Beförderung nach dem Tod? Geht das?

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  • schitho
    Erfahrener Benutzer
    • 17.08.2008
    • 623

    Beförderung nach dem Tod? Geht das?

    Hallo,

    im Rahmen meiner Ahnenforschung bin ich auf
    Leo Paradeiser gestoßen.
    Er wurde im Jahr 1874 geboren und verstarb 1934
    In einer Armee-Zeitung gibt es einen Nachruf über ihn:


    In diesem Nachruf aus dem Jahr 1935 wird erwähnt, dass er Oberstleutnant des ehem. k.u.k. Eisenbahnregiments war.

    Im Totenbucheintrag von 1934 wird er jedoch als Oberst bezeichnet:


    Oberst ist doch ein höherer Rang als Oberstleutnant, oder?

    Wie gibt es das? Ist der Nachruf falsch bzw. interpretiere ich diesen falsch? Oder wurde er nach dem Tode zum Oberst, also posthum, ernannt. Die k.u.k. Armee dürfte es aber 1934 gar nicht mehr gegeben haben.

    Wie kann ich mir das erklären?

    Wäre für Hinweise/Klärungen sehr dankbar.

    Gruß
    Thomas
  • DerKanarienvogel
    Erfahrener Benutzer
    • 02.01.2023
    • 166

    #2
    Hallo Thomas,

    Beförderungen nach dem Tode waren z.B. in den beiden Weltkrieg durchaus wegen großer Verdienste oder wiederholter Tapferkeit möglich.

    Hier ein Beispiel:
    Oberleutnant Artur Bahr wurde aber am 25.11.1944 durch ein Artilleriegeschoss schwer verwundet. Aufgrund der Schwere der Verwundungen verstarb er am 27.11.1944.
    Posthum erhielt er am 03.12.1944 das Ritterkreuz und wurde am 15.01.1945 nachträglich zum Hauptmann (p.m.) befördert.

    Allerdings denke ich, dass das vor allem in Kriegszeiten möglich war. Vielleicht handelt es sich bei einem der beiden Einträgen um einen Fehler, d.h. er war entweder Oberstleutnant oder Oberst.

    Im österreichsichen Staatsarchiv gibt es Personalunterlagen zu den k.u.k. Offizieren: https://www.oesta.gv.at/benutzung/fo...egsarchiv.html

    Eventuell würde sich da etwas finden, das die Sache klären könnte.


    Viele Grüße
    DerKanarienvogel
    Zuletzt geändert von DerKanarienvogel; 30.12.2023, 13:00.

    Kommentar

    • schitho
      Erfahrener Benutzer
      • 17.08.2008
      • 623

      #3
      Hallo DerKanarienvogel,

      vielen Dank für Deine Antwort und Deinen Hinweis. Werde dem noch weiter nachgehen.

      Gruß
      Thomas

      Kommentar

      • Genialoge
        Erfahrener Benutzer
        • 29.10.2020
        • 221

        #4
        Hallo Thomas,

        wenn Leo P. 1934 in einem Totenbuch als Oberst und 1935 in einem Nachruf als Oberstleutnant als bezeichnet wird, ist er ja nicht posthum befördert worden. Vielmehr scheint die Angabe im Nachruf 1935 nicht korrekt zu sein.

        Gruß
        Lothar
        Mich interessieren derzeit primär Nachweise (Links) zu den von Papenheim zwischen 1330 und 1450, insbesondere zu Catharina von Papenheim oo Johann III von Schultete

        Kommentar

        • Sxdxdr
          Erfahrener Benutzer
          • 27.04.2019
          • 163

          #5
          Hallo Thomas,

          mein Großonkel, der im 2. WK gefallen ist, wurde nach Aussage seines Sohnes posthum vom Hauptfeldwebel zum Leutnant befördert. Hauptgrund soll die sich dadurch erhöhte Witwenrente für seine Frau gewesen sein.
          Wie ich in einem einschlägigen Forum gelesen habe, war das anscheinend auch gar nicht so unüblich.

          Beste Grüße.
          Dennis
          Zuletzt geändert von Sxdxdr; 30.12.2023, 21:18.

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          • Basil
            Erfahrener Benutzer
            • 16.06.2015
            • 2420

            #6
            Hallo,

            im Wiener Adressbuch steht er 1923 noch als Major, seit 1924 als Oberst i.R., so auch noch 1934.
            Komisch, dass er ausgerechnet in einem Fachblatt abweichend als Oberstleutnant d.R. genannt wird.

            Adressbuch Wien 1924
            Adressbuch Wien 1934

            Und ja, Oberst ist höher als Oberstleutnant. Dem Namen nach ist der Oberstleutnant der Stellvertreter (Leutnant) des Oberst.

            Grüße
            Basil
            Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
            Raum Zittau: Heidrich, Rudolph
            Erzgebirge: Uhlmann, Lieberwirth, Gläser, Herrmann
            Burgenlandkreis: Wachtler, Landmann, Schrön


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            • Scherfer
              Moderator
              • 25.02.2016
              • 2511

              #7
              Seit ich eine Heirat nach dem Tod eines Verwandten während des zweiten Weltkriegs gefunden habe, wundert mich gar nichts mehr.

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              • schitho
                Erfahrener Benutzer
                • 17.08.2008
                • 623

                #8
                Hallo,

                vielen Dank für Eure Hilfe.
                Scheinbar wussten die Kammeraden nicht, dass er bereits Oberst war.
                Gruß
                Thomas

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