschung bitte folgendes beachten:
In diesem Forum geht es nicht um die Suche nach Vorfahren bzw. bestimmten Namensträgern, sondern nur um die Bedeutung von Namen im Allgemeinen!
Zwecks Indexerstellung bitte für jeden einzelnen (Familien-)Namen ein eigenes, separates Thema erstellen. (Nicht mehrere Namensbedeutungen innerhalb eines Themas erfragen!)
Den Fragebogen, der bei der Themenerstellung vorgegeben ist, bitte immer möglichst vollständig ausfüllen.
Erst Ahnenforschung, dann Namenforschung: Besonders bei ausgefallenen Namen sollte der Namensdeutung die Vorfahren-Recherche der Namensträger vorausgehen. Sie sollten möglichst für mehrere Jahrhunderte rückwärts angeben können, wo und in welchen Schreibvarianten der Name auftrat.
Themen die diese Vorgaben missachten werden gegebenenfalls verschoben, gesperrt oder gelöscht.
unter dem FN Geidel finde ich bei Genwiki die Varianten:
mittelhochdeutscher Übername: Guidel,Guider bedeutet soviel wie Verschwender, Prahler
weitere Varianten:
Gudel (1293)
Geuder (1380)
Gewdel (1480)
Wegen der angehängten Silbe "ke" hat der FN also die Bedeutung: der Sohn eines Prahlers, Verschwenders.
Der Ort Gudden bei Tilsit ist ein bisschen weit weg von der Gerdauener Gegend, denke ich, um als Herkunftsort offensichtlich zu sein. Unmöglich ist es natürlich nicht.
Das hat mich aber auf etwas gebracht. Im Nesselmann, Thesaurus linguae prussicae, S.54, finde ich, dass das Wort gudde, aus dem dieser Ortsname wohl auch entstanden sein dürfte, ein altpreußisches Wort für "Busch" oder "Gebüsch" ist. Könnte es sich also um ein ostpreussisches Equivalent des deutschen Familiennamens Busch handeln?
Alternativ verweist Nesselmann auf Henning, Preußisches Wörterbuch, S. 91, wo Henning den Begriff gudde gleichsetzt mit "zerlumptem Mensch," abgeleitet, ursprünglich, von den Goten, die ja unweit in der Weichselgegend siedelten und auch entlang der baltischen Küste Handel trieben, und/oder Gotländer, die ebenfalls noch bis ins Mittelalter als Händler zugegen waren, und von dort übertragen auf alle Fremden, z.B. auch Polen und Weißrussen. Dann erwähnt Nesselmann noch Pierson, Elektron (S.16ff). Pierson weist ebenfalls auf den Stammesnamen Gutten bzw. Gudden oder Geten hin, hält dies aber für einen indigenen, baltischen Stammesnamen, der wiederum von benachbarten slawischen Völkern für die Gesamtgruppe der Balten benutzt wurde. Demnach also möglicherweise ein Landstreicher, oder ein Fremder?
Ich frage mich, ob nicht eine Ableitung von einem Vornamen nicht auch plausibel wäre?
z.B. gäbe es da den in Ostpreussen belegten Rufnamen Gedwill, Gedewil, wohl eine südlichere Version des litauischen Namens Gedvila, "ged- (< litauisch gedáuti ‘wünschen, erstreben’) und vil- (< litauisch vìltis ‘hoffen’ bzw. litauisch viltìs ‘Hoffnung’)" (Schiller 1, 2). Demnach dann Gedwil-ke?
Oder ist eine Ableitung von einem deutschen Vornamen mit der Silbe Gud- plausibel bzw. plausibler?
Das sind hier nur so meine laufenden gedanklichen Hamsterräder, da bitte ich Euch Onomastiker um Eure besser gebildete Meinung!
Hallo Laurin,
da bin ich auf Weiteres aber gespannt!
Beste Grüße
Artsch
Hallo Artsch,
Weiteres gibt es dazu nicht - ich habe lediglich die gespeicherten Anfragen in eine bei uns lesbare verlinkte Form gebracht und trenne / sortiere noch.
Viele der aufgeführten Etymologien finden sich auch wortgleich bei GenWiki - da von der gleichen Verfasserin erarbeitet.
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