Elisabeth von Rüchel, Tochter des Ernst v. Rüchel, Ehemann des Julius Friedrich Gottlob v. Flemming

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  • arche-foto
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    • 11.07.2011
    • 18

    Elisabeth von Rüchel, Tochter des Ernst v. Rüchel, Ehemann des Julius Friedrich Gottlob v. Flemming

    Hallo

    Ich suche einmal wieder Infos zu folgenden Personen - wer kann helfen?

    - Elisabeth von Rüchel, genannt Elise (29.10.1789 - 1.11.1817), Tochter des Ernst Wilhelm Friedrich Philipp von Rüchel (1754-1823), war mit Ferdinand von Schill verlobt, heiratete dann am 7.2.1811 in Haseleu den Rittmeister Julius Friedrich Gottlob von Flemming (1783-1858), aus der Ehe gingen ein oder zwei Söhne hervor:

    - Tamm von Flemming (1812-1886), preußischer u. deutscher Generalmajor,

    - Tamme von Flemming (1815- ?). ???

    Aus welcher Linie der von Flemmings entstammt Julius v. Flemming? Wo gibt es Infos über das Leben u. eventuelle Nachkommen von Tamm und Tamme v. Flemming?


    Quelle: Buch von Veit Veltzke: "Für die Freiheit - Gegen Napoleon: Ferdinand von Schill, Preußen und die deutsche Nation"


    viele Grüße - Burkhart


    Zuletzt geändert von arche-foto; 18.12.2011, 16:53.
  • Andi1912
    Erfahrener Benutzer
    • 02.12.2009
    • 4488

    #2
    Elise von Rüchel

    Hallo Burkhardt,

    zu Elise v. Rüchel steht in dem Buch "Ferdinand von Schill: Ein Lebensbild; zugleich ein Beitrag zur Geschichte der preußischen Armee", von Freiherr Carl Binder von Krieglstein, 1902 geschrieben:

    "... General v. Rüchel schloß, nachdem ihm feine erste Frau, eine geborene v. Arnstedt, nach achttägiger Ehe durch den Tod entrissen worden war, im Jahre 1788 eine zweite Ehe mit einem Fräulein v. Ernsthausen; er hatte mit ihr zwei Töchter, Elise und Albertine und lebten die Damen meist auf dem Gute des Generals zu Haselei in Pommern. Dort ließ der General auch 1806/7 nach der Schlacht von Jena feine Wunden heilen, bevor er sich wieder zum Heer begab; nach dem Frieden verabschiedet, zog er sich endgültig nach Haselei zurück. Hier wurde Schill, den Rüchel … schon vorher näher gekannt und geschätzt haben muß, bald ein gern gesehener Gast in der Familie des Generals und hier verlobte er sich mit seiner Tochter Elise, die damals 17 Jahre alt war; nur innige Neigung kann die beiden Menschen zusammengeführt haben.

    Elise v. Rüchel wird wie folgt geschildert: „Ihre Gestalt, ihr liebliches Gesicht vereinten alle Anforderungen der Schönheit, ihre Augen waren groß und braun, ihr volles Haar trug sie nach damaliger Sitte in kurzen Locken um den ganzen Kopf, man nannte das einen Tituskopf." Wie sie sich mit Schill versprach, hat sie selbst erzählt. „Es war an einem Sonntag, als bei uns in Haselei mehrere Nachbarn und Offiziere zu einem heiteren Mittagessen versammelt waren. Unter ihnen war Herr v. Schill, der mir schon längst seine ritterlichen Huldigungen darbrachte, die mein Herz mit stürmischem Klopfen erwiderte. Er, war mein Nachbar bei Tische und führte mich aus dem Eßzimmer zurück, wir standen in einer Fensternische, als sich unsere Blicke begegneten, und wurden uns unserer Liebe in diesem Augenblicke ohne Worte gewiß; aber als ich hinauseilte, um mein Zimmer aufzusuchen, da klirrten Sporen mir nach, und in unserer ersten liebenden Umarmung gelobten wir uns ewige Liebe über Grab und Tod hinaus."
    Im November nahm Schill Abschied von seiner Braut; es wurde ein Abschied fürs Leben; Schill zog dem Strudel der Hauptstadt entgegen, der ihn in sein Verderben ziehen sollte, Elise blieb den Winter über in Haselei.

