Zufallsfunde

[Konni]

Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten 1820

Der Buchbindergesell Jonas Savolin, aus Lovisa in Finnland gebürtig, wird hiermit aufgefordert, sich binnen Jahr und Tag bey Unterzeichnetem entweder persönlich oder schriftlich zu melden, um eine Erbschaft in Empfang zu nehmen.

Lovisa, den 1sten Julii 1820
Gustaf Brant, Schustermeister.

Unsere hieselbst vollzogene eheliche Verbindung zeigen wir unsern Verwandten und Freunden hiedurch ergebenst an.

Philadelphia, den 1sten Sept. 1820
Reimer Ruge jun.
Josephine Ruge, gebohrne Flemming

Unsere am 25sten November zu Hellerup in Fühnen vollzogene eheliche Verbindungzeigen wir hiemit unsern abwesenden Verwandten, Freunden und Bekannten ergebenst an.

C. F. Graf von Knuth, Königl. Hofjägermeister
Lucie Charlotte Gräfin von Knuth, geb. von Buchwaldt, aus dem Hause Neudorf

Unsere am heutigen Tage vollzogene eheliche Verbindung zeigen wir hiemit unsern Freunden ergebenst an.

Copenhagen, den 17ten December 1820
P. M. Hagen
Charlotte Friederike Hagen, geb. Söbötker

[Konni]

Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten 1829

Nach einer kurzen Krankheit starb hieselbst am 12ten d. M. der Musiklehrer Friedrich Paltzo, geboren bei Hildesheim, in seinem 48sten Lebensjahre. In beinahe 14 Jahren lebte er hier in der Stadt und ward wegen seiner ausgezeichneten musikalischen Talente, seiner mehrseitigen Bildung und seines sittlichen Betragens geachtet und geschätzt. Sanft ruhe seine Asche! Diese Anzeige habe ich, als einer seiner ältesten Bekannten hiesigen Orts, seinen abwesenden Verwandten und Freunden widmen wollen.

Hadersleben, den 21sten Januar 1829
Lorenz Nissen

Sollte der ehemalige Lieutenant im Königl. schwedischen Dienste, der Herr A. F. Ridderstähle, noch am Leben seyn, so wünscht dessen in Finnland auf Kintula Hof, unweit von Lovisa, wohnender Bruder von seinem Aufenthalt benachrichtigt zu werden, um ihm seinen Antheil an einer gemeinschaftlichen Erbschaft übermachen zu können.

Wenn der Zimmermann Carl Friedrich Reiffenig, welcher im Jahre 1807 von Malmö in Schweden nach Deutschland reiste und Frau und Kinder hinterließ, noch am Leben ist, so wünscht dessen einzige, noch lebende Tochter Friederica Sophia, dessen Aufenthalt durch diese Zeitung zu erfahren.

Meinen theuern Verwandten und Freunden zeige ich meine heute hieselbst vollzogene eheliche Verbindung mit Mademoiselle Amanda Lejuge ergebenst an, und empfehle mich und sie ihrem freundlichen Andenken.

Port Louis (Mauritius), den 19ten November 1828

Heinrich Ritter

[Konni]

Bayer. Central-Polizei-Blatt 1866


Burette Heinrich, angeblich Schriftsteller aus Bath in England (ca. 25 J. a., kleiner schmächtiger Statur, mit großen dunklen Augen, schwarzen Haaren, rasirtem Bart, zurücktretendem Kinn, dunkler, mulattenähnlicher Gesichtsfärbung, trägt meist grauen Anzug mit breitkrämpigem Hut, spricht englisch und deutsch) und

Appel Johann Friedrich, angeblich Maler aus London oder Edinburg (ca. 21 J. a., klein, schmächtig, mit schwarzen Haaren, kränklich aussehend, mit Finnen im Gesichte und z. Z. mit einem Halsleiden behaftet, spricht muthmaßlich nur unvollkommen deutsch, trägt meist einen schwarzen Cylinderhut)

haben sich nach mehrmonatlichem Aufenthalte unter Zurücklassung von Miethschulden miteinander von hier entfernt, und liegt die Annahme, daß sie Schwindler seien, um so näher, da sie auch in Seeshaupt bei Starnberg am 14. d. M. unter ähnlichen Umständen entwichen. Ob die Namen richtig sind, muß bezweifelt werden, obwohl ein auf den Namen des Joh. Friedrich Appel ausgestellter englischer Paß aus dem Jahre 1861 hier hinterlegt ist. Um Bekanntgabe des Aufenthaltes dieser Individuen wird mit dem Bemerken ersucht, daß sie sich muthmaßlich nach Innsbruck oder in die Schweiz begeben haben.

