verweigert der Pfarrer die Einsichtnahme in seine Kirchenbücher ?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Tabatabei
    Erfahrener Benutzer
    • 17.11.2011
    • 453

    verweigert der Pfarrer die Einsichtnahme in seine Kirchenbücher ?

    ich habe gerade folgende Mail erhalten, und ich lese das so, das er mir nicht gestattet in seine KB einsicht zu nehmen, oder lese ich das falsch ?

    Ausgangspunkt ist meine Mail ich dem ich gebeten habe das er für mich die Daten raussucht oder, wenn er keine Zeit hat ich einen Termin mit ihm vereinbaren würde um selbst die gesuchten Informationen rauszusuchen. Hier seine Antwort:

    Sie sind mit der Bitte an mich herangetreten, Einsicht in unsere Kirchenbücher zu nehmen. In den Matrikelbüchern sind immer wieder auch sehr persönliche Eintragungen zu finden, weshalb ich - auch aus datenschutzrechtlichen Gründen - niemanden Einblick in diese Bücher gewähren kann. Es ist mir aus Zeitgründen auch nicht möglich für Sie nach den gewünschten Daten zu suchen - Sie glauben gar nicht wie viele Anfragen aufgrund von Ahnenforschungen an mich herangetragen werden. Auch von Seiten der Diözese werden wir immer wieder im Amtsblatt darauf hingewiesen, "dass mit der Errichtung der Standesämter 1876 diese auch für nachfolgende Auskünfte zum Personenstand zuständig sind. Matrikelbände, die nach 1876 angelegt wurden, sind daher nicht zur Benutzung vorzulegen ... eine Vorlage der Bände zur Einsicht ist nicht möglich." Unsere "Geburtsregister" und "Sterberegister" reichen auch nur bis 1886 bzw. 1891 zurück. Ältere Matrikelbücher werden im Bischöflichen Zentralarchiv in Regensburg aufbewahrt. Dort ist gegen eine Gebühr eine Einsichtnahme bzw. Auskunftserteilung möglich, wahrscheinlich weil die für personenbezogenes Archivgut errichtete Sperrfrist von 30 Jahren nach dem Tod bzw. 120 Jahren nach der Geburt der betroffenen Personen besteht. Für mich ist aber diese Möglichkeit der Einsichtnahme äußerst bedenklich, da gerade auch in diesen alten Büchern streng vertrauliche Anmerkungen enthalten sind.
    Ich kann Ihnen deshalb nur empfehlen sich an die zuständigen Standesämter zu wenden.

    Wie lest ihr diese Mail ?

    Lg
    Moni
  • gudrun
    Erfahrener Benutzer
    • 30.01.2006
    • 3277

    #2
    Hallo,

    daß man bei den Kirchenbüchern (Pfarrer) oft kein Glück hat, hab ich auch schon gelesen und auch selbst erlebt.
    Wenn es noch zur Standesamtzeit ist, dann geht es an das Standesamt oder an das Stadtarchiv und die anderen Anfragen gehen an das Bischöfliche Archiv in Regensburg.
    Von dem betreffenden Pfarrer wirst Du weiter keine Antwort erhalten, schade, aber man kann nichts machen, nur auf den Nachfolger hoffen, wenn es überhaupt einen Nachfolger gibt. Ich weiß von einigen Pfarrern, daß die ein riesiges Gebiet allein versorgen müssen, da geht natürlich mit der Famillienforschung nichts mehr.

    Viele Grüße
    Gudrun

    Kommentar

    • Tabatabei
      Erfahrener Benutzer
      • 17.11.2011
      • 453

      #3
      hallo Gudrun,

      ich hätte mir ja die benötigten Daten selbst rausgesucht, das wäre kein Thema für mich, ich finde die Willkür einfach daneben. Ein Pfarrer der Nachbargemeinde wirbt sogar auf seiner Internetseite dafür, das er gerne behiflich ist.

      Mein Problem ist, das mein Uropa zweimal verheiratet war, und ich von seiner ersten Frau kein Geburtsdatum habe, ihre Schwester wurde 1861 geboren (ist dann auch gleich die zweite Frau meiner Uropas).

      Ohne Geburtsdatum hab ich wohl keine Chance das Sterbedatum rauszubekommen; keine Heiratsdaten, und die fehlen Geburtsdaten der Geschwister meines Opas, vielen dank Herr Pfarrer ;(

      lg von einer grad etwas deprimierten
      Moni

      Kommentar

      • Netzfahnder
        Benutzer
        • 25.06.2009
        • 77

        #4
        Hallo Moni,

        in dem Schreiben steht nur, dass er dir keine Einsicht gewähren darf. Wenn er Regensburg als Kirchenarchiv angibt, dann geht es um Bayern.
        Ich weiß aus verlässlicher Quelle, dass die bay. kath. Pfarrer angewiesen wurden, die Ahnenforscher an das Archiv zu verweisen. Dort findest du alle Kirchenbücher aus dem Zuständigkeitsbereich auf Microfiche.
        Der Grund ist der, dass es sehr viele Anfragen von Ahnenforschern gibt und wenn jeder das Kirchenbuch in die Hand nimmt, zerfällt es wohl bald. Zudem gibt es leider auch Ahnenforscher, die nicht sehr sorgsam mit den Büchern umgehen.
        Mittlerweile hat auch die ev. Kirche entsprechende Empfehlungen ausgegeben.
        Daher der Weg über die Archive!
        Ich muss aus Erfahrung sagen, dass ich die Arbeit im Archiv produktiver finde. Man kann in Ruhe die Bücher am Lesegerät durchsehen, hat mehrere Gemeinden zur Auswahl und bei Bedarf hilft das Personal auch mal weiter.

