Hofgärtner Hermann Claussen nobilitiert?

[Xylander]

Hallo liebe Experten,

bei der Forschung zu Hermann Claussen, 1843 als Hofgärtner in Brühl genannt, stoße ich auf ich eine Ungereimtheit. Seine Tochter Clementine Marie nennt sich von Claussen.

Wurde Hermann Claussen nobilitiert? Ich finde nichts und hoffe auf Hilfe.
Hermann Claussen

Vielen Dank und viele Grüße
Xylander

[Ostpreussin]

Hallo Xylander, vielleicht wurde er ja tatsächlich nobilitiert. Wenn er ein angesehener Gartengestalter war, dessen Werke sogar den König erfreuten, warum nicht? Wenn dann später eine Tochter geboren wurde, könnte sie dann auch adelig gewesen sein. Ein Experte wie Herr v. Roy könnte bestimmt sogar in seinen vielen Büchern feststellen, ob eine Adelung stattgefunden hat... woher hast du das denn mit der Tochter? LG, Tina

[Xylander]

Hallo Ostpreussin,
danke! aus dem Stammbuch (nichtamtliche Eintragungen) und der Familienüberlieferung eines anderen Zweiges, den ich mit erforsche. Diesen Quellen möchte ich nicht ungeprüft folgen.
Viele Grüße
Xylander

[Kasstor]

Hallo,

in der Deutschen Garten-Zeitung 1886 wird jedenfalls noch von einem Herrn Claussen gesprochen.

1899 im Verzeichnis der königlichen Gärtner-Lehranstalt auch noch.

Frdl. Grüße

Thomas

[Xylander]

Hallo Thomas,
vielen Dank! Dann hat sich das ja ganz fix erledigt. Oder gäbe es eine Möglichkeit wie posthume Nobilitierung oder Irrtum der Quellen? Sieht mir aber überhaupt nicht so aus.
Viele Grüße
Xylander

[Hina]

Hallo Xylander,

ich habe jetzt mal meine ganzen Nachschlagewerke durchgewühlt. Es gab zwar ein ostpreußisches Adelsgeschlecht Clausen/Claussen aber das würde nicht passen. Zudem gab es noch eine Nobilitierung eines Clausen im Mecklenburg aber auch schon früher und die führten das Adelsprädikat von Clausenheim. Passt also auch nicht. Es wäre auch sehr ungewöhnlich, wenn ein Hofgärtner nobilitiert worden wäre, selbst wenn er sich verdient gemacht hat, aber der Kunst und dem Handwerk wurde in der Beziehung Stände eher nicht so gehuldigt. Zu der Zeit gab es sogar sehr wohlbetuchte aufstrebende Industrieellen-Familien, denen es nicht vermocht war, in den Adelsstand aufzusteigen . Und wenn dann tatsächlich mal wegen hervorragender Leistungen geadelt wurde, dann meist im doch sehr reifen Alter als Anerkennung der langjährigen Dienste oder wie man heute sagt, für das Lebenswerk. Das hätte die Tochter dann ganz sicher nicht mehr betroffen.

Viele Grüße
Hina

[Xylander]

Hallo Hina,
vielen Dank fürs Nachschauen und die klare Auskunft und Begründung.

Überhaupt ein großes Dankeschön nochmal an alle, die geholfen haben.
Jetzt habe ich zwar kein "von", aber einen guten Ausgangspunkt für die weitere Forschung, zB. in Freystadt/Schlesien, wo der Vater von Hermann Claussen, ebenfalls Hermann, Salineninspektor war.

Und als Dreingabe eine kleine Anekdote:
Clementine Marie "von" Claussen war in Brühl die Co-Schwiegermutter von Franziska "von" Weyerhorst. Die wurde hier ja bereits entadelt. Wer eventuell von den beiden mit wem gleichziehen wollte, das lasse ich ruhen.

Viele Grüße
Xylander

[Hina]

Und als Dreingabe eine kleine Anekdote:
Clementine Marie "von" Claussen war in Brühl die Co-Schwiegermutter von Franziska "von" Weyerhorst. Die wurde hier ja bereits entadelt. Wer eventuell von den beiden mit wem gleichziehen wollte, das lasse ich ruhen.

Das könnte natürlich des Pudels Kern sein .
Viele Grüße
Hina

[Johannes v.W.]

Hofgaertner wurden i.d.Regel nicht geadelt, das galt selbst fuer so beruehmte Leute wie Lennè. Auf der anderen Seite gab/gibt es Hofgaertnersippen, wie
Sello in Berlin, die z.T. in den Adel einheirateten.

Viele Gruesse
Johannes

[Xylander]

Hallo Hina, hallo Johannes,
danke! Ja, es war sicherlich das lokale und familiäre Mikroklima in Brühl, das Adelswünsche sprießen ließ.

Viele Grüße
Xylander