München, 18. Februar 1866
K. Polizeidirektion

Landesverwiesen wurde:

Piduti Pietro, Ziegelschläger aus San Daniele, Prov. Udine in Venetien, (mit braunen Haaren u. Bart, blaugrauen Augen, guten Zähnen, italienisch sprechend) durch Erk. d. Schwurgerichtshofes von Niederbayern v. 2. Dez. 1865 unter Verurtheilung zu 4 jähriger Zuchthausstrafe wegen Nothzucht.

Petrosny Johann,
Guerra Johann,
Franconi Joseph,
Chevrandino Dominikus,
Tioni Franz,
Tioni Joseph,
Demonde Ludwig,
Valentino die Valenhoe und
Ellaco Giovani di Domerico,

Italiener, welche vor einiger Zeit in Grafing, Ger. Ebersberg, arbeiteten, sind in der Unters. gegen Martin Steinecker u. Gen. wegen Mordversuchs und Friedensstörung zu vernehmen; um schleunige Ermittlung derselben und sachdienliche Mittheilungen wird ersucht.

Wasserburg, 5. August 1866

Landesverwiesen wurden:

Thième-Dauphin Arthur, Schreiner (25 J. a., 5' 7'' 4''' gr., untersetzt und kräftig, mit schwarzen Haaren, schwarzem Bart, gewölbter Stirne, braunen Augen, etwas aufgestülpter Nase, etwas aufgeworfenem Mund, rundem Kinn, ovalem Gesicht von gesunder Farbe) und

Père August, Schreinergeselle (31 J. a., 5' 8'' 6''' gr., kräftig, mit schwarzen Haaren, niederer Stirn, braunen Augen, braunem Schnurbart, rundem Kinn, länglichem, gesundfärbigem Gesicht) beide aus Ay in der Champagne in Frankreich, durch Erk. des k. Zuchtpolizeigerichtes Zweibrücken v. 25. Juli 1866 unter Verurtheilung zu je 1monatl. Gefängniß wegen Betruges.

Treco Peter, 41 J. a., kath., aus Motho, Prät. Udine,
Frico Anton und
Sitterer Peter,
sämmtlich Steinhauer aus Italien, sind in der Unters. gegen Joh. Schwarz wegen Körperverletzung zu vernehmen; um Ermittlung und Anzeige ihres Aufenthaltes wird mit dem Bemerken ersucht, daß dieselben im Jänner l. J. beim Brückenbaue zu Staufenbrück bei Reichenhall arbeiteten, im März zu Salzburg bei Steinmetzmeister Dreu in Arbeit getreten und nach einer Anzeige v. 5. v. M. an der Ingolstädter-Bahn beschäftigt sein sollen.

Burghausen, 10. Oktober 1866

Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf 1839

Der unten näher bezeichnete Jean Beckerle, welcher aus dem Belgischen nach Rees gekommen ist, keinen festen Wohnsitz hat, noch wovon er sich ernährt glaubhaft nachweisen kann, vielmehr nach eigener Angabe den Taubstummen zur Erregung des Mitleidens spielt, ist in diesen Tagen, als fremder Landstreicher von der Polizeibehörde über die Belgische Grenze zurück gebracht und ihm vor seiner Abführung zu Protokoll eröffnet worden, daß er im Falle der Rückkehr nach § 192 Th. II Tit. 20 des Allg. Landrechts zweijährige Festungsstrafe verwirkt habe.

Düsseldorf, den 24. August 1839

Signalement:
Geburtsort, angeblich Besancon in Frankreich; Alter 69 Jahre; Größe 4 Fuß 11 Zoll 2 Strich; Haare grau; Stirne faltig; Augenbraunen blond; Augen blau; Nase und Mund gewöhnlich; Kinn oval; Bart grau; Gesicht länglich rund; Gesichtsfarbe gesund; Statur klein. Besondere Kennzeichen: eine Narbe an der Wurzel des rechten Zeigefingers. Spricht auch deutsch.