    Leider haben sich keine Briefe Elisens finden lassen, wie unten gezeigt werden wird. Sicherlich hat sie das grausige Ende ihres Lieblings ins Innerste erschüttert. Immerhin gab sie dem Wunsch ihrer Eltern nach und vermählte sich am 7. Februar 1811 mit einem Rittmeister v. Flemming aus dem Hause Boeck; glücklich ist sie in dieser Ehe nicht geworden, obgleich ihr Gatte liebevoll war und sie zwei Knaben hatte, beherrschte sie die Erinnerung an den Freund ihrer Jugend bis an ihr Lebensende. Schon 1817, am 1. November, ist sie zu Haselei gestorben und dort beigesetzt; ein Denkmal wurde ihr von ihrem Vater gewidmet.

    Elisens Schwester Albertine heirathete einen Herrn v. Kleist, der früher Adjutant ihres Vaters gewesen war; dieser nahm den Namen v. Rüchel-Kleist an, da der General, sein Schwiegervater, der Letzte des Stammes war.

    Es ist nun merkwürdig, daß gar keine Briefe von Elise v. Rüchel, spätere v. Flemming, erhalten sind, weder ihre Briefe an Schill, noch Schills Schreiben an sie. Auf der Suche nach solchen wandte sich der Verfasser an mehrere Mitglieder der Familie und erhielt von Herrn Hans v. Flemming auf Buckow, Bezirk Frankfurt a. O., folgende dankenswerthe Auskunft: „E. H. erwidere ich, daß mir die Frau Elise v. Flemming, geborene v. Rüchel, familiengeschichtlich wohl bekannt ist. Der Sohn derselben, ein General v. Flemming, bestritt übrigens, daß seine Mutter mit Schill verlobt gewesen fei. Er war ein merkwürdiger Mann, mochte die Zugabe dieser Verlobung wohl für wenig ehrenvoll halten, und ist es nicht ausgeschlossen, daß, wenn Papiere der Art in seinen Händen waren, er dieselben einfach vernichtet hat Eine Tante von ihm, eine Frau v. Voß, soll einmal die Idee gehabt haben, die ganze Verlobungsgeschichte von Schill mit Elise Rüchel niederzuschreiben. Das von dem General v. Flemming zu diesem Zweck geforderte Bild ist ihr in dem bereits oben angedeuteten Sinn verweigert worden.

    Nachforschungen nach diesen Papieren sind auch in anderer Richtung erfolglos geblieben, so daß zunächst die Hoffnung, Briefe Schills an seine Braut aufzufinden, fallen gelassen werden mußte. ..."


    Ach so, kannst Du ja auch alles hier selber nachlesen:


    Da steht ja noch viel mehr Interessantes in diesem Buch... und wenn Du ganz oben auf der verlinkten Internet-Seite mal die blaue Lupe anklickst findest Du noch ein paar mehr Bücher, die Dich interessieren könnten...

    Viel Spaß beim Lesen. Gruß, Andreas

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    • arche-foto
      Benutzer
      • 11.07.2011
      • 18

      #3
      Hallo Andreas,

      ganz herzlichen Dank für Deine Mühe und den sehr guten Buchtipp !!! Mal sehen ob es gebraucht zu bekommen ist.

      Vieles steht ja im oben angegebenen Buch von Veltzke - ISBN 9783412203405 bzw. in der wirlich guten, wissenschaftlichen Biografie von Olaf Jessen: "Preussens Napoleon? Ernst von Rüchel", ISBN: 3506756990.

      Ich hatte zum General Ernst v. Rüchel noch einige Themen hier im Forum gestartet, und diesen Beitrag noch in anderen Foren eingestellt - da gibt es auch Antworten zum Thema:

      - http://verwandt.de/forum/adelsforschung
      - http://forum.genealogy.net/forum/adelsforschung

      viele Grüße - Burkhart
      Zuletzt geändert von arche-foto; 06.01.2012, 17:08.

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      • arche-foto
        Benutzer
        • 11.07.2011
        • 18

        #4
        Hallo,

        habe entsprechende Infos über die Kinder Elise v. Rüchels und deren Nachkommen gefunden, siehe:






        viele Grüße - Burkhart

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