Suche nach Magdalena Dyraga ohne Geburtsdatum in Jakobsdorf, Kreis Wohlau, Niederschlesien

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  • Hubertushof
    Neuer Benutzer
    • 19.11.2021
    • 3

    Suche nach Magdalena Dyraga ohne Geburtsdatum in Jakobsdorf, Kreis Wohlau, Niederschlesien

    Ich suche meine Ur-Großmutter Magdalena Dyraga ohne Geburtdatum und Ort, röm.kath., Landwirtsch. Arbeiterin in Jakobsdorf, Kreis Wohlau, Niederschlesien, zuletzt wohnhaft in Breslau, anhand Daten ihrer Töchter wie folgt:

    1. Tochter Gertrud Margarethe Dÿraga, nach Geburt verstorben und

    2. Tochter Maria Hedwig Dyraga
    alias Jadwiga Dyraga,
    geb. 29.09.1922 in Jakobsdorf, Kreis Wohlau, Niederschlesien,
    röm. katholisch, unehelich geb. (Vater unbekannt)
    eingetragen in Winzig Nr. 45/1922 gemäss Standesamt Berlin I,
    vorliegende weitere Geburtsurkunden von Maria Hedwig Dyraga mit Hakenkreuz-Stempel von 1937 und 1940, aber:
    am 3.4.1939 Ausstellung eines Pass durch Generalkonsulat Breslau (lt. Arolsen Archiv),
    vorliegendes Entlassungszeugnis einer Deutschen Schule in Konradserbe (Wirrwitz), Kr. Breslau,
    wohnhaft 1924-1945 in Trostdorf, Kreis Breslau,
    sie war v. 1937-1944 Landwirtschaftl. Arbeiterin auf Rittergut v.Nährich, Hubertushof/Puschkowa,
    sie wurde Juni 1944-Februar 1945 zum "Schanzen gezogen" nach Domslau, Kr. Breslau,
    ab Februar 1945 lt. Überlieferung war ihr Fluchtweg: Breslau, Magdeburg, Osterburg, Klötze, Bergen Belsen
    Anfrage bei Arolsen Archiv positiv wie folgt:
    -Staatsangehörigkeit Polin (trotz Hakenkreuz- u. Preußischer Geburtsurkunde? Mutter evtl. Polin ?)
    -sie war ab 1945 Displaced Person.

    Meine Fragen wären:
    War Maria Hedwig Dyraga Polin, trotz Preußischer Geburtsurkunde (Standesamt Berlin I) und Geburtsurkunden mit Hakenkreuz, aber gleichzeitige Beantragung eines Pass beim Generalkonsulat, evtl. poln. Pass?
    Bekamen Polen einen Geburtsurkunden-Nachweis von den NS Behörden ?

    Können Sie vielleicht zu der Fluchtroute Breslau, Magdeburg, Osterburg Klötze, Bergen Belsen, DP Camp Fallingbostel sagen (vor Aktion Schwalbe ca Februar März 1945) ?

    Lt. Nachfrage beim Staatsarchiv Breslau u. Standesamt Breslau existiert weder meine Großmutter Maria Dyraga noch ihre Mutter Magdalena Dyraga.
    Rotes Kreuz Anfrage war negativ, obwohl in den 50er Jahren dadurch noch ein letztes Mal Kontakt zwischen Mutter und Tochter bestand.

    Kann ich irgendwo herausfinden, wo Magdalena Dyraga- sie steht nur in der Geburtsurkunde von Maria Hedwig Dyraga (ohne Geburtsdatum)- verblieben ist ? Adressbücher von Breslau bis 1945 waren leider negativ.

    Es gibt im Staatsarchiv Kielce eine Magdalena Dyraga geboren in Zborowek (siehe geneteka pl), aber ist sie die gesuchte Person? Die poln. u. deutschen Archive u. Behörden sind ratlos.

