Frage zu Ariernachweis

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  • stendek79
    Benutzer
    • 18.07.2012
    • 75

    Frage zu Ariernachweis

    Hallo zusammen!

    Ich habe soeben gelesen, dass für Angehörige der SS ein grosser Ariernachweis nötig war. Hier musste die Abstammung bis 1800 nachgewiesen (das galt auch für den Ehepartner).

    Lt. Erzählungen meines Grossvaters sollte dessen Bruder zur SS eingezogen werden (was dieser dann aber verweigerte). Nachdem sich aber mein Grossonkeln nie selbst für die SS beworben hatte, musste im Vorfeld doch jemand den Stammbaum erstellen um überhaupt einen rekrutierungsversuch zu machen.

    Die Frage die sich für mich stellt ist, ob in so einem FAll von den damaligen Behörden etwas archiviert wurde bzw. wo man hier ansetzen könnte!

    besten Dank für die Antworten im voraus
    NAMEN: LOBNER (Bayern, OÖ und Böhmen)
    VATER (NÖ und Südböhmen)
    HOLECZY (Ltp. Trnovec und Budapest)
  • ulrike G.-W.
    Erfahrener Benutzer
    • 08.06.2009
    • 248

    #2
    Direkt dazu habe ich leider keine Infos.
    Ich würde mich für deine eigene Ahnenforschung aber nicht auf die Daten des Ariernachweises verlassen, ich denke, das war dein Anfragegrund.
    Bei unseren Daten waren gleich bei 2 Linien die falschen Vorfahren herausgesucht worden, nur weil die Namen ähnlich waren.
    Ich denke, die Standesämter und Pfarreien hatten im Dritten Reich viel zu tun und daher manchmal nicht gewissenhaft genug.

    Viele Grüße

    Ulrike
    Meine Namen und Orte, zu denen ich noch suche:
    Frankfurt/Main: Rothenburger
    Odenwald: Rotenberger
    Taunus: Söllner, Jung, Buchecker
    Offenbach/Main: Schulz, Mehl, Leonhard, Hertzog, Gumb/p
    Pommern: Goldmund
    Hannover: Pape, Hagedorn, Rübenack, Backhaus
    Unterfranken: Ankenbrand, Reinhard, Pfeuffer, Kaemerer, Zehnder, Brach
    Linz (Ö): Reder, Karigl
    Mannheim, Oels: Bartsch
    heutiges Polen: Tabor, Kaczanowski, Hachula, Rataj
    Neumark: Buchholz, Helterhof

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    • Xtine
      Administrator
      • 16.07.2006
      • 28326

      #3
      Zitat von stendek79 Beitrag anzeigen
      Die Frage die sich für mich stellt ist, ob in so einem FAll von den damaligen Behörden etwas archiviert wurde bzw. wo man hier ansetzen könnte!
      Hallo,

      die Aufbewahrung von Ariernachweisen war Privatsache, sie wurden nicht bei den Ämtern archiviert.
      Viele Grüße .................................. .
      Christine
      sigpic .. .............
      Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
      (Konfuzius)

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      • stendek79
        Benutzer
        • 18.07.2012
        • 75

        #4
        Mahlzeit!

        Alles klar. Danke für die rasche Hilfe.

        vg

        Thomas
        NAMEN: LOBNER (Bayern, OÖ und Böhmen)
        VATER (NÖ und Südböhmen)
        HOLECZY (Ltp. Trnovec und Budapest)

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        • uwe-tbb
          Erfahrener Benutzer
          • 06.07.2010
          • 2643

          #5
          Hallo stendek79,

          ich denke mal. dass viele Ariernachweise "geschönt" wurden und dabei so mancher "nicht ganz passende" Vorfahre verschwunden ist. Kann schon sein, dass in Personalakten der SS vielleicht das eine oder andere Schriftstück vorhanden ist.

          Viele Grüße

          Uwe

          Kommentar

          • stendek79
            Benutzer
            • 18.07.2012
            • 75

            #6
            Zitat von uwe-tbb Beitrag anzeigen
            Hallo stendek79,

            ich denke mal. dass viele Ariernachweise "geschönt" wurden und dabei so mancher "nicht ganz passende" Vorfahre verschwunden ist. Kann schon sein, dass in Personalakten der SS vielleicht das eine oder andere Schriftstück vorhanden ist.

