Adlige Taufpaten

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  • BerlinKolonist
    Erfahrener Benutzer
    • 24.06.2006
    • 107

    Adlige Taufpaten

    Hallo Mitglieder,

    ist euch auch schon einmal der Fall untergekommen, dass bei einem Täufling die gesamte Patengemeinschaft aus Adligen bestand? Ich habe hier einen Taufeintrag eines direkten Vorfahren aus der Mark Brandenburg vor mir liegen, wo sich u.a. solche Namen wie von Rohr, von Bülow, von Bewitt (?) finden lassen. Ein Lieutnant taucht auch auf.

    Was hat das genau sozialgeschichtlich zu bedeuten? Die Linie, die ich verfolge, hat den Familiennamen Meier, also ist keine adlige Linie. Mussten Taufpaten damals nicht die Fürsorge übernehmen, wenn vom Täufling die Eltern sterben? Wie könnten meine direkten Vorfahren mit diesen Adligen in Kontakt gestanden haben?

    Liebe Grüße!
  • schoschl
    Erfahrener Benutzer
    • 19.05.2011
    • 121

    #2
    Hallo
    Wann wurde der besagte Vorfahr getauft, von welcher zeit reden wir da?
    Bin auf der suche nach den Namen
    Heinrichsberger, Hassfürther, Klaus, Nierbauer, Oeffner,
    Sailer, Wolfsberger

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    • BerlinKolonist
      Erfahrener Benutzer
      • 24.06.2006
      • 107

      #3
      Hallo schoschl,

      der Taufeintrag ist aus dem Jahre 1727, ist also aus dem 18. Jahrhundert. Es ist die Umgebung Ruppin.

      Viele Grüße!

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      • russenmaedchen
        Erfahrener Benutzer
        • 01.08.2010
        • 1700

        #4
        Wie könnten meine direkten Vorfahren mit diesen Adligen in Kontakt gestanden haben?

        Hallo, auf deine Frage kann dir nur ein Blick in die Akten der Archive weiterhelfen. Das ist doch eine spannende Geschichte. Viel Glück.
        Viele Grüße
        russenmädchen






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        • BerlinKolonist
          Erfahrener Benutzer
          • 24.06.2006
          • 107

          #5
          Der Fall, den ich beschreibe, findet auf einem Dorf statt und in keiner Stadt oder Kleinstadt. Der Adel an sich war ja schon eine privilegierte Gruppe, deswegen frage ich mich, warum sie als Paten in so einem Dorf in Erscheinung treten. Leider weiß ich von dem Täufling nicht den Namen der Mutter, vielleicht war sie auch diejenige gewesen, die Verbindungen zum Adel hatte. Ob so oder so - ich gebe da russenmaedchen Recht, werde ich wohl Akten zu der Familie zu Rate ziehen.

          Aber hat sonst niemand so einen Fall in seiner Forschung gehabt?
          Zuletzt geändert von BerlinKolonist; 08.09.2012, 12:52.

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          • Garfield
            Erfahrener Benutzer
            • 18.12.2006
            • 2142

            #6
            Hallo

            Vielleicht hilft dir das hier weiter .
            Viele Grüsse von Garfield

            Suche nach:
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            • BerlinKolonist
              Erfahrener Benutzer
              • 24.06.2006
              • 107

              #7
              Hallo Garfield,

              danke für den Tipp! Teilweise wird die Thematik da schon angeschnitten, allerdings ist da stellenweise die Rede von nur einem Adligen pro Täufling. Dass wie in meinem Falle da eine ganze Gemeinschaft mit mehreren Paten auftaucht und nicht evtl. nur der "Arbeitgeber", der die Güter innehat, ist trotzdem merkwürdig.
              Hier mal ein Auszug des Eintrages: "Landwirth von Rohr, H. Lieutnant von Bevitt, H. Rittmeister Anthony Schott, Fräulein von Bülauen, Frau Lieutnantin ... von ... (den Namen muss ich noch entziffern)." Würde ja dementsprechend heißen, wäre von meinem Vorfahren die Eltern gestorben und er ist im Alter, wo er sich noch nicht selbst versorgen kann, hätte einer von diesen die Vormundschaft übernommen. Und das finde ich merkwürdig. Da taucht nicht einer aus ärmeren Schichten auf. Auch das gehobene Militär scheint da eine Rolle gespielt zu haben.

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              • Asphaltblume
                Erfahrener Benutzer
                • 04.09.2012
                • 1500

                #8
                Vielleicht gab es eine persönliche Beziehung zwischen den Eltern des Täuflings und der adligen Familie? Etwa, dass die Mutter Hausmädchen oder Amme dort war, oder der Vater als Kutscher oder Hausdiener gearbeitet hat?