    Auf ancestey usw. finde ich meine Grossmutter u. Urgrossmutter, jedoch wurden sie von Verwandten dort hinein gestellt.

    Herzlichen Dank für Ihre Hilfe im Voraus.
  • Weltenwanderer
    Moderator
    • 10.05.2016
    • 4365

    #2
    Hallo,

    die Geburtsurkunde bedeutet nicht automatisch, dass sie Preußin war. Damals wie heute gilt in Deutschland das Abstammungsprinzip (Ius sanguinis) und nicht ius soli. Geburten und Todesfälle werden unabhängig von der Staatsangehörigkeit der Eltern eingetragen. Und die Hakenkreuzstempel haben auch nichts zu bedeuten - ab einem gewissen Zeitpunkt gab es keine anderen amtlichen Stempel mehr.

    Die Magdalena Dyraga wird also Polin gewesen sein und zur Arbeit nach Deutschland gekommen sein.

    Bei Geneteka kommt der Nachname fast ausschließlich in der heutigen Woiwodschaft Heiligkreuz (Gegend Krakau) vor.

    LG,
    Michael

    LG,
    Michael
    Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
    Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
    Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
    Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
    Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner, Hummel

    Mein Stammbaum bei GEDBAS

    Kommentar

    • RLP-Peter
      Erfahrener Benutzer
      • 09.01.2023
      • 661

      #3
      Zitat von Hubertushof Beitrag anzeigen
      Kann ich irgendwo herausfinden, wo Magdalena Dyraga- sie steht nur in der Geburtsurkunde von Maria Hedwig Dyraga (ohne Geburtsdatum)- verblieben ist ?
      Was steht denn in der Heiratsurkunde vom 22. Februar 1949 in Hela? Wird darin die Mutter nicht mehr erwähnt?

      Kommentar

      • RLP-Peter
        Erfahrener Benutzer
        • 09.01.2023
        • 661

        #4
        Zitat von RLP-Peter Beitrag anzeigen
        Was steht denn in der Heiratsurkunde vom 22. Februar 1949 in Hela?
        Quatsch!

        Das wird nicht Hel-stadt, sondern Helmstedt gewesen sein, denn ihre Tochter wurde dann am 23. Feburar 1949 in einem Mariental geboren - also wohl das hier:

        Kommentar

        • Hubertushof
          Neuer Benutzer
          • 19.11.2021
          • 3

          #5
          Suche nach Magdalena Dyraga ohne Geburtsdatum in Jakobsdorf, Kreis Wohlau, Niederschlesien

          Herzlichen Dank für die bisherigen Antworten und privaten Nachrichten.

          Vorab möchte ich mich bei erfolgten Forums- Formfehler meinerseits entschuldigen, da dies erst mein zweiter Beitrag ist.

          Meine Ur-Grossmutter Magdalena Dyraga erscheint in den Geburtsurkunden ihrer Tochter Maria Hedwig Dyraga. Magdalena blieb nach dem Krieg in Jakobsdorf als Landwirtschaftliche Arbeiterin und gilt als verschollen bzw. unbekannt. Nachfrage bei den Behörden in Winsko (Winzig) ergab keine Antwort. Das Staatsarchiv und Standesamt Breslau finden keine Unterlagen.

          Meine Großmutter Maria Hedwig Dyraga ging nach dem "Schanzen in Domslau" (sehr wahrscheinlich trug sie das P-Zeichen für Pole) bis Februar 1945, aufgrund der Flucht vor den Russen, zu Fuss nach Deutschland (vor Aktion Schwalbe). Sie war als Displaced Person in den DP Camps Bergen Belsen, Fallingbostel, Marienthal, Hanau und wird als Polin erfasst aufgrund eines "Pass des Generalkonsulat Breslau v. 3.4.1939" gem. Arolsen Archiv.
          Könnte sie evtl. doch vorher zwangsverschleppt als NS-Arbeiterin über diese Route Breslau Magdeburg Osterburg Klötze nach Bergen Belsen und Fallingbostel gekommen sein ? Bundesarchiv war sehr freundlich, aber überfordert mit meiner Anfrage.
          Eine Anfrage bei den Gedenkstätten und Gemeinden auch in Helmstedt, Marienthal etc. verlief negativ.