Am dritten dieses Monats, Abends ist die hiernach näher beschriebene Dame Albertine Eglantine Marganne Orde aus London von der Schiffsbrücke zwischen Köln und Deutz in den Rhein gestürzt und ertrunken. Ich ersuche daher diejenigen, die von dem Anlanden der Leiche Kenntniß erlangen möchten, insbesondere aber die betreffenden Lokalbehörden mich hiervon baldgefälligst in Kenntniß zu setzen.

Beschreibung der Verunglückten:
Alter circa 35 Jahre, Größe 5 Fuß, Haare dunkelbraun, Augen schwarz, Gesichtsfarbe dunkel und starker Körperbau. Besondere Kennzeichen: in der rechten oberen Kinnlade fehlte ein Zahn.
Dieselbe war bekleidet mit einem schwarz sammtnem Kleid, auf der Brust niedrig mit Tüll garnirt, weißem Strohhut, mit schwarzem Schleier, schwarzem Atlastuche und Boa von Zobel, weiß seidenen Strümpfen und schwarzen Atlas-Stiefeln. Sie trug sieben goldene Ringe an den Fingern, darunter ein Siegelring mit Krone, ein goldenes Armband am linken Arm, sodann in der Tasche eine silberne Hundskette und eine goldene Lorgnette an schwarzem Bande am Halse.

Köln, den 5. Oktober 1830
Der Ober-Prokurator: Grundschöttel

[Konni]

Amtsblatt der Regierung zu Aachen 1833

Den unten näher bezeichnete Kanonier Claudius Deffiaux ist am 3. Septbr. d. J. von der 2. Festungs-Artillerie-Compagnie der Königl. 8. Artillerie-Brigade aus der Garnison Luxemburg desertirt. Es werden demnach sämmtliche Ortsbehörden unseres Verwaltungsbezirks hiermit aufgefordert, die auswärtigen aber ersucht, auf denselben ein wachsames Augenmerk zu richten, ihn im Betretungsfall arretiren und unter sicherer Bedeckung an die Königl. 8. Artillerie-Brigade zu Coblenz abliefern zu lassen.

Coblenz, den 12. September 1833
Königl. Regierung, Abtheilung des Innern

Signalement:
Der oben genannte Deffiaux aus Chalons sur Saone gebürtig, ist 22 Jahr 4 Monat alt, 5 Fuß 2 3/4 Zoll groß; hat schwarzbraune Haare, braune Augen, großen Mund, aufgeworfene Nase, rundes aufgeworfenes Kinn, schwachen Bart, braune Gesichtsfarbe, bedeckte Stirn.
Bei seiner Entweichung war derselbe bekleidet mit einer neuen Montirung, neuen Tuchhosen, einer neuen Mütze mit rothem Paspul und schwarzem Brem ohne Schirm, einer schwarzen Halsbinde, Schuhen und einem Hemde.

[itau]

Zufallsfund : BERTRAND - MAGNY - DEMANCHE

Bertrand Jacob Victor , Magny Johann Baptist und Demanche Jacob , sind einer groben Betrügerei dringend verdächtig .
Alle Militär - und Zivilbehörden werden daher ersucht , diese Individuen verhaften und mir vorführen zu lassen.

Trier den 15. Dezember 1827 .
Der Ober - Prokurator beim Königl. Landgericht , HEINTZMANN

1) Bertrand Jacob Victor , 17 Jahre alt , * Paris

2) Magny Johann Baptist , 29 Jahre alt , Steinbrucker von Gewerbe , * Thor ( Baueluse )

3) Demanche Jacob , nennt sich zuweilen fälschlich Koch und Stabelot , gibt sich für den Reisenden eines Handlungshauses aus.
46 - 48 Jahre alt , ~ rk. , * Wellviegen , Vallières
Spricht Französisch und Deutsch , letztere Sprache aber schlecht und in einem Dialekte , wie er in der Gegend von Saarlouis gesprochen wird.


Amtsblatt der Regierung zu Trier 1827