        Also den Kopf nicht hängen lassen und Kontakt mit dem Archiv aufnehmen.

        Gruß
        Andi
        Andreas C. Schneider
        www.schneider-heilemann.de


        Schneider, Dresel, Heinlein, Schnekenburger, Wölflin ...
        Betsch, Behringer, Heilemann ...
        aus Franken, Baden und Schwarzwald

        Kommentar

        • gudrun
          Erfahrener Benutzer
          • 30.01.2006
          • 3277

          #5
          Hallo,

          nichts wie ins Archiv. Es geht aber auch über Email.
          Die im Regensburger Bischöflichen Archiv sind sehr nett.
          Die Kontaktmöglichkeit findest Du auch über die Homepage über Tante "Gugel".

          Viel Glück
          wünscht
          Gudrun

          Kommentar

          • WortSpiel

            #6
            Zitat von Tabatabei
            ich hätte mir ja die benötigten Daten selbst rausgesucht, das wäre kein Thema für mich, ich finde die Willkür einfach daneben.
            Starker Tobak, jemanden der Willkür zu bezichtigen bedarf es guter nachweisbarer Gründe. Wo finde ich die sachfremden Behauptungen des Pfarrers, mit denen er diese seine Entscheidung begründet?
            Fragen wir mal andersrum: Welches Recht, was Dir hier angeblich verweigert wurde, hast Du, daß Du die Kirchenbücher einsehen darfst.

            WS

            Kommentar

            • Tabatabei
              Erfahrener Benutzer
              • 17.11.2011
              • 453

              #7
              Hallo WS,

              habe ich wirklich kein Recht zu erfahren, wann meine Urgroßmutter gestorben ist, ob sie eventl. in diesem Dorf auf dem Kirchenfriedhof beerdigt ist ?

              was mich stört ist, das es wohl jeder Pfarrer nach seinem gut dünken handeln kann. ich habe ihn höflich gebeten für mich nachzusehen (bei voller kostenübernahme meinerseits) mir eventl. urkunden zukommen zu lassen...

              in einer nahegelegenen Nachbargemeinde steht auf der HP der Pfarrei, Urkunden zu Taufen, Eheschließung, und nun kommts "Ahnenforschung", bitte wenden sie sich an die Pfarrei wir helfen ihnen gerne weiter. Hier handelt es sich um eine Marktgemeinde, also um einiges größer als die von mir angeschriebene Gemeinde; ich hab hier einfach das Gefühl das es sich um seine persönliche Meinung handelt, das er das nicht will;

              @Gudrun, und Netzfahnder,

              danke fürs Mut machen :-)

              Kommentar

              • Netzfahnder
                Benutzer
                • 25.06.2009
                • 77

                #8
                Zitat von Tabatabei Beitrag anzeigen
                ...
                habe ich wirklich kein Recht zu erfahren, wann meine Urgroßmutter gestorben ist, ob sie eventl. in diesem Dorf auf dem Kirchenfriedhof beerdigt ist ?
                Doch klar, aber nenne es "Suche nach der Urgroßmutter" und lass das Wort Ahnenforschung weg. Da bekommt man meist sogar telefonische Auskunft vorab. Allerdings nur bei nahen Verwandtschaftsverhältnissen.
                Für alles andere sind die Archive zuständig.

                Zitat von Tabatabei Beitrag anzeigen
                was mich stört ist, das es wohl jeder Pfarrer nach seinem gut dünken handeln kann. ...
                Ist nunmal so.

                Zitat von Tabatabei Beitrag anzeigen
                in einer nahegelegenen Nachbargemeinde steht auf der HP der Pfarrei, Urkunden zu Taufen, Eheschließung, und nun kommts "Ahnenforschung", bitte wenden sie sich an die Pfarrei wir helfen ihnen gerne weiter. Hier handelt es sich um eine Marktgemeinde, also um einiges größer als die von mir angeschriebene Gemeinde; ...
                Größere Gemeinde = mehr Personal = mehr Service.

                Nur mal so zum Nachdenken.

