Uneheliche Kinder finden?

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  • Frank183
    Benutzer
    • 27.12.2023
    • 31

    Uneheliche Kinder finden?

    Hallo zusammen,


    ich hatte in einem anderen Thread schon mal gefragt, aber hier noch einmal explizit:


    Wenn früher, bevor es DNA-Tests gab, eine unverheiratete eine Frau ein Kind bekommen hat, Namen und Anschrift des biologischen Vaters angegeben hat, dieser die Vaterschaft aber nicht anerkannt hat, was wurde dann in der Geburtsurkunde eingetragen? Vater unbekannt? Wurde irgendwo festgehalten, wen sie als Vater bennant hat? Ich vermute, eher nicht.



    Mit anderen Worten: gibt es überhaupt, rein theoretisch die Möglichkeit, uneheliche Kinder der männlichen Mitglieder zu finden?


    Der einzige Weg, den ich theoretisch sehe, wäre es auf Ancestry o.ä. einen Stammbaum zu erstellen, den dieses uneheliche Kind oder deren Nachfahren, die den Namen des Erzeugers kennen, dann finden, sich mit mir in Verbindung setzen und dann würden wir einen entsprechenden Gen-Test machen.

    Gibt es prinzipiell noch einen anderen Weg?

    VG
    Frank
  • benangel
    Erfahrener Benutzer
    • 09.08.2018
    • 4331

    #2
    Hallo,

    ich habe in den Kirchenbücher schon verschiedene Fälle gesehen.
    - In dem Taufeintrag wird der Kindsvater mit Namen benannt
    - In dem Taufeintrag wird der Kindsvater genannt und es ist vermerkt, dass er das Kind als das seinige anerkennt
    - In dem Taufeintrag wird kein Kindsvater benannt, etwas später kommt im KB die Anerkennung des Kindes, auch wenn keine Heirat folgt
    - In dem Taufeintrag wird kein Vater benannt, auch später nicht
    - In dem Taufeintrag wird von der Kindsmutter der vermeintliche Vater benannt, der aber das Kind nicht anerkennt, da er nicht der Vater sei
    - Im Heiratseintrag werden vorher unehelich geborene Kinder vom jetzigen Ehemann anerkannt
    Zuletzt geändert von benangel; 28.12.2023, 19:04.
    Gruß
    Bernd

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    • Frank183
      Benutzer
      • 27.12.2023
      • 31

      #3
      Hallo Bernd,


      das ist sehr interessant, vielen Dank!


      VG
      Frank

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      • sonjavi
        Erfahrener Benutzer
        • 30.08.2016
        • 290

        #4
        Moin,

        zu unterscheiden sind auch noch die kirchlichen von den standesamtlichen Eintragungen. Bei den kirchlichen Einträgen ist der Vater meiner Erfahrung nach öfter genannt als bei den standesamtlichen. Aber das ist je nach Region wohl sehr unterschiedlich. Toll ist es, wenn man beide Eintragungen hat, dann hat man oft Paten (die ggf. auf den Vater schließen lassen könnten) und manchmal die Wohnadresse der Mutter und kann damit weiter forschen.

        Viele Grüße
        Sonja
        Suche FN PELZ, TOLSKI aus Liebemühl/Osterode und Umkreis, VEIT/VEID und MEIRITZ aus Elbing sowie
        BAUM aus dem Raum Rieder, (Sachsen-)Anhalt

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        • Gudrid
          Erfahrener Benutzer
          • 22.04.2020
          • 1253

          #5
          Ab cirka Mitte der 1850er Jahre durfte der Name des Vaters des unehelichen Kindes nicht mehr im Kirchenbuch eingetragen werden. Weil eben auch damit Missbrauch getrieben wurde.
          Bei uns hier war es so, die Kindsmutter musste den Namen dem Pfarrer melden, dieser schicke einen entsprechenden Vermerk an das zuständige Amtsgericht. Am Amsgericht/Vormundschaftsgericht wurden Mutter und Vater des Kindes vorgeladen und ein Vormund wurde bestellt.
          Wenn die Mutter freilich gar keinen Vater angab, hat man schlechte Karten.