          Der Ort Helmstedt ist übrigens korrekt.

          Diese lt. Arolsen Archiv erwähnte Heiratsurkunde vom 22.2.1949 der Pfarrgemeinde Helmstedt bzw. Marienthal ist ein weiteres Rätsel. Diese wurde von einem polnischen Pfarramt in "Ca......." ohne Datum u. Nummer erstellt. (Diese Info stammt aus einem Reisepassantrag aus den 50er Jahren meiner Großmutter Maria Dyraga). Erst 1952 heiratete sie standesamtlich und in dieser Urkunde wird -wie in den ganzen Geburtsurkunden zuvor- die Mutter Magdalena Dyraga als Landwirtschaftl. Arbeiterin, ohne Geburtsdatum, zuletzt wohnhaft in Breslau angegeben.

          Ich denke, meine Angaben sind ggfs. nicht ausreichend bzgl. Magdalena Dyraga ohne Geburtsdatum.

          Vielen Dank auch für den Hinweis bzgl. der Geburtsurkunden/Staatsangehörigkeit.
          Ich verstand nur nicht, dass die NS-Behörden 1940 meiner Großmutter Maria Dyraga eine Geburtsurkunde ausstellen, obwohl sie am 3.4.1939 vom Generalkonsulat Breslau bereits einen polnischen Pass ausgestellt bekam.
          Das heutige Generalkonsulat in Breslau habe ich gestern ebenfalls dazu angefragt.

          Kommentar

          • RLP-Peter
            Erfahrener Benutzer
            • 09.01.2023
            • 661

            #6
            Kleine Zusammenfassung:

            Magdalena Dyraga hielt sich nachweislich Ende 1921/Anfang 1922 in Jakobsdorf, Kreis Wohlau auf, als dort ihre Tochter Gertrud Margarethe auf die Welt kam. Bereits 10-11 Monate später kommt die nächste Tochter Maria Hedwig am 29. September 1922 in Jakobsdorf auf die Welt. Am 1. Januar 1924 verstarb Gertrud im Alter von 2 Jahren in Jakobsdorf. In dieser Zeit gehörte Jakobsdorf einem Wendelin Zarembowicz, Lt. d. Reserve a.D. 1924 war Magdalena Arbeiterin im Gutsbezirk Jakobsdorf, war demnach für diesen Zarembowicz tätig.

            1925 soll sie dann mit Tochter Maria in Seschwitz gewesen sein. Die Tochter ging auf die kath. Schule in Wirrwitz. Die Tochter arbeitete schließlich seit 1937 in Puschkowa. Was aus Magdalena wurde, ist dann wohl schon urkundlich nicht mehr nachgewiesen.
            1926 gehörte Seschwitz zur Herrschaft Puschkowa, war aber verpachtet an einen Dr. med. Bernhard Sperk. Die Herrschaft selbst gehörte dem v. Naehrich.
            1937 gehörte die Herrschaft den v. Naehrichschen Erben. Seschwitz, nun Trostdorf genannt, gehörte der Rotraut Sperk geb. v. Naehrich. Insofern hatte sich da die letzten Jahre nichts wirklich geändert.

            Ich habe keine Vorstellung, wann die Polen im besetzten Breslau eine Meldebehörde eingerichtet haben. Vl. erst in den 1950er Jahren? Das wird ja wohl heute auch alles über EDV laufen. Aber vl. fragst Du mal bei der Breslauer Stadtverwaltung nach Meldeunterlagen aus polnischer Zeit - wo die also abgeblieben sind.

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