Liebe Mitstreiter, ich konnte gestern im Brandenburgischen Landeshauptarchiv die Personalakte des Bruders meines Großvaters lesen. Er war Lehrer, NSDAP- und SA-Mitglied und hatte und seine Frau sich im Mai 45 vergiftet (die Kinder widersetzten sich dem gemeinsamen Suizid).
Aus seiner Akte hier nun eine vergleichsweise banale Angelegenheit zum Thema "wie war das damals, wenn man krank wurde".
Dieser Mann wurde 1927 mit heftigen Bauchbeschwerden von Vietlübbe/Mecklenburg in das Krankenhaus Pritzwalk gebracht - 113 km Hin- und Rückfahrt, das kostete 45 Reichsmark.
Dr. med. Kroschel, der praktische Arzt aus Meyenburg, berechnete 48 Reichsmark für den Hausbesuch, der der Krankenhauseinweisung vorausging.
Für die Operation und den 12tägigen Krankenhausaufenthalt wurden vom Johanniterkreiskrankenhaus in Pritzwalk 104,05 Reichsmark berechnet, nämlich 20 RM für die Benutzung des OP-Saales und bei einem Tagessatz von 6 RM 78 RM für die Verpflegung, 4,05 RM für "Binden zum Schutz" und 2 RM für den Transport zur Wohnung.
Offenbar gab es für die OP eine zweite Rechnung für die ärztlichen Leistungen über 233 RM.
Nach der Genesung schlüsselte der Lehrer Kosten von 433 RM auf und notierte: von der Krankenunterstützungskasse des Preußischen Lehrer?vereins? 324 RM erhalten. Außerdem stellte er einen Antrag auf Gewährung einer Notstandsbeihilfe an den Schulrat, der diesen an die Regierung in Potsdam weiterleitete - 100 RM wurden bewilligt.
So war das also damals
Habt Ihr auch Beispiele für die Kosten und Lasten, die den Familien durch Krankheit entstanden?
Aus seiner Akte hier nun eine vergleichsweise banale Angelegenheit zum Thema "wie war das damals, wenn man krank wurde".
Dieser Mann wurde 1927 mit heftigen Bauchbeschwerden von Vietlübbe/Mecklenburg in das Krankenhaus Pritzwalk gebracht - 113 km Hin- und Rückfahrt, das kostete 45 Reichsmark.
Dr. med. Kroschel, der praktische Arzt aus Meyenburg, berechnete 48 Reichsmark für den Hausbesuch, der der Krankenhauseinweisung vorausging.
Für die Operation und den 12tägigen Krankenhausaufenthalt wurden vom Johanniterkreiskrankenhaus in Pritzwalk 104,05 Reichsmark berechnet, nämlich 20 RM für die Benutzung des OP-Saales und bei einem Tagessatz von 6 RM 78 RM für die Verpflegung, 4,05 RM für "Binden zum Schutz" und 2 RM für den Transport zur Wohnung.
Offenbar gab es für die OP eine zweite Rechnung für die ärztlichen Leistungen über 233 RM.
Nach der Genesung schlüsselte der Lehrer Kosten von 433 RM auf und notierte: von der Krankenunterstützungskasse des Preußischen Lehrer?vereins? 324 RM erhalten. Außerdem stellte er einen Antrag auf Gewährung einer Notstandsbeihilfe an den Schulrat, der diesen an die Regierung in Potsdam weiterleitete - 100 RM wurden bewilligt.
So war das also damals
Habt Ihr auch Beispiele für die Kosten und Lasten, die den Familien durch Krankheit entstanden?
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