          Du kannst im entsprechenden Archiv des Amtsgerichts nachfragen, ob die Akte des unehelichen Kindes noch vorliegt. Sie kann sich auch im zuständigen Staatsarchiv befinden.
          Oder auch im zuständigen Pfarramt nachfragen, der Pfarrer hier behielt sich eine Zweitschrift der Meldung an das Amtsgericht.

          Ich hatte schon zweimal gute Erfolge.

          Vor der Zeit vor etwa 1850 sind in den Kirchenbüchern im allgemeinen die Väter der unehelichen Kinder angegeben, ausser die Mutter wußte ihn nicht oder wollte ihn nicht nennen.
          Liebe Grüße
          Gudrid
          Lieber barfuß als ohne Buch

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          • sternap
            Erfahrener Benutzer
            • 25.04.2011
            • 4072

            #6
            eine freundin war mit einem noch nicht zwei jahre alten kind im hallenbad.
            da kam eine junge frau, zeigte auf es und meinte, mit DEM mann, der genau so eine figur habe, wäre sie im bett gewesen.
            sie nannte den korrekten namen des tatsächlichen kindesvaters.


            manche vaterschaft dürfte sich durch die ähnlichkeit beweisen.
            denke an die schlanke habsburger linie.
            freundliche grüße
            sternap
            ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
            wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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            • Gudrid
              Erfahrener Benutzer
              • 22.04.2020
              • 1253

              #7
              Zitat von sternap Beitrag anzeigen
              manche vaterschaft dürfte sich durch die ähnlichkeit beweisen.
              denke an die schlanke habsburger linie.
              Also bei aller Liebe, bei den Habsburgern denke ich an das Teil oberhalb der schlanken Linie
              Liebe Grüße
              Gudrid
              Lieber barfuß als ohne Buch

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              • Frank183
                Benutzer
                • 27.12.2023
                • 31

                #8
                Vielen Dank für Eure Beiträge! Also, theoretisch wäre es möglich, aber dann müsste man erstmal Name und Ort der Mutter wissen und das ist doch sehr unwahrscheinlich, das heraus zu finden. Aber vielleicht baue ich auf eine der großen Sites mal einen Stammbaum, da könnte sich dann theoretisch jemand melden.

                Kommentar

                • sonjavi
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.08.2016
                  • 290

                  #9
                  Mit den Namen recherchieren

                  Hallo Frank,

                  schaue doch einfach in den Geburtsurkunden deiner Großeltern nach den Namen deiner Urgroßeltern und schon kannst du nach den Geburten weiterer Geschwister deiner Großeltern recherchieren.

                  Zu spekulieren, ob und wann und weitere Verwandte geboren sein könnten und welche Wahrscheinlichkeiten für Kinderlosigkeit vorliegen, bringen dich wohl eher nicht weiter bei einem Stammbaum.

                  Oder kennst du die Namen deiner Großeltern nicht?

                  Viele Grüße
                  Sonja
                  Suche FN PELZ, TOLSKI aus Liebemühl/Osterode und Umkreis, VEIT/VEID und MEIRITZ aus Elbing sowie
                  BAUM aus dem Raum Rieder, (Sachsen-)Anhalt

                  Kommentar

                  • robe71
                    Benutzer
                    • 16.11.2019
                    • 25

                    #10
                    Hallo Gudrid,

                    interessanter Beitrag! Vielen Dank!

                    Vielleicht ist es auch in Frank183's Interesse die Diskussion noch etwas zu vertiefen.



                    Ich habe einen ähnlichen Fall. Die Ahnin ist ein uneheliches Kind Jahrgang 1916 (Baden). Keine Eintragung des Vaters im Kirchbuch. Keine Eintragung des Vaters beim Standamt. Vormundschaftsakte hat nachweislich per Verzeichnis existiert, ist aber nach Auskunft des Archivs nicht mehr vorhanden. Vormund der Großvater der Ahnin.