            Viele Grüße

            Uwe
            Hallo!

            Das Problem an der Sache ist, dass er dann nie zur SS gekommen ist. Ablauf war nach Erzählungen, dass er aufs Amt zietiert wurde und gezwungen worden wäre zu unterschreiben. Er hat dies aber verweigert und wurde dann in die Wehrmacht rekrutiert.

            Mein Ansatz hier war eher, dass von seiten der damaligen Ämter die Vorfahren bereits durchleuchtet wurden und versucht wurde geeignete Personen zu rekrutieren. Dadurch habe ich es für möglich gehalten, dass hier vielleicht Akten existieren, auch wenn die betroffene Person dann nicht in der SS war.

            vg
            Thomas
            NAMEN: LOBNER (Bayern, OÖ und Böhmen)
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            HOLECZY (Ltp. Trnovec und Budapest)

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            • Jürgen P.
              Erfahrener Benutzer
              • 07.03.2010
              • 1008

              #7
              Hallo,
              mich würde das Jahr und die Region/Land mal interessieren.

              Gruß Jürgen
              "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

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              • stendek79
                Benutzer
                • 18.07.2012
                • 75

                #8
                Zitat von Jürgen P. Beitrag anzeigen
                Hallo,
                mich würde das Jahr und die Region/Land mal interessieren.

                Gruß Jürgen
                Hallo Jürgen!

                Das Land ist Österreich. Genaue Region ist das Innviertel.

                Das Jahr kann ich leider nicht sicher sagen. Lt. Aussage meines Grossvaters war es aber während des Kriegs. Da mein Grossonkel nach seiner Verweigerung, gleich mal nach Russland "durfte".

                grüsse
                Thomas
                NAMEN: LOBNER (Bayern, OÖ und Böhmen)
                VATER (NÖ und Südböhmen)
                HOLECZY (Ltp. Trnovec und Budapest)

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                • Jürgen P.
                  Erfahrener Benutzer
                  • 07.03.2010
                  • 1008

                  #9
                  Hallo Thomas,
                  ein Zeitzeuge Jahrgang 1926, der ehem. Leiter meines Heimatgymnasium, hat zwei Bücher über seine Jugend/Zeit als Lufwaffenhelfer, veröffentlicht.
                  Darin wird u.a. geschildert, dass Werber der SS in der Schule und 1944 in den Baraken der Luftwaffenhelfer auftauchten. Ziel war, die Jungen aus den Musterungsjahrgängen [1926/1927] zur SS zu verpflichten. Keiner tat das.
                  Ein alter Luftwaffenfeldwebel hat die Werber dann gar zweimal aus den Baraken geschmissen.
                  Die Jungen hatten alle die Nase voll, keiner ging zur SS. Ohne später Nachteile zu erfahren wurden sie zur Wehrmacht eingezogen.

                  Anders war es bei den Volksdeutschen in den Siedlungsgebieten des ehem. Königreich Jugoslawien und teils Ungarn. Die Wehrpflichtigen wurden dort zwangsweise in die Einheiten der SS einberufen. Gebirgsdiv. SS "Prinz Eugen". [Recherche über einen Freund meines Vaters].

                  Grundsätzlich war der Gang/Meldung zur SS freiwillig.
                  Auch, wenn sich Günter Grass beim "schälen einer Zwiebel" heute anders erinnert.

                  Im übrigen halte ich viele Vorstellungen/Erzählungen/Überlieferungen zum Ariernachweis für völlig überzogen.
                  Mein Vater, freiwillig zu einer Wehrmachtseinheit die der Abwehr Canaris unterstand, gab hier und bei seiner Heirat 1943 eine eidesstattliche Versicherung ab, dass er "...arisch und deutschen Blutes sei.." Mein Großvater wurde 1936 verbeamtet, ebenfalls eidesstattliche Versicherung. Selbst bei seinem, schriftlich durch den Präsidenten seiner Dienststelle aus "Karrieregründen erzwungenen"[Auszug Spruchkammerakte 1949] Eintritt in die NSDAP hat er immer eidesstattlich versichert. Ein Ariernachweis war ihm "wurscht"

                  Ich bin zur Erkenntnis gekommen, dass der "Ariernachweis" eine der perfiden Methoden des Regime war ihre Rassegesetze und den Stolz auf die "arische Volksgemeinschaft" in die Köpfe der Leute zu bringen.
                  Vorauseilender Gehorsam u.a. Gründe mögen dazu geführt haben, dass viele diese Ariernachweise für sich und ihre Familien gefertigt haben.
                  Mit welch abenteuerlichen Methoden und Unklarheiten, Lücken zur Wahrheit dies geschah, beweisen auch die vielen Beiträge von Forenmitgliedern.