                Gruß
                Andi
                Andreas C. Schneider
                www.schneider-heilemann.de


                Schneider, Dresel, Heinlein, Schnekenburger, Wölflin ...
                Betsch, Behringer, Heilemann ...
                aus Franken, Baden und Schwarzwald

                Kommentar

                • Schneeammer
                  Erfahrener Benutzer
                  • 11.09.2010
                  • 522

                  #9
                  Hallo Tabatei,

                  nur nicht Kopf hängen lassen und den Mut verlieren. In der Ahnen- und Familienforschung
                  braucht man oftmals sehr viel Geduld und Ausdauer. Halte Dich an die guten Ratschläge
                  von Gudrun und Netzfahnder. Ich selber habe auch zwei Anfragen an Pfarrämter laufen,
                  da warte ich auch schon fast 1 Jahr darauf, dass ich eine Antwort erhalte. Also, Du siehst,
                  Du bist nicht alleine. Du kannst Dich glücklich schätzen, dass Du überhaupt eine Nachricht
                  und Alternative erhalten hast. Häufig beantworten die Pfarrereien Anfragen von Ahnenforschern
                  nicht sehr gerne, wenn überhaupt.

                  Schöne Grüße

                  Schneeammer
                  Suche nach Daniel Gottlieb Schnegula, *r. 27.5.1795, Schlesien?
                  Johann Friedrich Zühlsdorf, * ca. 1800 im Krs. Saatzig?
                  Jacob Ziurawski, * ca. zw. 1821 und 1828, Bergfriede
                  Otto Walter Finkeisen, * 3.7.1899 in Löwenstein

                  Kommentar

                  • BrunoWilhelmLouis
                    Erfahrener Benutzer
                    • 05.04.2011
                    • 325

                    #10
                    Hallo Tabatabei, ich verstehe Deine Aufregung nicht. Du bekommst doch alles, was Du benötigst. Vor 1876 musst Du Dich an das Kirchenarchiv wenden, nach 1876 an das Standesamt / Stadtarchiv. Wo liegt jetzt das Problem? Dir wird nichts verwehrt!

                    Es grüßt herzlichst
                    BrunoWilhelmLouis

                    Kommentar

                    • Tabatabei
                      Erfahrener Benutzer
                      • 17.11.2011
                      • 453

                      #11
                      was wenn man vor 1876 geboren wurde, und nach 1876 verstarb ? standesamt oder archiv oder beides ? ich hab halt nichts, kein datum das ich dem standesamt nennen könnte, das macht das suchen sicherlich nicht einfach wenn nicht unmöglich.

                      eine frage hab ich noch, liegen die KB in der entsprechenden Pfarrei UND im Archiv in Regensburg ?

                      Kommentar

                      • Netzfahnder
                        Benutzer
                        • 25.06.2009
                        • 77

                        #12
                        Zitat von Tabatabei Beitrag anzeigen
                        was wenn man vor 1876 geboren wurde, und nach 1876 verstarb ? standesamt oder archiv oder beides ? ich hab halt nichts, kein datum das ich dem standesamt nennen könnte, das macht das suchen sicherlich nicht einfach wenn nicht unmöglich.

                        eine frage hab ich noch, liegen die KB in der entsprechenden Pfarrei UND im Archiv in Regensburg ?
                        Richtig, beides! Ich habe von Standesämtern oft auch gleich mitgeteilt bekommen, wo die Kirchenbücher liegen.
                        Hast du nicht die Daten vom Ehemann und von den Kindern? Damit kann man suchen (lassen).
                        Die Kirchenbücher wurden vom Archiv abgelichtet und gingen dann zum Teil zurück an die Gemeinde. Die älteren Bücher blieben allerdings im Archiv.

                        Gruß
                        Andi
                        Andreas C. Schneider
                        www.schneider-heilemann.de


                        Schneider, Dresel, Heinlein, Schnekenburger, Wölflin ...
                        Betsch, Behringer, Heilemann ...
                        aus Franken, Baden und Schwarzwald

                        Kommentar

                        • Tabatabei
                          Erfahrener Benutzer
                          • 17.11.2011
                          • 453

                          #13
                          ich hab die daten vom Ehemann, von den Kindern leider nur die (vermutlichen) Namen. Ich ruf morgen das Standesamt an :-)

                          Danke, mir gehts schon wieder viel besser

                          lg

                          Kommentar

                          • Netzfahnder
                            Benutzer
                            • 25.06.2009
                            • 77

                            #14
                            Die Daten vom Ehemann reichen aus. Es kann aber sein, dass du durch (Sterbe-)Urkunden und ggf. eine Einwilligung noch lebender direkter Nachfahren eine Verwandtschaft, bzw. Interesse nachweisen musst.
                            Standesämter bestehen auch oft auf eine schriftliche Anfrage. Also nicht entmutigen lassen und das ganze dann noch schriftlich schicken.

                            Gruß
                            Andi
                            Andreas C. Schneider
                            www.schneider-heilemann.de


                            Schneider, Dresel, Heinlein, Schnekenburger, Wölflin ...
                            Betsch, Behringer, Heilemann ...
                            aus Franken, Baden und Schwarzwald

                            Kommentar

                            • renatehelene
                              • 16.01.2010
                              • 1983

                              #15
                              Hallo, was meint eigentlich der Pfarrer mit der Bemerkung
                              " sehr persönliche Eintragungen"
                              Renate aus Berlin

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X