                    Fragen zu Deinem Beitrag:
                    Dieses Verbot des Eintrags ins Kirchenbuch: War das lokal in Bayern gültig? Wurde das im Kaiserreich ausgedehnt? Ging das von der Kirche aus, oder war es ein staatlicher Eingriff?
                    Weiss jemand ob es das auch in Baden gab?

                    Viele Grüße und Dank im Voraus,
                    Robe71

                    Kommentar

                    • Frank183
                      Benutzer
                      • 27.12.2023
                      • 31

                      #11
                      Zitat von sonjavi Beitrag anzeigen
                      Hallo Frank,

                      schaue doch einfach in den Geburtsurkunden deiner Großeltern nach den Namen deiner Urgroßeltern und schon kannst du nach den Geburten weiterer Geschwister deiner Großeltern recherchieren.

                      Viele Grüße
                      Sonja

                      Es geht ja um das Szenario, das die Groß-/Urgroßväter möglicherweise irgendwelche Liebschaften geschwängert und diese dann sitzen gelassen haben könnten. Und von diesen Frauen kenne ich ja nicht die Namen oder andere Daten.

                      Kommentar

                      • Gudrid
                        Erfahrener Benutzer
                        • 22.04.2020
                        • 1253

                        #12
                        Hallo Frank, also ehrlich, so ganz verstehe ich nicht, was du willst, was du uns sagen willst. Oder welche Hilfe du benötigst.
                        Liebe Grüße
                        Gudrid
                        Lieber barfuß als ohne Buch

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                        • Frank183
                          Benutzer
                          • 27.12.2023
                          • 31

                          #13
                          Zitat von Gudrid Beitrag anzeigen
                          Hallo Frank, also ehrlich, so ganz verstehe ich nicht, was du willst, was du uns sagen willst. Oder welche Hilfe du benötigst.

                          Hallo Gudrid,


                          ich bin letztlich auf der Suche nach verborgenen Familiengeheimnissen.


                          Viele Grüße
                          Frank

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                          • sonjavi
                            Erfahrener Benutzer
                            • 30.08.2016
                            • 290

                            #14
                            Zitat von Frank183 Beitrag anzeigen
                            Es geht ja um das Szenario, das die Groß-/Urgroßväter möglicherweise irgendwelche Liebschaften geschwängert und diese dann sitzen gelassen haben könnten. Und von diesen Frauen kenne ich ja nicht die Namen oder andere Daten.
                            Hallo Frank,

                            wenn du herausfinden möchtest, ob einige deiner Familienmitglieder Einzelkinder waren / sind, macht es doch wenig Sinn irgendwelche „Seitensprünge“ zu vermuten. Da fängt man doch erst mal bei den gesicherten Quellen an!

                            Ich bin beispielsweise über die Anzeige des Todes einer Verwandten darauf gestoßen, dass die Anzeigende nicht die leibliche Tochter, sondern Ergebnis eines Seitensprunges des Ehemanns der Verstorbenen war. Beim Nachforschen fand ich dann die dazugehörige Mutter und auch noch deren weitere Familienmitglieder.

                            Wenn du also auf der Suche nach „Familiengeheimnissen“ bist, kann ich dir nur raten, bei den gesicherten Urkunden anzufangen.

                            Viele Grüße
                            Sonja
                            Suche FN PELZ, TOLSKI aus Liebemühl/Osterode und Umkreis, VEIT/VEID und MEIRITZ aus Elbing sowie
                            BAUM aus dem Raum Rieder, (Sachsen-)Anhalt

                            Kommentar

                            • Geschichtensucher
                              Erfahrener Benutzer
                              • 03.09.2021
                              • 737

                              #15
                              Zitat von Frank183 Beitrag anzeigen
                              Es geht ja um das Szenario, das die Groß-/Urgroßväter möglicherweise irgendwelche Liebschaften geschwängert und diese dann sitzen gelassen haben könnten. Und von diesen Frauen kenne ich ja nicht die Namen oder andere Daten.
                              Wir auch nicht
                              Wie gesagt: forschen bringt weiter, Puzzleteil für Puzzleteil
                              Beste Grüße, Iris

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