                  Findet man einen Ariernachweis, so ist er m.E. allenfalls geeignet die Daten auf seine Restantenliste zu übernehmen um sie beim nächsten Archivbesuch zu verifizieren.

                  Sorry für meinen langen Beitrag, musste meine Meinung zum Ariernachweis nach den vielen Beiträgen/Fragen im Forum mal schreiben.

                  Sei stolz auf diesen Onkel!

                  Gruß Jürgen
                  "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

                  Kommentar

                  • uwe-tbb
                    Erfahrener Benutzer
                    • 06.07.2010
                    • 2643

                    #10
                    Hallo Thomas,

                    wie Jürgen schon sagte: "sei froh, dass der Onkel nicht zum "Verein" gegangen ist. Ich kenne auch eine Geschichte aus meinem Bekanntenkreis von einem Jugoslawen, der gezwungen wurde zur Waffen-SS zu gehen.

                    Wenn er nicht dabei war wird es auch keine Schriftstücke darüber geben - ist auch besser so. In Sachen Familienforschung wäre es bestimmt interessant gewesen. Gab doch auch die Familienbücher vom Standesamt in denen die Vorfahren eingetragen waren. Da Österreich ja bis Kriegsende zum sogenannten Großdeutschen Reich gehörte, dürfte ja die Verwaltung einheitlich gewesen sein. Bei meinen Verwandten hatte ich so ein Buch vom Standesamt gefunden in dem verschiedene Einträge waren und diese bildeten den Grundstock meiner Familienforschung.

                    Viele Grüße

                    Uwe

                    Kommentar

                    • stendek79
                      Benutzer
                      • 18.07.2012
                      • 75

                      #11
                      Hallo Zusammen!

                      Danke für die Info's.

                      Die Ariernachweissache wäre ein Ansatz für mich gewesen. Da hier doch ein beachtlicher Zeitraum abgedeckt worden wäre. Auch im Hinblick darauf, dass diese Linie im bayrisch-böhmischen Grenzgebiet unterwegs war und sehr viel rumgezogen ist, wäre sowas "bequemer" gewesen, als Kirchenbücher zu wälzen.

                      Aber nachdem auch der Wahrheitsgehalt dieser Dokumente angezweifelt wird, denke ich ist der klassische Weg doch der bessere.

                      Viele Dank für eure Einschätzungen.

                      vg
                      Thomas
                      NAMEN: LOBNER (Bayern, OÖ und Böhmen)
                      VATER (NÖ und Südböhmen)
                      HOLECZY (Ltp. Trnovec und Budapest)

                      Kommentar

                      • Matthias Möser
                        Erfahrener Benutzer
                        • 14.08.2011
                        • 2264

                        #12
                        Zitat von uwe-tbb Beitrag anzeigen
                        Hallo stendek79,

                        ich denke mal. dass viele Ariernachweise "geschönt" wurden und dabei so mancher "nicht ganz passende" Vorfahre verschwunden ist. Kann schon sein, dass in Personalakten der SS vielleicht das eine oder andere Schriftstück vorhanden ist.

                        Viele Grüße

                        Uwe
                        Das glaube ich auch, da wurde so manches getrickst...

                        Gruß
                        Matthias
                        Suche nach:
                        Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
                        und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien)
                        Spaer/Speer in Maliers, Peisterwitz, Festenberg, Gräditz u. Schweidnitz (Schlesien)
                        Benke in Reichenbach, Dreissighuben, Breslau (Schlesien)
                        Aust in Ernsdorf, Peterswaldau, Bebiolka in Langenbielau (Schlesien)
                        Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien)
                        Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)

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