                Dass es vorteilhaft und üblich war, sich möglichst hochgestellte Paten zu suchen, wird in dem von Garfield verlinkten Thread ja schon erwähnt.
                Gruß Asphaltblume

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                • #9
                  Und woher weißt Du, dass diese Personen adlig sind. Ich kenne jede Menge Personen, die ein "von" vor ihrem Namen haben und dennoch nicht adlig sind.

                  Es kommt immer wieder vor, dass entsprechende Persönlichkeiten Paten bei Kindern von einfachen Leuten waren. Warum und weiso wurde hier ja schon ausreichend beantwortet.

                  Mir ist noch nicht klar, was Du da gerne hinein interpretieren möchtest! Das war eben im 18. Jahrhundert (und nicht nur da) so.

                  Habe gestern erst in einem KB (1748) entdeckt, dass das Kind unehelich war. Der angegebene Vater, ein Offizier, wurde vom Pastor in Frage gestellt. Aber die Paten waren der Sohn vom Pastor, ein Fräulein von (in diesem Fall eine Baronesse und ein Herr von (in diesem Fall ein Graf). So war es nun einmal. Aber die Mutter und ihr Kind waren mit keinem der Paten verwandt.

                  Gruß Joanna

                  Kommentar

                  • BerlinKolonist
                    Erfahrener Benutzer
                    • 24.06.2006
                    • 107

                    #10
                    Hallo Joanna,

                    ich habe mich natürlich vergewissert, ob es Adelgeschlechter gibt, die so heißen. Es gibt durchaus "von Rohr" (http://de.wikipedia.org/wiki/Rohr_%28Adelsgeschlecht%29) und "von Bülow" (http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BC...sgeschlecht%29).

                    Mich interessiert nur der sozialgeschichtliche Hintergrund. In der Fachliteratur wird doch immer wieder darauf hingewiesen, wie fern die Schichten doch waren, umso erstaunlicher war ich, als ich diesen Eintrag gelesen habe. Ich interpretiere da nichts rein. Vielleicht müsste ich wirklich mal schauen, ob ich was in den Archiven finde und ob ein Dienstverhältnis zu einer adligen Familie bestand. Mal sehen, wie ich da ansetze.

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                    • clarissa1874
                      Erfahrener Benutzer
                      • 07.10.2006
                      • 2213

                      #11
                      Adlige Paten

                      Guten Abend,

                      diesen Fall habe ich in meiner Familie auch, und zwar waren bei einem Bruder meiner Großmutter in Heiligengrabe einige adlige Stiftdamen Patinnen. Mein Urgroßvater war nachweislich auf dem Gut des Stifts als Knecht beschäftigt.

                      Gruß
                      Willi

                      P.S.: In welchem Dorf fand denn "Deine" Taufe statt?
                      FN: Beutler, Kasch, Oertel, Schleusener, Treichel, Zoch in Berlin
                      FN: Beutler [Büdeler o.ä.], Brandt, Döring [Düring], Fahrenholz, Granzow, Heitmann, Herm, Klages, Kleemann, Kremp, Malzahn, Mehser, Oertel, Ostwald, Ramin, Rauhöft, Scherff, Schwager, Weigelt, Welzin [Welzien] in Brandenburg
                      FN: Alex, Aschmutat, Haak, Huhlgram, Klamm, Mack, Mucharski, Stortz, Treichel [Treuchel, Treichler], Weidemann, Weidhorn, Wohlgemuth, Zech in Westpreußen
                      FN: Berthold, Heybach [Heubach], Köhler in Sachsen

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                      • BerlinKolonist
                        Erfahrener Benutzer
                        • 24.06.2006
                        • 107

                        #12
                        Zitat von clarissa1874 Beitrag anzeigen
                        Guten Abend,

                        diesen Fall habe ich in meiner Familie auch, und zwar waren bei einem Bruder meiner Großmutter in Heiligengrabe einige adlige Stiftdamen Patinnen. Mein Urgroßvater war nachweislich auf dem Gut des Stifts als Knecht beschäftigt.

                        Gruß
                        Willi

                        P.S.: In welchem Dorf fand denn "Deine" Taufe statt?
                        Guten Abend,

                        das ist interessant, dass solch ein Fall noch bei anderen Forschern auftritt.
                        Die Taufe fand in Zühlen statt, heute OT von Rheinsberg.

                        Viele Grüße!

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                        • #13
                          Zitat von BerlinKolonist Beitrag anzeigen
                          das ist interessant, dass solch ein Fall noch bei anderen Forschern auftritt.
                          Hallo,

                          in meinen Forschungen (betrifft Niederbayern) taucht ein Baron von... als Pate bei allen 8 Kindern des ortsansässigen Metzgers auf, man kann also adelige Patenschaften nicht regional eingrenzen.

                          Viele Grüße
                          Mechthild

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